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Gnome

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GNOME-Desktop - Standardkonfiguration
GNOME-Desktop mit Epiphany, Nautilus und "Datei öffnen"-Dialog

GNOME Vorlage:Lautschrift (GNU Network Object Model Environment) ist eine Desktop-Umgebung für Unix-Systeme, die unter der freien GNU General Public License veröffentlicht ist.

Zielstellung des GNOME Projektes

Das GNOME Projekt wurde 1997 von Miguel de Icaza initiiert, da es damals nur proprietäre Desktops wie zum Beispiel CDE gab, und das vielversprechende Kool Desktop Environment (heute: K Desktop Environment) KDE auf dem damals von manchen Entwicklern als unfrei empfundenen Qt-Toolkit aufbaute. Da zu dieser Zeit die Firma Trolltech (dem Hersteller von Qt) keinen Handlungsbedarf sah, die Lizenzierung zu ändern, entschied man sich für GNOME auf das in GIMP verwendete GIMP-Toolkit (GTK+) zurückzugreifen, und die Programmiersprache C anstelle von C++ (welche bei KDE zum Einsatz kommt) zu verwenden. Weiterhin versprach man sich durch die Verwendung von C eine leichtere und höhere Portabilität und eine bessere Anbindung von anderen Programmiersprachen. Mittlerweile gibt es sogenannte Sprachbindungen u.a. für C++, C#, Java, Python, Perl und Guile. GNOME stellt ab der Version 2.0 (seit 2002) einen Leitfaden für das Oberflächendesign (Human-Interface-Guideline (HIG)) bereit, welches u.a. von Sun Microsystems betreut wird. Der Release Zyklus von 6 Monaten für größere Updates ist fest eingeplant. Beides soll die Akzeptanz bei Industrieanwendern und nicht technisch versierten Nutzer erhöhen. Es wird versucht dem Spagat zwischen Einfachheit und Flexibilität in der Bedienung gerecht zu werden.

Geschichte

Im März 1999 erschien die Version 1.0 von GNOME. Diese wurde allerdings von vielen Benutzern als verfrüht angesehen, da sie noch einige Fehler enthielt. Die Version 1.0.55 (Oktober GNOME) sollte diese dann beheben.

In jenem Jahr wurden auch die Firmen Eazel und HelixCode gegründet, die sich mit Programmen und Services rund um GNOME beschäftigten. Bei Eazel wurde der Dateimanager Nautilus entwickelt, bei HelixCode arbeitete man hauptsächlich an einer eigenen GNOME-Distribution und dem Personal Information Manager Ximian Evolution. Die Eazel Services, ein kommerzieller Add-On Service zu Nautilus waren jedoch nicht gewinnbringend genug, um Eazel finanziell abzusichern. Eazel konnte in der Summe 11 Millionen US$ einwerben und ging am 15. Mai 2001 bankrott. HelixCode nannte sich später in Ximian um und wurde im August 2003 an Novell verkauft.

Die Version 1.2 (Bongo GNOME) erschien im Mai 2000 und enthielt hauptsächlich Verbesserungen in der Bedienbarkeit und war voll Binärkompatibel zur Version 1.0.

Im August 2000 wurde die GNOME Foundation gegründet, der sich Firmen wie IBM, Sun Microsystems und Hewlett-Packard anschlossen, um ihre Unterstützung für GNOME zu verstärken.

Mit der GNOME-Version 1.4 im April 2001 erschien der Dateimanager Nautilus, sowie das neue Komponenten-Framework Bonobo als offizielle Version.


Im Kinofilm "Startup" (Originaltitel Antitrust) von Peter Howitt aus dem Jahre 2001 ist der GNOME Desktop in der Version 1.4 mehrmals in Aktion zu sehen.

Das zugrundeliegende GTK+ wurde nun stark erweitert, und einige Libraries von GNOME herausgelöst und in einer neuen GTK+ Version integriert. Hierauf aufbauend erschien im Juni 2002 die GNOME-Version 2.0.

Die GNOME-Version 2.2 erschien im Februar 2003 und beinhaltet wieder sehr viele Verbesserungen besonders bei der Ergonomie und Benutzerführung.

Im September 2003 ist die GNOME-Version 2.4 erschienen. Verbessert wurden vor allem die Nutzungsmöglichkeiten für Behinderte sowie der Dateimanager Nautilus, das Panel und das GNOME-Kontrollzentrum. Ferner wurde Epiphany (ein Fork von Galeon) als Web-Browser integriert.

Im März 2004 erschien die GNOME-Version 2.6. Verbessert wurde vor allem der Dateimanager Nautilus, der neu mit einem Spatial-Interface aufwartet, das heißt, jeder Ordner wird durch ein eigenes Fenster repräsentiert. Auch erfolgte mit diesem Release der Umstieg auf GTK+ 2.4, welches einen neuen Dateidialog mitbringt. Der Hilfebrowser Yelp erfuhr auch einige Verbesserungen, vor allem in Sachen Geschwindigkeit.

Im September 2004 erschien die GNOME-Version 2.8. Neu hierbei sind u.a. die vollständige Integration von Novell Evolution, das automatische Einbinden von Datenträgern sowie eine verbesserte Verwaltung von Dateitypen.

GNOME ist besonders in Amerika verbreitet, da es der Standard-Desktop von Red Hat Linux und Fedora Core ist. In Deutschland dagegen ist KDE dominierend, da es bei Anwendern und Entwicklern als ergonomischer und integrierter gilt und bei der verbreiteten Linux-Distribution SuSE Linux als Standard verwendet wird.

Unterstützende Unternehmen

Spätestens seit der Version 2.0 sind mehrere große Unternehmen in der Weiterentwicklung des GNOME Desktops involviert. Die Unterstützung reicht von Hardwarespenden über das Beschäftigen der Hauptentwickler und dem Herstellen freier Applikationen bis zur Vorgabe einer Entwicklungsstrategie. Nachfolgend sind einige Firmen aufgeführt:

  • Red Hat mittels derer Advanced Development Labs.
  • IBM
  • Novell entwickelt, nach Übernahme von Ximian, Mono und Evolution
  • Sun bietet den Sun Java Desktop an, welcher ein GNOME Desktop mit Java Erweiterungen ist.

Architektur

Der GNOME Desktop besteht aus einer großen Anzahl teilweise unabhängiger Projekte. Eine kurze Auswahl ist hier aufgeführt:

GNOME-Applikationen