No Country for Old Men
Film | |
Titel | No Country for Old Men |
---|---|
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 2007 |
Stab | |
Regie | Ethan und Joel Coen |
Drehbuch | Ethan und Joel Coen |
Produktion | Ethan und Joel Coen, Robert Graf, Scott Rudin |
Musik | Carter Burwell |
Kamera | Roger Deakins |
Schnitt | Roderick Jaynes |
Besetzung | |
|
Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"
No Country for Old Men ist ein US-amerikanischer Thriller von Ethan und Joel Coen aus dem Jahr 2007. Das Drehbuch von Ethan und Joel Coen beruht auf dem gleichnamigen Roman von Cormac McCarthy.
Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem vier Oscars, darunter den als bester Film.
Handlung
Die Handlung spielt im Jahr 1980 in der wüstenhaften Landschaft des Grenzgebietes zwischen den USA und Mexiko.
Zum Filmanfang sinniert Sheriff Bell über die gewachsene Gewalt in der Gesellschaft.
Llewelyn Moss ist Veteran des Vietnamkriegs. Er findet bei der Jagd den Schauplatz eines Drogendeals: mehrere Leichen, einen Verwundeten, zerschossene Autos und einen Koffer mit zwei Millionen US-Dollar. Moss nimmt den Koffer mit sich. In der Nacht darauf bekommt er ein schlechtes Gewissen und kommt zurück, um dem Verwundeten zu helfen. Moss wird von einer Gruppe Mexikaner beschossen und flieht.
Die Mexikaner versuchen, das Geld zu übernehmen; dasselbe Ziel verfolgen die Auftragsmörder Anton Chigurh und Carson Wells. Es geschehen weitere Morde. Moss und Chigurh verwunden sich gegenseitig. Sheriff Bell versucht, Moss zu finden und zu beschützen.
Chigurh tötet einige Mexikaner und den konkurrierenden Killer Carson Wells. Er droht Moss, dessen Frau Carla Jean zu töten, wenn dieser das gefundene Geld nicht abgibt. Moss und seine Frau wollen sich in einem Motel in El Paso treffen. Dort wird Moss von den Mexikanern getötet. Erst danach erscheinen Chigurh und Sheriff Bell, ohne dass es zu einer direkten Konfrontation kommt.
Einige Zeit später sucht Chigurh Carla Jean auf und wirft eine Münze, die darüber entscheiden soll, ob er sie tötet. Carla Jean weigert sich jedoch, Kopf oder Zahl anzusagen, und stellt klar, dass ihre Ermordung allein Chigurhs Entscheidung ist. Chigurh wird danach in einen Autounfall verwickelt und verletzt, aber er verlässt den Unfallort vor der Ankunft der Polizei.
Der Film endet damit, dass Sheriff Bell seinen Onkel Ellis, einen pensionierten Polizisten, aufsucht und diesem erzählt, dass er berufsmüde ist. In der letzten Szene spricht Sheriff Bell, inzwischen selbst im Ruhestand, mit seiner Frau über das Leben und seine Träume.
Kritiken
Englischsprachige Kritiken
Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 8. November 2007, der Film sei ähnlich gut wie Fargo der Gebrüder Coen und verbinde Elemente eines Thrillers mit einer Charakterstudie. Er sei eine „meisterhafte Beschwörung von Zeit, Ort, Charakter“, von den ethischen Entscheidungen, von der menschlichen Natur und von Schicksal. Ebert lobte die Kameraarbeit, den Schnitt und die Filmmusik. Es sei ein „Wunder“, solch einen Film zu machen.[1]
Todd McCarthy schrieb in der Zeitschrift Variety vom 18. Mai 2007, der Film sei ein Beispiel des Zusammentreffens eines guten Drehbuchs mit dem Talent der Filmemacher („"No Country for Old Men" reps a superior match of source material and filmmaking talent“). Die Coen-Brüder hätten die Romanvorlage respektvoll, aber nicht sklavisch behandelt. Das Ergebnis sei einer der besten Filme, der viel Melancholie und „sehr, sehr schwarzen Humor“ beinhalte.[2]
Die Londoner Zeitschrift Time Out schrieb, der Film beinhalte einige bei den Gebrüdern Coen „beständige Motive“ wie Gewalt, Männlichkeit und „skurrile Charaktere“. Der Film sei der bis jetzt „blutigste“ Film der Brüder.[3]
Deutschsprachige Kritiken
Andreas Borcholte schrieb in Der Spiegel vom 19. Mai 2007, der Film sei „bisher im Wettbewerb klar der beste Film“ und bezeichnete ihn als ein „Meisterwerk“. Borcholte kritisierte „kleine dramaturgische Schwächen“ sowie „ein sehr irritierendes, weil abruptes Ende“.[4]
Verena Lueken schrieb in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 21. Mai 2007, der Film sei „zeitgemäßes klassisches Kino, wie es (...) lange nicht zu sehen war“. Die Referenzen an Filme wie Blood Simple, Miller’s Crossing, Fargo und an die Filme von Quentin Tarantino seien unübersehbar.[5]
Auszeichnungen
Der Film war im Rennen um die Goldene Palme bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2007, gewann sie jedoch nicht. Bei den Satellite Awards 2007 gewann der Film den Preis als Bester Film (Drama) und für die Beste Regie der Coen-Brüder; er wurde außerdem für das Drehbuch, den Schnitt und die Darstellungen von Josh Brolin sowie Javier Bardem für den Satellite Award nominiert. Das National Board of Review kürte im Jahr 2007 No Country for Old Men mit den Preisen für den Bester Film, Schauspielensemble und adaptiertes Drehbuch.
Der Film gewann im Jahr 2007 den New York Film Critics Circle Award in vier Kategorien: Als Bester Film, für die Regie, für das Drehbuch und für das Spiel von Javier Bardem. In denselben vier Kategorien gewann er 2007 den Chicago Film Critics Association Award; eine weitere Nominierung erhielt Roger Deakins für die Kameraarbeit. Der Film als Bester Film, die Regisseure und Javier Bardem gewannen 2007 den Dallas-Fort Worth Film Critics Association Award. Der Film, seine Regie, Javier Bardem und Roger Deakins gewannen 2007 den Florida Film Critics Circle Award.
Der Film war bei den Golden Globe Awards 2008 in vier Kategorien nominiert, von denen er in zwei gewann: Javier Bardem als Bester Nebendarsteller und die Coen-Brüder für das Beste Drehbuch. Zu den neun Nominierungen für die BAFTA Awards des Jahres 2008 gehören jene in der Kategorie Bester Film, für Regie, für das Drehbuch, für Javier Bardem, Tommy Lee Jones sowie Kelly Macdonald. Die Drehbuchautoren wurden 2008 für den Writers Guild of America Award nominiert.
Bei der 14. Verleihung der Screen Actors Guild Awards am 27. Januar 2008 erhielt der Film den Preis für das beste Schauspieler-Ensemble in der Sparte Film. Als bester Nebendarsteller in der Sparte Film waren sowohl Tommy Lee Jones als auch Javier Bardem nominiert – die Auszeichnung ging an letzteren.
Der Film war im Jahr 2008 für acht Oscars nominiert, von denen er vier gewann: Bester Film, Beste Regie, Bester Nebendarsteller an Javier Bardem und Bestes adaptiertes Drehbuch. Außerdem wurde er in den Kategorien Beste Kamera, Bester Schnitt, Bester Ton und Bester Tonschnitt nominiert.
Hintergrund
Der Film wurde in New Mexico und in Texas gedreht.[6] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 30 Millionen US-Dollar. Der Film feierte seine Weltpremiere im Mai 2007 als Wettbewerbsbeitrag bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2007. Am 13. Juni 2007 wurde er auf einem Filmfestival in Neapel vorgestellt und im Oktober lief er im Rahmen der Viennale.[7] Der Film spielte bis zum 28. Februar 2008 in den Kinos der USA ca. 61,33 Millionen US-Dollar ein.[8] Der Kinostart in Deutschland ist am 28. Februar 2008.
Der Titel entstammt der ersten Zeile des Gedichts Sailing to Byzantium von William Butler Yeats aus dem Jahr 1928.
Quellen
- ↑ Filmkritik von Roger Ebert, abgerufen am 21. Januar 2008
- ↑ Filmkritik von Todd McCarthy, abgerufen am 21. Mai 2007
- ↑ www.timeout.com
- ↑ Kritik von Andreas Borcholte, abgerufen am 21. Mai 2007
- ↑ Besprechung von Verena Lueken, abgerufen am 21. Januar 2008
- ↑ Filming locations für No Country for Old Men
- ↑ Premierendaten für No Country for Old Men
- ↑ Box Office / business für No Country for Old Men, abgerufen am 28. Februar 2008