Akkordsymbol
Erscheinungsbild
Akkordsymbole werden in der Musiknotation verwendet, um Akkorde zu bezeichnen.
Die heutzutage gebräuchlichsten Symbole kommen vor allem aus dem Jazz und der populären Musik. Sie wurden entwickelt und zur Hilfe genommen, um den Solisten beim Improvisieren über eine bestimmte Akkordfolge zu unterstützen. Eines der gebräuchlichsten Systeme funktioniert folgendermaßen:
Geordnete Übersicht
Versetzungszeichen | |
[Tonbuchstabe]♯ | Akkord auf dem einen Halbton höheren Ton (Beispiel: G♯ = der Ton G einen Halbton erhöht, also Gis) |
[Tonbuchstabe]♭ | Akkord auf dem einen Halbton tieferen Ton (Beispiel: G♭ = der Ton G einen Halbton vermindert, also Ges) (Der im deutschen Sprachraum als „H“ bezeichnete Ton wird englisch/international als „B“ geschrieben, der im deutschen Sprachraum als „B“ bezeichnete Ton hingegen B♭ (B flat) siehe auch Artikel Anderssprachige Tonbezeichnungen) |
Dreiklänge | |
C, D♯, G♭, B, B♭ | Dur-Dreiklang auf C, Dis, Ges, H, B usw. |
Cm, E♭m, oder auch F♯–, A♭– | Moll-Dreiklang auf C, Es, Fis, As usw. |
Cdim, E♭ dim oder Cm-5 | verminderter Dreiklang auf C, Es usw. (zwei kleine Terzen, Rahmenintervall verminderte Quinte) |
C+ oder auch E♭+, ebenfalls aug z. B. Caug | übermäßiger Dreiklang auf C, Es usw. (zwei große Terzen; Rahmenintervall übermäßige Quinte) |
Vier- und Mehrklänge | |
mit Dur-Terz | |
A6, C♯6 | Dreiklang mit hinzugefügter Sexte auf A, Cis usw. |
E6/9, D♭ 6/9 | Dreiklang mit hinzugefügter Sexte und None auf E, 'Des usw. |
Dmaj7 oder DΔ oder Dj7 | Vierklang mit großer Septime auf D |
C7 | Vierklang mit kleiner Septime auf C (Dominantseptakkord) |
F9, B♭9 (auch F7/9 usw.) |
Dominantseptakkord mit None (Dominantseptnonakkord) |
B13 (auch B7/9/13) | Dominantseptakkord mit None und Tredezime |
B♭9♭13 (auch B7/♭9/♭13) oft auch unvollständig B♭9 | Dominantseptakkord mit kleiner None und kleiner Tredezime der Dominate einer Mollkadenz. Er verwendet die harmonische Mollskala und hat keine übermäßige None (♯9). Er wird meist nicht ausführlich notiert, manchmal nur mit ♭9 und deshalb fälschlicherweise mit dem alterieren Akkord verwechselt oder gleichgesetzt. |
Gadd9 | Dreiklang mit hinzugefügter None, (das add bedeutet, dass der Ton hinzugefügt wird, ohne die darunter liegenden Optionstöne; Bsp.: F♯add9 enthält keine Septime, sondern nur die None als Optionston) |
D7 add13 (seltener auch D7/6) |
Dominantseptakkord mit Tredezime (ohne None und Undezime!) |
E♭7♯5 oder E♭7+5 | Dominantseptakkord mit (einen Halbton) nach oben alterierter, bzw. übermäßiger Quinte (selbiges kann auch mit der None (♯9) und der Quarte, bzw. Undezime (♯11) gemacht, oder nach Bedarf auch kombiniert werden (z. B. E♭7♯5♯9)) (*) |
C7♭5 oder C7-5 | Dominantseptakkord mit (einen Halbton) nach unten alterierter, bzw. verminderter Quinte (dasselbe geht auch mit der Sexte (bzw. Tredezime: ♭13) und None (♭9) und kann auch miteinander kombiniert werden (z. B. C7♭9♭13)) (*) |
A♭7alt. oder A♭7♭9♯9♭13 bzw. A♭7♭9♯9♯11 |
sogenannter alterierter Akkord |
mit Moll-Terz | |
G♭m6 oder G♭–6 | Molldreiklang auf Ges mit hinzugefügter (für gewöhnlich großer) Sexte |
F♯m6/9 oder F♯–6/9 | Moll-Sext-Nonen-Akkord |
Cm7 oder C–7 | Mollseptakkord auf C |
B♭mmaj7 oder B♭mj7, bzw. B♭–maj7 usw. | Mollseptakkord mit großer Septime |
Dm9 / Dm11 | Mollseptakkord mit None / mit None und Undezime |
C♯madd9 | Molldreiklang mit hinzugefügter None, ohne Septime (selbes geht auch mit add11, wodurch man eine Undezime (bzw. Quarte hinzufügt, ohne Septime und None)) |
Fm7 ♭5 oder Fm7 -5 oder FØ | halbverminderter Septakkord auf F |
C° | Verminderter Septakkord auf C (drei kleine Terzen, Rahmenintervall ist die verminderte Septime, die enharmonisch verwechselt die Sexte ergibt; bei C: C, Es, Ges, A) |
weitere Akkorde | |
Fsus4 oder F7 sus4 | Die Quarte ersetzt im Akkord die Terz |
Fsus2 oder F2 | Die Sekunde ersetzt (!) im Akkord die Terz |
C5 oder C5 oder C |
Powerchords mit Grundton C: c¹-f¹, c¹-g¹, c¹-f¹-c² |
Besonderheiten | |
A/B♭ oder G7/C oder Am/B etc. | sogenannter Slash Chord (Slash = Schrägstrich) — dem Akkord wird ein anderer Basston hinzugefügt. Dieser Basston kann aus dem ursprünglichen Akkord kommen und bezeichnet dann eine Akkordumkehrung (z. B. C/G) , oder er kann ein akkordfremder Ton sein, wobei alle im Grundakkord enthaltenen Töne erhalten bleiben. |
D° C♯° |
Polychord, Upper Structure (zwei Akkorde zur gleichen Zeit gespielt — üblicherweise auf dem Klavier: der obere Akkord mit der rechten Hand, der untere mit der linken) |
(*) Die alterierten Akkordtöne und Optionen werden nicht unbegrenzt kombiniert. Man kann von folgenden Standardschreibweisen ausgehen:
darüber hinaus ist so ziemlich alles möglich (♭9, ♯9, ♯11/♭5, ♯5/♭13 zu kombinieren und/oder wahlweise wegzulassen) |
Alternativen
- Statt die Mollakkorde durch ein „m“ zu kennzeichnen ist es teilweise auch üblich dort kleine Tonbuchstaben zu verwenden.
- Alterierte Akkordtöne finden sich auch mit + und - hinter der Zahl notiert, statt ♯ und ♭ vor der Zahl.
- Wenn man selbst (ggf. handschriftlich) notiert und alle Beteiligten deutschsprachig sind, kommen auch Notierungen in deutscher Schreibweise mit Fis, Ges und H (neben B) vor.
Links
Changes-Tabelle von Ulrich Kaiserund Katja Link
Literatur
- Richard Graf, Barrie Nettles: Die Akkord-Skalen-Theorie und Jazz-Harmonik. Advance Music, ISBN 3-89221-055-1
- Wolf Burbat: Die Harmonik des Jazz. Neuauflage. dtv, München 1998, ISBN 3-423-30140-6