Kulmbach
Wappen | Karte |
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fehlt noch | Deutschlandkarte, Position von Kulmbach hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberfranken |
Landkreis: | Kulmbach |
Fläche: | 92,77 km² |
Einwohner: | 27.914 (31.12.2002) |
Bevölkerungsdichte: | 301 Einwohner je km² |
Höhe: | 345 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 95312 - 95326 |
Vorwahl: | 09221 |
Geografische Lage: | 50° 06' n. Br. 11° 26' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | KU |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 77 128 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 95326 Kulmbach |
Offizielle Website: | www.kulmbach.de |
E-Mail-Adresse: | info@kulmbach.de |
Politik | |
Oberbürgermeisterin | Inge Aures (SPD) |
Kulmbach ist eine Große Kreisstadt nordwestlich von Bayreuth in Deutschland. Die Stadt ist berühmt wegen ihrer Biere und der Plassenburg, die unter anderen das Deutsche Zinnfigurenmuseum beherbergt, die größte Zinnfigurensammlung der Welt. Kulmbach liegt am Weißen Main.

Geschichte
Aus der Zeit um 900 n. Chr. ist eine Kleinsiedlung im heutigen Stadtteil Spiegel bekannt, die aus einem Forsthof und einem bewehrten Fronhof zum Schutz des Mainübergangs am Grünwehr bestand. Das Gebiet ging später an die Grafen von Schweinfurt über, die sich in der Herrschaftsausübung meist von den Walpoten vertreten ließen.
Zum erstenmal wurde der Name Kulmbach als kulma in einer Schenkungsurkunde in der Alkuinbibel zwischen 1028 und 1040 erwähnt. Der Name stammt von einem Bach, der vom Berg herunterkommt ((Culmin-aha, Culmna). Dieser Bach wurde später aus einem Missverständnis heraus in Kohlenbach umbenannt.
Als die Schweinfurter Grafen im Mannesstamme ausstarben, kam Kulmbach durch die Heirat der Erbtochter Gisela mit Graf Arnold von Dießen an das Geschlecht der Dießen-Andechser. Die Grafen erwarben weitere Gebiete rund um Kulmbach, erbauten im ersten Drittel des zwölften Jahrhunderts die erste Veste Plassenburg und gründeten in der heutigen Oberen Stadt eine Marktsiedlung und eine Kirche. Die Andechser erhielten im Jahre 1180 von Kaiser Barbarossa die Reichsfürstenwürde und den Herzogstitel von Herzöge von Meranien nach dem Ort Marano zwischen Venedig und Triest (heute Marano Lagunare). Um 1231 erhielt Kulmbach Stadtrechte. Anstelle der alten Plassenburg, über deren Standort man sich nicht sicher ist, erbauten die Herzöge auf einem Bergsporn oberhalb Kulmbachs eine neue Burg. Mit dem letzten Herzog von Meranien, Otto II., der 1248 kinderlos starb, endete die Herrschaft der Meranier.
Nach jahrelangen Erbstreitigkeiten fiel die Herrschaft Plassenburg und damit Kulmbach 1260 an das thüringische Grafengeschlecht Orlamünde. Die Orlamünder vollendeten die neue Plassenburg und gründeten das Kloster Himmelkron. Schließlich verpfändeten sie Burg und Stadt. 1340 übernahmen nach dem Tode des letzte Orlamünde auf Grund eines Vertrages die Burggrafen von Nürnberg aus dem Geschlecht der Hohenzollern Kulmbach und die Plassenburg. Bis ins 17. Jahrhundert wurde die Plassenburg Residenz des Burggrafenamtes, später der Markgrafschaft Brandenburg-Kulmbach. Durch die günstige Lage an den Alt- und Geleitstraßen nach Bamberg, Nürnberg, Eger, Hof und Leipzig blühte der Handel in der Stadt - es bildeten sich Zünfte der Tuchmacher, Barchentweber, Färber und Seidensticker. Im Jahre 1398 lebten in Kulmbach 1500 bis 2000 Einwohner, dies lässt sich aus einem burggräflichen Bestandsverzeichnis über Grundstücke, Häuser und Steuern entnehmen. Die Stadt wurde regiert von einem herrschaftlichen Vogt, dem Bürgermeister und einem Rat angesehener Bürger.
Durch die Übertragung des Fürstenprivilegs 1363, der Kurwürde und der Mark Brandenburg 1415 nannten sich danach alle fränkischen Hohenzollern Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach. Von 1411 bis 1529 standen Kulmbacher als Kanzler an der Spitze der Verwaltung der Mark Brandenburg (Dr. Friedrich Sesselmann, Sigismund Zehrer und Sebastian Stublinger).
Im Jahre 1430 brandschatzten die Hussiten auf ihrem Rachefeldzug die Stadt.
Politik
Bürgermeister
- 1946: Georg Hagen, SPD
- 1950: Hans Tichi, GB/BHE
- 1994-heute: Inge Aures, SPD
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im Kulmbacher Mönchshof wird seit über 600 Jahren Bier gebraut. Auf dem Gelände ist das Mönchshof Bräuhaus sowie das Museum untergebracht. Diverse Schaubilder und historische Maschinen, Flaschen und sonstige Gerätschaften geben einen Einblick in das bayerische Brauwesen. Im Museum selbst befindet sich eine kleine gläserne Brauerei, jeder Gast bekommt nach dem Besuch ein Glas Museumsbräu (0,2 Liter).
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1897: Michael Täffner, Kommerzienrat
- 1923: Hans Sauermann, Generaldirektor
- 1965: Albert Ruckdeschel
- 1977: Karl Herold, Parlamentarischer Staatssekretär
- 1996: Dr. Erich Stammberger, Oberbürgermeister
- 2001: Thomas Gottschalk, Starmoderator
- 2002: Horst Uhlemann, Verlags-Geschäftsführer
Söhne und Töchter der Stadt
- um 1419, Dr. Friedrich Sesselmann, † 21. September 1483 in Kamenz, Kanzler der Kurmark Brandenburg
- 1472, Pankraz Gutteter, † 1532 in Krakau, Fernhändler
- Hans von Kulmbach, Maler
- um 1510, Caspar Vischer, † 10. August 1579, oberster Baumeister und Ingenieur des Markgrafen Georg Friedrich beim Neubau der Plassenburg und maßgeblich beteiligt beim Wiederaufbau Kulmbachs nach den Verwüstungen des Bundesständischen Krieges
- 1601, 7. November, Jakob Ellrod, † 28. Juli 1671 in Gefrees, Pfarrer, Astronom und Mathematiker, Stammvater der Reichsfreiherrn von Ellrod
- 1705, 6. April, Johann Georg Hoffmann, † 29. Oktober 1778, Rats- und Schlossbaumeister
- 1781, 30. April, Johannes Peter Appolonius Weltrich, † 23. August 1850, Rentamtmann, betrieb historische und naturkundliche Forschungen
- 1813, 16. Oktober, Johann Adam Ries, † 16. Oktober 1898 in München, Münzgraveur, Stempelschneider und Graphiker am Münzhof in München
- 1827, 28. April, Fritz Huther, † 28. Januar 1899, Maler und Kunsterzieher
- 1828, 11. November, Johann Karl Hetz, † 05. August 1899 in München, Maler, Professor und Kunsterzieher in München
- 1832, 27. Juli, Johann Christoph Lauterbach, † 28. März 1918 in Dresden, Hofrat in Dresden, Konzertmeister, Konservatoriumslehrer, Violinvirtuose
- 1859, 17. Juli, Johannes Kaulfuß, 15. Februar 1947, Naturwissenschaftler, Spezialist für Moose und Flechten
- 1867, 19. September, Michel Weiß, † 13. April 1945, Maler, zahlreiche Gemälde von Kulmbach und seiner Landschaft
Weblinks
