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Panke

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Panke
Der Lauf der Panke im Schlosspark Buch

Der Lauf der Panke im Schlosspark Buch

Daten
Lage Berlin
Flusssystem Elbe
Quelle bei Bernau
52° 0′ 0″ N, 13° 0′ 0″ O keine Zahl: 72 m ü. NN
Quellhöhe Höhenangabe ist keine Zahl
Mündung Spree 100 Meter flussab der Weidendammer Brücke keine Zahl: 32 m ü. NNKoordinaten: 52° 0′ 0″ N, 13° 0′ 0″ O
52° 0′ 0″ N, 13° 0′ 0″ O keine Zahl: 32 m ü. NN
Mündungshöhe Höhenangabe ist keine Zahl
Höhenunterschied Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „m“

Länge Längenangabe ist keine Zahl
Großstädte Berlin
Mittelstädte Bernau

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Die Panke ist ein kleiner Fluss in Brandenburg und Berlin und gemeinsam mit Dahme und Wuhle der bekannteste Berliner Nebenfluss der Spree. Sie hat eine Länge von 29 Kilometern, von denen sich 20,2 Kilometer auf Berliner Stadtgebiet befinden. Ihr Einzugsgebiet beträgt 198,3 km², davon 46,8 km² in Berlin. Nach ihr sind die Brandenburger Gemeinde Panketal und der Berliner Bezirk mit dessen Ortsteil Pankow benannt.[1]

Etymologie

Der Flussname ist slawisch. Er geht auf das polabische Wort pak zurück, was in etwa Büschel oder Knospe bedeutet. Nach Reinhard E. Fischer ist das Benennungsmotiv […] das Anschwellen des Flusses wie eine Knospe.[2]

Geografie

Die Panke fließt in einer Geländerinne, die während der Weichseleiszeit durch den Abfluss der Schmelzwasser der Gletscher auf dem Barnim ausgeformt wurde. Die Schmelzwässer wurden im Warschau-Berliner-Urstromtal gefangen und flossen Richtung Nordwest ab. Ein benachbarter Abfluss ist das Gebiet des Tegeler Fließes, hier steht das Wasser heute noch natürlich. Im Tertiär und Quartär lagerten sich im Berliner Untergrund Schichten von Lockersedimenten ab mit einer Mächtigkeit von 100 bis 150 Meter. Eingebettet sind darin Tonlinsen, dieser Untergrund begünstigte den Abfluss für die Rieselfelder. Unter diesen Schichten sperrt dann eine 80 Meter mächtige Tonschicht hydrologisch ab.

Nach Abklingen der Eiszeit kam es durch die neu entstehende Vegetation im flachgeschürften Gelände zu Torflagern, die sumpfige Gebiete nach sich zogen. Die Gegend südlich von Schönwalde mit dem Lietzengraben gibt ein Bild dieser Verhältnisse. In der vorhandenen Hochfläche des Barnim bildeten sich Schichtquellen, die heute um Bernau noch die Panke speisen und weiteres Wasser über das Grabensystem im Panketal zugeben. Diese Geländestruktur bedingt durch geringes Gefälle, auch für die natürliche Panke, wechselnde Mäander und Flussseen typische Elemente eines natürlichen Flusslaufes. Durch Wehre und Mühlen, Rodungen und Begradigungen ist dieses Bild weitestgehend verändert und der Fluss in seiner Situation den Bedürfnissen der Menschen unterworfen worden.

Anzumerken ist, dass es teilweise bei hohem Wasserstand in der Havel zu Stau in der Spree bis zur Pankemündung kam.

Verlauf

Quellgebiet

Die Panke entspringt auf einer Höhe von 70 Metern über dem Meeresspiegel (Normalnull, NN) auf der Hochfläche des Barnim nördlich der geschlossenen Bebauung des Stadtgebietes von Bernau. Die Quelle liegt dabei unmittelbar westlich neben der Bahnlinie BerlinStettin (Stettiner Bahn), 500 Meter nordöstlich des Bahnübergangs Pankstraße / Albertshofer Chaussee. Der von dort südwestliche Verlauf des Panke-Grabens unterquert 300 Meter südwestlich des genannten Bahnübergangs die Bahntrasse und mündet in den Teufelspfuhl, einem Teich, der in den 1930er Jahren angelegt wurde. Dieses Wasser-Sammelbecken wird durch weitere Schichtquellen gespeist und hat einen etwa 400 Meter langen Abfluss östlich des Einkaufskomplexes der Bahnhofspassagen in Richtung der Rohrwiesen südwestlich des Bernauer Stadtbahnhofes.[3]

Pankelauf

Bernau

Für Bernau wird die Panke schon im 13. Jahrhundert erwähnt. Sie war damals ein auffälliger Fluss, mit ihren Frühjahrswassern sogar reißend. Die Anlagen der Stadtwallgräben von Benau wurden in diesen Zeiten mit dem Wasser der Panke gefüllt. Südlich der Altstadt von Bernau befinden sich neben den Rohrwiesen weite Freiflächen, die durch natürliche Quellen und Feldentwässerung der Panke weiteres Wasser zuführen. In der Nähe, südwestlich der Blumberger Chaussee, entspringt auch der Dransebach, der in Zepernick in die Panke mündet. Nach dem Zusammenfluss der einzelnen Gräben auf einer Höhe von 63,7 Metern über NN unterquert die Panke in südwestlicher Richtung fließend zunächst die Weißenseer Straße, dann die Bundesautobahn A 11, bevor sie im Stadtteil Eichwerder kurzzeitig nordwestwärts schwenkend die Grenze zum Panketaler Ortsteil Zepernick bildet, erneut die Bahntrasse unterquert und anschließend das Bernauer Stadtgebiet verlässt.[4]

Panketal

Auf dem Gebiet der Gemeinde Panketal berührt die Panke ausschließlich den Ortsteil Zepernick. Zunächst umfließt sie das Feuchtgebiet Faule Wiese und grenzt dieses nach Norden zum Bernauer Ortsteil Schönow ab. Danach wendet sie sich wieder nach Südwesten und unterquert 200 Meter westlich beziehungsweise südwestlich des S-Bahnhofs Zepernick erst die Schönower Straße, dann den Bahndamm. Zwischen der Schönerlinder Straße und der Straße der Jugend befinden sich große Wiesenflächen, in deren Bereich der Dransebach von Osten kommend in die Panke mündet. Nach Durchquerung der Zepernicker Siedlung Röntgental erreicht die Panke schließlich das Stadtgebiet von Berlin.

Pankow
Mündung des Lietzengrabens

Nach ihrem Übertritt auf Berliner Gebiet befindet sich die Panke im Stadtbezirk Pankow. Zunächst fließt sie durch den Ortsteil Buch und hier durch das Feuchtgebiet des Stenerbruch, dann durch den Schlosspark Buch. Nach Unterquerung der Bundesautobahn A 10, erneut der Stettiner Bahn und danach des Abzweigs der Heidekrautbahn bildet sie die Grenze zunächst zwischen den Pankower Ortsteilen Buch und Karow, dann zwischen Französisch-Buchholz und Karow. Dabei berührt sie das westlich der Panke gelegene Naturschutzgebiet der Karower Teiche. Oberhalb nimmt der kleine Flusslauf das Wasser des von Nordwesten kommenden Lietzengrabens auf, der auch die Bogenseekette und die Bucher Karpfenteiche entwässert. Der Lietzengraben, ein einst wohl natürlicher Bach, wurde zum Abflußgraben für das Rieselfeld östlich der B96. Durch die Rieselfeldwirtschaft im Nordosten Berlins zwischen 1870 und 1980 bekam die Panke als Ableiter eine neue Bedeutung. Das in diesem Zusammenhang stark mit Schadstoffen belastete Gebiet erholt sich seit der Renaturierung nur langsam von der damaligen Abwasserverrieselung.

Nach gut zwei Kilometern muss die Panke, am sogenannten Pankebecken ihr Wasser mit dem Nordgraben teilen. Der Nordgraben wurde zur Entwässerung der Wässer der Rieselfelder in den Tegeler See angelegt. Heute ist das Wasser der Panke die Hauptquelle. Dieses Grabensystem westlich der Panke wird noch heute wasserwirtschaftlich vom Land bewirtschaftet. Dazu gehören auch die Blankenburger Karpfenteiche, die die Panke tangiert. Am nördlichen Rand dieser Teiche bringt der Fließgraben Wasser vom Malchower See einem ganzen Grabensystem von links der Panke. Im weiteren kreuzt die Panke das Ende der BAB 114 und die Pasewalker Straße um nach Südwesten zu fließen. Das Bett wird dann in den anschließenden Gartenkolonien und durch den Schlosspark Niederschönhausen etwas offener. An der Ossietzkystraße mündet der Kreuzgraben, der nördlich des Ortsteiles Niederschönhausen beginnt und den alten Ortskern westlich umfließt.

Noch oberhalb der Grabbeallee mündet der Zingergraben, der einst ein natürlicher Lauf, danach das Wasser aus dem Rieselfeld Blankenfelde brachte. Dieser Wasserlauf wurde beim Bau des Nordgrabens geteilt, sodass der Ast zur Panke keine wesentliche Bedeutung mehr hat. Er entwässert Kleingartenanlagen und führt nach Regenfällen Wasser, zudem auch solches aus der Schönholzer Heide zählt. Das westlich und nördlich von Blankenfelde austretende Wasser gehört mit dem Tegeler Fließ schon zum direkten Einzugsgebiet der Havel. Nach dem Wechsel unter der Grabbeallee (B 69) gibt die Panke dem Bürgerpark Pankow das Parkgewässer. Im Bürgerpark wechselt die Panke ihre südwestliche Fließrichtung nach Süden und quert die Straße „Am Bürgerpark“.

Der Lauf ist begradigt und mit Faschinen am Ufer befestigt. Dieses Schicksal bleibt ihr dann wechselweise mit gemauerten Uferwänden durch Gesundbrunnen und Wedding bis zum Ende erhalten, wo der »Panke« genannte „Fluss“ am Vorbecken des Nordhafens seinen Namen verliert. Auf eine Breite von durchgehend vier bis sieben Meter gebracht hat sie eine Tiefe bei normalen Wasserstand von etwa 30 Zentimetern. An den Kanalwänden sind nur einige Zuflüsse (wohl) für Regenwasser zu sehen. Selten gibt es Hindernisse an der Sohle, um zu Plätschern und Sauerstoff aufzunehmen. Aufgenommener Luftsauerstoff hilft dann Schadstoffe zu bekämpfen, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Sohle abgelagert nach den Untersuchungsberichten langsam wieder mobilisiert wird.

Am Ende des Bürgerparks durchschnitt die Panke, parallel zur Wilhelm-Kuhr-Straße, für fast 30 Jahre die Grenzsicherung unterhalb der Berliner Mauer.[5] Die Lage der Panke und die wasserwirtschaftlichen Anlagen störten hier vermutlich weniger als im Mauerverlauf zwischen Wedding und Mitte. Zumal die Bezirksgrenze hier die S-Bahn-Strecke für 20 Meter überschreitet, also die Tunnelung des Bahndammes der Nordbahn durch die Panke zu Berlin(West) gehörte.[6]

Mitte
Datei:Panke2.JPG
Seitenarm der Panke in Berlin-Wedding

Mit Verlassen von Pankow wechselt der Wasserlauf am Bezirk Reinickendorf (Pumpwerk auf dem Gelände von Güterbahnhof Schönholz) vorbei in den Ortsteil Gesundbrunnen, Bezirk Mitte.

Auf den Gebieten der Ortsteile Gesundbrunnen und Wedding hat die Panke heute noch den gleichen Verlauf wie seit 1827. Manche Gräben wurden überbaut und verschüttet, wie der von links kommende Eschengraben, der bei den geplanten, aber so nicht ausgeführten Bauten an der Esplanade gewichen ist.

Sieht man von späteren Begradigungen ab, die zum kanalartigen Erscheinungsbild geführt haben, hat sich der Pankelauf nur an zwei Punkten einschneidend verändert:

  1. beiderseits der Badstraße im Bereich der Mühle. Durch Zuschütten des westlichen Pankelaufs wird die Pankeinsel zu „Festland“ und der Mühlengraben ist heute Pankebett.
  2. südlich der Schönwalder Straße. Durch die Verlegung des Abzweigs der sogenannten Süd- oder Stadtpanke flussabwärts zur Schulzendorfer Straße und ihre Verrohrung über die Ortsteilsgrenze ist dieser Pankearm aus der Topographie des Wedding verschwunden. Lediglich die hier vorhandene Grünanlage zeugt noch vom ursprünglichen Lauf.

Dieser Lauf durch Gesundbrunnen und Wedding wurde seit den 1950er Jahren und ergänzend in den 1980er Jahren als „Panke-Grünzug“ umgestaltet. Ufernahe Häuser wurden entfernt und Straßenflächen umgenutzt. Heute besteht wieder ein durchgehender Rad- und Fußweg vom Nordhafen bis nach Pankow in den Bürgerpark. Neben dem Parkcharakter, gibt er auch Einblick in die Gewerbe-Verhältnisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Informationstafel

Hinter dem Wehr und der Rechenanlage an der Schulzendorfer Straße und dem Wehr an der Chaussestraße geht es geradewegs südwärts zum Vorbecken am Nordhafen, dem Ende des Wasserlaufs der Panke. Das Wasser fließt im Weiteren indirekt über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal in die Spree.

Nach dem historischen Flusslauf gelangt die Panke auf das Gebiet der Friedrich-Wilhelm-Stadt, dem ältesten Stadtgebiet. Dieser Abschnitt heißt amtlich Südpanke.

Durch den Mauerbau an der Übergangsstelle zwischen dem (vormaligen) Bezirk Tiergarten (Westberlin) und dem Stadtbezirk Mitte (Ostberlin) wurde die Panke in ihrem Lauf schwer geschädigt, das alte Bett wurde verschüttet und der Düker unter der Chausseestraße zerstört.[7] So verblieb der alten Panke nur die Funktion Schmutz- und Regenwasser abzuleiten. Bestrebungen der Stadtplanung diesen anschließenden Abschnitt der Panke wieder herzustellen bestehen bereits seit 1992. An den Neubauten im Gebiet zwischen der Habersaathstraße und der Philippstraße sind entsprechende Anlagen eingerichtet, die wieder Pankewasser aufnehmen können. Da derzeit das Gebiet zwischen der Boyenstraße und der Habersaathstraße und nördlich des ehemaligen Walter-Ulbricht-Stadions bebaut wird, ist abzuwarten was aus einer Renaturierung wird. Das Immobiliengelände für den Bau von Stadthäusern und die Straße heißen "Am Pankepark". Hier im Bereich der vormaligen Berliner Mauer befindet sich das Pumpwerk IV (Mitte) des Rieselsystems nach Hobrecht, das 2008 neu errichtet wird. Andererseits führte der Umbau des Hochbunkers zum Hotel zum Verschluss des Grabens hinter der Botschaft der Ukraine, der noch vor wenigen Jahren offen (wenn auch ohne Wasser) war.

Obwohl diese „Südpanke“ noch nicht an den alten Lauf durch die Innenstadt angeschlossen ist kann man dem historischen Lauf folgen. Der 2008 noch nicht existente Teil zwischen Schönwalder Straße verläuft zunächst nach Süden in einem Düker unter der Chaussestraße hindurch. Er biegt in Höhe der Boyenstraße nach Südosten ab. Hier, wo die Panke einst den „Exercierplatz der Artillerie“ begrenzte, liegt der Lauf der Panke unter dem Bundeswehrkrankenhaus. Südlich des ehemaligen Sportstadions, der neuen Habersaathstraße und der Straße „Am Pankepark“ soll in Zukunft eine renaturierte Panke das Gründefizit im Bezirk Mitte verringern. Zwischen Bundesministeriums für Bau, Verkehr und Städtplanung (BMVBS) und dem Naturkundemuseum geht es unterirdisch weiter. Als Ausgleichsmaßnahme für die Deckelung zwischen Ministerium und Naturkundemuseum ist wohl an der südwestlichen Seite des Ministeriums, das als Bundesbehörde der Stadtentwicklung verpflichtet ist, eine Grabenanlage geschaffen worden. Diese kann in Fließrichtung der Panke an der Habersaathstraße das Wasser aus einem Rohr den offenen Lauf aufnehmen. Der Pankelauf ist an der Invalidenstraße, am Invalidenpark, wohl schon 1836 überbaut gewesen.[8]

Nachdem die Panke die Invalidenstraße in Richtung Hessische Straße kreuzt und die Brücke unter der Hannoverschen Straße überwunden hat kommt sie als „Umweltmaßnahme“ schön gestaltet wieder zu Tage. Der überbaute Brückenbogen, der halb im Gebäude steckt, gibt einen Blick unter die Hannoversche Straße frei. Der Graben der dem alten Pankelauf entspricht liegt direkt am Haus an und ist neu gestaltet, formgleich zum Graben entlang des BMVBS. Im weiteren ist das Pankebett für 480 Meter offen, das Wasser der Panke fehlt. Diese Strecke verläuft durch Grün von Bäumen und Rasen auf dem Gelände der Humboldt-Universität, zwischen Charité-Instituten und der Veterinärmedizin. Bemerkenswert ist der Bogen nach Westen, den es schon 1836 gab. Hinter den Werkstätten des Deutschen Theaters kommt der Gegenknick wieder nach Nordost vorbei an der Akademie der Künste bevor der Lauf nach Südost biegt. Hier muss die Panke in ihrem Lauf hinter der ukrainischen Botschaft wieder in die Rohre im Berliner Untergrund.

Mündung

Das Ende der „offenen“ Panke, die letzten 350 Meter ist sie verrohrt.
Pankemündung am Nordhafen

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Panke in ihrem Unterlauf für kleinere Kähne schiffbar. Nahe der Mündung in die Spree wurde sie im 18. Jahrhundert zu einem kleinen See aufgestaut, der im Park des Bankiers Veitel Heine Ephraim lag.

Der Lauf der alten Panke (heute Südpanke) ist nochmals durch eine Häuserlücke an der Reinhardstraße merklich. Das nun folgende Rohr wurde in den 1870er Jahren bis zur Spree angelegt. Beim Bau der Markthalle 1867 war der Wasserlauf noch frei, später während der Nutzung als Winterquartier von Zirkus Renz wurde die Panke verrohrt. Heute unter dem Brachgelände des alten Friedrichstadtpalastes (Am Zirkus 2) und am Berliner Ensemble vorbei geht es bis an die Ufermauer.

Die Panke (ohne ihr Flusswasser) endet in einem drei Meter breiten Durchbruch der Ufermauer der Spree, der derzeit wegen der Baufälligkeit der Ufermauer zudem zwar sichtbar aber hinter einer Spundwand liegt. Die Mündung in die Spree befindet sich gegenüber dem Bahnhof Friedrichstraße 90 Meter unterhalb der Weidendammer Brücke, 40 Meter unter ihrem Quellniveau [9]. Spätestens hier endet die Panke als rechter Nebenfluss der Spree.

Das Wasser der Panke fließt allerdings über einen kanalisierten Arm in die Spree. Dieser mündet am Nordhafen über einen Vorfluter im Wedding in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. (Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:52_32_11_N_13_21_57_E_type:landmark_region:DE-HE, 2:52° 32′ 11" N, 13° 21′ 57" O )

Ein Berliner Spruch aus alten Tagen lautete: „Am Schiffbauadamm Numma zwee, // da fließt de Panke in de Spree.“ Dazu ist die Feststellung nötig, das durch die Berliner Mauergeschichte der Pankelauf geändert ist, aber die Stadt Berlin fühlt sich ihrem Fluss verpflichtet und müht sich den Schaden aus den 1960er Jahren zu beheben.

Hydrologie

Fließgeschwindigkeit

Hat die Panke im Schlosspark Buch noch den Charakter eines Baches so gewinnt sie bis zum Schlosspark Niederschönhausen an Menge. Wird aus dem Quellgebiet der Rieselgräben Wasser zugeführt, so ist die Ableitung in den Nordgraben die andere wasserwirtschaftliche Steuerung. Im folgenden Stadtgebiet ist die Fließgeschwindigkeit und auch die Wasserführung recht konstant. Die Fließgeschwindigkeit liegt sowohl im Bürgerpark als auch vor der Gerichtstraße bei 23...25 Metern pro Minute.[10]. Die kanalisierte Fassung der Panke mit geklinkerten Ufermauern oder Faschinen bedingt eine weitgehende Gleichmäßigkeit. Die Wassermenge liegt so ca. bei 20…25 m³/Minute.

Hochwasser

Als Niederschlagsmengen werden für den Pankeraum 500…670 mm/Jahr angegeben, bei einer mittleren jährlichen menge von 645 mm pro Jahr, nach Abzug der Verdunstung verbleiben ca. 190 mm. Auf die Abflussmenge wirken sich allerdings die versiegelten Flächen aus.[11]

Meist war die Panke ein Fluss mit gemächlichem Lauf. Hochwasser gab es in den Jahren

  • 1830, als sie die Papiermühle auf dem Gelände des heutigen Bürgerparks zerstörte,
  • 1888, als sie ein Hinterhaus in der Schulzendorfer Straße zum Einsturz brachte,
  • 1899, als sie die Mauern des Grundstücks Chausseestraße 80/81 durchbrach,

sowie 1902 nach einem Gewitter, 1904, 1905, 1919, mit dem Winter- und Frühjahrshochwasser von 1926/1927 und zuletzt 1980.

Wirtschaft und Natur

Industrialisierung und Renaturierung

Eingefasste Panke in Berlin-Gesundbrunnen

In Bernau wurde aus dem Pankewasser im Mittelalter ein beliebtes Braunbier in Hauswirtschaften gebraut.

Ende des 19. Jahrhunderts und im beginnenden 20. Jahrhundert wurde die Panke im Ergebnis von Hobrechts Plan bis an den Flusslauf bebaut, auch nahm das Gewerbe entlang der Panke zu. An der Panke entstanden vor 120 Jahren Gerbereien und Färbereien. 1882 werden sieben Weiß-, fünf Saffian-, zehn Glacéleder- und eine Lohgerberei, dazu vier Leimsiedereien, eine Darmseidenfabrik, eine Knochenkocherei, zwei Papierfabriken und eine Mühle benannt.[12] Nahe der Invalidenstraße kam die Königliche Eisengießerei hinzu. Die Panke gab das nötige Wasser, die Abwässer dieser kleinen Handwerks- und Gewerbetriebe liefen ungeklärt in den Flusslauf.

Die Panke, wie auch andere Flussläufe in Ballungsgebieten, wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts zur Kloake der Siedlungen, zur „Stinkepanke“. Aus dieser Entwicklung heraus entstanden aber auch Naturbewegungen, so gab es schon 1909 und 1926 Bestrebungen die Ufer der innerstädtischen zum Flusslauf zu gestalten und die Abwassereinleitung zu begrenzen.

Seit den 1950er Jahren wurde dieses Projekt begonnen, die Walter-Nicklisch-Promenade entstand. Der Panke-Grünzug durch Gesundbrunnen und Wedding, ergänzt durch Parks und Gartenkolonien Pankow, führt als Parkstreifen von der Stadtgrenze bis zum Mauerstreifen am Nordhafen. Der Verlauf der Panke (als Südpanke bezeichnet) von der Chausseestraße zum Schiffbauerdamm, ehemals durch die „Mauer“ abgeschnitten, steht in Planung. Allerdings der letzte halbe Kilometer zur Spree ab dem HUB-Gelände wird wohl nicht mehr renaturiert werden können. Hier wurde bereits um die 1890er Jahre unter dem Winterquaertier des Zirkus und 2007 mit den Bauten an der Reinhardstraße die Panke in den Untergrund gelegt. Das Bundesministerium für verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit einer „Ausgleichsmaßnahme“ beim Neubau die Zukunft der Südpanke aus dem Sicherheitsbereich nach Süden an den Invalidenpark verlegt.

Rad- und Wanderweg

Entlang der Panke führt der Pankeweg auf zum Teil sehr gut ausgebauten Wegen. Geplant ist der Weg von der Mündung in die Spree (beim S- und U-Bahnhof Friedrichstraße) bis zur Quelle nahe Bernau und er ist 34 Kilometer lang. Ausgeschildert ist er jetzt schon. Im Schlosspark mit dem Schloss Schönhausen ist der Verlauf mit dem Radfernweg Berlin-Usedom identisch.

Panke als Badewewässer

Am 1. Juni 1802 wurde das Baden in der Panke hinter der Papiermühle zur Verhütung von Unfällen bei Androhung von Strafe verboten.[13]

Dennoch war - nach Erzählungen der Älteren - das Baden in Panke und auch im Nordgraben bis in die 1940er Jahre durchaus üblich.[14][15]

Panke und Umgebung

Die Flussnamen Panke und Spree stehen für das alte Berlin vor der Reform von 1920, für die Hauptstadt Preußens und die des Deutschen Reiches von 1871. Sie stehen für jene Zeit als Wedding noch vor den Toren lag, und Pankow in der Provinz.

Der Berliner Stadtbezirk Pankow (Pankowe:Pankaue), der Bernauer Stadtteil Pankeborn und die Gemeinde Panketal leiten ihren Namen von der Panke ab. Mehrere Straßen- und Flurnamen beziehen ihren Ursprung aus der Nähe zur Panke, so die Straßen Am Pankeborn, Pankstraße und An der Panke in Bernau, die Pankgrafenstraße und An der Panke in Berlin-Karow, die Kleingartenanlagen Pankewiesen, Panke Grundwiesen und Am Pankepark in Französisch-Buchholz oder die Kolonie Pankegrund und die Pankstraße in Berlin-Gesundbrunnen.

Das neue Wohnquartier im (2008 noch leeren) ehemaligen Mauerstreifen nutzt den Flussnamen „Am Pankepark“.

Die Rollheimersiedlung in der Pankaue nahe Karow nennt sich „Pankgräfin“. Pankgraf ist der Titel von Angehörigen eines Ritterordens, der 1371 nach der Eroberung des Dorfes Wedding geschaffen wurde.

Seit 1990 gibt es für den Kinderbauerhof „Pinke Panke“ in Pankow[16].

Der Begriff Panke ist auch über den Berlin und Brandenburg hinaus bekannt, so dient er auch zur benennung von technischen Produkten. 1957 erhielt ein Schwarz-Weiß-Projektionsempfänger (Projektions-Bildröhre) des VEB Stern-Radio Berlin den Namen „Panke“.

Panke und Kultur

Es ist nicht verwunderlich, dass die Panke auch in der Kunst zu finden ist. Genannt sei der Buchtitel: Heinrich Zille - Zwischen Spree und Panke, auch der die Umschreibung von Heinrich Zille als Daumier von der Panke. 1929 entstand der Film: „Großstadtkinder - Zwischen Spree und Panke“ (Carl Auen, Grete Reinwald). Claire Waldoff sang "Auf der Banke, an der Panke" aus der Operette „Immer feste druff“ von Walter Kollo, auch ihr Couplet über die Panke und die Spree seien beispielhaft genannt.

Paule Panke

Vom Fluss leitet sich auch der Kunstname „Paule Panke“ ab, der schon um die 1900er Jahrhundertwende geläufig war. Der Schriftsteller Siegfried Schuster nutzte diesen als Pseudonym.

In der „Berliner Zeitung“ der 1960er und 1970er Jahre gab es eine Bilderserie „Mit Herz und Schnauze“ von Gerhard Vontra, der anfangs mit dem Pseudonym „Paule Panke“ unterschrieb.[17]

Die Berliner Rockband Pankow machte Anfang der 1980er Jahre die Gestalt vom Lehrling Paule Panke in einem Lied bekannt[18], dem dann ihre Rockoper Ein Tag des Lehrlings Paule Panke folgte. Die Umsetzung als DEFA-Spielfilm von Heiner Carow begonnen wurde vor der Inszenierung aus politischen Erwägungen - »Solche Lehrlinge gibt es hier und heute nicht.« - abgesetzt.

Die Panke im Lied

Bereits Kurt Tucholsky wusste um die Bedeutung des „Panke-Sozialisten“ Friedrich Ebert. Eines seiner Couplets beginnt mit den Zeilen:

  Muß am Vormittag mein dicker, kurzer Mann
  an der Börse spekulieren
  schau ich mir die Hauptstadt an der Panke an,
  dann gehe ich spazieren ...

Und Robert Gilbert dichtete für das 1929 vertonte Berliner Couplet „Stempellied“ [19]:

  Ohne Pinke an der Panke
  stehste machtlos da,
  und der Burschoa sagt: Danke!
  rückste Ihm zu nah.

In dem Lied „Ganz draußen an der Panke“ von Fredy Sieg heißt es:

  Janz draußen an der Panke
  Hab ich mein kleenes Haus
  Davor steht eene Banke
  Da ruh ich abends aus
  Da kommt mir manch Jedanke
  Seh ich det Flüsscken ziehn
  Ganz leise gluckst die Panke
  Die heimatliche Panke ...

Das Fest an der Panke

Seit 1963 wird in Pankow jährlich am zweiten Wochenende im September das Fest an der Panke veranstaltet, ein Künstlerfestival mit sozialem Anspruch. Initiiert wurde das Fest unter anderen vom Bildhauer Heinz Worner und den Malern Harry Lüttger, Georg Sailer und Paul Schultz-Liebisch.

Literatur

Ute Langeheinecke: Der Wedding als ländliche Ansiedlung 1720 bis 1840. Gebr. Mann Verlag, Berlin 1992.

Quellen

  1. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bestandsaufnahme, Seite 10
  2. * Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin, Band 13 der Brandenburgischen Historischen Studien im Auftrag der Brandenburgischen Historischen Kommission, be.bra wissenschaft verlag, Berlin-Brandenburg 2005, S. 129 ISBN 3-937233-30-X, ISSN 1860-2436.
  3. Topografischer Stadtplan Bernau, Maßstab 1:10.000, 1. Auflage 1992, Herausgeber: Landesvermessungsamt Brandenburg
  4. Stadtpläne: Bernau, www.staedte-verlag.de
  5. Bild der Grenzsicherung in Höhe des Pankewechsels
  6. Grenzsicherung in Höhe des heutigen Hochwasserbeckens
  7. Hainer Weißpflug
  8. Verlauf am Invalidenpark
  9. Pankemündung 1738 (gesüdet)
  10. eigene Feststellung am 24.Februar 2008
  11. Länderbericht Berlin zu WRRL (pdf)
  12. Hainer Weißpflog
  13. Badeverbot
  14. eigene Gespräche am Pankewanderweg.
  15. Lage und Zustand der Panke im Jahre 1823
  16. HP
  17. Gerhard Vontra
  18. Melodie&Rhythmus
  19. „Stempellied“ (Gilbert/Eisler/Busch)    3:10 ♫ Flash Audio
Commons: Panke – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien