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Kabel Deutschland
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Kabel Deutschland-Logo | |
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2003 |
Sitz | Unterföhring |
Leitung | Dr. Adrian von Hammerstein |
Mitarbeiterzahl | 2.700 (Stand: 31. März 2007) |
Umsatz | 1,093 Mrd. Euro (Geschäftsjahr 2006/07) |
Branche | Kabelnetzbetreiber |
Website | kabeldeutschland.de |
Die Kabel Deutschland GmbH (KDG) ist ein Kabelnetzbetreiber in Deutschland. Das Unternehmen betreibt Kabelnetze und Kabelanschlüsse in allen Regionen Deutschlands, außer in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Das Unternehmen bietet Fernseh-Anschlüsse (PAL, DVB-C), Internet-Anschlüsse und analoge Telefon-Anschlüsse über Antennenkabel an. Die KDG bezeichnet sich selbst als größten Kabelnetzbetreiber in Deutschland.
Geschichte
Das Breitbandkabelnetz in Deutschland wurde ab Anfang der 1980er-Jahre von der Deutschen Bundespost aufgebaut und betrieben. Zur Vorbereitung eines durch regulatorische Vorgaben erzwungenen späteren Verkaufs gliederte die Deutsche Telekom Mitte der 1990er-Jahre den gesamten Bereich Breitbandkabelnetze aus ihrem Unternehmen in die neu geschaffene Gesellschaft Kabel Deutschland GmbH aus.
Die KDG übernahm die operative Führung des Kabelgeschäfts. In der Folge wurde das Unternehmen in neun eigenständige Regionalgesellschaften aufgeteilt. Diese Regionalgesellschaften sollten einzeln an Investoren verkauft werden. Die Abwicklung des Verkaufs übernahm der ehemals für das Telekommunikationsgeschäft der Bundespost verantwortliche Ministerialdirektor Dr. Franz Arnold.
Zuerst verkaufte die Deutsche Telekom im Februar 2000 die Kabelnetze der Kabel NRW in Nordrhein-Westfalen an den amerikanischen Investor Callahan. Als zweite Region wurde die Kabel Hessen an eine Investorengruppe unter der Führung von A. Gary Klesch verkauft. Im September 2001 erwarb Callahan auch die Kabelnetze der Kabel BW in Baden-Württemberg. So entstanden die (später so neu benannten) regionalen Kabelgesellschaften ish (NRW), iesy (Hessen) und Kabel BW (Baden-Württemberg). Im Juni 2007 wurden ish und iesy unter der einheitlichen Marke Unitymedia zusammengelegt und bieten nunmehr ein gemeinsames Produktportfolio an.
Nachdem im Februar 2002 der Verkauf der verbliebenen sechs Gesellschaften an Liberty Media vom Bundeskartellamt untersagt wurde, erwarb im März 2003 eine Investorengruppe aus Apax Partners, Providence Equity Partners und Goldman Sachs Capital Partners die sechs Regionalgesellschaften und bündelte sie in der Kabel Deutschland Gruppe.
Im Dezember 2003 startete Kabel Deutschland in Berlin mit „Kabel Internet“ ein Pilotprojekt für den breitbandigen Internetzugang über das Fernsehkabel. Im Jahre 2004 folgten vier weitere Städte: Leipzig, Bayreuth, München und Saarbrücken. Ende 2004 wurde der Regelbetrieb aufgenommen und mit der bundesweiten Bereitstellung von Kabel Internet begonnen.
Im Januar 2004 verlegte Kabel Deutschland seinen Unternehmenssitz von Bonn und Berlin nach Unterföhring. Im April 2004 brachte Kabel Deutschland mit Kabel Digital BASIC und Kabel Digital BASIC Plus zwei digitale Programmpakete für deutschsprachige Abonnenten auf den Markt. Im September 2004 startete Kabel Deutschland das Programmpaket Kabel Digital HOME mit zunächst 30 Kanälen aus verschiedenen Sparten.
Im Februar 2006 übernahm die Investmentgesellschaft Providence Equity Partners die Anteile der bisherigen Mitgesellschafter Apax und Goldman Sachs Capital Partners und hält damit 88 Prozent der Anteile an der Kabel Deutschland GmbH[1]. Laut der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) hält Providence Equity mehr als 95 Prozent der Anteile (Stand 11/2007).[2]
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der KDG besteht aus sechs Mitarbeitern der Belegschaft der KDG und fünf Vertretern der Investmentgesellschaft Providence Equity Partners. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist der ehemalige Bundesforschungsminister Professor Dr. Heinz Riesenhuber.
Kennzahlen
Der Umsatz der KDG lag im letzten Geschäftsjahr 2005/2006 (zum 31. März 2006) nach IFRS bei 1,012 Milliarden Euro. Davon stammen 840 Millionen Euro aus dem TV-Anschluss, etwa 140 Millionen aus den Bezahlfernsehangeboten und knapp 10 Millionen aus den Diensten Internet und Telefonie, was weniger als 1 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht.
Das korrigierte und überarbeitete EBITDA betrug in diesem Zeitraum 401,3 Millionen Euro, der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) betrug 7,30 Euro im Monat (für TV-Dienste).
Flächendeckung
Die KDG ist mit ihren sechs Regionen in insgesamt 13 Bundesländern als Anbieter von Produkten über das Kabelnetz vertreten. Von den 15,4 Millionen anschließbaren Haushalten (Homes passed) sind gegenwärtig 9,6 Millionen auch angeschlossen (Homes connected)[3]. Von diesen Kunden werden aber nur rund ein Drittel auch direkt versorgt, die anderen zwei Drittel der Kunden werden über andere Netzebene 4-Betreiber und Wohnungswirtschaftsunternehmen versorgt.
Das Netz der KDG ist kein zusammenhängendes Netz, sondern besteht aus vielen kleineren Kabelinseln. Das TV-Signal wird an über 750 Stellen, den sogenannten Kopfstellen in das Netz eingespeist[4].
Allerdings wird an einem zusammenhängenden Netz gearbeitet, an welches der Großteil der 750 Stellen angeschlossen wird. Damit wird es möglich sein, die Satelliten-Zuführung weitestgehend einzustellen und alle Programme über das zusammenhängende Glasfasernetz zu verbreiten.
Das Ziel von Kabel Deutschland ist es nach eigenen Angaben, ein möglichst deutschlandweit flächendeckendes Netz zu betreiben. Das Bundeskartellamt verhinderte jedoch die Aufkäufe von Konkurrenten der Netzebene 3 und somit eine bundesweites Angebot der KDG in diesem Segment. Die Übernahme-Verbote wurden am 7. Oktober 2004 für ish (Dienstleister für Nordrhein-Westfalen), iesy (Dienstleister für Hessen) und Kabel BW (Dienstleister für Baden-Württemberg) ausgesprochen. Kabel Deutschland hatte für diese Aufkäufe insgesamt 2,7 Milliarden Euro eingeplant, nach erfolgreichem Kauf wären 17 Millionen von insgesamt 22 Millionen direkten Kabelanschlüssen in Deutschland versorgt worden. Zur Zeit versucht die KDG, durch Aufkäufe in der Netzebene 4 die Anzahl der von ihr versorgten Wohnungen zu erhöhen und auch einen direkten Zugang zum Endkunden zu erhalten.
Grundverschlüsselung
Kabel Deutschland hat – im Gegensatz zu Kabel BW – für alle digitalen Programme außer den Digitalpaketen von ARD und ZDF eine sogenannte Grundverschlüsselung eingerichtet, wodurch eine Abrechnung der Nutzung pro Empfangsgerät statt pro Haushalt möglich ist. Auch das Protokollieren des Nutzungsverhalten ist mit einer entsprechenden Smart Card möglich. Nach der geplanten Abschaffung des Analogfernsehens sind private Fernsehsender so nur noch mit Aufpreis pro Gerät über den Kabelanschluss zu sehen. Es wird dann ein speziell von Kabel Deutschland zertifizierter Kabelreceiver zum Empfang benötigt. Auch für manche Fernseher mit integriertem Kabeltuner ist keine Smartcard erhältlich. Die Hersteller der Fernsehgeräte begründen dies mit den hohen Zertifizierungskosten.
Wechsel des Verschlüsselungssystems
Derzeit denkt Kabel Deutschland über den Wechsel des Verschlüsselungssystems zu NDS-Videoguard nach [1]. Da es derzeit keine Common-Interface Lösung für NDS-Videoguard, sondern nur die "embeddet"-Lösung, also in Receiver integrierte Enschlüsselung, ist zu befürchten, dass mit vielen älteren Kabelreceiver (z.B. dbox) kein Empfang mehr möglich ist.
Produkte
Fernsehen


Kabel Deutschland bietet Fernsehübertragung über PAL und DVB-C an (Antennenkabel). Das neue für Triple Play an einer einzigen Dose geeignete DVB-IPTV wird nicht unterstützt.
Das digitale TV-Angebot besteht nur aus den gebührenfinanzierten Digitalsendern der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten: ARD digital (24 Sender) und ZDFvision (5 Sender). Diese werden unverschlüsselt eingespeist, es fallen keine weiteren Kosten an.
Für das digitale Pay-TV von Kabel Deutschland wird ein DVB-C-konformes und von Kabel Deutschland zertifiziertes Fernsehgerät (siehe auch IDTV) oder eine Settopbox (DVB-C-Receiver) zum Digital-Fernsehen mit einem Analog-Fernseher benötigt.
KDG bietet neben dem Angebot von Premiere auch eigene Pay-TV-Pakete an. Hierzu gehören Kabel Digital Free, Kabel Digital Home (39 Fernseh- und 45 Radiosender) und mehrere internationale Pakete, für die pro Paket und Endgerät ein Abonnement abgeschlossen werden muss und für die monatliche Kosten (zusätzlich zum Kabelanschluss) erhoben werden.
Die Pay-TV-Angebote von KDG und Premiere sowie die digital eingespeisten Privatsender werden nur verschlüsselt eingespeist, es wird pro Endgerät eine kostenpflichtige, registrierte Smartcard benötigt.
Kabelanschluss
Der Kabelanschluss von Kabel Deutschland bietet Free-TV-Sender, die im Fernsehanschlusspreis bereits enthalten sind und unverschlüsselt übertragen werden. Sie werden meist durch Werbung oder Rundfunkgebühren finanziert.
Neben der Versorgung der Kabelkunden mit den herkömmlichen analogen TV-Programmen betreibt Kabel Deutschland auch die technische Plattform für das digitale Fernsehen über DVB-C. Die Zuschauer können über diese Plattform die digitalen Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender mit einem Digitalreceiver unverschlüsselt und kostenlos empfangen: 3sat, ARTE, BR, BR-alpha, Das Erste, EinsExtra, EinsFestival, EinsPlus, hr fernsehen, KI.KA, MDR Fernsehen, MDR Sachsen-Anhalt, MDR Sachsen, MDR Thüringen, NDR FS MV, NDR FS HH, NDR FS NDS, NDR FS SH, Phoenix, RBB Berlin, RBB Brandenburg, Südwest BW, Südwest RP, WDR Fernsehen, ZDF, ZDFdokukanal, ZDFinfokanal, ZDFtheaterkanal
Pay-TV
Mit Pay-TV werden private Fernsehsender bezeichnet, für deren Empfang zusätzliche Kosten entstehen. Sie werden verschlüsselt übertragen und mit einer speziellen Chipkarte entschlüsselt. Diese Sender werden von Kabel Deutschland pro Gerät abgerechnet. Gegen Bezahlung kann der Kunde für die Dauer des Vertrages oder pro Sendung („Select Kino“) ein Paket aus mehreren Programme von Kabel Deutschland empfangen.
Kabel Digital Free
Kabel Digital Free kostet zusätzlich 2,90 Euro pro Monat (Stand 14. Februar 2007) und wird auch unter dem Namen „digitaler Empfang“ verkauft. Für 2 Euro im Monat zusätzlich ( Stand 27. November 2007 ) kann eine Settop-Box erworben werden. Nach Beantragung wird eine Smartcard für die Freischaltung des Receivers zugesendet. Bei Nutzung des Pakets „Digitalen Kabelanschluss“ für 16,90 Euro ist das Paket „Kabel Digital Free“ bereits enthalten. In „Kabel Digital Free“ sind folgende TV-Sender zum digitalen Empfang enthalten: 1-2-3.tv, 9live, Al Jazeera, Astro TV, BBC World, Bibel TV, Bloomberg TV, CNBC Europe, CNN International, Comedy Central Deutschland, Das Vierte, Der Schmuckkanal, DSF, DMAX, EuroNews, Eurosport, Eurosport 2, France 2, France 3, France 5, Gems TV, GIGA Digital, HSE24, iMusic1, K1010, kabel eins, Kabel Digital Infokanal, MTV, n-tv, N24, NICK, ProSieben, QVC, RTL, RTL 2, RTL Shop, Sat.1, Sonnenklar TV, Sky News, Super RTL, TIER.TV, Tele 5, TRT INT, Voyages Television, TV5, VIVA, und VOX sowie Zugang zum PPV-Angebot Select Kino/redXclub.
Des Weiteren sind folgende Radiosender empfangbar: 10 Xtra Music Sender (60er Hits, Alternative, Brasil, Classic Rock, Country & Western, Deutscher Rock, Heavy Metal, Klassik Hits, Rap, R&B Hip Hop), Bayern 4 Klassik, DKultur, DLF, ERF, hr2, MDR Figaro, MDR Info, NDR Kultur, Radio Horeb, SPUTNIK, sunshine live, SWR 2, WDR 3 und WDR 5.
In ausgebauten Netzen der KDG sind außerdem folgende Sender zu empfangen: Al Aqariya Real Estate, ANN, BVN, CaspioNet, EuroNews (engl., franz.), First Musical Channel, France 24 (engl., franz.), GOD TV, Inter+, Iran Music, LTV 2, Phoenix CNE, Phoenix InfoNews, Pro TV Int., RTVi Info, Samanyolu TV, The Poker Channel, Tunis 7, TV Canarias, TV Record und TVR Int..
Kabel Digital Home
Kabel Digital Home ist das digitale Abo-TV-Paket von Kabel Deutschland mit folgenden Sendern: 13th Street, AXN (DE), BBC Prime, Boomerang (DE), Cartoon Network, CLB TV, Deutsches Wetter Fernsehen, E! Entertainment, ESPN Classic, Extreme Sports Channel, Fashion TV, Gute Laune TV, Jukebox, kabel eins classics, Kinowelt TV, Motors TV, MTV Dance, MTV Hits, NASN, National Geographic Channel (DE), Planet, Playboy TV, Playhouse Disney, RCK TV, RLX TV, Sailing Channel, Sat.1 Comedy, SciFi, Silverline, Spiegel TV Digital, TCM, The Biography Channel, The History Channel, Toon Disney (DE), Toon Disney +1 (DE), Trace.TV, tv.gusto premium, VH1 Classic, sowie Wein TV
Darüber hinaus bietet das Paket 45 digitale Audiokanäle ohne Moderation und Werbung aus den Bereichen Klassik, Country, Instrumental, International, Heavy Metal, Jazz & Relax, Deutsch, Oldies, Rock, Dance, Pop und Soul.
Das Abopaket Kabel Digital Home bekommt jeder Neukunde automatisch für die ersten 3 Monate, es muss explizit gekündigt werden, ansonsten verlängert sich dieses Abo um 12 Monate.
Kabel Digital International
Kabel Deutschland bietet neun verschiedene Fremdsprachenpakete mit aktuellen Nachrichten, Sport, Filmen, Serien sowie Shows und Unterhaltung. Die Pakete sind in den Sprachen Englisch, Türkisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch erhältlich.
Select Kino
Der Pay-per-View-Dienst („Film auf Abruf“) Select Kino bietet große Filmtitel aus Hollywood und den großen deutschen Studios. Bestellen kann der Kunde per Internet, Telefon und SMS. Der Preis pro Film beträgt drei Euro, ein Abo ist nicht erforderlich. Kabelkunden von Kabel Deutschland können bei Select KINO monatlich aus bis zu 20 Kinofilmen auswählen.
redXclub
Ein weiterer Pay-per-View-Dienst (‚redXclub‘) bietet Erotikfilme auf Abruf. Jeder Film kostet sechs Euro, es besteht kein Abonnement. Die Filme können online, per SMS oder per Telefon bestellt werden sowie die gewünschte Startzeit ausgewählt werden. Den Dienst gibt es als redXclub Movies und redXclub Special.
Radio
Radio-Sender sind im Kabelanschluss bereits enthalten und es entstehen keine Zusatzkosten.
Internet und Telefonie
Die Kabel Deutschland GmbH bietet neben Fernsehprodukten auch Telefonverbindungen (Voice over Cable) und Internet-Anschlüsse über das Kabelnetz an. Die beiden Produkte nennen sich „Kabel Internet“ und „Kabel Phone“. Bei Vorhandensein eines Kabelanschlusses, der beispielsweise bereits über die Mietnebenkosten oder das Hausgeld bezahlt wird, bietet sich durch die KDG eine Gelegenheit, breitbandiges Internet und ggf. Telefonie über Kabel zu erhalten. Seit Juni 2007 besteht in einem Teil der versorgten Objekte die Möglichkeit, Internet und Telefon auch ohne bezahlten TV-Kabelanschluss zu erhalten.
Internet und Telefonie über das Fernsehkabel gibt es dort, wo das Kabel bereits mit einem Rückkanal aufgerüstet ist. Dieser Rückkanal ist erforderlich, da im Gegensatz zum Fernsehen für Internet und Telefonie die Daten in beide Richtungen fließen müssen. Gegenwärtig ist Kabel Internet großflächig in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein, Bayern, Berlin und Hamburg sowie in vielen weiteren Städten verfügbar, darunter Dresden, Bremen, Leipzig, Greifswald und Hameln. Bis Ende März 2007 werden rund 8,5 Millionen Haushalte Zugang zu Kabel Internet und Kabel Phone haben. Dies wird durch den Ausbau der restlichen Netze Bayerns sowie den Ausbau der niedersächsischen Kabelnetze erreicht. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2008/2009 wird Kabel Deutschland 90 Prozent der 15,6 Millionen anschließbaren Haushalte aufgerüstet haben.
Kabel Internet
Kabel Internet ist ein Breitband-Internetzugang über das Fernsehkabel von Kabel Deutschland. Für die Internet-Verbindung über den Kabelanschluss wird ein Kabelmodem und ein rückkanalfähiger Hausverstärker benötigt. Die notwendige Aufrüstung der Hausinstallation und die Installation des Modems erfolgt bei KDG kostenfrei durch einen Techniker vor Ort beim Kunden.
Im Moment sind Geschwindigkeiten bis zu 30 MBit/s möglich.[5]. Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s sind im Moment aber schon in der Testphase. [6]
Kabel Phone
Kabel Phone ist ein Telefonanschluss von Kabel Deutschland. Für die Nutzung eines analogen Telefons muss dieses dabei mit einem Analog-Telefon-Adapter verbunden werden. Dieser Adapter ist in dem Kabelmodem bereits integriert, welches an der Kabelfernsehdose angeschlossen wird. Das Kabel Phone-Angebot bietet kostenlose Gespräche zwischen Kabel Phone-Kunden. Die bisherige Telefonnummer kann mitgenommen werden. Die angewandte Technik ist Voice over Cable mit dem Protokoll H.323. Der Vorteil von H.323 statt SIP ist, dass analoge Endgeräte weitgehend die gleiche Funktionalität wie bei einem herkömmlichen PSTN-Telefonanschluss haben (insbesondere ist Telefax über H.323 möglich).
Kritik
Im März 2007 verlangte Kabel Deutschland von allen Kabelanschluss-Kunden, den Preis für das Paket „digitaler Kabelanschluss“ von 16,90 Euro zu zahlen, auch wenn Kabel Digital Free nicht enthalten war und obwohl der Vertrag dazu keine rechtliche Grundlage bot. Gleichzeitig wurde im Rahmen eines „Treue-Angebotes“ das Paket „digitaler Kabelanschluss“ mit Kabel Digital Free (und 3 Monate Kabel Digital Home) zum selben Preis angeboten. Der Preiserhöhung musste schriftlich widersprochen werden und Kabel Deutschland drohte bei Widerspruch mit Kündigung. Verbraucherschützer befanden, dass der Brief zur Preiserhöhung irreführend und nicht verbraucherfreundlich war.
Quality of Service QoS
In bestehenden internationalen Standards und in Vorschlägen für neue Standards wird die Qualität der Dienste, die ein Provider bereitstellt definiert. Das sind
- summarische Qualitätsparameter
- logische Qualitätsparameter (Beispiel: Dienstverfügbarkeit vorhanden / nicht vorhanden)
- deterministische Qualitätsparameter (Beispiel: erreichte Übertragungsrate)
- statistische Qualitätsparameter (Beispiel: erreichte Fehlerrate)
Schummeln
Fast alle Diensteanbieter (Provider) schummeln. Ob das im Einzelfall zutrifft, muss der Kunde selbst prüfen und dokumentieren. Unbewiesene Mängelbehauptungen helfen nicht, den Provider nachhaltig zu kneifen. Er wird ungerührt sein Diensteentgelt fordern.
Überverkauf
Wie an der Börse wird mit Verkäufen kalkuliert. Dabei sind die Prozesse für Verkauf und für die technische Leitung nicht synchron und nicht robust gegen Spitzenbelastungen. Es kann dazu kommen, dass die verkaufte Leistung bei weitem nicht erfüllt werden kann. Provider behaupten dann, es lägen keine Störungen vor, weil die harte Nachweisführung in der Regel nicht vorbereitet ist. Dies grenzt an Betrug, da Vorsatz vorliegt.
Technische Störungen
Über technische Störungen wird meist am Folgetag in den lokalen Zeitungen berichtet. In anderen Fällen sind technische Störungen meist kurzzeitig begrenzt. Jede andere Behauptuing ist eine Schutzbehauptung.
Höhere Gewalt
Ausfälle wegen höherer Gewalt treten praktisch nicht auf. Auch Baggerschaden oder Blitzeinschlag sind eine reguläre technische Störung, die schnell behoben werden kann (12- 24 Stunden). Lediglich ein Kabelbrand kann in Ausnahmefällen einen Ausfall über mehrere Tage zu Folge haben.
Messprogramme
Für die Qualität eines Dienstes gibt es Messprogramme zuhauf. Alle Messergebnisse könne als .pdf-File gesichert werden und haben dann hinreichende Beweiskraft.
Neueinrichtung
Alle Diensteanbieter (Provider) können die Dienstequalität bis zum Kunden messen. Allerdings können Sie nicht messen, ob der Dienst tatsächlich verfügbar ist, solange der Kunde den Dienst nicht nutzt. Einzelne Provider berechnen bereits Leistung, ohne dass die technischen Einrichtungen dazu hergestellt sind, weil lediglich der Außendiensteinsatz geplant war und ein Besuch stattgefunden hat. Dabei kann durchaus die Leistung der Einrichtung unterblieben sein, beispielsweise wegen unzureichender Abstimmung mit dem Eigentümer der Leitungen.
Schlechterfüllung
Eine Schlechterfüllung im Sinne des deutschen Vertragsrechts liegt immer dann vor, wenn verkehrsübliche, vertraglich allgemein gebundene oder fest im Vertrag zugesicherte Paramter nicht erfüllt werden. Auf erste Anforderung des Kunden muss der Provider zu entsprechenden Mängelberichten Stellung nehmen, ansonsten erwirbt der Kunde das recht zur außerordentlichen Kündigung wegen Leistungsverweigerung. Die Beweislast für die Schlechterfüllung (Messprotokoll) und für die Anspruchstellung (Einschreiben) liegt beim Kunden.
Güterabwägung
Einzelne Provider unterbieten die Wettbewerber mit ihren Preisen. Zum Teil ist dieses Angebot auch mit schlechterer Dienstequalität verbunden. In der Regel ist davon auszugehen, dass bei einem Wechsel des Providers wegen Schlechterfüllung nicht immer ein billigerer oder vergleichbar billiger Anbieter als Ersatz gefunden wird.
Garantie einer Dienstequalität
Garantien für eine bestimmte Dienstequalität gibt ein Provider nur im professionellen Geschäft, aber nicht mit privaten Endkunden. Für diese ist das Verhältnis zwischen einer Vertragsstrafe und dem Diensteentgelt nicht ausgewogen.
Gewähr für eine Dienstequalität
Zusagen eines Diensteanbieters sind keine Daten, die eine Gewährverpflichtung enthalten. Das deutsche Vertragsrecht sieht für den Dienstvertrag keine Gewährleistung vor. Das ist wegen der Zeitbindung des Dienstes meist technisch auch nicht möglich.
Verfall des Entgeltanspruchs bei Nichtverfügbarkeit des Dienstes
Wird ein Dienst tatsächlich nicht erbracht, hat der Diensteanbieter auch keinen Anspruch auf Entgelt. Die Beweislast liegt allerdings beim Kunden. Fehlt der Nachweis, gibt der Provider lediglich aus Kulanz einen Ausgleich und mindert den Preis für die behauptete Fehlerperiode
Schadensersatzpflicht bei Verletzung einer Dienstequalität
Das deutsche Vertragsrecht sieht einen Schadensersatzanspruch außer bei nachgewiesener Vertragsverletzung nur für Schäden in nachgewiesener Höhe vor. In der Regel wird die Durchsetzung eines Schadensersatzanspruchs in den allgemeinen Geschäftsbedingungen ausgeschlossen.
Kündigung
Ohne entsprechende Nachweisführung seitens des Kunden wird der Provider den Kunden nicht aus dem Vertrag entlassen. In jedem Fall soll der Kunde bei einer Kündigung die vom Telekommunikations-Dienstegesetz (TKDG) geforderte Überleitung auf einen neuen Provider fordern. In der Regel gelten die vertraglichen Kündigungsfristen.
Fristlose Kündigung aus wichtigem Grund
In der Regel wird der Provider versuchen, seine Interessen zur Wahrung der Investition in den Kunden zu sichern, indem er einer Kündigung nicht stattgibt. Daher ist bei einer fristlosen Kündigung aus wichtigem Grund anwaltliche Hilfe ratsam.
Siehe auch
Quellennachweise
- ↑ http://www.kabeldeutschland.com/de/unternehmen/unternehmensprofil/gesellschafterstruktur.html
- ↑ Gesellschafterstruktur und zuzurechnende Programme der Kabel-Deutschland-Gruppe im bundesweiten Fernsehen, Stand 11/2007
- ↑ http://www.kabeldeutschland.com/de/unternehmen/unternehmensprofil/das-kabelnetz.html
- ↑ http://www.kabeldeutschland.com/de/unternehmen/unternehmensprofil/das-kabelnetz.html
- ↑ http://www.kabeldeutschland.com/de/presse/pressemitteilung/2007/31082007.html
- ↑ http://www.computerbild.de/artikel/cb-Ratgeber-Kurse-DSL-WLAN-100-Megabit-zum-Surfen-und-Saugen_1982640.html
Weblinks
- Kabel Deutschland (Firmenwebsite)
- Kabel Deutschland (Presse)
- Kabel Deutschland (TV-Programm)
- Belegungs- und Informationsseite von Kunden für Kunden
- Informationen zu Kabel Internet
- Providence Equity Partners Inc. - der derzeitige Haupteigentümer
- ZDF-Bericht (WISO) über massive Probleme bei Telefon- und Internetdiensten von Kabel Deutschland
- Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: Pressemeldung zu Digitalem Kabelfernsehen