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Hans von der Pforte

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Hans von der Pforte (* ?, † 1645 ? auf Schloß Puschwitz, Weßnig bei Torgau) war ein deutscher Soldat und Diplomat.

Leben

von der Pforte (gelegentl. auch von der Pforten) ist der Sohn von Hiob von der Pforte und dessen Ehefrau Anna von Fitzner. Außer der protestantischen Erziehung ist über seine Kindheit und Jugend sehr wenig bekannt.

Am 20. August 1615 heiratete von der Pforte die Witwe von Georg von Seydewitz, Catharina Euphemia von Berbisdorf. Als seine Ehefrau Ende 1641 starb, heiratete er nach Ablauf des obligaten Trauerjahres Gertrud von Hanfstengl.

Als kursächsischer Offizier diente von der Pforte 1621 in Schlesien unter Oberst Goldstein. 1631 wurde er zum Obristlieutenant befördert und zum Kommandant von Leipzig ernannt. Als solcher mußte er am 6. September desselben Jahres die Stadt kapitulieren und an Tilly übergeben.

Am 3. Mai 1634 nahm er als Obrist unter Hans Georg von Arnim-Boitzenburg an der Schlacht von Liegnitz teil.

Von der Pforte nahm am 28. Februar 1635 an einer Gesandtschaft teil, welche einen Waffenstillstand mit Kaiser Ferdinand II. auszuhandeln versuchte. Im selben Jahr noch wurde von der Pforte durch Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Der Fürst verlieh ihm den Gesellschaftsnamen der Bemeisternde und das Motto so Gift als Seuchen. Als Emblem wurde ihm die Meisterwurzel <Peucedanum ostruthium (L.) W. D. J. Koch> zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich sein Eintrag unter der Nr. 258. Dort ist auch das Reimgesetz verzeichnet, welches er anläßlich seiner Aufnahme verfaßt hate:

Die Meisterwurtzel heist so, das sie gifft vnd seuchen
Bemeistert vnd auch wehrt dem husten vnd dem Keuchen
So steckt in holer brust. Bemeisternd Jch genandt
Daher bin in der Schaar, Vnd meinem Vatterland
Zu trost bemeistern will die laster die im kriege
Erzeigen heuffig sich, daß man mit Gott obsiege
Vnd bringe eiche frucht Zu nutzen Jederman
Weil tugend vnbelohnt doch nimmer bleiben kan.

Den Höhepunkt seiner Karriere erlebt von der Pforte mit seiner Ernennung zum Stadtkommandanten von Wittenberg.

Das genaue Datum ist noch unbekannt. Je nach Lesart starb Hans von der Pforte 1645 oder erst 1651 auf Schloß Puschwitz bei Torgau.