Schmalspurbahn Gießen–Bieber
Die Biebertalbahn war eine schmalspurige Kleinbahn mit Ausgangspunkt in der mittelhessischen Universitätsstadt Gießen.
Bahnstrecke Gießen–Bieber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 8,7 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft (ADKG) eröffnete am 19. August 1898 den Personenverkehr; der Güterverkehr folgte am 20. Oktober 1898. Im Zuge des Umbaus des Lenz-Konzerns, also der AG für Verkehrswesen (AGV), wurde die Vereinigte Kleinbahnen AG (VKA) 1927 Eigentümer der Bieberlies. Das Land Hessen erwarb sie 1953 und brachte sie 1956 in die Hessische Landesbahn GmbH ein.
Die 8,7 km lange Strecke Gießen Kleinbahnhof–Heuchelheim–Abendstern–Rodheim–Bieber war in der Spurweite von 1000 mm angelegt und diente vor allem dem Transport von Kalkstein und Eisenerz. In Bieber gab es ein 1,1 km langes Stichgleis zu einer Ladestelle im Kehlbachtal, die zum Teil durch Seilbahnen mit den Gruben verbunden war.
Mit dem Ende der Erzförderung in der Grube Königsberg bei Bieber wurde der Güterverkehr auf der Strecke Abendstern - Bieber und damit der Gesamtverkehr am 30. April 1963 eingestellt. Der übrige Güterverkehr und der Personenverkehr lagen schon seit dem 14. April 1952 still.
Die als Ersatz eingerichtete Omnibuslinie gehört heute zur Verkehrsggesellschaft Oberhessen (VGO). Der Bahndamm der Biebertalbahn ist heute in vielen Bereichen mit Büschen überwuchert.
Eine der Dampflokomotiven konnte vor der Verschrottung gerettet werden und wird inzwischen als Attraktion der Sauerländer Kleinbahn regelmäßig bei Plettenberg auf einer Museumseisenbahnstrecke eingesetzt.

Quellen
- Haus, R.: Die Biebertalbahn, 1998
- Wolff, G. und Christopher, A.: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 8 Hessen, Freiburg 2004