Mitsubishi Colt
Mitsubishi Motors Colt | |
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Produktionszeitraum: | seit 1960 |
Klasse: | Kleinwagen Kompaktklasse |
Karosserieversionen: | Schrägheck, 3/5-türig Stufenheck, viertürig Kombi, fünftürig Cabriolet, Stahldach |
Vorgängermodell: | Mitsubishi 500 |
Der Mitsubishi Colt ist ein seit 1960 gebautes Pkw-Modell des japanischen Automobilherstellers Mitsubishi Motors. Damit ist er das am längsten hergestellte Modell Mitsubishis. Während die ersten Modellgenerationen der Kompaktklasse zugehören, sind die fünfte und sechste Generation in ihren Abmessungen verkleinert wurden und werden daher als Kleinwagen angesehen. Der seit 2004 in Born von NedCar Colt ist erstmals nicht nur als Limousine, sondern auch als Cabriolet erhältlich.
Die Colt-Modelle werden in einigen Ländern unter dem Namen Mirage verkauft. Baugleich ist zudem das Modell 300 von Proton.
Namensursprung
Der Name Colt hat nichts mit der Schusswaffe zu tun, sondern ist von der US-amerikanischen Bezeichnung für ein männliches Fohlen abgeleitet. Signalisiert wurde somit ursprünglich, dass der Colt der kleinste Wagen aus der Mitsubishi-Produktfamilie sei.
Geschichte
Im Herbst 1962 kommt das neue Volumenmodell Colt 600 als Nachfolger für den Mitsubishi 500 auf den Markt. Bei gleicher Technik (Zweizylinder-Heckmotor) und identischem Radstand, legt der Colt in den Abmessungen deutlich gegenüber dem Vorgänger zu. Einige Monate später erfolgt die Erweiterung um eine Stufenhecklimousine. Die zeitgemäße Linienführung mit großen Fensterflächen verdankt der neue Colt dem Designer Giovanni Michelotti. Noch im selben Jahr kommt ein Mitsubishi Colt Kombi auf den Markt. 1964 verkauft Mitsubishi fast 30.000 Colt als Kombiversion. 1965 belegt Mitsubishi mit 46.000 Verkäufen den vierten Platz unter allen japanischen Herstellern. Im gleichen Jahr erscheint das Nachfolgemodell des Typs 600, der neue Colt 1500. Nur einen Monat nach Markteinführung des Colt 1500 erscheint der neue Colt 800 F. Dank der erfolgreichen Colt-Modell-Familie erreicht die Produktion 1968 mit 130.253 Pkw einen neuen Höchststand.
In den 1970er und frühen 1980er Jahren erlangt der Colt vor allem durch sein in Europa und den USA unübliches Overdrive-Getriebe mit zwei getrennten Schalthebeln in der Fachpresse einige Aufmerksamkeit. Durch Kombination der vier Vorwärtsgänge mit den zwei umschaltbaren „Overdrive“-Untersetzungen sind theoretisch acht Vorwärtsgänge möglich, von denen jedoch nur sechs sinnvoll genutzt werden können.
Die Boomzeit des Colt sind die 1990er Jahre, in denen gleich drei Modellreihen herausgebracht werden, zum einen der C50, ab 1992 der CA0 und ab 1996 der CJ0. Besonders die Motoren dieser Modelle wurden abermals als „unverwüstlich“ bezeichnet.
2004 bringt der Konzern die sechste europäische Generation des Colt auf den Markt. Dieser teilt sich die Bodengruppe mit dem Smart Forfour, und Daimler-Benz ist mit technischem „Know-how“ erheblich an der Entwicklung beteiligt. Das Modell gibt es erstmals nicht nur als Dreitürer (CZ3) und fünftürige Version, sondern seit 2006 auch als Colt CZC, einem viersitzigen Cabriolet.
Colt 500/600 (1960–1965)
Im April 1960 präsentierte Mitsubishi als erstes Nachkriegsautomobil den Colt 500, ein 3140 mm langes Kleinmobil mit luftgekühltem Zweizylinder-Heckmotor, der 16 kW (21 PS) leistete. Der 90 km/h schnelle Wagen ähnelte dem Goggomobil. 1962 wurde der Hubraum auf 594 cm³ vergrößert (18 kW/25 PS) und die Karosserie deutlich kantiger und moderner ausgeführt.
Colt 800/1000F/1100F (1965–1969)
Colt 800/1000F/1100F | |
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Produktionszeitraum: | 1965–1969 |
Motoren: | 0,8–1,1 l, 33–54 kW |
Länge: | 3.385-3.650 mm |
Breite: | 1.410-1.450 mm |
Höhe: | 1.370-1.389 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 695 kg |
1965 ersetzte Mitsubishi den 600 durch den Colt 800 mit wassergekühltem Dreizylinder-Zweitakt-Frontmotor (33 kW/45 PS). Den deutlich gewachsenen Wagen gab es als Viertürer und als dreitüriges Schrägheckcoupé, später auch als viertürige Schräghecklimousine. Ab Herbst 1966 gab es im Colt 1000F wahlweise einen Einliter-Viertakt-Vierzylinder mit 40 kW (55 PS). 1968 wurde der Colt 800, im Mai 1969 auch der Colt 1000F eingestellt. Übrig blieb allein der seit 1968 produzierte Colt 1100F (ab 1969 Bezeichnung Colt 11F) mit 1,1-Liter-Vierzylinder, den es auch als Super Sport-Version mit 74 SAE-PS (54 kW) gab.
Colt 1000/1100/1200/1500 (1963–1970)
Colt 1000/1100/1200/1500 | |
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Produktionszeitraum: | 1963–1970 |
Motoren: | Ottomotoren, 1,0–1,5 l 37–62,5 kW |
Länge: | 3.820 mm |
Breite: | 1.490 mm |
Höhe: | 1.395-1.420 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: |
Parallel zum Colt 800/1000F/1100F produzierte Mitsubishi ab Juni 1963 den größeren Colt 1000 (Radstand 2350 statt 2200 mm) mit dem Einliter-Vierzylinder-Viertaktmotor, der später auch im 1000F verwendet wurde. Angeboten wurden eine viertürige Stufenhecklimousine und ein fünftüriger Kombi. 1965 kam der Colt 1500 mit 70 PS-Maschine hinzu, im September 1966 ersetzte der Colt 1100 den 1000, im Mai 1968 folgte der Colt 1200 mit 46 kW (62 PS) dem 1100 nach. Im August 1968 erschien der 1500 Super Sport mit Zweivergaseranlage und 62,5 kW (85 PS) und einer Spitze von 155 km/h. 1970 endete die Produktion von 1200/1500. In der Folge trugen in Japan die frühen Galant-Modelle offiziell die Bezeichnung Colt Galant; im Export wurde der Name erst mit dem Colt A150 wiederbelebt, der in Japan Mitsubishi Mirage hieß.
Colt A150 (1978–1984)
1. Generation (A150) | |
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Produktionszeitraum: | 1978–1984 |
Motoren: | Ottomotoren, 1,25 l, 40 kW |
Länge: | 3.790 mm |
Breite: | 1.590 mm |
Höhe: | 1.345 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 810−860 kg |
Nach der Europa-Premiere auf dem Genfer Salon im Februar 1978 wurde der neue Colt im Dezember des Jahres auch in Deutschland eingeführt und etablierte sich schnell als das hierzulande meistverkaufte Mitsubishi-Modell. Technische Besonderheit des Colt war sein sogenanntes 4x2-Getriebe, ein Vierganggetriebe mit Vorgelege, das in der „Economy“-Stufe eine sparsame längere und in der „Sport“-Stufe eine kürzere, der Beschleunigung vorteilhafte Übersetzung bot. Ab Mai 1979 war neben dem Dreitürer eine fünftürige Variante auf längerem Radstand lieferbar. Im Januar 1980 folgte der Colt GT mit sportlicher Ausstattung ab DM 11.790, im Mai 1982 der Colt Turbo mit 77 kW/105 PS starkem 1,4-Liter-Motor (DM 16.500). Im Juli 1983 erfuhr der Colt ein kleines Facelift mit geänderter Front und neuem Armaturenbrett.
Die Kunden schätzten den Colt vor allem wegen seiner Geräumigkeit, Wirtschaftlichkeit, extrem hohen Zuverlässigkeit und seinem hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnisses.

Mitsubishi Colt | 1200 | 1400 | |
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Motor: | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt), vorne quer | ||
Hubraum: | 1244 cm³ | 1411 cm³ | |
Bohrung x Hub: | 69,5 x 82 mm | 74 x 82 mm | |
Leistung bei 1/min: | 40,5 kW (55 PS) bei 5500 |
51,5 kW (70 PS) bei 5000 | |
Max. Drehmoment bei 1/min: | 90 Nm bei 3500 | 106 Nm bei 3500 | |
Verdichtung: | 9,0 : 1 | ||
Gemischaufbereitung: | 1 Fallstrom-Doppelvergaser | ||
Ventilsteuerung: | Hängende Ventile (obenliegende Nockenwelle, Kette), Leichtmetall-Zylinderkopf | ||
Kühlung: | Wasserkühlung | ||
Getriebe: | 4-Gang-Getriebe a.W. mit Vorgelegegetriebe mit „Power“- und „Economy“-Stellung Frontantrieb | ||
Radaufhängung vorn: | Federbeinachse, untere Querlenker mit Zugstreben, Schraubenfedern, Stabilisator | ||
Radaufhängung hinten: | Einzelradaufhängung, Längsschwingen, Schraubenfedern | ||
Karosserie: | Stahlblech, selbsttragend | ||
Spurweite vorn/hinten: | 1370/1340 mm | ||
Radstand: | Dreitürer: 2300 mm Fünftürer: 2380 mm | ||
Abmessungen: | Dreitürer: 3790 x 1585 x 1350 mm Fünftürer: 3895 x 1585 x 1350 mm | ||
Leergewicht: | 760–805 kg | 770–815 kg | |
Höchstgeschwindigkeit: | ca. 145 km/h | ca. 155 km/h | |
0-100 km/h: | n.a. | ||
Verbrauch (Liter/100 km): | ca. 9–11 | ca. 8–12 | |
Preis: | DM 10.490 (12/78) | DM 11.490 (12/78) |
Colt C10 (1984–1988)
2. Generation (C10) | |
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Produktionszeitraum: | 1984–1988 |
Motoren: | Benziner: 1,2 l, 40kW 1,5 l, 55 kW (51 kW) 1,6 l Turbo, 92kW Diesel: 1,8 l, 43 kW |
Länge: | 3.870 mm |
Breite: | 1.635 mm |
Höhe: | 1.360 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 855−945 kg |
1984 stellt Mitsubishi Motors die zweite europäische Generation des Colt vor. Die Schräghecklimousine ist mit drei Motoren erhältlich, mit dabei erstmals ein Dieselmotor.

Colt C50 (1988–1992)
3. Generation (C50) | |
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Produktionszeitraum: | 1988–1992 |
Motoren: | Benziner: 1,3 l, 44 kW(55 kW) 1,5 l, 62 kW(66 kW) 1,6 l, 91 kW 1,8 l, 100 kW Diesel: 1,8 l, 44 kW |
Länge: | 3.950 mm |
Breite: | 1.670 mm |
Höhe: | 1.380 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 955−1.155 kg |
Der Colt wird 1988 von der Fachjury der Bild am Sonntag mit dem Preis Das Goldene Lenkrad ausgezeichnet. Alle Modelle haben ein Fünfganggetriebe, die Benziner einen geregelten Kat. Das Topmodell ist der Colt 1800 GTI-16V mit 100 kW (136 PS), ABS, einer Servolenkung und straffen Federn.

Colt CAO (1992–1996)
4. Generation (CAO) | |
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Produktionszeitraum: | 1992–1996 |
Motoren: | Ottomotoren: 1,3−1,8 l, 55−103 kW |
Länge: | 3.955 mm |
Breite: | 1.680 mm |
Höhe: | 1.365 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 908−1.040 kg |
Motoren
- 1.3 12V 4G13, ELi\GLi, 55 kW (75 PS), 1992−1996
- 1.5 12V 4G15, ELi\GLi, 66 kW (90 PS), 1992-1993
- 1.6 16V 4G92 MVV, GLi\GLXi 66 kW (90 PS), 1994−1996
- 1.6 16V 4G92, GLXi, 83 kW (113 PS), 1992−1996
- 1.8 16V 4G93, GTi, 103 kW (140 PS), 1992−1996
- 1.6 16V 4G92 MIVEC, MIRAGE CYBORG R, 129kW (175PS), 1992-1996 (JAPAN)

Colt CJO (1996–2003)
5. Generation (CJO) | |
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Produktionszeitraum: | 1996–2003 |
Motoren: | Ottomotoren: 1,3 l, 55/60 kW 1,6 l, 66/76 kW |
Länge: | 3.880 mm |
Breite: | 1.680 mm |
Höhe: | 1.365 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 1.035−1.080 kg |
Motoren
- 1,3 l, 1299 cm³, 55 kW/75 PS, 1996−2001
- 1,3 l, 1299 cm³, 60 kW/82 PS, 2000−2003
- 1,6 l, 1597 cm³, 66 kW/90 PS, 1996−2000
- 1,6 l, 1597 cm³, 76 kW/103 PS, 2000−2003

Colt Z30 (seit 2004)
6. Generation (Z30) | |
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![]() Mitsubishi Colt Fünftürer | |
Produktionszeitraum: | seit 2002 |
Motoren: | Ottomotoren: 1,1–1,5 Liter (55–110 kW) Dieselmotoren: 1,5 Liter (50–70 kW) |
Länge: | 3.810–4.185 mm |
Breite: | 1.680–1.695 mm |
Höhe: | 1.453–1.550 mm |
Radstand: | 2.500 mm |
Leergewicht: | 1.040−1.275 kg |
Die Einführung des neuen Colt, der inzwischen sechsten Generation des Mitsubishi Modells, ist eines der Highlights im Hinblick auf die Mitsubishi-Motors-Produktneueinführungen im Jahr 2004. Der neue Colt, der zu diesem Zeitpunkt erstmals auch mit dem leistungsstärkeren der beiden vorgesehenen Common-Rail-Dieselmotoren (3-Zylinder von DaimlerChrysler) angeboten wird, wird im November von der Wochenzeitung Bild am Sonntag mit dem Goldenen Lenkrad ausgezeichnet. Nach 1988 ist dies das zweite Mal, dass ein Colt-Modell diesen Preis erhält.
Motoren
Modell | Hubraum | Leistung | Max. Drehmoment | Besonderheit | Bauzeit |
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Ottomotoren | |||||
1.1 MPI | 1.124 cm³ | Vorlage:Auto kW bei 6.000 min-1 | 100 Nm bei 3.500 min-1 | nicht im CZC | seit 2004 |
1.3 MPI | 1.332 cm³ | Vorlage:Auto kW bei 6.000 min-1 | 125 Nm bei 4.000 min-1 | auch mit Allshift-Automatik; nicht im CZC | seit 2004 |
1.5 MPI | 1.499 cm³ | Vorlage:Auto kW bei 6.000 min-1 | 145 Nm bei 4.000 min-1 | im Fünftürer auch mit Allshift-Automatik | seit 2004 |
1.5 Turbo | 1.468 cm³ | Vorlage:Auto kW bei 6.000 min-1 | 210 Nm bei 3.500 min-1 | nur im CZT und CZC; mit Turbolader | seit 2005 |
Dieselmotoren | |||||
1.5 DI-D | 1.493 cm³ | Vorlage:Auto kW bei 4.000 min-1 | 160 Nm bei 1.600 min-1 | nicht im CZC | seit 2005 |
1.5 DI-D | 1.493 cm³ | Vorlage:Auto kW bei 4.000 min-1 | 210 Nm bei 1.800 min-1 | nicht im CZC | seit 2004 |
- Karosserieversionen
-
Fünftürer
-
Dreitürer CZ3
-
Cabrio CZC
-
Colt Plus
Quellen
- Automobil Revue, Katalognummer 1979
- Joachim Kuch: Japanische Automobile. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-613-01365-7, S. 121-127.