Jagdpanzer 38
Der Jagdpanzer 38, nach dem Krieg auch Hetzer genannt, war ein Panzer der Deutschen im Zweiten Weltkrieg.
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Während die deutsche Wehrmacht auf die Bedrohung durch die schweren sowjetischen Panzer T 34 und KV1 in den Jahren 1942 und 1943 mit einer Reihe improvisierter Panzer (Marder I, Marder II, Marder III) geantwortet hatte, war der Hetzer eine vollkommen neue Konstruktion.
Als Laufwerk diente der bewährte Unterbau des PzKpfw 38(t). Um das auf 16 Tonnen gestiegene Gewicht besser verkraften zu können, wurden breitere und verstärkte Ketten montiert. Durch eine Drehzahlerhöhung erreichte der Motor eine höhere PS-Leistung, trotzdem war die Höchstgeschwindigkeit bescheiden: 26 km/h auf der Straße und 15 km/h im Gelände.
Der neue Jagdpanzer hatte einen rundum geschlossenen Aufbau. Als Waffe wurde eine modifizierte Version der 7,5 cm-PaK 39 L/48 aus dem Panzer IV ausgewählt. Die Version hatte eine weiterentwickelte Rohrbremse, die eine Mündungsbremse nicht mehr erforderlich machte. Da der Hetzer ein relativ kleines Fahrzeug war (nur 2,10 m hoch), ragte die um 380 Millimeter nach rechts versetzte Kanone – mit ihrer Saukopfblende – beträchtlich über den Bug hinaus. Als zusätzliche Bewaffnung verfügte der Hetzer über ein 7,92 mm-MG 34 auf dem Dach, das der Kommandant über ein Periskop und einen verlängerten Abzug betätigen konnte. Diese Nebenbewaffnung hatte einen Schwenkbereich von 360 Grad und war ein wirksamer Schutz gegen feindliche Infanterie.
Der Hetzer war einer der besten deutschen Jagdpanzer mit niedriger Silhouette und ausgezeichneter Feuerkraft. Er war aber bei den Besatzungen nicht besonders beliebt, da er über einen kleinen Kampfraum verfügte und auch der Schwenkbereich der Kanone nur 16 Grad betrug. Um dies auszugleichen, musste das gesamte Fahrzeug gedreht werden, was die gefährdeten Seiten feindlichem Feuer aussetzte. Auch die geringe Geschwindigkeit und die schlechte Geländegängigkeit trugen nicht zu größerer Akzeptanz bei.
Die Herstellerwerke (Skoda und BMM) lagen im "Protektorat Böhmen und Mähren", sodass der Hetzer bis Mai 1945 hergestellt werden konnte. Nach Kriegesende bauten die Škoda-Werke auf der Basis des Hetzers weitere Modelle für das tschechoslowakische Heer, 158 Fahrzeuge wurden an das Schweizer Bundesheer ausgeliefert, wo sie unter der Bezeichnung G13 bis 1970 im Dienst blieben.
Bilder
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Technische Daten
- Bewaffnung: 7,5 cm-PaK 39 L/48
- Besatzung: 4
- Motor: Sechszylinder Reihenmotor Praga PS 1 EPA AC/2 58
- Gewicht: 16 t
Literatur
- Walter J. Spielberger: Die Panzerkampfwagen 35(t) und 38(t) und ihre Abarten, Band 11, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-708-4
Siehe auch: Deutsche Militärfahrzeuge des 2. Weltkrieges