Derching
Derching ist seit der Gemeinde-Gebietsreform von 1978 ein Ortsteil von Friedberg (Bayern).
Geschichte
Die Siedlungen, die nach der Landeinnahme durch die Baiern 6. und 7. Jahrhundert entstanden sind, erhielten in der Regel den Namen des Gründers, Stammesältesten oder Ortsadeligen durch Anhängen der Silbe "-ing" (Derch-ing, Stätzl-ing). Alle diese Orte sind Gründungen aus der Einwanderungszeit der Bajuwaren. Die meisten werden freilich erst einige Jahrhunderte später erwähnt.
In die Zeit der Landnahme fällt auch die Gründung des Ortes Derching. Die erste Erwähnung wurde in einer Urkunde von St. Ulrich und Afra aus dem 12. Jahrhundert entdeckt. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert schwankt der Ortsname zwischen Denchiringen, Tenerchingen, Tenrichinge, Tenrcichingen, Terrichingen und Tarching.
Geographische Lage und Verkehr
Derching liegt acht Kilometer nordöstlich vom Zentrum der Stadt Augsburg und sechs Kilometer nördlich von Friedberg. Ähnlich wie in Friedberg selbst liegt der Ortskern deutlich höher als das Derchinger Industriegebiet sowie einige Wohngebiete in der Lechtalebene. Unmittelbar an Derching vorbei führt die A 8. Eine Anschlussstelle ist geplant. Auch der Flughafen Augsburg grenzt unmittelbar an Derchinger Gebiet. Seit dem Jahr 2006 wird eine Ortsumgehung gebaut, um den Verkehr im Ort zu verringern und zudem eine schnellere Zufahrt zur A 8 zu gewähren.
Besonderheiten
Derching ist in Oberdorf und Unterdorf geteilt. Im Oberdorf mit dem eigentlichen Ortskern befinden sich mehrere intakte Bauernhöfe, die Kirche, Grundschule sowie die Freiwillige Feuerwehr Derching, die seit 1876 besteht und etwa 40 aktive Mitglieder fasst.
Im Unterdorf gibt es vergleichsweise wenig intakte Bauernhöfe, dafür aber Wohnsiedlungen und ein Industriegebiet. Der Kindergarten und ein kleiner Supermarkt befinden sich im Unterdorf. Des Weiteren befinden sich im unteren Teil des Dorfes mehrere Baggerseen, die zum Teil der Kiesgewinnung, zum Teil auch als Badeseen dienen.
Am Derchinger Badesee bzw. am Derchinger Baggersee (Größe: ca. 370 x 320 m; Wasserfläche: ca. 6 ha) befinden sich Parkplätze, Liegewiesen, Kinderschwimmbereich, Badeinsel, Kiosk, WC und Wasserwachtstation.
Dickelsmoor, der Ortsteil der früheren Gemeinde Derching liegt ca. 1 km westlich von Derching.
Das Wappen
Das Wappen von Derching wurde von dem Augsburger Heraldiker Hermann Korhammer geschaffen und fasst die nachweisbare Ortsgeschichte anschaulich zusammen: Das goldene Afrakreuz in der Mitte versinnbildlicht die Zugehörigkeit Derchings zum Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg. Die drei blauen Rauten auf Silbergrund stammen aus dem Siegel der herzoglichen Marschalke von Schiltberg, in deren Besitz Derching als Amtslehn nach dem Ankauf durch Herzog Otto II. übergegangen ist. Die Farben Blau auf Silbergrund besagen, dass nach dem Aussterben der Marschalke von Schiltberg im 14. Jahrhundert Derching wieder an die Wittelsbacher zurückgefallen ist und dem Pflegeamt Friedberg zugeteilt wurde. Das halbe goldene Zahnrad im Schildfuß symbolisiert den Strukturwandel in neuerer Zeit: zum einen die zunehmende Industrialisierung in Derching und zum anderen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Derchinger als Pendler in Augsburg sein tägliches Brot verdient. Das Wappen ist bis heute unverändert geblieben.
Vereine
Derching hat mehrere Vereine:
- Freiwillige Feuerwehr Derching
- Waldhorn Schützen Derching
- Wasserwacht Derching
- Krieger- und Soldatenverein Derching
- Turn- und Sportverein Derching
Weblinks
- Derching - (Stadt Friedberg)