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Michigan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Michigan
Flagge Siegel
Karte der USA, Michigan hervorgehoben
Karte der USA, Michigan hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Lansing
Fläche: 250.494(Land=147.121,Wasser=103.372)[1] km²
Einwohner: 10.095.643(2006) (68,6 E. / km²)
Mitglied seit: 26. Januar 1837
Zeitzone: Eastern: UTC-5/-4
Höchster Punkt: 603 m (Mount Arvon)
Durchschn. Höhe: 275 m
Tiefster Punkt: 174 m Eriesee
Gouverneur: Jennifer Granholm
Post / Amt / ISO MI / / US-MI
Karte von Michigan
Karte von Michigan
Karte von Michigan

Michigan [ˈmɪʃɪgən] ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten.

Michigan (indian. großer See) ist als Geburtsort der Automobilindustrie bekannt, besitzt aber auch eine große Tourismusbranche. Reiseziele wie Traverse City, Mackinac Island und die gesamte Obere Halbinsel ziehen Sportler und Naturliebhaber aus den ganzen Vereinigten Staaten und Kanada an. Michigan hat durch die Lage an den Großen Seen die längste Süßwasserküste eines US-Bundesstaates mit Ausnahme von Alaska und ist der Bundesstaat mit den meisten Sportbooten. Michigan hat den Beinamen „Great Lake State“ (Staat am Großen See).

Geographie

Michigan besteht aus zwei Halbinseln, der Oberen und der Unteren Halbinsel, die nur durch die Mackinac Bridge verbunden sind. Über 80 % der Bevölkerung Michigans leben im südlichsten Drittel der unteren Halbinsel. Die übrigen Gebiete sind dünn besiedelt und teilweise sumpfig.

Die Obere Halbinsel ist reich an Bodenschätzen wie Eisen, Silber und Kupfer. Es wurden auch kleinere Gold- und Uranvorkommen entdeckt. Im 19. Jahrhundert dominierte Bergbau die Wirtschaft der oberen Halbinseln. Wegen des Klimas findet man wenig Landwirtschaft auf der Oberen Halbinsel. Der Tourismus ist inzwischen der größte Wirtschaftszweig. Der Grand River ist mit 420 km der längste Fluss Michigans.

Nachbarstaaten

Michigan hat im Süden Landgrenzen zu Ohio und Indiana. Zudem hat die Obere Halbinsel im Südwesten eine Landgrenze zu Wisconsin. Über den Michigansee ist auch eine Grenze zu Illinois und über den Oberen See eine Grenze zu Minnesota. Die Grenze zum kanadischen Provinz Ontario verläuft durch den Oberen See, Huronsee, Eriesee und deren Verbindungsgewässer.

Gliederung

Klima

Das Klima von Michigan nimmt weltweit eine Sonderstellung ein, da es maritim-feucht ist (durch die großen Seen), aber kontinentale Temperaturschwankungen mit sehr heißen Sommern und sehr kalten Wintern aufweist. Außerdem können die Schneemengen erheblich sein, man spricht dabei vom "Lake Effect".


Bevölkerung

Michigan hat 10.095.643 Einwohner (Stand: Census 2006), davon sind 79,5 % Weiße, 14,1 % Schwarze, 0,5 % Indianer, 2,3 % Asiaten, 3,9 % Hispanier.[2]

Größte Städte

Wyoming (Michigan)KalamazooSouthfieldFarmington HillsTroy (Michigan)Westland (Michigan)DearbornLivonia (Michigan)Ann ArborLansingFlint (Michigan)Sterling HeightsWarren (Michigan)Grand Rapids (Michigan)Detroit

Geschichte

Einst ein bedeutender Lieferant von Holz, Eisen und Kupfer, wurde Michigan nach Abnahme der natürlichen Ressourcen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Geburtsort der Autoindustrie. Henry Fords erste Niederlassung in Highland Park, einer Vorstadt von Detroit, kennzeichnete den Beginn einer neuen Ära im Personentransport und änderte das gesellschaftliche Klima der USA dauerhaft. Obwohl noch immer viele Autohersteller ihre Niederlassungen in Detroit haben, hat die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Vorherrschaft auf diesem Gebiet verloren, da viele Autohersteller die großen Gewerbegebiete verließen und wegen der niedrigeren Löhne neue Niederlassungen in den Südstaaten und im Ausland gründeten.

Frühe europäische Geschichte

US-Amerikanische Geschichte

  • 1805 Aus dem Indianaterritorium wurde das Michigan-Territorium geschaffen, mit Detroit als Regierungssitz und William Hull als Gouverneur. Detroit wurde durch einen Brand zerstört.
  • 1812 Nach Ausbruch des Kriegs von 1812 zwangen britische Truppen unter Sir Isaac Brock Brigadegeneral Hulls Armee in Detroit zur Kapitulation und hielten Teile Michigans besetzt, bis sie durch den amerikanischen Sieg in der Schlacht auf dem Eriesee im Herbst 1813 zum Rückzug gezwungen wurden. Durch die Schlacht am Thames River wurde auch die Widerstandskraft der Indianer gebrochen.
  • 1835 Erste Verfassunggebende Versammlung. Der Gouverneur, Steven T. Mason, förderte einen Streit mit Ohio über die Zugehörigkeit der Stadt Toledo, der später als Toledo-Krieg bezeichnet wurde. Ohio, der als Bundesstaat bereits im Kongress vertreten war, erreichte die Absetzung Masons und die Anerkennung des Anspruchs auf Toledo, aber Michigan erhielt als Entschädigung den westlichen Teil der Oberen Halbinsel, das bislang zum Wisconsin-Territorium gehörte. Unter der neuen Verfassung, die vom US-Kongress gebilligt wurde, wurde Mason erneut Gouverneur, nachdem er die Wahl gewann. (Die Gouverneure wurden bisher von der Bundesregierung ernannt.)

Weitere wichtige geschichtliche Ereignisse

Politik

Der Staat Michigan ist geprägt von einer Spannung zwischen dem industrialisierten Ballungsraum um Detroit und Flint herum, dem ländlichen Gebiet im Norden und Westen des Unteren Halbinsels, und der Oberen Halbinsel mit Wildnis und Bergbau; jede dieser Regionen hat eine eigene politische Kultur. Nur durch das Zusammenspiel dieser Regionen entsteht das Gesamtbild der Politik Michigans, in der sowohl die demokratische als auch die republikanische Partei ihren Platz hat. Unterstützung für die Demokraten kam historisch aus dem Migrantenmilieu und den Gewerkschaften--beide haben in und um Detroit ihre Hochburgen. Republikaner, wiederum, die Mitte des 19. Jahrhunderts als Regionalpartei des Nordens galten (die Partei wurde sogar in Michigan gegründet) wegen ihrer Anti-Sklaverei-Haltung, haben heute ihre Hochburgen einerseits in den wohlhabenden Vororten von Detroit, andererseits aber im Westen des Staates um Grand Rapids herum, wo die Christian Reformed Church in North America großen Einfluß hat. Die Bergbau-Regionen der Oberen Halbinsel, wiederum neigen den Demokraten zu.

Während zwischen 1932 und 1976 sowohl Demokraten (wie z.B. Franklin D. Roosevelt) als auch Republikaner (wie der aus Michigan stammende Gerald Ford) die Präsidentschaftswahlen je sechs mal gewonnen haben, stimmte Michigan in den 1980er Jahren konsequent für die republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Politikwissenschaftler interessieren sich dabei besonders für den Fall von Macomb County als klassisches Beispiel für sog. Reagan Democrats. Ab 1992 hat Michigan jedoch immer für den demokratischen Kandidaten gestimmt; als die republikanische Partei zunehmend religiös-kulturelle Themen betonte, fiel ihre Unterstützung in bislang republikanische Hochburgen in den wohlhabenden Vororten (wie in Oakland County) entsprechend ab, deren Wählerschaft sich eher mit klassischen wirtschaftlichen und steuerpolitischen Positionen der Republikaner als mit deren Positionen zu Abtreibung oder Homo-Ehe identifizierten.

Im Electoral College stellte Michigan in den 1980er Jahren noch 20, in den 1990er Jahren dann 18 und nach der Volkszählung des Jahres 2000 nur noch 17 Wahlmänner.[3] Diese Abnahme spiegelt die Tatsache wider, dass die Bevölkerung in Michigan deutlich langsamer gewachsen ist als im nationalen Durchschnitt; dennoch stellt Michigan einen der zehn größten Bundesstaaten dar, mit entsprechendem politischem Gewicht.

Gouverneure

US-Senat


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Parks

Nationalpark Lage Ansicht

Vorlage:US-Nationalparkdetail

Naturdenkmäler

National Lakeshore Lage Ansicht

Vorlage:US-Nationalparkdetail

Wirtschaft

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2006 bei USD 33.468 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 35).[4]

Wichtigste Wirtschaftszweige sind

  • Eisen- und Kupfererzlagerstätten (Ober-Michigan)
  • Erdöl- und Erdgasfelder (Unter-Michigan)
  • Anbau von Mais, Hafer, Weizen, Zuckerrüben, Sojabohnen
  • Obst- und Gemüseanbau
  • Viehzucht (v.a. Milchwirtschaft)
  • Kraftwagenbau (v.a. in Detroit)
  • Metallindustrie
  • Maschinenindustrie
  • chemische Industrie
  • Nahrungsmittelindustrie
  • Elektroindustrie
  • Holz- und Papierindustrie


Bildung

Die wichtigsten staatlichen Hochschulen sind die 3 Standorte des University of Michigan System mit Hauptstandort in Ann Arbor und weitere Standorten in Flint und Dearborn, die Michigan State University, die Central Michigan University, die Eastern Michigan University, die Northern Michigan University, die Western Michigan University, die Ferris State University, die Grand Valley State University und die Wayne State University. Zu den bekanntesten privaten Hochschulen gehört die University of Detroit Mercy. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in Michigan verzeichnet.

Persönlichkeiten


Siehe auch

University of Michigan System

Michigan State University

Einzelnachweise

  1. http://www.census.gov/population/www/censusdata/density.html
  2. factfinder.census.gov
  3. www.270towin.com
  4. U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts
Wiktionary: Michigan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Michigan – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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