Vulkan
Diese Seite befasst sich mit der geologischen Struktur Vulkan, andere Bedeutungen siehe unter Vulkan (Begriffsklärung)
Der Name Vulkan leitet sich von der italienischen Insel Vulcano ab. In der römischen Mythologie galt diese Insel als die Schmiede von Vulcanus, dem römischen Gott des Feuers.
Ein Vulkan ist eine geologische Struktur, an der Magma (geschmolzenes Gestein) nahe an die Oberfläche eines Planeten (etwa der Erde) kommt. Alle Begleiterscheinungen, die mit dem Austritt der glutflüssigen Gesteinsschmelze und weiteren Phänomenen verbunden sind bezeichnet man als Vulkanismus.
Wenn das Magma zur Oberfläche durchbricht, spricht man von einem Vulkanausbruch oder einer Eruption. Dabei fließt das Magma manchmal selbst als Lava, oder es schmilzt umgebendes Gestein, das dann als Lava fließt. Weiterhin können Asche, Obsidian, Dampf und Gase abgegeben werden (je nach Zusammensetzung des Magmas und der umgebenden Gesteine). Vulkanausbrüche sind oft von Erdbeben begleitet und bewirken die Entstehung eines Vulkankraters (siehe auch Caldera).
Die bekanntesten aktiven Vulkane in Europa sind:
Einige andere bekannte Vulkane sind:
- der Hekla,
- der Krakatau in Indonesien,
- der Fujiyama in Japan,
- der Mauna Loa auf Hawaii,
- der Mauna Kea auf Hawaii
- der Mount Saint Helens in den USA.
Die Vulkane in Deutschland sind:
- der Kaiserstuhl nahe Freiburg (18 Mio. Jahre bis 13 Mio. Jahre)
- im Hegau nahe dem Bodensee, Baden-Württemberg (14 Mio. Jahre bis 7 Mio. Jahre)
- in der Schwäbische Alb in Baden-Württemberg (vor 7 Mio. Jahren)
- in der Eifel in Rheinland-Pfalz / Nordrhein-Westfalen (vor ?? Jahren)
- der Vogelsberg
- der Otzberg im Odenwald
- in der Rhön
Alle deutschen Vulkane sind erloschen und es ist wenig wahrscheinlich, dass sie jemals wieder aktiv werden.
Der nördlichste Vulkan der Welt ist der 2277 m hohe Vulkan Haakon VII Toppen/Beerenberg auf der Insel Jan Mayen, er wurde 1970 nach langer Ruhe wieder aktiv.
Der höchste Vulkan des Sonnensystems, allerdings bereits erloschen, ist der Olympus Mons auf dem Mars. Er ist zudem noch der höchste Berg des Sonnensystems, was für einen ehemaligen Schildvulkan außerordentlich bemerkenswert ist.
Auf der Venus gibt es ebenfalls zahlreiche erloschene Vulkane, während aktive Vulkane außer auf der Erde bislang nur noch auf dem Jupitermond Io bekannt sind.
Vulkantypen
Magmatypen
Vulkane werden nach dem Typ des Magmas, das auch die entstehende Gestalt des Vulkans und das Ausbruchsverhalten beeinflusst, folgendermaßen unterteilt:
Viele Vulkane folgen nicht einem 'reinen' Ausbruchsmuster, sondern zeigen ein variierendes Verhalten, sowohl zwischen Eruptionen als auch während einer Eruption.
Verteilung von Vulkanen
Weltweit gibt es etwa 1500 Vulkane, die als aktiv betrachtet werden. Ihre Verteilung kann man aus der Plattentektonik verstehen:
- Vulkane der Akkretionszonen liegen mit wenigen Ausnahmen auf dem Meeresgrund, wo Erdplatten auseinanderdriften.
Das dort vorkommende Magma ist basaltisch. - Vulkane der Subduktionszonen sind die sichtbarsten Vulkane. Sie treten auf, wo Erdplatten aufeinander treffen und die eine Erdplatte unter die andere geschoben wird. Das abtauchende (oft SiO2-reiche) Gestein wird in der Tiefe geschmolzen, und steigt (da es eine geringere Dichte hat) nach oben, wo es zu Eruptionen kommt.
- Vulkane über 'Hot Spots' sind selten. Die Hawaii-Vulkane liegen über einer Magmasäule, aus der basaltisches Magma nach oben steigt.
Vorhersage von Vulkanausbrüchen
Die Frage, ob ein Vulkan aktiv oder erloschen ist, wird von Geologen, die vielleicht in Zeiträumen von vielen tausend Jahren denken, anders beantwortet als von Menschen, die in der Umgebung des Vulkans leben, und die das Verhalten innerhalb eines Lebensalters interessiert.
Obwohl man auch heute noch keine Kurzzeitvorhersagen mit absoluter Sicherheit machen kann, sind solche Kennzeichen wie Erdbeben oder Gasausbrüche bekannt, die Vulkanausbrüchen vorausgehen, und somit als Warnsignale dienen.
Es gibt keine feste Zeitperiode, nach der ein nicht mehr ausgebrochener Vulkan als erloschen gilt. Vielmehr sind die in der Umgebung des Vulkans vorherrschenden Bedingungen wesentlich, um eine Vorhersage zum zukünftigen Ausbruchsverhalten zu machen. Konventionell gelten alle Vulkane, die in geschichtlicher Zeit ausgebrochen sind, als aktiv.
Literatur
- Cliff Ollier, Volcanoes (1988 Basil Blackwell, Oxford, UK).