Diskussion:Bratislava
Erste Diskussion über den Namen von Bratislava
Ich habe mir erlaubt, die Diskussion hierher zu kopieren, da ich nicht weiß, wer sie alles an der ursprünglichen Stelle (Benutzer:Juro) sucht. --Tilman 08:04, 24. Jul 2004 (CEST)
Du schreibst, Pressburg sei in allen drei Sprachen in Bratislava umbenannt worden. Ich habe Folgendes gefunden: "Im Slowakischen wurde 1919 Prešporok, Prešporek durch Bratislava ersetzt, aber Deutsch und Ungarisch, die damals noch mit zu der sprachlichen Umgebung des Objekts zählten, blieben bei ihren Namesformen Preßburg und Pozsony." (O. Back, Übersetzbare Eigennamen, Wien ³2002, S. 94) Woher beziehst Du Deine Information? --Akkolon 23:53, 27. Mai 2004 (CEST)
Die Tschechoslowakei hat aus nationalistischen Gründen die Stadt umbenannt. Da es bis dahin in Ungarn offiziell keine slowakische Sprache gab, konnte nur die deutsche und ungarische (und nur "inoffiziell" auch die slowakische) Form umbenannt werden. Die Ungarn und die Deutschen haben diese Umbenennung aus nationalistischen Gründen (bis heute) ignoriert. In der Zwischenkriegszeit hieß die Stadt auf den in Bratislava üblichen dreisprechigen öffentlichen Plakaten u.ä. auch auf Deutsch und Ungarisch Bratislava. Die alte Bevölkerung verwendete aber weiterhin Pressburg/Pozsony, obwohl es eigentlich falsch war und ist. Hitler-Deutschland verwendete die Form "Bratislava/Pressburg". Die DDR verwendete offiziell (und richtigerweise) Bratislava. Die BRD blieb bis heute bei Pressburg, obwohl es dasselbe ist wie wenn man heute noch Leningrad oder Ho-Chi-Minh-Stadt sagen würde, obwohl die Städte inzwischen aus welchen Gründen auch immer anders heißen.
- Die Frage war nach den Quellen. "Woher beziehst Du Deine Information?" --Paddy 03:13, 29. Mai 2004 (CEST)
- Danke für die ausführliche Antwort. Ich hatte über die zunächst widersprüchlich scheinenden Aussagen gestutzt. Der slowakische Botschafter in Österreich, L'ubor Bystrický, meint übrigens (was ich überraschend fand, aber gut nachvollziehen kann): "Ich bin stolz, dass meine Stadt auch in anderen Sprachen einen Namen hat, denn das heißt, dass man sie kennt." (Der Standard, 7. Juni 2001) Liebe Grüße, --Akkolon 13:36, 29. Mai 2004 (CEST)
- Ich bin auch eher für Pressburg auf Deutsch. Die Stadt wurde zwar, wie Du richtig sagst, umbenannt, aber doch auf Basis eines historischen Namens, somit eine ganz andere Situation als z.B. Königsberg/Kaliningrad. Und ich verstehe was der Botschafter meint: Ich bin auch stolz, dass Wien auf Ungarisch Becs und auf Slowenisch Dunaj heißt. Das beweist einfach, dass es hier um eine Stadt geht, die über ein Sprachgebiet hinaus bedeutend war/ist. oder Österreich auf .sk Rakusko und auf Arabisch Nimsa (was němcy zusammenhängt, aber das ist eine andere Geschichte...)--Jakob stevo 22:06, 2. Jun 2004 (CEST)
- Es stellt sich nicht die Frage, wofür man persönlich ist (mir gefällt Pressburg auch gut), sondern, was richtig ist. Bratislava ist eine künstlich geschaffene Form, deren Ursprung bis heute umstritten ist (Břetislav / Braslav / Kunstform vom US-Präsidenten Wilson). Jedenfalls wurde sie 1919 gezielt verwendet, um die Namen Pressburg und Pozsony zu ersetzen, sonst würde die Stadt ja Presporok heißen. Es handelt sich also nicht um die Anwendung der slowakischen Version des Namens. Solche völligen Umbennenungen sind in der Menschheitsgeshichte durchaus üblich und werden meines Wissens von anderen Ländern immer akzeptiert (siehe Leningrad, New York, Myanmar, Serbien-Montenegro usw.). Außerdem hatten andere Länder keine Probleme mit der Umbenennung (vgl. zB die Straße Rue de Presbourg in Paris, die sich auf das Jahr 1805 bezieht, mit dem heutigen französichen Namen Bratislava statt dem bis 1919 verwendeten Presbourg; analog auch im Englischen). Zudem gibt es ja auch in der Slowakei zahlreiche andere Städte, die umbenannt wurden, und da werden die alten deutschen Namen komischerweise nicht verwendet, obwohl da oft ihre Verwendung angebrachter wäre (vgl. zB Štúrovo). Und das slowenische Dunaj und ungarische Becs wurde schon immer verwendet, das ist keine Umbenennung, sondern das was dem slowakischen Prešporok entsprechen würde. Kurz: die Verwendung von Pressburg ist in jeder Hinsicht unsystematisch, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass wegen des großen Unterschieds der Worte Bratislava und Pressburg sehr viele Leute gar nicht wissen, dass es sich um dieselbe Stadt handelt, was in der Praxis viele Probleme bereitet (deswegen sagen ja auch empirisch die meisten Österreicher und Deutsche heute bereits Bratislava). Die Form Pressburg wird aber von den Slowaken akzeptiert, weil sie (1) in keinerlei Form eine Beleidigung darstellt und (2) den meisten Leuten solche Fragen völlig egal sind. Die heutige wohl herrschende Meinung besagt übrigens, dass Pressburg von Predslav (Sohn von König Sventopluk) stammt, während Bratislava von Břetislav (Herrscher von Böhmen) stammt. Juro
- Ich hatte gedacht Predslav und Břetislav seien zwei verschiedene Varianten des gleichen Namens bzw. der gleichen Person - so wie William the Conquerer auf Deutsch Wilhelm und auf Französisch Guillerme heißt. Entsprechend auch meine Schlussfolgerung, Bratislava sei zwar vor 1919 nicht gebraucht worden, aber letztlich doch eine Ableitung einer archaischen Namensform. Wenn das nicht so ist, ist es natürlich was anderes. Jakob stevo 18:28, 3. Jun 2004 (CEST)
- Das Problem mit der Bennenung von Städten ist aber dennoch immer schon ein Problem gewesen und wird es immer sein. Rom wird halt im deutschen Sprachgebrauch immer Rom heissen, Moskau immer Moskau und Prag eben Prag, weil das eben historisch so gewachsen ist, auch wenn hier keine Umbenennung stattgefunden hat. Deshalb wird man wohl beide Formen nebeneinander sagen/sprechen/benutzen dürfen, weil historische Namen im kollektiven Gedächtnis nicht ausgelöscht werden und dies eigentlich auch nie passieren darf. Solch eine merkwürdige Form ist mir übrigens auch vor kurzem im Slowakischen aufgefallen, die Bezeichnung "uherský" und "madjarský" bezeichnet im Slowakischen gleichermaßen etwas ungarisches, nur ersteres eben auf die Zeit vor 1918 bezogen, zweiteres eben auf Dinge nach 1918. Das Dilemma der Erforschung der Herkunft des Namens "Bratislava" ist meines Wissens aber sehr hausgemacht, denn die Aufarbeitung der jüngeren Geschichte geht in Ländern wie Polen, Tschechien, der Slowakei usw. nur sehr langsam voran, mit unliebsamen Dingen umzugehen ist immer schwer und aus österreichischer und deutscher Sicht lässt sich das wohl schwer verstehen, da hier die jüngste Geschichte aufgearbeitet werden musste, damit man nicht (bessergesagt nie) wieder in einen Krieg zieht. In dem Sinne bin ich mal gespannt, was denn so in den nächsten Jahren noch so über die jüngere Geschichte der östlichen Nachbarn ans Licht kommt ....
murli 23:01, 2. Jun 2004 (CEST)
Das stimmt alles, aber der Punkt ist, dass es sich um eine Umbennung handelt - man sagt auch zB nicht mehr Leningrad, obwohl es in den 90er Jahren sicherlich "im kollektiven Bewusstsein" war. D.h. es handelt sich hier um ein völlig anderes Problem als bei Rom, Danzig o.ä. Und nach einer Umbenennung ist naturgemäß immer der alte Name im Bewusstsein - bspw. sagen in Deutschland heute immer noch viele Leute Tschechoslowakei statt Tschechien, trotzdem ist es natürlich falsch. Und hinsichtlich der Erforschung der Herkunft des Namens - du interpretierst da wieder zuviel hinein. Es gibt da halt drei Ansichten, eine davon ist "offiziel" - das ist bei solchen Fragen völlig normal. Man wird einfach nie mehr erfahren können, worauf sich der Autor des künstlich geschaffenen Namens bezog. Das hat überhaupt nichts mit einer mangelnden Aufarbeitung der modernen Geschichte zu tun - ganz im Gegenteil. Und das mit dem (ich korrigiere die Formen) "uhorský" und "maďarský" ist wieder so ein typisches Missverständnis - "uhorský" bezieht sich auf den Staat der bis 1918 bestand, "maďarský" auf die Nationalität (ethnische Ungarn) und damit logischerweise auch auf den Staat der nach 1918 entstand. Wenn man sich mit der ungarischen Geschichte genau auseinandersetzen will, ist diese Unterscheidung sehr wichtig und praktisch. Die lateinische Bezeichnung "Hungaria" (slow. "Uhorsko", Hungaria/Hungary/Ungarn stammt übrigens aus einer slawischen uralten Form von Uhorsko) und ihre Ableitungen bezeichneten bis ins frühe 19. Jahrhundert auch nicht die ethnischen Ungarn, sondern das gesamte Land (in dem ja die ethnischen Ungarn nur eine Miderheit darstellten) unabhängig von der Nationalität - ähnlich wie Britannia u.ä.. Eine derartige Unterscheidung gibt es auch im Tschechischen - dort gibt es sogar noch den Begriff "Uhry" für das "Eigentliche Ungarn" vor 1918, d.h. das Königreich ohne Kroatien und Siebenbürgen. Auch diese Unterscheidung ist für die Geschichte sehr hilfreich. Juro
- Dass mit ungarisch ist auf Kroatisch sehr ähnlich: da heißst es auch ugarski, wenn vom Königreich die Rede ist, und mađarski, wenn es um das Volk der Ungarn geht. Auf deutsch kann man ja auch Magyaren sagen. Jakob stevo 18:28, 3. Jun 2004 (CEST)
- Etwas verspätet mische ich mich auch noch in diese Diskussion ein. Ich meine, dass man bei solchen Bezeichnungen nicht von "richtig" vs. "falsch" reden kann, sondern einerseits zwischen "offiziellen" und "inoffiziellen" Namen unterscheiden muss und andererseits zwischen gebräuchlichen und weniger gebräuchlichen. Dass eine Stadt offiziell zwei Namen hat, ist eher selten. Das gab es in mehrsprachigen Staaten wie etwa der K.u.K.-Monarchie (so wahrscheinlich, wenn ich Juro richtig verstehe, auch im Falle von Preßburg - Poszony - Prešporok) und heute z.B. im sorbischen Gebiet Deutschlands (Bautzen - Budyšin, Cottbus - Chośebuz), im Zeitalter des Nationalismus hatte eine Stadt meist nur einen Namen (so offenbar, wieder nach Juro, Bratislava seit 1919). Dass Sprachen eigene Bezeichnungen für Städte in anderen Ländern haben, schwankt erstens von Sprache zu Sprache, zweitens nach Größe der Stadt etc. Auf Tschechisch nennt man Rom, Paris und London Řím, Paříž und Londýn, ohne dass auch nur eine einzige dieser Bezeichnungen je offiziell gewesen sein dürfte. Im Deutschen gibt es jede Menge solcher Bezeichnungen, nur kommt hier eben das Problem dazu, dass die Verwendung deutscher Bezeichnungen oft als revanchistisch etc. aufgefasst wird. Daher neige ich persönlich dazu, nur bei sehr großen Städten die deutschen Bezeichnungen zu verwenden, und auch das nur, wenn sie nicht zu weit vom offiziellen Namen entfernt sind, also auf jeden Fall Prag und Warschau, aber schon lieber Bratislava als Pressburg und erst recht lieber Liberec als Reichenberg. Gruß Tilman Berger 00:02, 4. Jun 2004 (CEST)
Ne, Tilman so sollte man das nicht machen. Vergleiche DTV-Lexikon Brockhaus 1990 ISBN 3423059982 . Da steht: "slowak. Name für Preßburg." Oder haben sich die Zeiten gewandelt? --Paddy 01:19, 4. Jun 2004 (CEST)
- Woher nimmst du die Überzeugung, dass das DTV-Lexikon Brockhaus DEN offiziellen Stand der Dinge darstellt? Ich bin überzeugt davon, dass Bratislava offiziell, d.h. aus der Sicht der dort Wohnenden und die Stadt Verwaltenden, nur so heißt und nicht Pressburg (also ganz im Sinne dessen, was Juro geschrieben hat) - und alles Übrige ist schwankender Usus und subjektives Empfinden. Übrigens habe ich oben nur beschrieben, wie ich selbst die Namen gebrauche, und nicht gefordert, dass andere es genauso tun. Wenn wir uns übrigens an die Wikipedia:Namenskonventionen#Anderssprachige_Gebiete halten würden, die ich ja auch in anderem Kontext propagiert habe, würden wir auch Bratislava schreiben (Häufigkeitsklasse 13) und nicht Preßburg (Häufigkeitsklasse 15) oder gar Pressburg (Häufigkeitsklasse 19). Vgl. dagegen Prag - Praha (10 - 18) oder Warschau - Warszawa (11 - 18). Aber auch hier geht es nicht um objektive Tatsachen, sondern um ein Messverfahren, dass eine Vielzahl von subjektiven Einzeldaten zu objektivieren versucht. Mit herzlichem Gruß Tilman Berger 06:41, 4. Jun 2004 (CEST)
- (1) Ich betone nur abschließend noch einmal, dass Bratislava ein spezifisches Problem darstellt, da die Stadt umbenannt wurde (iGz Liberec, Praha usw.) - es handelt sich nicht um die typische Danzig - Gdansk Frage. (2) Ich wollte das hier nicht erwähnen, aber vielleicht ist es interessant, dass ich vor Jahren wegen eben diesem Problem eine E-Mail-Korrespondenz mit dem EU-Übersetzungsdienst (oder wie das dort heißt) gehabt habe und betont habe, sie sollen doch zumindest Bratislava als alternative Bezeichnung neben Pressburg zulassen und die entspechenden praktischen Schwierigkeiten geschildert habe. Ihr einziges Argument dagegen war, dass in der Alltagssprache nur "Pressburg" gebraucht wird. Nun entspricht das aber überhaupt nicht der Wahrheit - siehe einerseits die obigen Häufigkeiten und andererseits ist das - zumindest in Österreich - nach meiner täglichen Erfahrung längst nicht der Fall (in Österreich heißt die Stadt übrigens inzwischen auch im Fernsehen immer nur "Bratislava"). Das impliziert für mich, dass die offizielle Verwendung von Pressburg in der BRD, ohne dass Bratislava zumindest als Alternative zugelassen wäre, entweder auf purem Nationalismus oder auf völliger Ignoranz des Problems beruht, da ja sowohl die ehemalige DDR als auch die heutigen Österreicher, geschweige denn alle anderen Staaten außer Ungarn, problemlos offiziell "Bratislava" verwenden. (Es sei denn, zumindest in der neuesten Duden-Auflage steht inzwischen was anderes- ich habe nur die von 2001.) Juro
Zweite Diskussion über den Namen von Bratislava
Die folgende Diskussion habe ich aus Benutzer_Diskussion:Sascha Brück kopiert. Gruß --Tilman 08:06, 24. Jul 2004 (CEST)
Hallo Sascha, habe gerade gesehen, daß Du Bratislava nach Bratislava (Pressburg) verschoben hast. Zusätzliche Bezeichner in Klammern verwenden wir hier nur, wenn der eigentliche Bezeichner unklar ist (etwa bei Begriffsklärungen). Und das ist er hier auf jeden Fall. -- Sansculotte ✏ 01:26, 24. Jul 2004 (CEST)
- Hallo Sansculotte. Dann müsste der Beitrag nach "Pressburg" verschoben werden, um den Regeln der Namenskonventionen und der offiziellen deutschen Bezeichnung gerecht zu werden. Und da in diesem Fall niemand etwas von Regeln und Offiziellem hören will, wählte ich diesen Weg. Ich werde ihn nun nach "Pressburg" verschieben und das Ganze zur Diskussion stellen. --Sascha Brück 01:40, 24. Jul 2004 (CEST)
Hallo Sascha, ich bin ganz froh, dass du Bratislava bisher noch nicht verschoben hast, denn ich finde das hinsichtlich der Namenskonventionen keinen so ganz klaren Fall. Als erstes weise ich noch einmal auf die Diskussion hin, die wir vor ungefähr zwei Monaten auf Benutzer:Juro geführt haben, da ging es hoch her und am Schluss änderte niemand den Artikel. Jetzt zu den Häufigkeitsklassen, sie sehen (Abruf heute morgen) folgendermaßen aus:
- Bratislava: HK 13
- Preßburg: HK 15
- Pressburg: HK 19
Wenn wir die Wikipedia:Namenskonventionen heranziehen, liegt es zunächst nahe, dass Preßburg verwendet werden sollte, weil es eine Häufigkeitsklasse unter 16 hat. Ich zitiere: "Deutsche Ortsbezeichnungen, die in der Häufigkeitsklasse 16 oder mehr liegen, sollen nicht verwendet werden. In solchen Fällen soll der Name in der Landessprache verwendet werden." Auf der anderen Seite ist die Schreibung Preßburg mit scharfem s aber eindeutig veraltet, denn seit der Rechtschreibreform steht in dieser Position (nach kurzem Vokal) ein doppeltes s. Ja, und Pressburg mit doppeltem ss erfüllt eben gerade nicht die Forderung der Namenskonventionen.
Soweit zu den Namenskonventionen, noch kurz zur "offiziellen deutschen Bezeichnungen": Die kommen in den Wikipedia:Namenskonventionen nicht vor, was ich persönlich auch richtig finde, denn dort steht zum Beispiel auch "Laibach" für Ljubljana, eine Form, die doch wohl die meisten veraltet finden (jedenfalls gab es nur einmal eine ganz kurze Diskussion über den Namen). Gruß --Tilman 08:04, 24. Jul 2004 (CEST)
Ich habe jetzt wenig Zeit aber: (1) Die Häufigkeitsklassen berücksichtigen nicht, dass sich viele der Texte auf die Zeit vor 1919 beziehen, wo Pressburg die einzig richtige Form ist, (2) die Form Pressburg wird - zumindest in Österreich - heute fast überhaupt nicht mehr verwendet. (3) Die Behauptung Pressburg sei einfach der deutsche Name von Bratislava ist ein Fehler (auch wenn es im Duden oder sonstwo so steht).Aber das hatten wir schon oben. Juro 11:48, 24. Jul 2004 (CEST)
Hallo Juro, ich glaube, man muss wirklich zwischen Preßburg mit scharfem s und Pressburg mit zwei ss unterscheiden, dann klärt sich schon manches. Dass das Wortschatzlexikon aus Leipzig, das die Häufigkeitsklassen berechnet, auch ältere Texte erfasst, ist richtig, entspricht aber auch der Realität, dass man ja nicht immer nur Texte aus den letzten paar Jahren liest (ich zumindest nicht und du sicher auch nicht).
- Hier geht es aber um die Frage wie der Artikel über HEUTIGES Bratislava heißen soll und nicht darum, wie man den Namen in Artikeln mit historischem Inhalt schreiben soll...Juro 16:22, 24. Jul 2004 (CEST)
Aber hier hilft ja die weitere Regel der Namenskonventionen, dass man bei historischen Ereignissen den damals gültigen Namen nehmen sollte, also etwa, dass Johann Nepomuk Hummel in Preßburg geboren ist und nicht in Bratislava. Zu Punkt 2 bin ich völlig einig mit dir, zu Punkt 3 überhaupt, aber das weißt du ja schon aus der älteren Diskussion. Gruß --Tilman 12:01, 24. Jul 2004 (CEST)
Bilderanordnung
Kann man die Bilder technisch nicht besser anordnen (nebeneinander und so)?. Juro 12:37, 25. Jul 2004 (CEST)
- Hätte ich auch gerne gemacht, leider hab ich nix gefunden, was dies genauso formatiert, wie ich es wollte murli 16:19, 25. Jul 2004 (CEST)
Name
Die Namensbenehnung ist ein Ostwestproblem. Ostdeutsche sagen Bratislava und wissen teilweise nicht, wo Pressburg liegt. Westdeutsche sagen meiner Meinung nach immer noch Pressburg.
Nach meiner Erfahrung sagen auch Westdeutsche nicht mehr Pressburg (nur die alten Leute, aber auch die wissen oft nicht, dass das dasselbe wie Bratislava ist). Auch im deutschen, geschweige denn im österreichischen, Fernsehen heißt es nur noch Bratislava. Und schließlich heißt die Stadt auch in der deutschen Firmenkorrespondenz im Haupttext nur noch Bratislava, ohne dass sie jemand dazu zwingen würde. Juro 02:06, 24. Aug 2004 (CEST)
Noch einmal Bratislava (Bratislawa?)
Ich glaube, das mit der Bratislava statt dem Pressburg, das können wir bereits als geklärt betrachten. Doch kann uns jemand vielleicht noch verraten, wie der Name 'Bratislava zustande kam und was es bedeutet? Slava i.O., aber was Brati? Ilja • 10:33, 5. Sep 2004 (CEST)
Siehe weiter oben. Juro 17:14, 5. Sep 2004 (CEST)
Košický most[1] [2], denn "Most Košická" ist ein Unding, die Brücke aber ten most! Also männlich. "Košická" heißt die Straße dazu! Hast Du denn gar kein Sprachgefühl? Und ich habe die NZZ vom heute vor mir... Ich dachte, dass Du Slowakisch kannst? Ilja • 00:02, 22. Sep 2004 (CEST)
- ok, sie (Slowaken) sprechen von "Most Košická (ulice)", in Fremdsprache (in "Nichtslowakisch") verwendet, ohne ulice, ist das aber schon sehr irreführend, "Kanak Schprach" ... Deutsch wird von der Kaschauerbrücke geschrieben, was natürlich auch falsch ist, da Košice genau in der umgekehreten Richtung wäre ..., Entschuldigung Ilja • 00:39, 22. Sep 2004 (CEST)
momentane Benutzung des Namens Bratislava vs. Pressburg
Um auf die aktuelle Frage der Benutzung der Bezeichnung Pressburg in Österreich einzugehen: In meinem Umkreis reden die Leute eigentlich nur von Bratislava, es gibt sogar einige die nicht mal mehr den Zusammenhang zwischen Pressburg und Bratislava kennen. Ebenso kennen/verwenden viele Leute auch nur die Bezeichnung Sopron (für die ungarische Stadt), dass es auch den Namen Ödenburg gibt/gab ist den meisten egal und unbekannt. Dass sich ein Außenminister in Österreich für die Benutzung von Pressburg ausspricht steht eigentlich sehr in der Tradition der derzeitigen Regierung, diese ist eben nicht gerade für linke und liberale Positionen bekannt sondern eher für eine konservative Gesinnung. Im Gegensatz dazu steht aber eben die normale Bevölkerung, die eben vieles an Gedanken von wenigen nicht teilt und eben eher Bratislava anstatt Pressburg sagt. Man kann das schon allein daran ablesen, dass man an der Grenze zu Bratislava in Österreich nirgends ein Schild mit der Aufschrift "nach Pressburg" oder ähnlichem finden wird, anders ist das schon in Deutschland, wo in (der mir bekannten) sächsichen Grenzregion von Tetschen (für Děčin) und Aussig a. d. Elbe (für Ustí nad Labem) geschrieben wird (die tschechichen Namen stehen nur in Klammern dahinter). Deshalb gehe ich also nicht konform mit der Aussage, dass man in Österreich "mehrheitlich" von Pressburg spricht, das ist vielleicht eher ein Wunschdenken einiger Menschen und es ist auch nicht verboten diese Stadt so zu nennen, dennoch hat die Allgemeinheit in meinen Augen eher Respekt vor der Hauptstadt eines anderen Landes und sagt Bratislava.--murli 00:28, 9. Jan 2005 (CET)
Ich werde mit dieser Frage ebenfalls täglich konfrontiert und weiß wovon ich spreche. Ich kann nur wiederholen, dass die Form Bratislava - unabhängig davon, dass es das Ministerium in Unkenntnis der historischen und linguistischen Fakten (siehe weiter oben) und Andere fälschlicherweise einfach als das slowakische Äquivalent von Pressburg anführen - und nicht die Form Pressburg verwendet wird. Die Lage ist inzwischen sogar ganz eindeutig, und zwar sowohl im alltäglichen Leben, als auch im Fernsehen (und in Ost. gibt es praktisch nur einen einzigen Fernsehsender), in der Presse und bei internationalen Kontakten und Handel. Wenn die Form Pressburg doch noch vorkommt (schriftlich oder mündlich), muss immer hinzugefügt werden, dass Bratislava gemeint ist, sonst versteht das niemand. Der fragliche Satz befasst sich zudem nur mit der VERWENDUNG des Namens, nicht mit Empfehlungen o.ä.. ...Juro 01:02, 9. Jan 2005 (CET)
Ich weiß ja nicht in welchen Land Sie beide leben, in dem Teil von Österreich (OÖ), wo ich herkomme spricht jeder von Pressburg, der Name Bratislava ist vollkommen ungebräulich. Auch in Zeiten der SPÖ, sprach das Aussenministerium ständig nur von Pressburg, schließlich sagt man ja auch Prag und nicht Praha. Nur weil die Medien und Verkehrsschilder Bratislava benützen, heißt das noch lange nicht das dies so in Österreich gebräulich ist.
Gegenbeispiel: Die Staat Côte d'Ivoire heißt im deutschsprachigen Raum, vor allem in journalistischen Kreisen immer Elfenbeinküste,(siehe dortige Diskussion: es werden dann die Aussenministerien zitiert und als Norm angenommen). Warum gilt dann nicht das selbe für Pressburg? Benutzer:84.112.22.146
- Ich kann mir kaum Vorstellen, dass Pressburg sooft in ihrem Sprachgebrauch vorkommt, schließlich ist diese Stadt nicht von solch großer Bedeutung. Für meinen Fall (wahrscheinlich ebenso für den Fall von Juro) kann ich sagen, dass wir im Großraum Wien unterwegs sind/leben. Dieser sollte eher als repräsentativ gelten, hier lebt nunmal der Großteil der Österreicher und prägt somit eher das Meinungsbild dieses Landes. Das wird zwar nicht immer so in (ausländischen) Medien dargestellt, denn viele Menschen im Ausland bringen Herrn Haider immer noch mit der Bundespolitik in Verbindung, obwohl dieser in Kärnten "werkt" und nicht die Leute in Wien ihn gewählt haben. Ebenso hab ich auf die Diskussion hin gestern abend noch mit ein paar Leuten aus dem Wald- und Mostviertel im westlichen Niederösterreich geredet, dort wurde mir meine Meinung wieder bestätigt, viele Leute kennen Pressburg schon, verbinden dieses aber in keinster Weise mit Bratislava und würden die Hauptstadt der Slowakei auch nicht Pressburg nennen, da dies für die ein historischer Begriff ist (Pressburger Frieden war den meisten nämlich ein Begriff). Dazu kommt auch die räumliche Nähe von Bratislava zum östlichen Teil Österreichs und viele Menschen waren schonmal dort (bis vor 2-3 Jahren hab ich auch öfters "Fressburg" oder "Gratislava" als Verballhornung des Stadtnamens gehört), somit können die Menschen eher einen Bezug zu dieser Stadt herstellen als jene, die die Stadt eher aus der Zeitung/Fernsehen/Büchern kennen. Auch würde ich dann die Verbindung von Jahrhunderte lange Verbindung Österreichs mit dem damaligen Pressburg nicht gelten lassen wollen, Oberösterreich ist bis auf die Gebiete im Osten wohl eher von Bayern und Salzburg geprägt, hatte somit mit Pressburg genauso wenig zu tun wie mit Nürnberg oder Stuttgart, eher schon mit Budweis, Salzburg und München.
Ad Côte d'Ivoire ist noch zu sagen, dass es hier einfach nur eine Übersetzung des französischen Begriffes ist, bei Bratislava geht das aber eben nicht, siehe dazu andere Diskussionen und gerade auf offizieller Seite sollte man dies vielleicht eher respektieren, schließlich redet man bei Kaliningrad auch nur im historischen Zusammenhang von Königsberg, da auch hier eine Umbenennung stattfand und seither andere Einwohner deren Geschicke bestimmen (gibt übrigens zum gleichen Thema schon eine ewige Diskussion unter Kaliningrad)--murli 09:46, 10. Jan 2005 (CET)
Meine Sicht der Dinge: deutschsprachige bauten Pressburg, bei allen Vorgängen vor 1945 muss Pressburg verwandt werden. Nach der Vertreibung der ursprünglichen Bevölkerung wohnen jetzt Slawen dort. Für die alten Pressburger ist es immer noch Pressburg. Der Nahme ihrer Heimat ist weiterhin zulässig. Das Kunstwort Bratislava kann allerdings bie modernen Vorgängen, insbesondere politischen, verwendet werden. Gruß --Bertram 09:54, 10. Jan 2005 (CET)
In Ostösterreich wird mehrheitlich von Bratislava gesprochen. Auch auf den Autobahnwegweisern wird man nach Bratislava, Praha oder Brno oder Sopron geschickt. Während von der Bevölkerung von Bratislava, aber von Brünn oder Prag gesprochen wird. Das liegt aber auch sicherlich an der für uns leichteren Aussprache. Bei Sopron wird nie von Ödenburg gesprochen. (Das kennt man hier kaum mehr). -- K@rl 10:05, 10. Jan 2005 (CET)
Ich kann Law und Karl nur zustimmen...Vielleicht kann ich noch bezüglich des Gebrauchs von Pressburg noch einen interessanten Punkt hinzufügen. Ich habe erlebt, wie sich ein Professor(!) in Wien gewundert hat, als er von mir erfuhr, dass Bratislava mit Pressburg identisch ist, da er immer dachte, dass das eine Stadt irgendwo in Österreich oder Deutschland ist (wohl wegen dem Pressburger Frieden)...Juro 19:27, 10. Jan 2005 (CET)
- Aber das halte ich schon eher für eine große Ausnahme und wegen dem Pressburger Frieden, kann ich mir eher nicht vorstellen, den kennt dieser dann gar nicht ;-) da glaube ich eher wegen dem deutschen Namen :-)) --K@rl 22:36, 10. Jan 2005 (CET)