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Corrado Bafile

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Corrado Bafile (* 4. Juli 1903 in L'Aquila, Italien; † 3. Februar 2005 in Rom) war ein römisch-katholischer Theologe, Diplomat und Kirchenfunktionär.

Leben

Bafile studierte nach seiner Schulzeit zunächst Jura, promovierte nach dem Abschluss seiner fachlichen Ausbildung zum Dr. iur. und praktizierte sechs Jahre lang in Rom als Anwalt, ehe er sich für die Aufgabe seines weltlichen Berufs entschied und in ein Priesterseminar eintrat. Am 11. April 1936 empfing er die Priesterweihe. Von 1939 bis 1959 war er in der Verwaltung des Vatikanischen Staatssekretariats tätig; am 19. März 1960 wurde er zum Bischof geweiht und erhielt das formale Amt des Titularbischofs von Antiochia in Pisidia. Von 1960 bis 1975 war er als apostolischer Nuntius diplomatischer Vertreter des Vatikan in der Bundesrepublik Deutschland. Als Doyen des bundesdeutschen diplomatischen Corps hatte er in Bonn vielfältige gesellschaftlich-repräsentative Aufgaben wahrzunehmen; mit Konrad Adenauer verband ihn persönliche Freundschaft. Wegen seines großen diplomatischen Einflusses und seines Geschicks bei der Durchsetzung konservativer Positionen nannte ihn die deutsche Boulevardpresse einen "Tiger in samtener Robe". 1975 kehrte er in den Vatikan zurück und übernahm dort verschiedene leitende Funktionen in der Verwaltungshierarchie. Am 24. Mai 1976 wurde er von Papst Paul VI. in den Kardinalsrang erhoben; von 1976 bis 1980 leitete er die Vatikanische Kongregation für Selig- und Heiligsprechungsverfahren. 1983 zog er sich aus dem aktiven Verwaltungsdienst zurück. Bafile ist der älteste lebende römisch-katholische Kardinal.