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Huchting (Bremen)

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Stadtteil von Bremen
Huchting
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Stadt Bremen, Stadtteil Huchting hervorgehoben
Basisdaten  Rang 
Fläche: 13,73 km² 11/23
Einwohner: 29.557 10/23
Bevölkerungsdichte: 2.153 Einwohner je km² 13/23
Ausländeranteil: 14,1 % 10/23
Arbeitslosenquote: 21,4 % 11/23
(Stand der Angaben: 30. Juni 2005)
Koordinaten: 53° 3′ N, 8° 44′ OKoordinaten: 53° 2′ 56″ N, 8° 44′ 22″ O
Ortsteile: Mittelshuchting
Sodenmatt
Kirchhuchting
Grolland
Stadtbezirk: Süd
Ortsamt: Huchting
Website: Ortsamt Huchting

Huchting ist ein Stadtteil von Bremen und gehört zum Bremer Stadtbezirk Süd.



Geschichte

Der Name bezieht sich auf einen hochgelegenen Thingplatz oder auch eine hochgelegene Heimstatt der Chauken, die hier im Neolithikum (8000–2700 v. Chr.) auf der Vorgeest siedelten. Ab dem 12. Jahrhundert verstärkte Besiedelung. Aus dem Jahr 1171 soll dort ein aus vier Bauernschaften bestehendes Kirchspiel des Namens "Huhtinge" überliefert sein, das dem Lokator Friedrich von Makkenstedt zugeordnet war und seit dem 14. Jahrhundert - zeitgleich mit dem Höhpunkt der territorialen Ausdehnung des Einflusses der Hanse - unter den Einfluss des danach alle Grundherrschafts-, Schutz- und Wegerechte ausübenden Rates von Bremen gestellt wurde, welcher dann nach der Reformation auch den zuvor für Huchting bestehenden Patronat des Kapitels des Domes zu Bremen beendete durch Übernahme aller Episkopatsrechte. Dies ist eine die - bei der geographischen Entfernung und der in der Besiedelungsgeschichte bedeutsamen Anbindung an die noch heute politisch nicht Bremen, sondern Niedersachsen zugeordneten Grafschaften Hoya und Delmenhorst als bemerkenswert zu bezeichnende - Verbundenheit mit Bremen widerspiegelnde Besonderheit, als eine große Zahl der dem Domkapitel unterstehenden sogenannten "Umlandgemeinden" Bremens nach der Reformation weiterhin dem durchgängig lutherischen Dom, später dem Dom zu Verden, darauffolgend dem Stader Konsistorium der Hannoverschen Landeskirche zugeordnet waren oder - wie das benachbarte, lange der Grafschaft Hoya unterstehende Seehausen noch lange Zeit unter dem Patronat außerbremischer Fürsten standen, ehe sie dem Rat zu Bremen unterstellt wurden. Historisch kann sich Huchting also durchaus mit einiger Berechtigung auf seine Vergangenheit als "eigenständiges Dorf" besinnen - dies aber nicht in Abgrenzung zur Stadt Bremen, denn seit mindestens 600 Jahren ist Huchting ein "bremisches Dorf".

Ortsteile

Der Stadtteil besteht heute aus vier Ortsteilen: Kirchhuchting, Mittelshuchting, Sodenmatt und Grolland. Seit ca. 1975 entwickelt sich für ganz Huchting nur sehr mühsam ein Zentrum in Kirchhuchting im Bereich des Roland-Center. Durch mangelnde Unterstützung von Bremen verbunden mit zu geringem Einfluss der Ortskräfte kann der Prozess der Zentrumsbildung noch recht lange dauern.

Kirchhuchting

Kirche in Kirchuchting

Bereits 1201 findet der Bau einer Kirche Erwähnung. Kirchhuchting wird 1288 als Kerchhoytiggen erstmalig urkundlich genannt. Durch Kirche, Schule (1649), Dorfkrug (1867), Bahnhof (1910), Feuerwehr, Sporteinrichtungen und Ortsamt wird Kirchhuchting zum Zentrum der Ortsteile.

Die Mitte von Kirchhuchting bildete lange Zeit der Bereich um den Dorfkrug und die St.-Georgs-Kirche, die 1878–1879 im neugotischen Stil an Stelle der baufällig gewordenen alten Dorfkirche) nach Plänen der Architekten Eduard Gildemeister und Henrich Deetjen gebaut wurde. Das daneben stehende Gemeindezentrum wurde um 1963 von Carsten Schröck geplant. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden in der Nähe das Ortsamt, das Polizeirevier und die Sparkasse hier ihren Standort. Das Ortsamt wurde 1989 aufgestockt.

Diese traditionelle, historische Mitte, so wie man sie in vielen Dörfern und Städten findet, hat sich zunehmend verlagert. Das nahegelegene Roland-Center und die dort befindliche Endstation der Straßenbahnlinien 1 und 8 bilden die heutige Mitte von Handel und Verkehr im Stadtteil Huchting.

Jahrhunderte lang behielt der Ort seine dörfliche Idylle. Um 1934 entstanden am Hohenhorster Weg Siedlerstellen. Die unmittelbare Nähe zum Flughafen im Neuenlander Feld und die nunmehr verstärkte Luftfahrt- und Rüstungsindustrie (Focke-Wulf, Vereinigte Flugtechnische Werke, Airbus) spielen für die Entwicklung Huchtings seitdem eine bedeutende Rolle. In den 50er bis 70er Jahren wurden, zumeist als sozialer Wohnungsbau, viele Geschosswohnungsbauten hauptsächlich von der GEWOBA (früher Neue Heimat ) errichtet. Vorwiegend Reihenhäuser entstanden von 1954 bis 1958 an der Hermannsburg und 1964 bis 1968 in den Flutgeschädigtensiedlungen „Blanker Hans I und II“.

Huchting: Ortsamt u. Polizei

An der Herrmannsburg befindet sich die St. Matthäus-Gemeinde [1].

Verkehrlich wird Kirchhuchting durch die Bundesstraße B 75 mit Bremen, Delmenhorst sowie mit Grolland und Mittelshuchting verbunden. Der Öffentliche Personennahverkehr erfolgt durch Busse und durch die Stadtbahn mit den Linien 1 und 8, die noch verlängert werden sollen. Zudem wird ein Anschluss Brokhuchtings und Mittelshuchtings an das für 2010 geplante S-Bahn-Netz erwogen.

Kirchhuchting hat drei Schulen, die öffentliche Grundschule Kirchhuchting (neben der Kirche), die Grundschule St'Johann/St'Pius und die integrierte Stadtteilschule an der Hermannsburg.

Im Jahr 2004 hat Kirchhuchting 7.921 Einwohner und 3.654 Wohnungen bei einer Fläche von 348 ha (10,5 WE/ha).

Mittelshuchting

Mittelshuchting: Bonhoeffergemeinde

Mittelshuchting wird 1384 als Myddelshuchtinghe erstmalig urkundlich genannt. Hunderte Jahre bis nach dem Zweiten Weltkrieg behält es seinen dörflichen Charakter, besonders um die Mittelshuchtinger Dorfstraße. Von 1932 bis 1935 entstehen am Roggenkamp und am Heidkruger Weg neue Siedlerstellen. In den Jahren von 1955 bis 1970 werden zumeist als sozialer Wohnungsbau sehr viele Geschosswohnungsbauten hauptssächlich von der Gewoba (früher Neue Heimat) errichtet. Der Bereich der Bauernschaften um Brokhuchting wird in früheren Jahren als weitere Landgemeinde genannt. Brokhuchting ist heute ein Teil des Ortsteiles Mittelshuchting.

Im Osten wird die Grenze zum Huchtinger Ortsteil Grolland durch den Grollander Deich gebildet. Im Süden stellt die Bundesstraße 75 die Grenze Mittelshuchtings dar. Östlich der Kleinbahnstrecke der Bremen-Thedinghauser-Bahn zum Huchtinger Ortsteil Kirchhuchting, westlich davon zum Huchtinger Ortsteil Sodenmatt. Die Westgrenze stellt die Varreler Bäke, der dortige Name des Klosterbachs, dar.

Mittelshuchting gliedert sich in drei angrenzbare Gebiete, das eigentliche Mittelshuchting um die Mittelshuchtinger Dorfstraße, die Gebiete westlich der Heinrich-Plett-Allee, die als Varrelgraben bezeichnet werden und Brokhuchting das sich nördlich der Huchtinger Heerstraße befindet.

Verkehrstechnisch ist Mittelshuchting relativ gut angebunden. Über die B 75 sind sowohl die Bremer Innenstadt als auch Delmenhorst und die A 28 zügig zu erreichen. Mit dem geplanten Ausbau des überregionalen Straßenbahnnetzes nach Delmenhorst und Nordenham über die vorhandene Eisenbahnstrecke soll Mittelshuchting eine Bahnstation erhalten. Die Straßenbahnlinien 1 und 8, die in Kirchhuchting enden, sollen nach Mittelshuchting und der Nachbargemeinde Stuhr verlängert werden.

Bemerkenswert ist die neue Kirche der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, geplant in den 1960er Jahren von dem Architekten Carsten Schröck.

Erwähnenswert ist an der Brokhuchtinger Landstrasse das Huchtinger Siel aus dem 18. Jahrhundert.

Mittelshuchting hat zwei Schulen, die Grundschule an der Robinsbalje und das Schulzentrum (Sek I) an der Flämischen Straße.

Im Jahr 2004 hat Mittelshuchting 11.038 Einwohner und 4927 Wohnungen bei einer Fläche von 670 ha (7,4WE/ha).

Sodenmatt

Park um den Sodenmattsee

Sodenmatt entwickelt sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Hauptsächlich durch die Gewoba (früher Neue Heimat) wurden über 3000 Wohnungen, vorwiegend für den sozialen Wohnungsbau, in den 50er und 60er Jahren errichtet. Zugleich entstand in den Jahren 1960 bis 1964 im Zuge des Baus der neuen Bundesstraße 75 der sieben Hektar große Sodenmattsee und der den See umschließende Park. Der nahezu kreisrunde See mit Badebucht dient Wassersportzwecken.

Am Rande des Parks um den Sodenmattsee liegen fast alle Senioreneinreichtungen Huchtings (Bremische Heimstiftung, Arbeiterwohlfahrt, Gewoba, Senioren Wohnpark Weser). Hier ist auch das Hallenbad in Huchting, gebaut 1980, angesiedelt.

An der Amersfoorter Straße befindet sich in einer ehemaligen Schule das Bürger- und Sozialzentrum Huchting, kurz auch BuS genannt. An diesem Ort finden sich u.a. zusammen: Der Kulturladen, das Bürgerhaus, das Behinderten-Zentrum der AWO, der Verein Arbeit und Ökologie, das Haus der Familie und Sozialeinrichtungen der Stadt, sowie Einrichtungen der Volkshochschule, der Pfadfinder, von Selbsthilfegruppen, des Sportvereins, für Ausbildung, von Musikgruppen, des Mädchentreffs, des Mütterzentrums, des Kinderladens.

Sodenmatt hat eine Kirche (St.Johannes/Sodenmatt)[2], zwei Schulen, die Grundschule Delfter Straße mit einem Förderzentrum und das Schulzentrum an der Delfter Straße mit einer gymnasialen Mittelstufe, einer gymnasialen Oberstufe, einem Berufsgymnasium und einer Fachoberschule.

Im Jahr 2004 hat Sodenmatt 6963 Einwohner und 3192 Wohnungen bei einer Fläche von 180 ha (18 WE/ha).

Grolland

Grolland: St.Lukas-Kirche

Grolland – Gronland = grünes Land – führt auch heute noch seinen Namen zu Recht. Ein Dorf vom Reißbrett entstand, als Vorstadtsiedlung zwischen Storchennest und Gut Grolland. Als erste größere bremische Siedlung bauten die Bürger in den Jahren von 1935 bis 1940, betreut durch die gemeinnützige Siedlungs- und Baugenossenschaft Grolland e.G. (ab 1938 �„Brebau“), „eine inszenierte Ländlichkeit� als Gartenstadt-Projekt für kinderreiche Familien, für rd. 5000 Einwohner, bestehend aus 42 verschiedenen Siedlerhaustypen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, von 1950 bis 1970 wird die Bebauung durch die Brebau und private Bauherren weitergeführt. Grolland ist baulich geprägt durch seine Einfamilien- und Reihenhäuser mit seiner eher bürgerlichen, sozial mittelständigen Bewohnerschaft.

Grolland liegt an zwei Armen der Ochtum zwischen der Neustadt und Huchting. Es orientieren sich in großem Maße auf die Innenstadt von Bremen. Der städtebauliche Zusammenhang zwischen den Huchtinger Ortsteilen und Grolland wird gebildet durch die beiden Verkehrsachsen Bundesstraße B 75 und Straßenbahnlinie 1 und 8 und den gemeinsamen Park links der Weser. Dieser Park wurde seit 1976 zwischen Grolland und Huchting entlang der Ochtum angelegt, und entwickelt sich zu einem vielgenutzten Naherholungsgebiet.

In der Straße Am Vorfeld befindet sich die St.Lukas-Kirche, eine Stahlnetzkonstruktion, geplant von dem Bremer Archiktekten Carsten Schröck und Frei Otto. Sie steht, obwohl erst 1962–64 gebaut, unter Denkmalschutz. Die Kirche hat Ähnlichkeit mit der Kongresshalle in Berlin. Im Gegensatz zur Kongresshalle, bei der die Dachbügel aus Beton von konventionellen Wänden getragen werden, werden hier die Bügel aus Leimholzbindern nur von dem Stahlnetz getragen.

Um den Grollander See befindet sich einige Straßen, die direkt an Grolland angrenzen, jedoch zum Landkreis Diepholz gehören. Diese Straßen bilden eine Art Enklave, da sie nur von Bremer Gebiet aus erreichbar sind und auch nach Süden hin von der Startbahn und Flughafengrenze des Bremer Flughafens, die hier auf niedersächsischem Gebiet verläuft, vom Rest des Landkreises getrennt sind.

Im Jahr 2004 hatte Grolland 3445 Einwohner und 1649 Wohnungen bei einer Fläche von 174 ha (9,5 WE/ha).

Die Einwohnerentwicklung von Huchting

Um 1812 hat die Huchting lediglich 468, um 1871 schon 800, um 1900 bereits 1200 um 1920 dann 2000 und 1933 dann 2726 sowie 1940 schließlich 7500 Einwohner. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg lebten 6327 Einwohner in Huchting, 1955 sind es 10.377. Durch den sozialen Wohnungsbau wächst Huchting rasant und hat 1965 bereits 23.957 Es erreicht 1970 seinen Höchststand mit 37.259 Einwohnern. Danach wird in Huchting zwar noch in bescheidenem Maße gebaut, aber die Familien werden kleiner, die Anzahl der Bewohner pro Wohnung verringert sich erheblich und die von jedem Einwohner durchschnittlich in Anspruch genommene Wohnfläche wächst in den Jahren von 1965 bis 2004 von rd. 24 auf ca. 36 m² WF/Einw. 1980 wohnen deshalb noch 33.046, im Jahr 1990 sind es 30.264 und im Jahr 2004 sind noch 29.357 Einwohner in Huchting nunmehr mit jedoch ganz leicht steigender Tendenz.

Parks und Grünanlagen

Park links der Weser an der Ochtum
Sodenmattsee

Folgende Parks und Grünanlagen befinden sich in und um Huchting:

  • Der Park links der Weser liegt im Stadtteil Bremen-Huchting zwischen den Ortsteilen Huchting und Grolland sowie der Gemeinde Stuhr, ca. 4 Kilometer westlich vom Zentrum Bremens auf der linken Weserseite. Der Park wird durchschnitten von der Bundesstraße B 75 und der daneben verlaufenden Straßenbahnlinie. Nördlich wird er tangiert von der Eisenbahnlinie Bremen-Oldenburg und findet danach seine Ergänzung in einem Naturschutzgebiet. Durch die Verlegung der Ochtum - ein schlängelnder Flusslauf mit naturnah gestalteten Ufer- und Flachwasserzonen, begleitet von Wegen - entstand das gestalterische Rückgrat des „Ochtumparks". Der Landschaftspark ist etwa 300 Hektar groß. Er entstand seit etwa 1978 und ist noch immer in der Weiterentwicklung. Im Landschaftsplan heißt es: „Übergeordneter für die Entwicklung des Planungsraumes ist die Erhaltung und Weiterentwicklung einer siedlungsnahen, durch Grünlandnutzung geprägten Kulturlandschaft.“
  • Der Park um den Sodenmattsee entstand um 1964 im Zusammenhang mit dem Ausbau der B 75. Ein Hallenbad, mehrere Altenzentren, zwei Schulen und die Stadtteilfarm ergänzten die Bebauung um diesen Bereich. Um 2002 bis 2004 wurde die Parkanlagen durch neue Grünflächen, Wege, Spielplätze, Erholungszonen erheblich aufgewertet. Neue Wohngebiete und Seniorenwohnanlagen begrenzen nun das Gebiet im Südosten.
  • Der Bösepark befindet sich im Zentrum von Kirchhuchting. Er entstand in den 60er Jahren durch die Initative der Erbengemeinschaft des Kaufmanns Böse.
  • Grüne Bänder der Erholung sind:
    • Das Naturschutzgebiet an der Ochtum, nordwestlich vom Park links der Weser hat eine Größe von ca. 375 ha. Die Fauna und Flora kann sich hier weitgehend ohne Beeinträchtigungen der Zivilisation eigenständig und entsprechend den natürlichen Gegebenheiten entwickeln. Das Gebiet ist zusammen mit dem Park links der Weser ein großer Freiraumkeil zwischen Stuhr und Strom.
    • Die Varreler Bäke bildet im Westen eine landschaftlich schöne Abgrenzung von Huchting. Der gerade Flusslauf wurde 1983 durch einige Flachwasserzonen ökologisch aufgewertet.
    • Von Bremen-Neustadt bis zur Varreler Bäke erstreckt sich ein grünes Band. Einbezogen sind die Kleingartengebiete, der Deich zwischen Grolland und Kuhlen, der Park links der Weser mit dem Heulandsweg und der Park am Sodenmattsee.
  • Die sieben Kleingartenanlagen in Huchting sind: Am Eichenhain, Asbrook, Hohe Feld, Hohenhorster Park, Klein Holland, Ochtum-Warfeld und Thurmkamp.

Soziale und kulturelle Einrichtungen

Bürger und Sozialzentrum-BUS

Der Stadtteil Huchting war - trotz seiner Größe von rund 30.000 Einwohnern - in den 70er Jahren mit viel zu wenigen sozialen, kulturellen und freizeitlichen Einrichtungen ausgerüstet. Als Einrichtungen gibt es aber inzwischen:

  • Das Bürger- und Sozialzentrum Huchting (BuS) in Sodenmatt entstand Ende der 80ziger Jahre. Hier fanden sich u.a. zusammen der Kulturladen, das Bürgerhaus, das Behinderten-Zentrum der AWO, ein Mütterzentrum, Selbsthilfegruppen und Initiativen gegen Arbeitslosigkeit für Ausbildung und für bessere Ökologie, das Haus der Familie, Kinderladen, Pfadfinder, Sportverein, Musikgruppen, Volkshochschule etc.
  • Als Sportvereine sind in Huchting der Turn- und Sportverein (TuS) Huchting, der Turn- und Sportverein (TuS) Grolland, der Fußball-Club (FC) Huchting, der Schützenverein Huchting, der Tennisverein Süd, der Wassersportverein Niedervieland, der Reit- und Fahrclub Niedervieland und der Sportangelverein.
  • Es gibt in Huchting 22 Kindergärten, Kindertagesheime und Kindergruppen sowie ein Jugendfreizeitheim
  • Als Senioreneinrichtungen sind in Huchting vertreten: "Haus Huchting" an der Tegeler Plate, die „Residenz am Sodemattsee“, altengerechte Wohnungen an der Tegeler Plate, der Kirchhuchtinger Landstraße und der Eindhover Straße, die Begegnungsstätte „An der Schüttenriehe“ und das Dienstleistungszentrum Huchting.
  • Die Stadtteilbibliothek Huchting befindet sich im 2. Obergeschoss des Roland-Centers.
  • Das Hallenbad am Sodenmattsee - gebaut 1980 - ist für diesen sozial betroffenen Stadtteil eine wichtige Einrichtung.
  • Die Stadtteilfarm für Kinder am Sodenmattsee entstand um 1987.
  • Das Huchtingarchiv in der St. Georggemeinde ist ein ehrenamtlich geführtes Stadtteilarchiv mit Biographien und Unterlagen zur Stadtteilgeschichte.

Verkehr

Stadtbahn in Huchting

Öffentlicher Personennahverkehr

Die zentrale Umsteigehaltestelle aller Linien ist Kirchhuchting (Roland-Center). Folgende Linien treffen hier zusammen:

Stadtbahnlinien: 1 (Osterholz) und 8 (Kulenkampffallee) sowie Nachtlinie N1.

Buslinien: 52 (Kattenturm), 55 (Stuhr/Brinkum), 57 und 58 (beide Ringverkehr) sowie Nachtlinie N6

Regionalverkehr

Buslinien 201 (Delmenhorst), 204 (Moordeich - Delmenhorst),214 (Moordeich/Delmenhorst), 226 (Moordeich/Wildeshausen)

Straßen

Fernstraßen: Bundesstraße B 75 nach Bremen und nach Delmenhorst (A28) – Oldenburg

Örtliche Erschließungen: Kirchhuchtinger Landstraße nach Moordeich/Stuhr, Huchtinger Landstraße nach Delmenhorst, Heinrich-Plett-Allee nach Moordeich/Stuhr und Norderländer Straße (Grolland) nach Stuhr.

Straßen in Huchting

In Huchting gibt es einige Straßennamen, die sich auf die ländliche Geschichte des Ortsteils, die anliegenden Felder, oder die geographische Situation beziehen.

  • Auf die Geschichte, vor allem ländliche Geschichte, beziehen sich Namen wie:
    • An der Dingstätte erinnert an dem Ort des Things, Gerichtstätte der Chauken.
    • Der Alte Dorfweg war der Kern des alten Dorfes Kirchhuchting.
    • Die Mittelshuchtinger Dorfstraße führte durch den alten Dorfkern von Mittelshuchting.
    • Die Grollander Straße war der erste Siedlungsbereich weniger Häuser in Grolland.
  • Auf die bäuerliche Herkunft von Huchting, auf frühere Flurnamen und Grundstückseigner verweisen:
    • die Flurnamen wie Am Pferdekamp, Vorweide, Bauerland, Leerkämpe, Ortkampsweg, Roggenkamp, Bokellandsweg, Braaklandsweg, Asbrook, Ruggentun, Kielkämpe, Aus dem Klaukamp, Auf dem hohen Ende, An der Höhpöst, Schlängbaum, Ruschkamp, Achterfeldweg, Heulandsweg, Schlängbaum, Ruschkämpe, Achterkampsweg, Auf den Heidstücken, Dovemoor, Kötner Weide, Willakedamm, Auf den Kahlken, Am Hasskamp, Am Sodenmatt, Krummacker, Kloßkampsweg und in Grolland Am Vorfeld, Hemmelskamp, Brakkämpe;
    • die Eignernamen wie Lampehof, Borchershof, Bi’n Eekhoff.
  • Auf die Landschaftsgeographie beziehen sich Namen wie Hohenhorster Weg, An der Varreler Bäke, Am Huchtinger See, Am Kirchdeich, Grolländer Deich.
  • Auf Straßenbedeutung, Orte oder Gebäude beziehen sich Straßennamen wie
    • Huchtinger Heerstraße, Kirchhuchtinger Landstraße, Brokhuchtinger Landstraße, Alte Heerstraße;
    • Ortsnamen von nahen Gemeinden wie in Kirchhuchting: Dünsener-, Heiligenroder-, Kirchseelter-, Kladdinger-, Obervielander-, Stellerstraße;
    • oder in Mittelshuchting: Heidkruger Weg;
    • auf Gebäude nur die Straße Zum Huchtinger Bahnhof.

Zumeist erhielten die neuen Straßen ihren Namen, als die großen Wohnsiedlungen nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden:

Namen von Personen als Straßennamen gibt es in Huchting nur selten:

  • Die Heinrich-Plett-Allee wurde nach dem ersten Vorsitzenden des Wohnungsunternehmens Neue Heimat benannt.
  • Carl-Hurtzig-Straße: Als erster Nichtlandwirt wurde Carl Hurtzig (SPD) zum Gemeindevorsteher in Huchting gewählt und 1933 durch die Nationalsozialisten entlassen.
  • Der Franz-Löbert-Platz ehrt den ersten Nachkriegsortsamtsleiter und Innensenator Franz Löbert (SPD).
  • In Grolland befinden sich aus der Zeit des Nationalsozialismus als Straßennamen von "de Stedinger Buren [de] streden for her billige Freedom un Vaderland unner dat Leit van Bolke van Bardenfleth, Tammo van Huntorp und Detmar tom Dyk“. 1234 wurden die Stedinger im Stedingerkrieg in der Schlacht bei Altenesch von einem Heer der Bündnispartner des Erzbischofs von Bremen, der Stadt Bremen und weiterer über 20 Grafen und Fürsten vernichtend geschlagen. Anführer des Heers der Stedinger waren Thammo von Huntorp, Detmar tom Dyk (tom Dieke) und Bolko von Bardenfleth. Die Stedingsehre hat denselben historischen Hintergrund.

Literatur

  • Andreas Fetchenhauer: Huchting 1860–1945, Ein photographischer Streifzug; 2000, Edition Temmen, Bremen, ISBN 3-86108-627-1
  • Ottmar Hinz: Grolland, Ein Dorf vom Reissbrett; 1990, steintor: Bremer Verlagsgesellschaft, Bremen, ISBN 3-926028-65-3

Quellen

  • Roland Kutzki: Der Huchtingplan; Stadtteilkonzept für Huchting, Bremen, 2006
  • Herbert Schwarzwälder : Das große Bremen Lexikon, Bremen, 2002
  • Wolfgang Hauschild : Kirchen- und Dogmengeschichte, Teile 1 und 2, Gütersloh, 1995 und 1999
  • Andreas Röpcke [Hg]: Bremische Kirchengeschichte im 19.+ 20. Jh., Bremen,1994
  • Projektgruppe Betriebsgeschichte des Bremer Flugzeugbaus: Wellblech und Windkanal, Bremen 1989