Flughafen Hamburg
Flughafen Hamburg | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | EDDH |
IATA-Code | HAM |
Koordinaten | |
Höhe über MSL | 16 m (52 ft) |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 8,5 km nördlich von Hamburg |
Straße | Bus 26, 39, 110, 172, 292, 606, Taxi, "Airport Express" (Jasper), "Kielius" (Fa. Autokraft) und "Traveliner" (Fa. Autokraft) |
Nahverkehr | Bus, S-Bahn (geplant Ende 2008) |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1911 |
Betreiber | Flughafen Hamburg GmbH |
Fläche | 570 ha |
Terminals | 2 |
Passagiere | 12.780.509 (2007) |
Luftfracht | 77.173 Tonnen (2006) |
Flug- bewegungen |
173.576 (2007) |
Kapazität (PAX pro Jahr) |
ca. 16 Millionen Passagiere (T1 & T2) |
Beschäftigte | ca. 1.700 direkt ca. 12.500 sonstige |
Start- und Landebahnen | |
05/23 | 3250 m × 46 m Asphalt |
15/33 | 3666 m × 46 m Asphalt |
Der Flughafen Hamburg (IATA: HAM, ICAO: EDDH, auch bezeichnet als Hamburg Airport) ist der internationale Flughafen der Stadt Hamburg. Er ist der fünftgrößte und älteste Flughafen Deutschlands. Seit der Einweihung eines neuen Terminals am 25. Mai 2005 zählt der Flughafen Hamburg zu den modernsten Flughäfen Europas. Im Jahr 2007 nutzten 12.780.509 Passagiere den Hamburger Flughafen. Das sind 6,8 Prozent mehr Fluggäste als im Jahr zuvor, in dem 11.954.560 Passagiere von der Hansestadt aus flogen.[1]
Lage und Verkehrsanbindung
Der von der Flughafen Hamburg GmbH betriebene Flughafen liegt ca. acht Kilometer nordnordwestlich der Stadtmitte Hamburgs und acht Kilometer südlich der Stadtmitte Norderstedts im Hamburger Stadtteil Fuhlsbüttel, zwischen den Ortskernen von Niendorf im Westen und Langenhorn im Nordosten.
Von der Innenstadt aus ist der Flughafen mit dem HVV per S-Bahn und der Airport-Express genannten Buslinie 110 inkl. Umsteigen in ca. 35 Minuten erreichbar. Alternativmöglichkeit ist eine ebenfalls Airport-Express genannte, nicht zum HVV-Gemeinschaftstarif zählende Busverbindung zwischen Hauptbahnhof und Flughafen, die je nach Verkehrslage ca. 25 Minuten benötigt. Für Dezember 2008 ist die Inbetriebnahme der so genannten Flughafen-S-Bahn geplant. Die S-Bahnlinie S1 wird den Flughafen dann alle 10 Minuten mit dem Hauptbahnhof verbinden. Die Fahrzeit soll 23 Minuten betragen. Die Autokraft betreibt Flughafen-Buslinien von und nach Lübeck und Kiel.
Vom westlichen Schleswig-Holstein und dem nördlichen Niedersachsen ist der Flughafen für Autofahrer über die A7 und den ausgebauten Ring 3 gut zu erreichen, während Fluggäste aus Mecklenburg-Vorpommern und dem Osten Schleswig-Holsteins durch die Stadt fahren müssen.
Geschichte
Am 10. Januar 1911 wurde mit privaten Mitteln die Hamburger Luftschiffhallen GmbH (HLG) gegründet. Im Januar 1912 wurde der Luftschiffhafen auf rund 45 Hektar in Betrieb genommen. Zunächst wurde der Flughafen daher vor allem von Luftschiffen genutzt. 1913 wurde die Fläche auf rund 60 Hektar ausgedehnt, wobei der nördliche Bereich den Luftschiffen vorbehalten war, und die Flugzeuge nur den südöstlichen Teil nutzen konnten.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Luftschiffhalle ausschließlich von den Militärs genutzt, bis die Luftschiffhalle 1916 durch ein Feuer zerstört und für die Militärs damit bedeutungslos wurde. Die HLG baute die Einrichtungen zwar wieder auf, musste diese jedoch aufgrund der Versailler Verträge wieder unbrauchbar machen.
Seinen Zweitnamen Hamburg Airport erhielt der Flughafen 1945 durch die britische Besatzungsmacht. Für die Zwecke der Berliner Luftbrücke wurde 1948 die erste Startbahn als Behelfsbahn eingerichtet. Als die Lufthansa 1955 den Flugbetrieb wieder aufnahm, war Hamburg ihr Heimatflughafen, bis Frankfurt diese Rolle übernahm. Deshalb ist die Zentrale von Lufthansa Technik heute immer noch in Hamburg beheimatet.
Mitte der 1960er Jahre wurde die Verlegung des Flughafens nach Kaltenkirchen angestrebt. Gründe dafür liegen einerseits in der massiven Umweltbelastung durch Fluglärm, der die Bevölkerung in Hamburg, Norderstedt, Quickborn und Hasloh ausgesetzt ist. Andererseits sind die Kapazitäten der beiden gekreuzten Start- und Landebahnen weitgehend erschöpft. Da der Flughafen mitten in alten, dicht besiedelten Wohngebieten liegt, wäre der Bau einer weiteren Landebahn aufgrund der notwendigen Enteignungen etwa fünfmal so teuer wie ein kompletter neuer Flughafen. Weiterhin blockiert der Flughafen Fuhlsbüttel mehr als 500 ha innerstädtischer Baugrundstücke, die im Zuge des politischen Konzepts „Wachsende Stadt“ für Wohnungsbau und Gewerbe genutzt werden könnten.
In den letzten Jahren haben die Bestrebungen, den Flughafen nach Kaltenkirchen zu verlegen durch negative Erfahrungen mit stadtfernen Flughäfen und Veränderungen in der Verteilung der Großflughäfen im norddeutschen Raum auch von Seiten der Wirtschaft scharfen Widerspruch erhalten. Die vor allem auf Dienstleistungen ausgerichtete Wirtschaft in Hamburg ist auf einen schnell erreichbaren Stadt-Flughafen mit europäischen Verbindungen angewiesen. An einem weiteren primär interkontinental ausgerichteten Großflughafen besteht nach der Baugenehmigung für den zentralen Großflughafen in Berlin ohnehin kein Bedarf mehr. Eine baldige Realisierung der seit den 1960er Jahren laufenden Umzugsplanungen ist daher heute (Februar 2007) unwahrscheinlich.
Der 29. April 1985 ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Flughafens: Die Pan Am nahm täglich mit einer Boeing 747 den Interkontinentaldienst nach New York, John F. Kennedy International Airport wieder auf.
Betreiber
Betreiber des Flughafens ist die Flughafen Hamburg GmbH. Die Gesellschaft gehört zu 51 % der Freien und Hansestadt Hamburg und zu 49 % der Hochtief AirPort, einer Tochtergesellschaft des internationalen Baudienstleisters Hochtief.
Kapazität und Sicherheit
Nach der Eröffnung des neuen Terminal 1 verfügt der Flughafen Hamburg über eine Jahreskapazität von 15 bis 16 Millionen Passagieren.
Die fast dreizehn Millionen Passagiere im Jahr 2007 wurden durch über 173.500 An- und Abflüge transportiert. Gleichzeitig können 53 Flugzeuge abgefertigt werden. Die gekreuzten Start- und Landebahnen lassen maximal 48 Starts und Landungen pro Stunde zu.
Von 23:00 bis 6:00 Uhr herrschen Nachtflugbeschränkungen, 2007 gab es 456 Ausnahmegenehmigungen für den Zeitraum von 24:00 bis 6:00 Uhr, von denen ca. 300 auf Postmaschinen entfielen. Die Post hat die Einstellung dieser Flüge für Ende März 2008 angekündigt. [2]
Ein Hauptkritikpunkt an der Sicherheit des Flughafens Hamburg sind die dicht bebauten Einflugschneisen.
Die Instrumentenlandeeinrichtungen auf dem Flughafen selbst entsprechen dem Standard, allerdings verfügt die Landebahn 33 nur über einen Landekurssender und kein vollständiges Instrumentenlandesystem (ILS). Ein Präzisionsanflug bedeutet jedoch, dass neben dem Landekurssender (LOC) auch ein Gleitwegsender (GP) sowie ein Outer und Mittelmarker vorhanden sein müßen. Alternativ für die beiden Marker kann ein frequenzgepaartes DME eingesetzt werden.




Ausbau
Mit dem zwischen den Jahren 1990 bis 1993 gebauten Terminal 4 (heute Terminal 2) startete Hamburg Airport das umfangreiche Ausbauprogramm „HAM21“. Am 25. Mai 2005 wurde ein weiteres Terminal eingeweiht und erhielt die Bezeichnung Terminal 1. In diesem Zusammenhang wurde das Terminal 4 in Terminal 2 umbenannt und dient jetzt überwiegend für Flüge der Lufthansa und Star Alliance, sowie den Lufthansa verbundenen Airlines Germanwings und Condor. Das ehemalige Terminal 1 (Charterterminal) im Norden des Areals wurde geschlossen und wird für Veranstaltungen vermietet. Das ehemalige Terminal 3 wurde für den Bau einer neuen Airport Plaza, welche 2008 eröffnet werden soll und sich zwischen den beiden neuen Terminals befinden wird, abgerissen. Die Airport Plaza ist eine Shopping- und Gastronomiemeile für Passagiere. Sie wird zum Sicherheitsbereich gehören, somit bleibt der Besuch eingecheckten Passagieren vorbehalten. Im Gebäude der Airport Plaza wird zudem die zentrale Sicherheitskontrollstelle eingerichtet, welche die bisherigen Kontrollstellen in den Terminals ersetzen soll. Ende 2008 soll außerdem die Flughafen-S-Bahn in Betrieb gehen. Für das Jahr 2009 ist die Eröffnung eines neuen Airport-Hotels mit bis zu 270 Zimmern geplant, das von der Hotelkette Radisson SAS betrieben wird.
Flugziele
Terminal 1
- Aer Lingus (Dublin) [Wiederaufnahme März 2008]
- Aeroflot (Moskau-Sheremetyevo)
- Aerosvit Airlines (Kiew-Boryspil)
- airBaltic (Liepaja, Riga, Vilnius)
- airberlin (Alicante, Arrecife, Barcelona, Düsseldorf, Fuerteventura, Heraklion, Hurghada, Ibiza, Jerez de la Frontera, Karlsruhe/Baden-Baden, Kos, Las Palmas, Mahon, Malaga, Manchester, Monastir, München, Nürnberg, Palma de Mallorca, Rom-Fiumicino, Stuttgart, Teneriffa-Süd, Wien, Zürich)
- Air France (Paris-Charles de Gaulle, Lyon)
- Air Malta (Malta)
- Air Transat (Toronto-Pearson) saisonal
- Air Via (Bourgas, Varna) saisonal
- Blue Wings (Antalya saisonal, Istanbul )
- British Airways (London-Heathrow)
- Brussels Airlines (Brüssel)
- Bulgarian Air Charter (Bourgas, Varna) saisonal
- Continental Airlines (Newark)
- Czech Airlines (Prag)
- easyJet (Basel/Mulhouse, London-Luton, Paris-Charles de Gaulle
- Emirates (Dubai, New York-JFK [endet März 2008])
- Estonian Air (Tallinn)
- Finnair (Helsinki)
- Flybe (Birmingham)
- Hamburg International (Agadir, Ankara, Antalya, Bodrum, Istanbul-SAW, Izmir, Kayseri, Larnaca, Palma de Mallorca)
- Iran Air (Tehran-Imam Khomeini)
- KLM (Amsterdam)
- Malév Hungarian Airlines (Budapest)
- Norwegian Air Shuttle (Oslo)
- Pegasus Airlines (Antalya)
- Rossiya (St. Petersburg)
- Sky Airlines (Antalya)
- SunExpress (Antalya, Bodrum)
- TUIfly (Antalya, Arrecife, Bodrum, Catania, Korfu, Dalaman, Faro, Fuerteventura, Funchal, Grenoble, Heraklion, Ibiza, Jerez de la Frontera, Klagenfurt, Köln/Bonn, Kos, Las Palmas, Luxor, Mahon, Memmingen, Monastir, Neapel, Olbia, Palma de Mallorca, Patras, Porto, Rhodes, Salzburg, Santa Cruz de La Palma, Tel Aviv [startet Mai 2008], Teneriffa-Süd, Thessaloniki, Venedig)
- Turkish Airlines (Istanbul-Atatürk)
- VLM Airlines (Rotterdam)
Terminal 2
- Austrian Airlines (Wien)
- Blue1 (Helsinki)
- Centralwings (Krakau) [startet April 2008]
- Cirrus Airlines (Dresden, Mannheim, Saarbrücken)
- Condor Airlines (Antalya, Chania, Dalaman, Fuerteventura, Funchal, Heraklion, Hurghada, Ibiza, Las Palmas, Palma de Mallorca, Sharm-El-Sheik, Tenerife-Süd)
- Germanwings (Priština, Split, Stuttgart, Toulouse, Zagreb)
- LOT Polish Airlines (Warschau, Danzig)
- Lufthansa (Amsterdam, Balaton-Saarmelleek, Barcelona, Bastia, Bergen, Birmingham [startet März 2008], Brüssel, Budapest, Düsseldorf, Frankfurt, Genf, Göteborg-Landvetter, Ibiza [startet 2008] [1], Köln/Bonn, London-City, London-Heathrow, Madrid, Mailand-Malpensa, Moskau-Sheremetyevo, München, Nizza, Nürnberg, Oslo, Palma de Mallorca, Paris-Charles de Gaulle, Prag, Reykjavik [startet 2008] [2], Rom-Fiumicino, Rønne/Bornholm [ab Sommer 2008], Stockholm-Arlanda, Stuttgart, Valencia, Wien, Zürich)
- Ostfriesische Lufttransport (Bremen, Bristol, Eindhoven, Erfurt)
- Scandinavian Airlines System (Kopenhagen, Stockholm-Arlanda)
- Swiss International Air Lines (Zürich)
- Tunis Air (Djerba, Monastir, Tunis)
- TAP Portugal (Lissabon, Porto)
Standortwettbewerb
Im Einzugsbereich des Flughafens Hamburg befinden sich außerdem
- der Flughafen Lübeck an der A 1/A 20. Ryanair nennt diesen Flughafen Hamburg (Lübeck)
- der Flughafen Bremen, der ebenfalls von Ryanair angeflogen wird und dieser auch als Basis dient
- der Flughafen Hannover-Langenhagen, ca. 90 Autominuten südlich von Hamburg gelegen, ist wegen seiner guten Verkehrsanbindung insbesondere im Urlauberverkehr sowie für die südlichen Hamburger Stadtteile eine Alternative
Zwischenfälle
- Am 1. März 2008 versuchte ein Airbus A320 der Lufthansa während des Sturmtiefs Emma auf der Piste 23 zu landen. Dabei wurde das Flugzeug über der Runway in Bodennähe von einer Windböe erfasst und seitlich weggedrückt. Dabei berührte die linke Tragfläche den Boden. Die Maschine startete durch und wurde anschließend auf der Piste 33 von der 24-jährigen Co-Pilotin gelandet. Zuerst war bekannt geworden, dass der Pilot die Maschine gelandet haben soll. 4 Tage später steht aber fest, dass die weniger erfahrene 23jährige Co-Pilotin die Maschine gelandet haben soll.
Verkehrszahlen
Jahr | Fluggastaufkommen | Flugbewegungen | Umsatz |
---|---|---|---|
2007 | 12.780.509 | 173.500 | - |
2006 | 11.954.560 | 168.395 | 223 Mio. € |
2005 | 10.677.268 | 156.128 | 203 Mio. € |
2004 | 9.893.703 | 151.434 | 199 Mio. € |
2003 | 9.529.924 | 149.366 | 187 Mio. € |
2002 | 8.946.505 | 150.271 | 184 Mio. € |
2001 | 9.490.432 | 158.569 | 192 Mio. € |
2000 | 9.949.269 | 164.932 | 198 Mio. € |
1990 | 6.861.255 | 141.042 | - |
1980 | 4.558.939 | 100.279 | - |
1970 | 3.138.467 | 89.788 | - |
1960 | 935.213 | 53.951 | - |
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Webseite des Hamburg Airport
- Lounges im Flughafen Hamburg
- Videoclip des Zwischenfalls vom 01.03.2008