Zum Inhalt springen

Patricius (Caesar)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. März 2008 um 21:58 Uhr durch SJuergen (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Patricius (auch Patriciolus, mit vollem Namen Flavius Iulius Patricius; griech. Patrikios; † wohl 471 in Konstantinopel) war Unterkaiser (Caesar) des oströmischen Kaisers Leo I. von 469/470 bis 471.

Patricius war der dritte Sohn des mächtigen alanischen Heermeisters Aspar, der Leo 457 zur Kaiserwürde verholfen hatte. Im Gegenzug erhielt Patricius das Konsulat des Jahres 459, das er zusammen mit dem weströmischen Machthaber Ricimer bekleidete.

Als Arianer für den Purpur disqualifiziert, versuchte Aspar in der Folge, seine Söhne durch Einheirat in die kaiserliche Familie als mögliche Thronfolger aufzubauen. Patricius war mit Leos jüngerer Tochter Leontia verlobt. Er stand damit in direkter Konkurrenz zum späteren Kaiser Zenon, der 467 die ältere Schwester Ariadne zur Frau bekommen hatte. Im Jahr 469 oder 470 wurde Patricius auf Druck Aspars von Leo zum Caesar ernannt, allerdings unter der Bedingung, im Falle der Nachfolge das arianische Bekenntnis abzulegen.

Doch 471 wurde Aspar entmachtet und auf Geheiß des Kaisers im Palast von Konstantinopel überfallen und ermordet. In dem Massaker fanden nach Ausweis der meisten Quellen auch Patricius und sein älterer Bruder Ardabur den Tod - wenngleich z. B. Candidus andeutet, Patricius könne schwer verletzt überlebt haben.

Danach verschwindet Patricius aus der Überlieferung. Er ist nicht identisch mit dem Magister officiorum Patricius, der 475 als Liebhaber von Leos Witwe Verina an der Absetzung Kaiser Zenons beteiligt war.

Von Patricius sind keine Münzen bekannt.