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Friedrich Klimke

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Friedrich Klimke (* 8. Juni 1878 in Golleow, heute polnisch Golejów; † 9. Januar 1924 in Rom) ist ein deutsch polnischer Philosoph, der der thomistischen Scholastik zuzurechnen ist.

Biographie

Klimke wurde an dem 8. Juni 1878 in dem Deutschen Reich und in dem zu Preußen gehörigen oberschlesischen Orte Golleow, heute polnisch Golejów, geboren. 1897 trat er in die der österreichisch galizischen Provinz angehörenden in Rom an dem 15. April 1539 maßgeblich durch den baskischen Adeligen Ignatius von Loyola (1491 – 1556), der sich in der Folge der Ausheilung einer schweren Kriegsverletzung zu Christus bekehrt hatte, in das Leben gerufenen Ordensgemeinschaft der Gesellschaft Jesu, Societas Jesu, ein. Nach seinem Beitritt zu dem Jesuitenorden nahm Klimke in der zu jener Zeit zu Österreich gehörenden galizischen Stadt Neu Sandez, heute polnisch Nowy Sącz, das Studium der Philosophie auf, welches er in dem holländischen Valkenburg fortsetzte, um darnach an der Universität in Krakau, zu Österreich gehörig, Theologie zu studieren. Klimke konnte noch an der in dem Jahre 1364 von einem polnischen König als Academia Crakowska gegründeten und später so genannten Universitas Jagellonica Cracoviensis in den beiden Amtssprachen des Polnischen und des Deutschen unterrichtet werden, in welchen beiden Sprachen er auch einige seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen erscheinen ließ. Nach Verlassen der Universität unterrichtete er drei Jahre lang an einem Gymnasium in der damals zu österreichisch Galizien gehörigen Stadt Chyrow, welche heute auf dem Staatsgebiete der Ukraine liegt. Nachdem er in dem Jahre 1911 zu einem römisch-katholischen Priester geweiht worden war, setzte er an der Universität in Krakau seine in Neu Sandez und Valkenburg angefangenen philosophischen Studien fort. An der Krakauer Universität hielt er ab 1914 eine Professur für Philosophie inne und 1918 wurde Klimke als außerordentlicher Professor für christliche Philosophie an die Universität in Innsbruck berufen. 1920 ging er schließlich als Professor für Geschichte der Philosophie an die Gregoriana in Rom, in welcher italienischen Stadt er an dem 9. Januar 1924 starb.

Zusammengestellt aus:

Bernhard Jansen: Friedrich Klimke. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 1. Auflage 1930 – 1938. 2., neubearbeitete Auflage des Kirchlichen Handlexikons. In Verbindung mit Fachgelehrten und mit Konrad Hofmann als Schriftleiter herausgegeben von Michael Buchberger, Bischof von Regensburg. Band 6: Kirejewski bis Maura. Mit 10 Tafeln, 23 Kartenskizzen und 148 Textabbildungen. Verlag Herder. Freiburg Breisgau 1934. VIII Seiten und 1040 Spalten. Sp. 46.

Anton Pinsker: Friedrich Klimke. In: Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Herausgegeben von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung von Leo Santifaller, bearbeitet von Eva Obermayer-Marnach. Band 3: Hüb – Knoll. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger. Graz (Österreich) 1965. XXXIV, 448 Seiten. S. 407.


Bibliographie

Klimke ließ folgende wissenschaftliche Werke veröffentlichen:

Auf Polnisch: Theorie des psychophysischen Parallelismus. 1906.

Auf Polnisch: Zeigenössische Weltanschauungen. 1907.

Der deutsche Materialismusstreit im neunzehnten Jahrhundert und seine Bedeutung für die Philosophie der Gegenwart. Als: Frankfurter zeitgemäße Broschüren. Neue Folge. Band 26. Heft 9. Verlag Breer & Thiemann. Hamm Westfalen 1907. 38 Seiten.

Auf Polnisch: Agnostizismus. 1908.

Der Mensch. Darstellung und Kritik des anthropologischen Problems in der Philosophie Wil-helm Wundts. Verlag Styria. Graz (Österreich) 1908. VIII, 274 Seiten.

Auf Polnisch: Pragmatismus und Modernismus. 1909.

Auf Polnisch: Darwin und sein Werk. 1910.

Die Hauptbrobleme der Weltanschauung. Als: Sammlung Kösel. Band 37. Verlag Kösel. Kempten 1910. 168 Seiten. Erschien bis 1924 in fünf Auflagen.

Klimkes philosophisch-systematisches Hauptwerk:

Der Monismus und seine philosophischen Grundlagen. Beiträge zu einer Kritik moderner Geistesströmungen. Verlag Herder. Freiburg Breisgau 1911. XXIV, 620 Seiten. Erschien bis 1919 in vier Auflagen.

Monistische Einheitsbestrebungen und katholische Weltanschauung. 1912.

Monismus und Pädagogik. 1917.

Monismus und Pädagogik. 2., umgearbeitete Auflage 1918. Verlag Völler. München 1918. 228 Seiten.

Auf Latinisch: Institutiones Historiae Philosophiae. 2 Bände. Rom (Italien) 1923.