Panflöte

Die Panflöte besteht aus einer Reihe von Röhrchen mit denen verschieden hohe Töne erzeugt werden können. Panflöten gehören zur Gruppe der Flöten, welche wiederum der Gruppe der Holzblasinstrumente zuzuordnen sind, obwohl sie aus verschiedenen Materialien hergestellt werden (Holz, Bambus, Metall, Knochen, Ton, Glas). Teilweise wird die Panflöte auch als Orgel eingeordnet. Einige Verwandte der Panflöte sind: Kerbflöte, Blockflöte, Querflöte, Okarina und vor allem die Orgel.
Geschichte und Bau der Panflöte (Sykuris)
Der Name kommt vom Hirtengott Pan. Nach der Sage wollte Pan eine Nymphe zur Frau nehmen. Als diese ihn ablehnte, wurde sie von einer schützenden Gottheit in ein Schilfrohr verzaubert. Aus Kummer schnitt sich Pan aus diesem eine Panflöte (griechische Mythologie). Andere Namen für die Panflöte sind Hirtenflöte, Nai, Syrinx oder Papagenopfeife nach Mozarts Zauberflöte. Panflöten entstanden in den verschiedensten Kulturen auf der ganzen Welt vor bis zu über 6000 Jahren. Heute besonders bekannt sind die windig klingenden Panflöten aus Südamerika, besonders aus den Anden deren Röhrchen in einer oder mehreren geraden Reihen angeordnet sind, sowie die klarer klingenden Nai, ursprünglich aus Rumänien, deren Röhrchen in einem Bogen angeordnet sind.
Bei Sonderformen von Panflöten sind die Röhrchen auch in einem Bündel angeordnet, wobei die inneren Röhrchen höher hervorstehen. Bekannter dahingegen sind die mehrreihigen südamerikanischen Siku (aus der Indianersprache) bzw. Zampoña (spanische Wortherkunft).
Besonders die Siku und Nai gibt es in verschiedenen Tonlagen von der Piccolo-Panflöte in Sopran-Stimmlage bis zur mannshohen Kontrabass-Panflöte. Am üblichsten sind die Alt-Panflöten, die als Nai ca. 30 cm breit und 23 cm hoch sind. Für die meisten Anfänger dürfte die Tenor-Stimmlage einfacher zu spielen sein.
Im Nordosten Thailands, dem Issan, wird mit dem Wot (in Thai โหวด) eine Version der Panflöte gespielt, die aus sechs bis neun Bambusröhrchen besteht. Es kann als Soloinstrument zu allen Unterhaltungsanlässen auftreten.
Fotzhobel
Auch im Alpenland war um 1800 eine spezielle symmetrische Panflöte sehr verbreitet. Genannt wurde sie Fozhobel, Fotzhobel, Pfozhobel. Johann Andreas Schmeller schrieb im Bayerischen Wörterbuch (1827) unter dem Stichwort „Fozhobel“: das ist die Panflöte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Fotzhobel dann rasch von der moderneren Mundharmonika verdrängt, die nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Stimmung (Richterstimmung) übernahm.[1]
Tonerzeugung

Ein Ton entsteht bei diesen Instrumenten indem ein Luftstrom auf eine scharfe Kante gelenkt und von dieser zerschnitten (Schneidekante) wird. Die Tonhöhe wird durch die Länge der schwingenden Luftsäule bestimmt. Bei der Panflöte geschieht dies durch verschieden lange Röhren, die zu Reihen gebündelt sind.
Bei einem Tonumfang von meist zwei bis drei Oktaven, aber auch bis zu fast vier Oktaven, sind fast alle Panflöten diatonisch gestimmt, meist in C-Dur oder G-Dur. Halbtöne werden dann durch eine spezielle Blastechnik erzeugt, z. B. indem die Panflöte um 45 Grad gekippt wird und die Unterlippe etwas weiter über die Öffnung des Röhrchens geschoben wird. Gestimmt werden kann eine Panflöte durch das Verschieben von passend eingesetzten Korkscheiben oder (besser) festgedrücktem Bienenwachs. Mit locker sitzenden Wachsbällchen kann eine Panflöte aber auch kurzfristig zwischen verschiedenen Tonarten umgestimmt werden. Einige Panflöten sind auch pentatonisch gestimmt.
Bekannte Panflötisten
- Gheorghe Zamfir (* 1941)
- Damian Luca (* 1936)
- Simion Radu (* 1940)
- Vasile Iovu (* 19??)
- Fanica Luca (1894–1968)
- Edward Simoni (* 1959)
- Ulrich Herkenhoff (* 1966)
- Michael Dinner (* 1974)
- Matthias Schlubeck (* 1973)
- Constantin Motoi (* 1949)
- Wolfgang Niegelhell (* 1966)
- Daniela de Santos (* 1967)
- Joeri Murk (* 1944)
- Flavius Tinica (* 1979)
- Roman Kazak (* 1984)
- Kris Miko (* 1977)