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Balaban-J-Index

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Balaban-J-Index[1] ist ein topologischer Index, der sich dadurch auszeichnet, auch ähnliche Molekülstrukuren unterscheiden zu können. Hierbei wird von einer geringen Neigung zur Degenerierung gesprochen. Der J-Index wird aus der Distanzmatrix der Molekülstruktur bestimmt, wobei Wasserstoffe nicht berücksichtigt werden.

Gleichung

mit

q: Anzahl der Bindungen in einem Molekül

u: Anzahl der Ringe

si: Summe der Distanzen zwischen dem Atom i und allen anderen Atomen des Moleküls. Die Distanz ist dabei die Anzahl der Bindungen zwischen den Atomen. In Fällen mehrerer möglicher Wege (durch Ringe) muss der kürzeste Wege gewählt werden. Einzelbindungen gehen mit dem Faktor 1 ein, Doppelbindungen mit dem Faktor 1/2, Dreifachbindungen mit dem Faktor 1/3 und aromatische Bindungen mit dem Faktor 2/3.

Für die Summe werden nur verbundene (benachbarte) Atome berücksichtigt.

Beispielrechnung

Die Distanzmatrix ist eine Tabelle, die die Anzahl der Bindungen zwischen zwei Atomen des Moleküls verzeichnet:

Atom  1   2   3   4   5   6   7   8  Distanzsumme si
1 0 1 2 3 4 5 3 4 22
2 1 0 1 2 3 4 2 3 16
3 2 1 0 1 2 3 1 2 12
4 3 2 1 0 1 2 2 3 14
5 4 3 2 1 0 1 3 4 18
6 5 4 3 2 1 0 4 5 25
7 3 2 1 2 3 4 0 1 16
8 4 3 2 3 4 5 1 0 22

Anzahl der Bindungen ist q=7

Anzahl der Ringe ist u=0

Die Summe ergibt sich aus

Damit ergibt sich der Balaban-J-Index für Ethylhexan zu (nicht gerundet)

Bedeutung

Der J-Index zeichnet sich dadurch aus, dass er eine sehr detaillierte Unterscheidung auch ähnlicher Strukturen erlaubt. Durch diese hohe Fähigkeit zur Unterscheidung kann der J-Index erfolgreich bei QSPR-Verfahren (quantitative Eigenschafts-Struktur-Beziehung) (QSPR) verwendet werden.

Literatur

  1. Balaban A.T., „Highly Discriminating Distance-based Topological Index“, Chem.Phys.Lett., 89(5), 399-404, 1982