Misanthropy Records
Misanthropy Records war eine Plattenfirma mit Sitz in Suffolk, England, die 1993 gegründet wurde, um die Alben von Burzum zu veröffentlichen[1]. 1995 kamen andere Bands hinzu, bis sich das Label nach 21 Veröffentlichungen auflöste.
Entstehungsgeschichte
Nach der Inhaftierung von Varg Vikernes traute sich keine Plattenfirma die Alben des norwegischen Black-Metal-Musikers zu veröffentlichen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen die Alben aus dem Gefängnis heraus zu veröffentlichen, übernahm Tiziana „Diamanda“ Stupia (die später „heidnische Priesterin“ wurde[2]) diese Aufgabe. Zu diesem Zweck gründete sie das Label Misanthropy Records. Nach der Veröffentlichung des Zweit- und Drittwerks Det Som Engang Var (1993) und Hvis Lyset Tar Oss (1994) erschien 1995 das Debütalbum Burzum zusammen mit der Aske-EP, die beide vorher von Deathlike Silence Productions veröffentlicht worden waren.
1995 öffnete sich das Label auch weiteren Bands. Es erschien als vierte Veröffentlichung das Debütalbum von In the Woods.... Weitere Bands waren Fleurety, Monumentum und Ved Buens Ende. 1996 erschien Filosofem, die letzte Black-Metal-Veröffentlichung von Vikernes, bevor dieser sich mit Dauði Baldrs (1997) und Hliðskjálf (1999) dem Ambient zuwandte. 1997 entwickelte sich die Veröffentlichung der EP Wolf’s Lair Abyss zu einem Skandal, da die Band Mayhem auf dem Label des Mörders ihres ehemaligen Bandleader und Gitarristen Øystein Aarseth unterschrieben hatte.
Mit Solstice erschien 1998 die erste Death-Metal-Veröffentlichung des Labels, die Nummer 15 wurde ein Label-Sampler mit dem Titel Presumed Guilty. Als letzte Veröffentlichung erschien 1999 das Hliðskjálf-Album von Burzum.
Im Verlaufe der Labeltätigkeit wurden die Unterlabels Elfenblut und Ancient Lore Creations gegründet, die ein anderes musikalisches Genre bedienten. Elfenblut veröffentlichte vor allem Bands, die Industrial und Neoklassik spielten, wie die Band Blood Axis von Michael Moynihan und Hagalaz’ Runedance. Auf Ancient Lore Creations erschienen ausschließlich Arcturus und eine CD von Ved Buens Ende.
Veröffentlichungen
- Burzum: Det Som Engang Var (1993)
- Burzum: Hvis Lyset Tar Oss (1994)
- Burzum: Burzum/Aske (1995)
- In the Woods...: HEart of Ages (1995)
- Fleurety: Min Tid Skal Komme (1995)
- Ved Buens Ende: Written in Waters (1995)
- Monumentum: In Absentia Christi (1995)
- Burzum: Filosofem (1996)
- Katatonia/Primordial: Split-10’’ (1996)
- In the Woods...: White Rabbit (Single, 1996)
- In the Woods...: Omnio (1997)
- Mayhem: Wolf’s Lair Abyss (MCD, 1997)
- Burzum: Dauði Baldrs (1997)
- Arcturus: La Masquerade Infernale (1997)
- Beyond Dawn: Revelry (1998)
- Primordial: A Journey’s End (1998)
- Label-Sampler: Presumed Guilty (1998)
- Solstice: New Dark Age (1998)
- In the Woods...: Strange in Stereo (1998)
- Mayhem: Ancient Skin (Single, 1998)
- In the Woods...: Let There Be More Light (Single, 1998)
- Madder Mortem: Mercury (1999)
- Burzum: Hliðskjálf (1999)
Einzelnachweise
- ↑ „Burzum ist der Grund dafür, daß Misanthropy ins Leben gerufen wurde.“ Interview in: Malefica Zine, Nr. 2, August 1998, S. 47-49: Misanthropy Records, von Godwyn; abgedruckt in: Dornbusch/Killgus: Unheilige Allianzen. Unrast Verlag, 2005, ISBN 3-89771-817-0, S. 35/36, 296.
- ↑ Sacred Ceremonies: About Webseite von Tiziana Stupia