Berlin-Schöneberg
Schöneberg ist ein Ortsteil des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg, der am 1. Januar 2001 durch Fusion der bisherigen Bezirke Tempelhof und Schöneberg gebildet wurde.
Im Schöneberger Rathaus hatten während der Teilung Berlins das Berliner Abgeordnetenhaus und der Senat von West-Berlin ihren Sitz. Im Rathaus-Turm befindet sich die Freiheitsglocke, welche von gesammelten Spenden von Zivilbevölkerung der USA für die Berliner gestiftet wurde.
Das Rathaus, der umliegende Platz und die darauf zulaufenden Straßen waren der Ort vieler Kundgebungen und des Staatsbesuches des US-Präsidenten John F. Kennedy. Dort hielt er seine berühmte Rede "Ich bin ain Berliner". Zu seinen Ehren wurde der Platz umbenannt.
In Schöneberg befand sich ebenfalls der Alliierte Kontrollrat. Dieser Rat der Besatzungsmächte hauste im Alliierten Kontrollratsgebäude in Kleist-Park. Vom 8. Mai 1945 bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 war dieser Kontrollrat die oberste Regierungsgewalt in Deutschland.
Wirtschaft in Schöneberg
Im Stadtteil dominieren kleine und mittlere Unternehmen in den Bereichen Handel, Dienstleistungen sowie der Gastronomie und Hotelerie. Im Norden um den Wittenbergplatz der gehobene Einzelhandel mit dem KaDeWe als Aushängeschild und dem Tauentzien als meistfrequentierter Einkaufsstraße Berlins. Die Potsdamer Straße (mit direktem Anschluss an den Potsdamer Platz) setzt alles daran, ihr Image als Einkaufsstraße zu verbessern. In der Hauptstraße, dem historischen Zentrum Schönebergs, findet man viele Geschäfte für den täglichen Bedarf. Am John-F.-Kennedy-Platz dominiert die öffentliche Verwaltung mit dem Bezirksamt, den Senatsverwaltungen für Wirtschaft und Justiz, am Kleistpark Landesverfassungsgericht und Kammergericht. In der Friedenauer Rheinstraße wiederum findet der Kunde viele interessante Einzelhandelsgeschäfte. Gewerbegebiete befinden sich in der Alboinstraße, am Werdauer Weg und in der Naumannstraße. Der geplante Neubau des Fernbahnhofs Papestraße verspricht mittelfristig auch in diesem bisher recht ungeordneten Gebiet nördlich vom Sachsendamm eine neue Entwicklung.
Bekannte Persönlichkeiten Schönebergs:
- Hans Baluschek, der Maler hatte mehrere Wohnorte in Schöneberg, (Gedenktafel Ceciliengärten 27)
- August Bebel, sozialdemokratischer Politiker, Mitbegründer der SPD,
(Gedenktafel Hauptstraße 97)
- Reinhold Begas, Bildhauer
- Walter Benjamin, Schriftsteller
- Gottfried Benn, der Arzt und Dichter wohnte von 1937-1956 in der Bozener Straße 20 im Bayerischen Viertel (Gedenktafel)
- Eduard Bernstein, sozialdemokratischer Politiker
- Max Bruch, Musiker, (Gedenktafel am Haus Albestraße 3 in Friedenau)
- Georg Büchmann, Philologe
- Ferruccio Busoni, der Pianist und Komponist wohnte Viktoria-Luise-Platz 11 (Gedenktafel), sein Grab befindet sich auf dem Friedenauer Friedhof in der Stubenrauchstraße
- Marlene Dietrich, Schauspielerin, wurde in der Leberstraße 65 geboren
(Gedenktafel), ihr Grab befindet sich auf dem Friedenauer Friedhof in der Stubenrauchstraße
- Alexander Dominicus, Oberbürgermeister der Stadt Schöneberg 1911-1921
- Albert Einstein, der Physiker und Nobelpreisträger wohnte 1918-1933 im Bayerischen Viertel, Haberlandstraße 8 (Gedenktafel)
- Hans Fallada, Schriftsteller, verbrachte seine Kinderjahre in der Luitpoldstraße 11 (das Haus existiert nicht mehr)
- Wilhelm Furtwängler, Dirigent der Berliner Philharmoniker
- Georg Hermann, Schriftsteller
- Theodor Heuss, der spätere Bundespräsident wohnte von 1918 bis 1930 in der Friedenauer Fregestraße 80 und war Stadtverordneter von Schöneberg (Gedenktafel)
- Kurt Hiller, Schriftsteller, wohnte in der Hähnelstraße 9 (Gedenktafel)
- Arno Holz, Dichter, lebte im Bayerischen Viertel
- Christopher Isherwood, der englische Schriftsteller lebte 1929-1933 in der Nollendorfstraße 17 [Gedenktafel)
- Karl Kautzky, sozialdemokratischer Politiker, lebte in Friedenau
- Egeon Erwin Kisch, der "rasende Reporter" wohnte in den 20er Jahren im Haus Hohenstaufenstraße 36 (Gedenktafel)
- Else Lasker-Schüler, Lyrikerin, lebte in der Motzstraße 7
- Friedrich Luft, der beliebte Theaterkritiker ("Stimme der Kritik"), lebte Nähe Nollendorfplatz in der Maienstraße 4 (Gedenktafel)
- Rosa Luxemburg, Mitbegründerin der KPD, lebte in Friedenau
- Friedrich Naumann, liberaler Politiker, lebte in Schöneberg (Gedenktafel Naumannstraße 24)
- Erwin Piscator, Regisseur, Piscator-Bühne am Nollendorfplatz (Gedenktafel)
- Nelly Sachs, Schriftstellerin wurde in der Maaßenstraße 12 geboren (Gedenktafel)
- Renée Sintenis, die Bildhauerin lebte 20 Jahre bis zu ihrem Tode 1965 in der Innsbrucker Straße 23 (Gedenktafel)
- Rudolf Steiner, der Begründer der Antroposophie lebte und arbeitete mit seiner Frau Marie Steiner von Sievers 20 Jahre lang in der Motzstraße 30 (Gedenktafel)
- Kurt Tucholsky, Satiriker und Schriftsteller, wohnte in der Bundesallee 79 (Gedenktafel)
- Claire Waldoff, die "Berolina des Chansons" lebte von 1919-1933 in der Regensburger Straße 33 (Gedenktafel)
- Erst Weiss, Arzt und Schriftsteller, wohnte in der Luitpoldstraße 34 (Gedenktafel)
- Billy Wilder, lebte in seinen jungen Jahren am Viktoria-Luise-Platz 11 (Gedenktafel)
- Paul Zech, expressionistischer und kämpferischer Schriftsteller, wohnte 1925-1933 in der Naumannstraße 78 (Gedenktafel)
- Karl Zuckmayer, Schriftsteller und Dramatiker wohnte in der Nähe des Rathauses Schöneberg am Stadtpark, dort beindet sich auch eine Gedenktafel
siehe auch: Tempelhof-Schöneberg