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Goggolori

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Der Goggolori oder Goggolore ist eine bayerische literarische und Sagen-Gestalt.

Vor Otto Reuthers Buch Der Goggolore (1935) gibt es nur vage Bezeugungen der - sicher unzutreffend - auf die Keltenzeit zurückgeführten Gestalt. Erst Reuthers Schöpfung hat das koboldartige Wesen, das er am Ammersee lokalisierte, populär gemacht.

Reuthers altbayerische Dorfgeschichte tarnt sich als Wiedergabe traditionellen Erzählguts. Daher sah sich der Bundesgerichtshof veranlasst, eine Urheberrechts-Klage der Erben Reuthers gegen Michael Ende abzuweisen (BGH, GRUR 1991, S. 456 - Goggolore).

Der Name Goggolori ist vor allem durch eine Oper von Wilfried Hiller bekannt: Der Goggolori. Eine bairische Mär mit Musik (Uraufführung am 3. Februar 1985, Theater am Gärtnerplatz in München). Das Libretto schrieb Michael Ende.

Bereits in Astutuli, eine bairische Komödie (entstanden 1947/9) hatte Carl Orff, Hillers Lehrer, den Kobold Goggolori auftreten lassen.

Stark an Reuthers Fassung lehnt sich Johannes Reitmeiers Volksstück da Goggolore an.

Nach der Figur sind benannt ein Restaurant in Kötzting und der Weilheimer Goggolori, ein Williams-Christ-Birnenbrand.

Literatur

  • Dietz-Rüdiger Moser: Goggolore gegen Goggolori: Der Rechtstreit um den Kobold vom Ammersee, in: Literatur in Bayern 8 (1987), S. 2-16