Zum Inhalt springen

Ḫatti

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. März 2008 um 01:05 Uhr durch Tarantelle (Diskussion | Beiträge) (Verbindung unklar, wird in keinem der beiden Artikel deutlich). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Hatti ist eine antike Landschaft in Kleinasien mit unklaren Grenzen, am Halysbogen um die Stadt Hattuscha (nahe dem heutigen Boğazkale) gelegen. Etwa um 2.300 v. Chr. taucht diese Bezeichnung erstmals in akkadischen Schriftstücken, danach um 1.900 v.Chr. in denen der assyrischer Handelskolonien auf. Es handelte sich um ein Gebiet westlich des Euphrat.

Hatti ist die Heimat der Hattier, der vorindogermanischen Bevölkerung Kleinasiens, die ihr Zentrum in Hattuscha hatten. Dieser Name ging auch auf die spätere Bevölkerung über, die eine indoeuropäische Sprache sprach und die wir "Hethiter" nennen, wenngleich das nicht ihre Eigenbezeichnung war. Die Hethiter hatten ebenfalls ihr Zentrum in Hattuscha, es war meist die Hauptstadt ihres Großreiches.

Das Gebiet war schon seit Zeiten des sumerischen/akkadischen Reichs unter Sargon I. unter der Bezeichnung Hattum/Hattu bekannt. Als Kommentar zu seiner Expedition nach Purušḫanda sagte Sargon sinngemäß: Was sollen wir hier? Man sitzt nur rum. Den beschwerlichen Weg werden wir nicht nochmals gehen. [1]

Die Assyrer verwendeten den Begriff Hatti/Hattu später weiter für das Gebiet, das unter hethitischer Herrschaft stand (bis zum Libanon-Gebirge/Grenze zu Aram). Nach Zerfall des hethitischen Reichs wurde die Bezeichnung für diese Region beibehalten, ähnlich der Bezeichnung Omri-Land für Israel.

Einzelnachweise

  1. Gebhard J. Selz Sumerer und Akkader, C. H. Beck-Verlag (München 2005), S. 66 (ISBN 3-406-50874-x)