Dikasterium für die Glaubenslehre
Die Kongregation für die Glaubenslehre (lat. Congregatio pro doctrina fidei) ist eine von Papst Paul III. mit der Konstitution „Licet ab initio“ vom 21. Juli 1542 als Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis (dt. Kongregation der römischen und allgemeinen Inquisition) gegründete Zentralbehörde der römisch-katholischen Kirche, deren Aufgabe der Schutz der Kirche vor Häresien, also abweichenden Glaubensvorstellungen, ist.
Basisdaten | |
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Name: | Kongregation für die Glaubenslehre (Congregatio pro doctrina fidei) |
Sitz: | Palazzo del Sant'Uffizio 00120 Città del Vaticano |
Kardinalpräfekt: | William Joseph Kardinal Levada (seit 2005) |
Sekretär: | Erzbischof Angelo Amato SDB (seit 2002) |
Untersekretär: | Pater Joseph Augustine di Noia OP (seit 2002) |
Geschichte
Die Kongregation für die Glaubenslehre ist die älteste der neun Kongregationen der römischen Kurie. Papst Pius X. änderte 1908 den Namen in Sacra Congregatio Sancti Officii (deutsch: Heilige Kongregation des Heiligen Offizium). Gegen Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils ordnete Papst Paul VI. mit dem Motu Proprio „Integrae servandae“ [1] vom 7. Dezember 1965 die Aufgaben und die Struktur der Kongregation neu und gab ihr den heutigen Namen. Erster Präfekt war bis 1968 der italienische Kardinal Alfredo Ottaviani, der vom kroatischen Kardinal Franjo Šeper abgelöst wurde. Gemäß Artikel 48 der von Papst Johannes Paul II. 1988 promulgierten Apostolischen Konstitution über die römische Kurie, Pastor Bonus[2], hat die Kongregation für die Glaubenslehre die Aufgabe, „die Glaubens- und Sittenlehre in der ganzen katholischen Kirche zu fördern und zu schützen.“ Die Kongregation wurde von 1981 bis zum Tode Johannes Pauls II. durch Joseph Kardinal Ratzinger geleitet. Nach dessen Wahl zum Papst wurde der US-amerikanische Erzbischof William Joseph Levada sein Nachfolger im Amt des Präfekten der Glaubenskongregation.
Struktur
An der Spitze der Kongregation für die Glaubenslehre steht ein Kardinalpräfekt, dem ein Sekretär und ein Untersekretär zur Seite stehen. Weiterhin hat die Kongregation 23 Mitglieder – Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe aus 14 verschiedenen Nationen.
Die Glaubenskongregation ist in drei Sektionen aufgeteilt:
- Sektion für die Glaubensdoktrin
- Disziplinarsektion
- Ehesektion
Veröffentlichte Schreiben
- Dominus Iesus (6. August 2000)
- Responsa ad quaestiones de aliquibus sententiis ad doctrinam de ecclesia pertinentibus (29. Juni 2007) [3]
- Responsa ad quaestiones ab episcopali conferentia foederatorum americae statuum propositas circa cibum et potum artificialiter praebenda (1. August 2007)
- Lehrmäßige Note zu einigen Aspekten der Evangelisierung (3. Dezember 2007)[5]
Präfekten
- Alfredo Kardinal Ottaviani (1959-1968)
- Franjo Kardinal Šeper (1968-1981)
- Joseph Kardinal Ratzinger (1981-2005)
- William Joseph Kardinal Levada (seit 2005)
Weblinks
Quellen
- ↑ zum Wortlaut auf Italienisch: Papst Paul VI.: Integrae servandae. Vatikanstadt, 7. Dezember 1965.
- ↑ zum Wortlaut auf Englisch: Papst Johannes Paul II.: Pastor Bonus. Vatikanstadt, 28. Juni 1988.
- ↑ zum Wortlaut auf Deutsch: [1]. Vatikanstadt, 29. Juni 2007.
- ↑ zum Wortlaut auf Deutsch: [2]. Vatikanstadt, 1. August 2007.
- ↑ zum Wortlaut auf Deutsch: [3]. Vatikanstadt, 3. Dezember 2007.
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