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Bridge (Musik)

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Eine Brücke gliedert und verbindet.

Bridge [brɪdʒ] (englisch für „Brücke“) ist die Bezeichnung eines charakteristischen überleitenden Formteils in Jazz, Pop und Rock.

Überblick

Der traditionelle 32-taktige Chorus eines Jazzstücks hat die Form A-A-B-A. Hier heißt der die Grundtonart verlassende B-Teil Bridge.[1] Die Proportionen der Teile schwanken jedoch: So besitzt der Bossa-Nova-Titel The Girl from Ipanema zwar einen 8-taktigen A-Teil, aber eine 16-taktige, vielfältig modulierende Bridge („Oh, but I watch her so sadly …“).[2]

Viele Popnummern weisen dieselbe A-A-B-A-Form auf. Der Lennon-McCartney-Song Yesterday zum Beispiel besitzt einen 7-taktigen A-Teil und eine 8-taktige Bridge („Why she had to go I don’t know …“).

Andere Popnummern und zahlreiche Rocksongs bedienen sich einer abweichenden Konstruktion. Anfangs wechseln Strophe und Refrain („Verse“ und „Chorus“); dann folgt die Bridge, ein Formteil, der sich melodisch, harmonisch und im Sound von der Umgebung abhebt; schließlich erklingt nochmals der Refrain, oft mehrmals.

Mit dem Wort Bridge kann allerdings auch eine andere Stelle eines Songs gemeint sein: die letzten Takte der Strophe unmittelbar vor dem Refrain, sofern sie überleitenden Charakter besitzen. Manchmal sind das rein instrumentale Takte, etwa der Start des Raumschiffs in David Bowies Space Oddity.

Im Englischen heißen auch gliedernde und zugleich verbindende Abschnitte der klassischen Musik „bridge passage“, insbesondere die so genannte Überleitung zwischen Haupt- und Seitengedanke in der Sonatensatzform.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hans Heinrich Eggebrecht (Hg.): Riemann-Musiklexikon. Sachteil. Mainz 1967. Artikel „Chorus“.
  2. Axel Jungbluth: Jazz-Harmonielehre. Funktionsharmonik und Modalität. Mainz 1981. S. 45.
  3. Stanley Sadie (Hg.): The New Grove Dictionary of Music and Musicians. London 1989. Artikel „Bridge passage“.