Ajax Amsterdam
AFC Ajax
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Basisdaten | |||
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Name | Amsterdamsche Football Club Ajax | ||
Gründung | 1900 | ||
Präsident | John C. Jaake | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Adrie Koster | ||
Spielstätte | Amsterdam Arena | ||
Plätze | 51.628 | ||
Liga | Ehrendivision, Niederlande | ||
2006/2007 | 2. Platz | ||
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Der Amsterdamsche Football Club Ajax ist ein Fußballverein aus Amsterdam. Zusammen mit Feyenoord Rotterdam und dem PSV Eindhoven gehört Ajax Amsterdam zu den erfolgreichsten Vereinen der Niederlande.
Allgemeines
Die Vereinsfarben sind: Hemd: weiß, mit einem senkrechten roten Balken in der Mitte; Hose: weiß. Ajax trägt seine Heimspiele in der Amsterdam Arena aus. Dieses hochmoderne Stadion, das größte der Niederlande, hat ein verschließbares Dach und fasst 51.859 Zuschauer.
Geschichte
Eine Handvoll Studenten der HBS (Realschule) an der Weteringschans gründeten in einem Café am Amstelveenseweg 1883 einen Fußballverein. Sie gaben ihm zunächst den Namen Union, benannten ihn aber 1894 um in Foot-Ball Club Ajax, nach dem antiken griechischen Helden Ajax. Nach einem Streit verließen die meisten Mitglieder den Club und der Verein fiel auseinander. Am 18. März 1900 riefen Han Dade, Floris Stempel und Karel Reeser den Verein erneut ins Leben. Stempel wurde erster Vorsitzender des Vereins.
Ajax benutzte viele Jahre ein vereinseigenes Stadion in der Watergraafsmeer, einem Polder im Südosten der Stadt. Für Spiele gegen Feyenoord Rotterdam und andere große Klubs und um den Europa-Pokal wurde ins größere Olympia-Stadion (1928) ausgewichen.
Seine erste Europapokal-Teilnahme erreichte Ajax Amsterdam mit der Qualifikation für den Europapokal der Landesmeister in der Saison 1957/58. Im Achtelfinale traf die Mannschaft auf den DDR-Vertreter BSG Wismut Aue. Nach einem 3:1-Sieg in Aue bezwang man die Erzgebirger eine Woche später in Amsterdam mit 1:0. Im Viertelfinale schied man dann gegen Vasas Budapest (2:2 und 0:4) aus.
Erfolgreicher war Ajax Anfang der 1970er Jahre: Zwischen 1971 und 1973 errang der Klub dreimal hintereinander den Europapokal der Landesmeister. Später verließen viele Stars (unter anderem Johan Cruyff) den Verein und die Mannschaft konnte nicht an die alten Erfolge anknüpfen
Stattdessen investierte Ajax viel Geld in die Nachwuchsschule und wurde in dieser Beziehung zum Vorbild vieler Spitzenvereine. Die Ajax-Schule trug Früchte. In der Europacup-Saison 1994/95 wurde der Klub unter Trainer Louis van Gaal durch einen 1:0-Sieg über den AC Mailand Champions-League-Sieger. In der Folge konnten wieder viele Spieler nicht gehalten werden - so verließen unter anderem Clarence Seedorf, Edgar Davids, Patrick Kluivert und Jari Litmanen den Verein.
Im August 1996 zog Ajax in die Amsterdam Arena um.
In den letzten Jahren versuchte Ajax Amsterdam unter Trainer Ronald Koeman, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen. In die Saisons 2004/05 und 2005/06 war man als Favorit auf den Meistertitel gegangen, doch beide Male enttäuschten die Ajacieden und Eindhoven gewann den Titel der Ehrendivision.
Mit großen Ambitionen in die Saison 2006/07 gestartet, ereilte das Team das neuen Trainers Henk ten Cate schon zu Beginn ein schwerer Dämpfer, als die Champions-League-Qualifikation durch ein 0:2 im Heimspiel gegen Kopenhagen verspielt wurde. In der gleichen Saison verpasste Ajax die Meisterschaft aufgrund eines einzigen Treffers, gewann aber den niederländischen Pokal gegen AZ Alkmaar mit 8:7 nach Elfmeterschießen. Anschließend besiegte Ajax Alkmaar noch im Playoff-Finale (1:2, 3:0) und sicherte sich so die Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League. Es gelang Ajax aber nicht, sich für die Gruppenphase zu qualifizieren. Sie verloren zweimal gegen Slavia Prag, zu Hause 0:1 und auswärts 2:1. Im UEFA-Cup schließlich gelang es Ajax nicht, sich gegen Dinamo Zagreb durchzusetzen. Das Team konnte zwar in Zagreb mit 1:0 gewinnen, unterlag jedoch zu Hause mit 2:3 und schied aufgrund der Auswärtstorregelung aus.
Jugendarbeit
Ajax ist weltweit berühmt für seine ausgezeichnete Jugendarbeit und dient in diesem Bereich vielen Vereinen auf der ganzen Welt als Vorbild. Auf diese Weise hat Ajax bereits mehrfach Weltstars hervorgebracht. Beispielsweise spielte jeder Spieler, der im Finale der Champions League 1995 von Beginn an für Ajax auf dem Feld stand, für die Jugendteams des Vereins.
Die jugendlichen Spieler werden bereits in den untersten Jugendklassen taktisch geschult und jedes Team hat meist einen Ex-Spieler als Teammanager oder Trainer (zum Beispiel aktuell Frank de Boer bei Ajax D1).
Rekrutiert wird der Nachwuchs aus den Amateurvereinen der Niederlande, welche bereits auf E-Jugend-Ebene gescoutet werden. Auch in Europa sowie dem Rest der Welt hat Ajax, wie alle großen Vereine, ein umfassendes Scoutingsystem. Zudem unterhält Ajax sogenannte Farmteams in Südafrika (Ajax Cape Town) sowie Kooperationen mit anderen Vereinen.
Jüdische Symbolik
Ajax Amsterdam wird von Fans seit mehreren Jahrzehnten mit dem Judentum assoziiert. Die Anhänger des Klubs tragen neben den Vereinsfarben auch die israelische Fahne und den Davidstern (oftmals tätowieren sie sich diesen auch auf den Körper). Es ist eine Form des Philosemitismus, die den Fußballklub Ajax Amsterdam prägt. Ajax-Ehrenmitglied und Ex-Vorstand des Klubs Uri Coronel (verlor einen Großteil seiner Familie im Holocaust) ist der Auffassung, es sei „unsinnig, Ajax einen Judenklub zu nennen“. Der Verein sei dies nach seiner Aussage nie gewesen.
Tatsache ist jedoch, dass sich viele Juden nach dem Zweiten Weltkrieg zu Ajax hingezogen fühlten und dass es in Ajax' Geschichte einige wichtige Figuren gab, die Juden waren. Dazu gehören die Spieler Sjaak Swart, Bennie Muller und vor allem Jaap van Praag, der in den glorreichen Siebzigerjahren Vorsitzender des Vereins war (er überlebte die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg in einem Versteck).
Das Image vom Judenklub hat sich bei Ajax Amsterdam im Laufe der Zeit verselbstständigt und von den historischen Fakten gelöst, wie etwa der Tatsache, dass vor dem 2. Weltkrieg das Ajax-Stadion neben einem größeren jüdischen Stadtviertel gelegen war und der Klub naturgemäß von jüdischen Holländern besucht und mitgeprägt wurde. Ende der Siebzigerjahre wurde „Jude“ zu einer Art Kampfname der Ajax-Anhänger. Dieser ist aus Trotz entstanden, weil die Ajax-Spieler zuvor als Juden „beschimpft“ worden waren.
Als Reaktion auf den entgegengebrachten Antisemitismus (vor allem aus Rotterdam, Den Haag und Utrecht) entstand so eine philosemitische Fanszene, die auf den Antisemitismus mit Israel-Fahnen antwortete. Bei Spielen in niederländischen Stadien sind Sprechchöre gegnerischer Zuschauer wie Hamas, Hamas, joden aan het gas! (Hamas, Hamas, Juden ins Gas!) Normalität, genauso wie Zischlaute, die ausströmendes Gas imitieren.
Im holländischen Fußball sind verbale und körperliche Gewalt ein viel größeres Problem als in Deutschland. Fans von Ajax Amsterdam nehmen dabei keineswegs nur die Opferrolle ein. Das angebliche Judentum hindert Ajax-Fans nicht daran, bei Spielen gegen Feyenoord die Zerstörung Rotterdams durch die deutsche Luftwaffe zu feiern (bommen op Rotterdam - nach der Melodie von Tulpen aus Amsterdam). Die Toleranz angesichts solcher Auswüchse schwindet zunehmend. So ließ im Oktober 2004 der Bürgermeister von Den Haag das Erstligaspiel zwischen ADO Den Haag und dem PSV Eindhoven wegen diffamierender Sprechchöre kurz vor Schluss abbrechen.
Ajax versucht bereits seit längerem, die Fans zu einer Abkehr von ihrer jüdischen Identität zu bewegen. Man erhofft sich, wenn die Ajax-Fans von den Judenrufen abließen, man somit auch gegen die antisemitischen Äußerungen der gegnerischen Fans vorgehen könne.
Sportliche Erfolge
National
Ajax Amsterdam gewann bislang 29 Mal die niederländische Landesmeisterschaft, 17 Mal gewann der Verein den Pokal.
- Niederländischer Meister (29): 1918, 1919, 1931, 1932, 1934, 1937, 1939, 1947, 1957, 1960, 1966, 1967, 1968, 1970, 1972, 1973, 1977, 1979, 1980, 1982, 1983, 1985, 1990, 1994, 1995, 1996, 1998, 2002, 2004
- Niederländischer Pokalsieger (17): 1917, 1943, 1961, 1967, 1970, 1971, 1972, 1979, 1983, 1986, 1987, 1993, 1998, 1999, 2002, 2006, 2007
- Niederländischer Supercup (7): 1993, 1994, 1995, 2002, 2005, 2006 , 2007
International
Neben Juventus Turin, Bayern München und dem FC Barcelona ist Ajax Amsterdam der einzige Verein, der alle drei Europapokale gewinnen konnte. Allein vier Mal triumphierte Amsterdam bei den Landesmeistern.
- Europapokal der Landesmeister/Champions League: 1971, 1972, 1973, 1995
- Europapokal der Pokalsieger: 1987
- UEFA-Cup: 1992
- Europäischer Supercup: 1972, 1973, 1995
- Weltpokal: 1972, 1995
- Intertoto-Pokal: 1962
Große Spieler der Vereinsgeschichte (Auswahl)
Im April 2007 gab Ajax Amsterdam anlässlich des 60. Geburtstages von Johan Cruyff bekannt, die Nummer 14 des legendären Spielers nicht mehr zu vergeben.
Trainer
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Nicht gelistet sind Interimstrainer
Vereinsrekorde
Meiste Spiele: Sjaak Swart (463 Spiele)
Meiste Tore: Piet van Reenen (273 Tore)
Meiste Tore in einer Saison: Henk Groot (61 Tore)
Erster Nationalspieler für die Niederländische Fußballnationalmannschaft: Gerard Fortgens
Stadien
- "Het Veldje" ("Das Feldchen") 1893 - 1900
- Amsterdam Nord 1900 - 1907
- "Het Houten Stadion" ("Das hölzerne Stadion") 1907 - 1934
- "De Meer" 1934 - 1996
- Olympiastadion Amsterdam 1930 - 1996 (für Spiele gegen Feyenoord Rotterdam sowie Europapokalspiele)
- Amsterdam Arena seit 1996
Kader Saison 2007/08
Tor
Abwehr
2 Johnny Heitinga (c)
4 Thomas Vermaelen
5 Urby Emanuelson
16 Jurgen Colin
20 Gheorghe Ogăraru
22 Robbert Schilder
25 Gregory van der Wiel
3 Bruno Silva
6 Samuel Kuffour
Mittelfeld
13 Edgar Davids
17 Jan Vertonghen
18 Gabri
19 Dennis Rommedahl
24 Mitchell Donald
25 Jeffrey Sarpong
27 Vurnon Anita
15 Laurent Delorge
38 Siem de Jong
29 Kenneth Perez
Sturm
7 Kennedy Bakırcıoğlu
8 Ismael Urzaiz
9 Klaas-Jan Huntelaar
11 Leonardo
16 Luis Suárez
21 Nicolae Mitea
26 Edgar Manutscharjan
28 Michael Krohn-Dehli
10 Albert Luque
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz (englisch und niederländisch)
- Größtes deutschsprachiges Ajax Portal
- Ajax Ultras
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