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Budapest

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Budapest, linke Donauseite (Pest)
Datei:Bahnhof-budapest.gif
Bahnhof Budapest-Keleti 2003

Budapest Vorlage:Lautschrift (manchmal auch Ofenpest) ist die Hauptstadt Ungarns und hat eine Fläche von etwa 525 km². Budapest liegt an der Donau und hat etwa 1,8 Millionen Einwohner (Stand 2004). Die geographische Lage ist 47° 30' Nord und 19° 5' Ost bei einer Höhe über Normalnull von 102 m auf der flachen, Pester Seite. Die Stadt befindet sich an der Stelle, an der die Donau das ungarische Mittelgebirge verlässt.

Stadtteile

Die Stadt besteht aus drei ehemals selbständigen Städten, die erst 1873 zu der Stadt Budapest vereint wurden. Auf der östlichen, flachen Seite der Donau liegt Pest, das zwei Drittel der Stadtfläche einnimmt, auf der westlichen, bergigen Seite Buda (dt. Ofen) und Óbuda (dt. Alt-Ofen) das restliche Drittel der Stadt.

Bezirke

Budapest ist verwaltungsrechtlich in 23 Bezirke eingeteilt:

Geschichte

Budapests Geschichte beginnt um 89 mit der Gründung einer Stadt namens Aquincum durch die Römer im heutigen Óbuda. Aquincum war zwischen 106 und dem Ende des 4. Jahrhunderts Hauptstadt der Provinz Pannonia. 107 begann der Bau eines Statthalterpalastes durch Kaiser Hadrian. Durch die Landnahme der Magyaren um 896 kam es zur Besiedlung des gesamten pannonischen Beckens und auch der Gegend um Óbuda. Mit der Krönung Stephans I. 1000/1001 zum ersten König von Ungarn bauten die Ungarn ihre Vorherrschaft aus und 1361 wurde die Stadt, trotz der fast völligen Zerstörung durch den Einfall der Mongolen (Mongolensturm) 1241 und der Verlegung der königlichen Residenz nach Visegrád 1308, Hauptstadt des Königreiches.

1514 fand ein Bauernaufstand satt. Ab 1446 griffen die Osmanen immer wieder Ungarn an, was in der Besetzung des größten Teils von Ungarn gipfelte. So fiel Pest 1526 und Buda, durch die Burg etwas geschützt, erst 15 Jahre später; die neue Hauptstadt des noch unbesetzten Ungarns, das fast nur noch aus der heutigen Slowakei bestand, wurde Bratislava (deutsch Pressburg, ungarisch Pozsony). Während Buda zum Sitz des türkischen Gouverneurs wurde, fand Pest allerdings kaum eine Beachtung und verlor einen großen Teil seiner Einwohner. Schließlich gelang es den Habsburgern, seit 1526 Könige von Ungarn, die Osmanen zu vertreiben und Ungarn wieder herzustellen. Für die Bevölkerung von Buda und Pest änderte sich allerdings nur wenig, sie wurde weiterhin unterdrückt und mussten sehr hohe Steuern zahlen. Die Einwohner wehrten sich in einem Aufstand gegen die Unterdrücker, der aber niedergeschlagen wurde. Pest, das seit 1723 der Sitz der administrativen Verwaltung des Königreiches war, wurde trotz der wiedrigen Verhältnisse und eines verheerenden Hochwassers 1838 mit 70.000 Opfern zu einer der schnellsten wachsenden Städte des 18. und 19. Jahrhunderts. 1780 wurde Deutsch von den Habsburgern als Amtssprache eingeführt, auch um die immer wieder aufflammenden revolutinären Bewegungen besser konntrollieren zu können.

Der Heldenplatz

Während der ungarischen Revolution 1849 war Budapest einer der Hauptplätze der Unruhen, in dem die Ungarn gegen die seit mehr als 150 Jahren andauernde Unterdrückung der Habsburger ankämpfte. Zwar wurde der Aufstand mit Hilfe Russlands blutig niedergeschlagen, aber die Ereignisse von 1849 führten 1867 indirekt in den Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn, in dem Ungarn weitgehend unabhängig wurde. Symbol des Ausgleichs war das jährliche Residieren Kaiser Franz Josephs in seiner Eigenschaft als König von Ungarn für mehrere Wochen in Budapest, wo er in ungarischer Sprache und in eine ungarische Uniform gekleidet mit den ungarischen Ministern und dem ungarischen Reichstag regierte.

Die Zusammenlegung von Buda, Óbuda und Pest 1873 war schon 1849 unter der revolutionären Regierung Ungarns verordnet worden, als aber die Habsburger ihre Macht wiederherstellten, widerriefen sie diesen Beschluss. Zur Jahrtausendfeier der Landnahme der Ungarn (sogenanntes Millenium) 1896 wurden zahlreiche Großprojekte, wie z.B. der Heldenplatz und die erste U-Bahn auf dem europäischen Festland Fertiggestellt. Die Einwohnerzahl im gesamten Stadtgebiet versiebenfachte sich dadurch zwischen 1840 und 1900 und stieg auf ca. 730.000.

Der verlorene Erste Weltkrieg, die daraus resultierenden Todesopfer und der Austritt Ungarns aus der Donaumonarchie 1918, aber auch die riesigen Gebietsabtretungen Ungarns (Ungarn verlor durch den Vertrag von Trianon fast ¾ seines Reichsgebiets) versetzten Budapest nur einen kurzzeitigen Schlag. Nach der Etablierung einer kommunistischen Räteregierung unter Béla Kun 1919 nahm Miklós Hothy als Kriegsminister der in Szeged gebildeten konservativ-reaktioniären Gegenregierung den Kampf gegen das Regime von Béla Kun auf. Nach dem Sieg zog er an der Spitze der konservativen Truppen am 16. November 1919 in Budapest ein. Miklós Horthy wurde Reichsverweser (Verwalter; ungarisch: kormányzó) Ungarns, das immer noch Königreich war. Durch die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkriegs in Ungarn starb rund ein Drittel der jüdischen Bevölkerung von 500.000 in Budapest, obwohl die deutsche Besatzung erst nach dem Versuch der Lösung von Deutschland 1944 zustande kam und somit nur ein Jahr andauerte. 1945 wurde die Stadt durch US-amerikanische Bombenangriffe, die darauffolgenden „Straßenschlachten“ der deutschen und russischen Soldaten und den deutschen Truppen, die bei ihrem Rückzug sämtliche Brücken über die Donau sprengten, schwer zerstört.

Nach dem Ende des Krieges folgte 1946 die Ausrufung der Republik und 1949 die Ausrufung der Volksrepublik Ungarn. 1956 war Budapest der Ausgangspunkt des Ungarischen Volksaufstandes, nach dessen blutigen Niederschlagung es zu Säberungswellen im ganzen Land kam. Am 23. Oktober 1989 wurde in Budapest die Republik Ungarn ausgerufen, der wegbereitend für den Zerfall des ganzen Ostblocks werden sollte. Schließlich folgte am 1. Mai 2004 die Mitgliedschaft Ungarns in der EU, das mit großen Feiern im ganzen Land, aber besonders in der Hauptstadt Budapest gefeiert wurde.

Sehenswürdigkeiten

Das Parlamentsgebäude in Budapest
Park auf der Margareteninsel

Bilder von Budapest

Datei:Budapest Kettenbrücke gr.jpg
Kettenbrücke in Budapest bei Nacht
Der Burgberg von Buda bei Nacht
Budapest, rechte Donauseite, also früher (Ó)Buda, mit Burghügel, Burg und der dahinter gelegenen Matthiaskirche

Verkehr

Es gibt drei U-Bahn-Linien, die vierte wird voraussichtlich im Jahre 2008 in Betrieb gehen. Die Vororte werden durch eine S-Bahn namens HÉV erschlossen. Südöstlich von Budapest liegt der Flughafen Ferihegy.

Siehe auch: Metro Budapest

Persönlichkeiten

Partnerstädte

Budapest unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Commons: Budapest – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch