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Eurobanknoten

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Datei:Euro-1 neu2.jpg
Euroscheine

Der Euro (internationales Währungszeichen: EUR) ist die gemeinsame Währung von fünfzehn Ländern der Europäischen Union. Eurobanknoten und -münzen (siehe Euromünzen) wurden am 1. Januar 2002 in Umlauf gebracht, wobei die Währung selbst bereits am 1. Januar 1999 eingeführt wurde.

Gestaltung

Anders als die Euromünzen haben die Euroscheine keine nationale Seite, zeigen also nicht durch das Motiv an, woher sie kommen. Diese Information ist stattdessen im Plattencode enthalten (s.u.). Es gibt sieben Nennwerte, jeweils mit einer anderen Farbe. Die Scheine zeigen ein Motiv der europäischen Architektur, jeweils aus verschiedenen kunstgeschichtlichen Epochen.

Die Vorderseite (oder recto) stellt ein oder mehrere Fenster oder Tore dar, während auf der Rückseite (oder verso) eine Brücke zu sehen ist, die die Verbindung der einzelnen Länder innerhalb der Europäischen Union symbolisieren soll. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern eine Zusammenstellung aus Stilmerkmalen einzelner Epochen in einer archetypischen Abbildung.

Auf der Rückseite sind neben dem europäischen Festland zusätzlich folgende Inseln und Länder, auf respektive in denen der Euro offizielles Zahlungsmittel ist, abgebildet: Azoren, Madeira, Französisch-Guyana, Guadeloupe, Martinique, Réunion, Kanarische Inseln.

Allen Noten gemeinsam sind die europäische Flagge, die Initialen der Europäischen Zentralbank in fünf Sprachversionen (BCE, ECB, EZB, EKT, EKP), eine Europakarte (inklusive der französischen Überseedépartements) auf der Rückseite, der Name „Euro“ in lateinischen und griechischen Buchstaben der Schriftart Frutiger, die Unterschrift des zum Zeitpunkt des Druckes amtierenden Präsidenten der EZB und die zwölf Sterne der EU. Da im Herbst 2003 Wim Duisenberg seinen Präsidentenposten an Jean-Claude Trichet abgab, wechselte auf den nachfolgend gedruckten Scheinen auch die Unterschrift.

Die Banknoten wurden nach einem EU-weiten Wettbewerb, an dem 29 Designer teilnahmen und 44 Entwürfe (PDF; 27,6 MB) einreichten, vom Österreicher Robert Kalina gestaltet.

Beschreibung der Banknoten

Nennwert Vorderseite Rückseite Maße*
Gewicht
Haupt-
farbe
Baustile Periode Druckercode-
position
5 Euro
120 × 62 mm
0,63 g
Grau
Antike
Vor 11. Jahrhundert
linker Bildrand
10 Euro
127 × 67 mm
0,72 g
Rot
Romanik
11.–12. Jahrhundert
8 Uhr-Stern
20 Euro
133 × 72 mm
0,81 g
Blau
Gotik
13.–14. Jahrhundert
9 Uhr-Stern
50 Euro
140 × 77 mm
0,92 g
Orange
Renais-
sance
15.–16. Jahrhundert
rechter Bildrand
100 Euro
147 × 82 mm
1,02 g
Grün
Barock und Rokoko
17.–18. Jahrhundert
rechts vom 9 Uhr-Stern
200 Euro
153 × 82 mm
1,07 g
Gelb-
Braun
Industrie-
zeitalter
19. Jahrhundert
rechts vom 8 Uhr-Stern
500 Euro
160 × 82 mm
1,12 g
Purpur
Moderne Architektur
20.–21. Jahrhundert
9 Uhr-Stern

 * Alle Eurobanknoten haben eine Dicke von 0,105 mm.

Bargeldumlauf

Nennwert Umlaufmenge Umlaufwert Anteil am Wert
5 Euro 1421 Mio. 7105 Mio. € 1,1 %
10 Euro 1965 Mio. 19655 Mio. € 2,9 %
20 Euro 2468 Mio. 49354 Mio. € 7,3 %
50 Euro 4442 Mio. 222112 Mio. € 32,8 %
100 Euro 1209 Mio. 120933 Mio. € 17,9 %
200 Euro 156 Mio. 31137 Mio. € 4,6 %
500 Euro 453 Mio. 226326 Mio. € 33,4 %
Insgesamt 12.114 Mio. 676.621 Mio. € 100%

Nach Angaben der Europäischen Zentralbank waren Ende 2007 gut 12 Mrd Eurobanknoten mit einem Gesamtwert von 675 Mrd. Euro im Umlauf. Häufigste Banknote ist die zu 50 Euro. Auf sie entfällt rund ein Drittel des im Umlauf befindlichen Wertes. Ebenfalls ein Drittel des Wertes bestreitet die 500-Euro-Note, die nach der 200-Euro-Note die zweit seltenste ist. Im Vergleich zu den Banknoten machen die Euromünzen mit 19 Mrd. Euro nur 2,8 % des gesamten Bargeldumlaufs von 696 Mrd. Euro aus.[1]


Seriennummer

Jeder nationalen Zentralbank des Eurosystems wurde ein individueller Kennbuchstabe zugeteilt, der das erste Zeichen der Seriennummer auf allen Banknoten darstellt, die die nationale Zentralbank in Auftrag gegeben hat. Das bedeutet dabei nicht zwangsläufig, das diese Banknote auch durch eine nationale Druckerei gedruckt wurde, sondern das diese NZB den Schein entweder in ihrem Zuständigkeitsbereich in Umlauf gebracht oder, im Rahmen des dezentralen Poolingverfahrens der Banknotenherstellung, einer anderen Zentralbank für die Ausgabe in deren Zuständigkeitsbereich zur Verfügung gestellt hat. Die Buchstaben W, K und J werden derzeit nicht genutzt, sondern wurden für EU-Staaten reserviert, die zur Zeit nicht am Euro teilnehmen.

Dem NZB-Buchstaben folgt eine 10-stellige Nummer und eine Prüfziffer (1–9). Der Neunerrest (wiederholte Quersumme) dieser elf Ziffern ergibt eine Prüfsumme, die der folgenden Tabelle zu entnehmen ist. Ersetzt man den vorangestellten Kennbuchstaben des jeweiligen Landes durch die Position des Buchstaben im Alphabet (A=1. .. Z=26), so ergibt der Neunerrest grundsätzlich 8. Ersetzt man den Buchstaben durch seinen ASCII-Wert (A=65. .. Z=90), ergibt der Neunerrest immer 0, das heißt, die Quersumme der Seriennummer ist so durch 9 teilbar.

Eine gültige Prüfziffer ist selbstverständlich keine Garantie, dass der Schein echt ist. Nur durch die korrekte Prüfziffer wird die Blüte nicht zum gültigen Schein, auch wenn die Erfahrung zeigt, dass viele Fälscher falsche Prüfziffern auf ihre Scheine drucken. Zur Echtheitskontrolle sollte man sich eher anderer Methoden bedienen (siehe unten).

NZB-Kennung

Code Land Neunerrest Anmerkung Landessprache
Z Belgien 9 België/Belgique/Belgien
Y Griechenland 1 Ελλάδα
X Deutschland 2 Deutschland
W Dänemark 3 derzeit nicht genutzt Danmark
V Spanien 4 España
U Frankreich 5 France
T Irland 6 Éire/Ireland
S Italien 7 Italia
R Luxemburg 8 derzeit nicht genutzt Lëtzebuerg/Luxemburg/Luxembourg
Q Buchstabe nicht vergeben
P Niederlande 1 Nederland
O Buchstabe nicht vergeben
N Österreich 3 Österreich
M Portugal 4 Portugal
L Finnland 5 Suomi/Finland
K Schweden 6 derzeit nicht genutzt Sverige
J Vereinigtes Königreich 7 derzeit nicht genutzt United Kingdom
I Buchstabe nicht vergeben
H Slowenien 9 noch nicht im Umlauf Slovenija
G Zypern 1 derzeit nicht genutzt Κύπρος
F Malta 2 derzeit nicht genutzt Malta
  • Die Vergabe der Buchstaben erfolgte von Z an rückwärts im Alphabet, alphabetisch nach dem Namen des Landes in der Landessprache.
  • Griechenland tauschte mit Dänemark das W gegen das Y, da das W nicht Teil des griechischen Alphabets ist.
  • Von der Banka Slovenije ausgegebene Banknoten tragen derzeit den Kennbuchstaben der nationalen Zentralbanken, die die Banknoten bereitgestellt haben. Ab 2008 wird auf den für Slowenien produzierten Banknoten das H aufgedruckt sein.
  • Malta und Zypern haben die Buchstaben F und G zugewiesen bekommen, werden diese aber frühestens 2009 benutzen.
  • In der nächsten Banknotenserie, die etwa 2010 erscheint, werden voraussichtlich die offiziellen zweistelligen Landeskürzel nach ISO 3166-1 verwendet, also DE für Deutschland, FR für Frankreich.

Verschiedene Nummerierungssysteme

Beim Druck der Eurobanknoten wurde nicht in allen Ländern mit der Seriennummer *0000000001* angefangen und streng aufsteigend weiternummeriert. Da immer mehrere Banknoten gleichzeitig gedruckt werden (20 bis 60 Scheine pro Druckplatte), sind Teile der Seriennummer für die Position des Scheins auf dem ungeschnittenen Druckbogen vorgesehen. Dieser Bereich ist je nach auftraggebendem Land an unterschiedlicher Stelle in der Seriennummer untergebracht:

Code Land Nummernsystem Mögliche Kombinationen in Mio.
L Finnland DDDPPNNNNN ≈3.000 (1)
M Portugal DNNNNNNNNN 10.000
N Österreich XYNNNNNNNN 35.300
P Niederlande NNNNNNNNNN 70.000
S Italien NNNNNNNNNN 70.000
T Irland DNNNNNNNNN 10.000
U Frankreich PPNNNNNNNN ≈54.400 (2)
V Spanien NNNNNNNNNN 70.000
X Deutschland NNNNNNNNNN 70.000
Y Griechenland NNNNNNNNNN 70.000
Z Belgien DPPNNNNNNN ≈5.180

Schlüssel zu den Buchstaben:

D: Kodierter Wert des Scheins, wobei z. B. bei der Seriennummer alle 5er mit einer 1 anfangen, alle 10er mit einer 2, usw., oder 063 bis 076 für 5 €, 077 bis 096 für 10 € usw. Länder, die eine solche Systematik benutzen, können insgesamt nur 10 Mrd. Banknoten drucken.

N: Fortlaufende Nummer. Diese Nummer wird für jede Wertstufe einzeln von. ..0001 an lückenlos aufsteigend verwendet. Ein Schein mit fortlaufender Nummer 56789123 wurde später gedruckt als ein Schein des selben Werts mit der Nummer 12345678.

P: Position des Scheins auf dem Druckbogen, wobei die verschiedenen möglichen Positionen fortlaufend nummeriert werden.

X: Position des Scheines auf der x-Achse der Druckplatte.

Y: Position des Scheines auf der y-Achse der Druckplatte.

(1): Finnland verzichtet seit neuestem auf die eindeutige Kennzeichnung des Werts. Es existieren neu gedruckte 5 € + 20-€-Scheine mit Nummern, die bisher für 10-€-Scheine vorgesehen waren.

(2): Da bei französischen 20-€-Scheinen die fortlaufende Nummer schon 99999999 erreicht hat, und somit das System ausgeschöpft wäre, werden jetzt die bisher unbenutzten Werte der Bogenpositionscodierung (bisher 01 bis 28) benutzt, das heißt, ein Schein ganz links oben auf dem Druckbogen kann neben 01 auch mit 29 anfangen, einer ganz rechts unten neben 28 auch mit 56.

Somit ergeben sich insgesamt (über) 474,88 Milliarden Nummernkombinationen, von denen Ende 2006 schon 36,88 Milliarden verbraucht sein werden. Das System erschöpft aber schon viel eher, da z. B. die deutschen 10-Euro-Banknoten nach fast 5 Jahren, schon bei der Nummer 3.640.000.000 angelangt sind.

Plattencode

Etwas versteckt auf der Vorderseite befindet sich eine weitere kurze Zeichenfolge, der Plattencode, wobei der erste Buchstabe die Druckerei kennzeichnet, welche die Banknote hergestellt hat.

Diese Druckereikennung stimmt nicht zwangsläufig mit der NZB-Kennung überein, d. h. Banknoten, die von einem bestimmten Land herausgegeben wurden, können in einem anderen Land gedruckt worden sein. Die Codes A, C und S wurden für Druckereien reserviert, die zurzeit keine Eurobanknoten herstellen.

Die letzten beiden Stellen dieser kurzen Zeichenfolge geben die relative Position der Banknote auf dem Druckbogen an, also von A1 (oben links) bis J6 (unten rechts), je nach Größe des Druckbogens.

Code Druckerei Ort Land Anmerkung
A Bank of England Printing Works Loughton Großbritannien keine Noten im Umlauf
B nicht vergeben
C AB Tumba Bruk Tumba Schweden keine Noten im Umlauf
D Setec Oy Vantaa Finnland
E F. C. Oberthur Chantepie Frankreich
F Oesterreichische Banknoten- und Sicherheitsdruck GmbH Wien Österreich
G Johan Enschedé en Zonen Haarlem Niederlande
H De La Rue Gateshead Großbritannien
I nicht vergeben
J Banca d'Italia Rom Italien
K Central Bank of Ireland Dublin Irland
L Banque de France Chamalières Frankreich
M Fábrica Nacional de Moneda y Timbre Madrid Spanien
N Bank of Greece Athen Griechenland
O nicht vergeben
P Giesecke & Devrient München/Leipzig Deutschland
Q nicht vergeben
R Bundesdruckerei Berlin Deutschland
S Danmarks Nationalbank Kopenhagen Dänemark keine Noten im Umlauf
T Nationale Bank van België / Banque Nationale de Belgique Brüssel Belgien
U Valora Carregado Portugal

Von den angeführten Druckereien haben die beiden deutschen den größten Anteil am Druckvolumen bewältigt. Von den 14,8899 Milliarden zum 1. Januar 2002 hergestellten Euro-Banknoten stammen 4,7829 Milliarden von der deutschen NZB, der Deutschen Bundesbank. Auch von den 51,613 Milliarden Euromünzen der Erstproduktion stammt rund ein Drittel, nämlich 17 Milliarden, aus Deutschland.

Die Vergabe der Buchstaben erfolgte parallel wie bei den Seriennummern, bezüglich des Landes, für das die Druckerei voraussichtlich Banknoten drucken würde. Valora, Portugal kam erst später dazu und bekam damit das U.

Sicherheitsmerkmale[2]

Die Euro-Banknoten weisen verschiedene Sicherheitsmerkmale auf, mit denen Fälschungen verhindert und erschwert werden sollen. Weiterhin soll mit der sogenannten EURion-Konstellation das Vervielfältigen durch Kopierer oder Scanner unmöglich gemacht werden.

Offizielle notenwertübergreifende Merkmale

Ertastbare Bildelemente in der Nahaufnahme
  • Das verwendete Papier besteht aus reiner stärkefreier Baumwolle. (Die Stärkefreiheit kann mit speziellen Prüfstiften nachgewiesen werden. Ist Stärke vorhanden, so verfärbt sich das Papier an der mit dem Stift behandelten Stelle. Wenn eine echte Banknote mit Stärke in Berührung gekommen ist, kann sich auch diese verfärben. Allerdings lassen sich sehr gute Falsifikate mit dem Stift nicht identifizieren, da sie oft mit Chemikalien behandelt werden, die eine Reaktion mit der Stärke verhindern. Gelegentlich wird auch stärkefreies Baumwollpapier verwendet, obwohl die Beschaffung nicht einfach ist.)
  • Wasserzeichen
  • Sicherheitsfaden, der im Gegenlicht sichtbar wird und mit dem Notenwert und dem Wort „Euro“ beschriftet ist.
  • Stichtiefdruck, dadurch sind einige Bildelemente ertastbar.
  • Durchsichtsregister: Eine Wertangabe ist teils von der Vorderseite, teils von der Rückseite aufgedruckt und wird im Gegenlicht vollständig sichtbar, dabei ergänzen sich beide Seiten exakt.
  • Mikroschrift
  • Infrarot-Eigenschaften: Mit Hilfe eines Infrarotgeräts werden der rechte Teil des Stichtiefdrucks und der Folienstreifen sichtbar.
  • Unter Schwarzlicht (UV-Licht) werden bunte Fasern im Papier sichtbar. Außerdem leuchten die EU-Flagge, der Sternenkreis sowie Teile des Druckbildes auf der Vorder- und der Rückseite des Scheines. Das Papier selbst fluoresziert jedoch nicht. Amateurhaft gefertigtes Falschgeld, welches oft aus normalem Papier hergestellt wird, fluoresziert auf der gesamten Fläche bläulich. Echte Banknoten, die versehentlich in der Waschmaschine gewaschen wurden, fluoreszieren jedoch ebenfalls auf der gesamten Fläche, da die optischen Aufheller im Waschmittel sich auf der Banknote niederschlagen und diese unter UV-Licht blau fluoreszieren. Bei Falsifikaten wird zunehmend das UV-Bild imitiert.

Offizielle notenwertspezifische Merkmale

  • Spezial-Folienstreifen mit Hologramm, der beim Kippen zwischen Euro-Symbol und jeweiligem Wert wechselt. (bei 5-, 10- und 20-Euro-Scheinen)
  • Perlglanzstreifen (Iriodinstreifen), der beim Kippen der Banknote goldfarben sichtbar wird und wieder verschwindet (mit Euro-Symbol und jeweiligem Wert) (bei 5-, 10- und 20-Euro-Scheinen).
    Bisher ist keine Fälschung bekannt, die diese Eigenschaft besitzt. Entweder fehlt dieses Merkmal ganz, oder der Goldschimmer verschwindet beim Kippen nicht. [3]
  • Spezial-Folienelement mit Hologramm, das das Architekturmotiv oder die Wertzahl zeigt (bei 50-, 100-, 200- und 500-Euro-Scheinen)
  • Strichcode: Wenn man die Banknote in Gegenlicht hält, sind von der Vorderseite aus gesehen, rechts neben dem Wasserzeichen ein Strichcode im Banknotenpapier zu sehen. Dieser Strichcode ist dabei für jeden Notenwert einzigartig. Von der Rückseite aus gesehen ist dabei ein dunkler Balken eine 1 und ein heller eine 0. Wenn dieser Code eingescannt wird, wird dieser zu einem Manchester Code.
Note Strichcode Manchester
€5 0110 10 100
€10 0101 10 110
€20 1010 1010 0000
€50 0110 1010 1000
€100 0101 1010 1100
€200 0101 0110 1110
€500 0101 0101 1111
Farbeindruck der Wertzahl 50, abhängig vom Blickwinkel.
  • Farbwechsel: Beim Kippen der Banknote ändert sich die Farbe des Aufdrucks der großen Wertzahl der Rückseite von purpurrot nach braun (bei 50-, 100-, 200- und 500-Euro-Scheinen).
    Bisher ist keine Fälschung bekannt, die diese Eigenschaft besitzt.

Bisher ist es keinem Fälscher gelungen, den Farbwechsel der Wertzahl bei großen Euro-Geldscheinen vollständig nachzuahmen. Entweder schillert die Farbe beim Kippen nur auf, oder wechselt nicht vollständig zu braun, sondern zu dunkelrot/dunkellila (gilt für eine Superfälschung eines 200ers aus Bulgarien). Der Unterschied zum echten Farbwechsel ist sehr auffällig und leicht zu erkennen. Ist man sich unsicher, so kann man dieses Farbelement schräg gegen das Licht halten und den Kippeffekt erneut prüfen. Bei waagrechter Haltung wird ein grüner Schimmer sichtbar, der den vollständigen Farbwechsel bestätigt. Es wird auch empfohlen eine Vergleichsnote zu beschaffen, von deren Echtheit man überzeugt ist. Prüft man einen 500er, so kann man auch einen 50er heranziehen, da sich der gleiche Farbwechsel auf allen Banknoten ab 50 € befindet. Nicht selten wird der Farbwechsel gar nicht imitiert, so dass die Wertzahl nur in lila Farbe aufgedruckt ist.[4]

Geheime Sicherheitsmerkmale

Es gibt auf den Euro-Banknoten auch geheime Sicherheitsmerkmale, u. a. ein als M-Feature (M für maschinenlesbar) bezeichnetes Merkmal, eine Beschichtung mit einem Oxidgemisch verschiedener Lanthanoide, welches mit Hilfe starker Lichtblitze ausgelesen eine charakteristische Antwort liefert. Diese Sicherheitsmerkmale werden automatisiert in den Filialen der Nationalen Zentralbanken des Eurosystems überprüft. Bisher konnte dieser Test Fälschungen sicher erkennen. Jede Banknote soll im Durchschnitt alle drei Monate in einer Zentralbankfiliale auf diese Merkmale überprüft werden und so der Umlauf von Falschgeld entdeckt und unterdrückt werden. Bisher konnten allerdings alle Fälschungen auch anhand der bekannten Sicherheitsmerkmale erkannt werden.

Sicherheitsmerkmale der zweiten Serie

Die zweite Serie von Euro-Banknoten, die zum Jahre 2010 schrittweise die bisherigen Scheine ablösen wird, soll mit neuen und weiter verbesserten Sicherheitsmerkmalen ausgestattet sein. Offizielle Details dazu wurden bisher nicht bekannt gegeben.

Fälschungen / Manipulationen

Bis 2003 stieg die Fälschungsrate der Eurobanknoten deutlich an, so dass an einer Erweiterung der Sicherheitsmerkmale gearbeitet wird, unter Umständen die Integration von elektronischen Chips zur Identifikation der Banknote, auch wenn die Anzahl der Fälschungen, die dem Banknotenumlauf entnommen wurden, seit 2004 nur noch geringfügig steigt.

Brüchige Banknoten

Am 2. November 2006 wurde in der Öffentlichkeit bekannt, dass schätzungsweise tausend Banknoten, mutwillig oder versehentlich, chemisch so behandelt wurden, dass sie bei Kontakt mit Feuchtigkeit (z. B. Schweiß auf der Hand) anfangen, sich aufzulösen. Erstmals aufgetreten ist dieser Effekt im Juni und Juli 2006 in der Region Berlin/Potsdam. Derzeit (Stand 2. November 2006) kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine mutwillige chemische Behandlung handelt. Bei der Chemikalie handelt es sich (höchst wahrscheinlich) um Sulfate mit welcher die Scheine bepudert sind. Dies konnte bis heute jedoch nicht verifiziert werden. Es steht mit Sicherheit fest, dass die Scheine echt sind und es sich nicht um Fälschungen handelt.

Siehe auch: Falschgeld, Sicherheitsmerkmale von Banknoten

Handlungsrahmen für die Wiederausgabe von Eurobanknoten

Möchte ein Bargeldakteur also z. B. Kreditinstitute oder Wertdienstleister Bargeld ohne Beteiligung der zuständigen nationalen Zentralbank (in Deutschland die Deutsche Bundesbank) in den Umlauf geben, so ist er dazu verpflichtet, vorher die Umlauffähigkeit und die Echtheit der Noten zu überprüfen.

Ein-Euro-Banknote

Schon vor Einführung des Euro gab es Diskussionen um kleinere Stückelungen. Insbesondere Italien hatte sich für einen Ein-Euro-Schein stark gemacht. Im Oktober 2003 kam es zu einem neuerlichen Vorstoß des italienischen Finanzministers, der auch durch seinen österreichischen Amtskollegen unterstützt wird. Der Gedanke war, die Menge der umlaufenden Münzen zu verringern und die Inflation zu senken, da viele Menschen den Wert von Gütern als zu gering einschätzen würden, solange sie mit Münzen bezahlen. Die Europäische Zentralbank, die allein über die Stückelung der Banknoten entscheidet, hatte im November 2004 nach Auswertung einer Studie beschlossen, eine Ein-Euro-Note nicht auszugeben.

Zypern, Malta und die Türkei

Ein kleinerer „Mangel“ auf den Scheinen ist, dass sich das seit der Osterweiterung in der EU befindliche Land Zypern auf keinem der Scheine befindet, da die abgebildeten physischen Europakarten westlich vor Zypern bereits aufhören. Ebenso fehlt das EU-Mitgliedsland Malta. Dagegen ist der asiatische Teil der Türkei abgebildet, der geographisch nicht zu Europa gehört.

Quellen

  1. EBZ Website; Banknoten & Münzen; Häufig gestellte Fragen; Aktuelle Daten zu den Euro-Banknoten und -Münzen
  2. http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_banknoten_sicherheitsmerkmale.php
  3. http://www.bundesbank.de/download/bargeld/movies/bbk_perlglanz.mpg
  4. http://www.bundesbank.de/download/bargeld/movies/bbk_ovi.mpg

Literatur

  • Klaus W. Bender: Geldmacher, Das geheimste Gewerbe der Welt. Wiley-VCH Verlag, Weinheim, 2004, ISBN 3-527-50113-4
  • Euro-Katalog, Münzen und Banknoten 2005. Leuchtturm Albenverlag 2004, ISBN 3-00-012679-1