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Porphyrios

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Porphyrios (eigtl. Porphyrios Malchos; latinisiert: Porphyrius, auch: Porphyrius Malchus) (ca. 234304)

Leben

Porphyrios hieß mit syrischem Namen Malchos ('König') und erhielt seinen griechischen Namen von seinem Lehrer Longinos in Athen. Porphyrios schloss sich später Plotin und dessen neuplatonischer Schule an; er redigierte Plotins Schriften, stellte sie zu den so genannten Enneaden zusammen und verfasste Plotins Biographie.

Werk und Bedeutung

Porphyrios gilt als entschiedener Gegner des Christentums und verfasste als solcher eine (nicht überlieferte) Schrift gegen diese Religion. Zu den weiteren Themenschwerpunkten seines Wirkens zählen neben Religion auch Philosophie und Musik(theorie).

Zu Porphyrios' bekanntesten Schriften zählen seine Biographie des Pythagoras (Vita Pythagorae, nicht zu verwechseln mit der Schrift gleichen Titels von Iamblichos von Chalkis) sowie die Isagoge (griech Eisagogé: «Einführung»).

Die Isagoge ist eine systematische Einführung in die Kategorienlehre des Aristoteles. Gleich am Anfang stellt Porphyrios bezüglich der aristotelischen Unterscheidung von Arten (lat. species) und Gattungen (lat. genera) jene drei Fragen, die den Rahmen des mittelalterlichen Universalienstreits bilden:

  1. Sind Universalien vom Denken unabhängig?
  2. Wenn ja, sind sie körperliche Dinge?
  3. Sind sie von den Sinnen getrennt oder mit ihnen verbunden?

Porphyrios will diese Fragen jedoch ausdrücklich nicht beantworten, die Diskussion beginnt daher in den beiden Kommentaren des Boëthius zur Isagoge.

Porphyrios ist auch der Namensgeber der Metapher des Arbor porphyriana (Quinque voces), eines systematischen Klassifikationssystems für die Unterscheidung zwischen Gattungsbegriffen und Artbegriffen, das auf fünf Grundbegriffen aufbaut.

Siehe auch

Literatur

  • Georg Rohde (Hrsg.): Das Leben des heiligen Porphyrios, Bischofs von Gaza ; Beschr. v. d. Diakon Markus Marcus Diaconus (Hortus deliciarum). Berlin 1927.