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Der Krieg der Welten

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Der Krieg der Welten (engl. The War of the Worlds) ist das bekannteste und eines der bedeutendsten Werke von H. G. Wells.

In diesem für die Science-Fiction-Literatur grundlegenden Werk greifen Marsianer in dreibeinigen Kampfmaschinen Großbritannien an, um von hier aus die rohstoff- und wasserreiche Erde zu erobern. Das irdische Militär ist den außerirdischen Invasoren hoffnungslos unterlegen und muss bei der Zerstörung der Städte zusehen. Erst die Bakterien der Erde können die Marsianer mit ihrem unterentwickelten Immunsystem besiegen.

Das Buch war als Satire auf die Kolonialpolitik des Empire angelegt und vertauschte hierzu die Rollen von Eroberern und Opfern zu Ungunsten der Briten. Ein zusätzlich böser Seitenhieb war die Tatsache, dass die primitivsten damals bekannten Lebensformen das britische Weltreich retteten.

Das Buch wurde zu Halloween am 30. Oktober 1938 von Orson Welles und dem Mercury Theatre als Hörspiel in Form einer fiktiven Reportage nach einer Adaption von Howard Koch inszeniert, das der amerikanische Radiosender CBS ausstrahlte. Dazu wurde der Handlungsort von England nach New Jersey in den USA verlegt und die Geschichte entsprechend angepasst.

Das Hörspiel führte Zeitungsberichten zufolge zu heftigen Irritationen bei der Bevölkerung von New York und New Jersey, die teilweise das Hörspiel für eine authentische Reportage hielt und einen tatsächlichen Angriff Außerirdischer befürchtete. Die Berichterstattung über diese Vorfälle machte die Sendung und damit auch den jungen Orson Welles weltberühmt. Einige buntschillernde Beschreibungen von einer landesweiten Massenpanik sind jedoch mit Vorsicht zu genießen.

Howard Koch, der schon 1938 das Drehbuch für das Hörspiel schrieb, bearbeitete auch 1975 das Sujet für den dokumentarischen Spielfilm The Night That Panicked America, der die Radiosendung und die Reaktionen in der Öffentlichkeit beschreibt.

1977 sendete der WDR eine deutsche Bearbeitung des Hörspiels. Das englische Originalhörspiel wurde durch damals bekannte Radiojournalisten (Dieter Thoma, Lothar Dombrowski) unterbrochen, die die englischen Texte "übersetzten" und so scheinbar echte Nachrichten über die Invasion brachten. Trotz der mehrfach eingestreuten Hinweise auf den fiktionalen Charakter und trotz des deutlich hörbaren Alters der Originalaufnahme gab es bei der Erstausstrahlung viele besorgte Anrufe.

1952 wurde das Buch verfilmt, wieder mit einer in den USA spielenden Handlung. Da die Animation der dreibeinigen Kampfmaschinen damals noch als technisch unmöglich oder zumindest unbezahlbar galt (Stop-Motion erschien nicht realistisch genug) erfand man an deren Stelle Flugmaschinen, deren Design zu den bekanntesten Raumschiffdesigns der Science-Fiction zählt. Der Film erhielt für die damals sensationellen Special Effects einen Oscar.

1978 entstand eine Musical-Version von Jeff Wayne mit Richard Burton als Erzähler.

Im Jahre 1980 wurde eine Fassung des Musicals mit deutschen Erzähltexten produziert. Die Rolle des Erzählers hatte Curd Jürgens.

Es folgten noch eine Fernsehserie und ein Computerspiel. Eine für das Jahr 2001 geplante Neuverfilmung wurde wegen der Anschläge vom 11. September 2001 gestoppt. Der Film wird nun jedoch mit mehrjähriger Verzögerung, unter der Regie von Steven Spielberg im Sommer 2005 in die Kinos kommen. Die Rolle des Hauptprotagonisten nimmt der amerikanische Schauspieler Tom Cruise ein. Hierbei soll es sich angeblich um eine der teuersten und aufwändigsten filmischen Adaptionen eines Romans handeln, die es bislang gab.