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Ulman Stromer

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Ulman Stromer (* 6. Jänner 1329 in Nürnberg; † 3. April 1407 war ein Nürnberger Großhändler und Fabrikanten des 14. Jahrhunderts.


Ulman Stromer wurde als 12. von 18 überlebenden Kindern des Nürnberger Handelsherrn Heinrich Stromer (+ 1347) und seiner zweiten Ehefrau Margarete Geusmid am 6.1.1329 geboren. Er wurde im Familienunternehmen in Barcelona, Genua, Mailand und Krakau zum Handelsherrn ausgebildet und begab sich schon früh auf Geschäftsreisen nach Krakau und Lemberg. 1347 nach dem Tod des Vaters erbt Ulman das Familienhaus am Hauptmarkt und nachdem er die umliegenden ehemaligen Judenhäuser erworben hat, baut er einen ganzen Häuserblock zum Kauffahrerhof aus . 1358 urkundliche Erwähnung Stromers bei der Hochzeit mit seiner ersten Frau Anna Hegner (†1365) der Tochter des reichsten Hammer – und Hüttenbesitzers von Sulzbach. Ein Jahr nach ihrem Tod nahm er 1366 die erst 14 jährige Agnes Groland (†1413) zur Frau.

Nach eigenen Angaben beginnt U.S. 1360 mit den Aufzeichnungen von seinem Püchl von mein geslecht und abentwr in dem er Ereignisse in seiner Familie, dem Unternehmen, aber auch in der Politik dokumentiert. 1370 Gemeinsam mit seinen Brüdern Peter und Andreas übernimmt er die Leitung des Großhandelshaus der Familie, dessen Geschäfte von Barcelona bis Riga und Asow reichten.

Ab 1371 Ratsherr im inneren Rat der Reichstadt Nürnberg, seit 1396 im höchsten Amt (Obristenhauptmann). Ab 1372 war er 18 Jahre lang Pfleger des Frauenklosters St.Clara. Agierte im Städtekrieg 1388 erfolgreich gegen Burggraf Friedrich V. (13957-97); Ulman Stromer band Nürnberg in den Schwäbisch-Rheinischen Städtebund ein.

1390 baut er mit der Hadermühle die erste Papiermühle nördlich der Alpen. Die älteste Abbildung der Papiermühle findet sich in der Schedel’schen Weltchronik. Ab 1390 oberster Stadtbaumeister, als welcher er die Oberaufsicht über den Bau des Schönen Brunnens auf dem Nürnberger Hauptmarkt hatte.

Ulman Stromer war eng verbunden mit dem pfälzischen Wittelsbacher Kurfürst Ruprecht II. und seine finanzielle Unterstützung trug 1400 zum Sturz von Wenzel und zur Wahl von Ruprechts II. Sohn Ruprecht zum König bei (1401-1410). Ruprecht II. war bei Aufenthalten in Nürnberg zu Gast bei Ulman Stromer und 1401 stand dessen Gemahlin Patin für eine Enkelin Ulmans.

Der Nürnberger Pestepidemie des Winters 1406/07, in der unter acht Mitgliedern der Familie auch Ulmans gleichnamiger Sohn den Tod gefunden hatte, erlag er selbst am 3.4.1407 „am suntag nach ostern“.