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Cheshire Cat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Cheshire Cat in Carrolls Alice im Wunderland, 1866

Die Cheshire [ˈtʃɛʃə] Cat (Cheshire-Katze, in deutschen Übersetzungen Grinsekatze oder Grinse-Katze) ist eine Figur aus dem Roman Alice im Wunderland (Alice's Adventures in Wonderland) von Lewis Carroll. Erstmals gezeichnet hat sie John Tenniel 1865 für die 1866 erschienene Ausgabe des Buches.

Namensherkunft

Der englische Originalname der Katze bezieht sich auf das nordenglische County Cheshire, wo Carroll 1832 in Daresbury zur Welt kam und seine Kindheit verbrachte.

Alice im Wunderland

Das Tier taucht im sechsten Kapitel, "Ferkel und Pfeffer" ("Pig and Pepper"), auf

“Please would you tell me,” said Alice, a little timidly, for she was not quite sure whether it was good manners for her to speak first, “why your cat grins like that?”
“It’s a Cheshire-Cat,” said the Duchess, “and that’s why. [...]”

In deutschen Übersetzungen (hier von Antonie Zimmermann für die Ausgabe von 1869) wird daraus die Grinse-Katze

»Wollen Sie mir gütigst sagen,« fragte Alice etwas furchtsam, denn sie wußte nicht recht, ob es sich für sie schicke zuerst zu sprechen, »warum Ihre Katze so grinst?«
»Es ist eine Grinse-Katze,« sagte die Herzogin, »darum! [...]«

Weitere Verbreitung

Als Reaktion auf die Romanfigur und ihre bildliche Darstellung bildete sich die englische Redewendung "Someone is grinning like the Cheshire Cat", die im Deutschen treffend mit „Jemand grinst wie ein Honigkuchenpferd wiedergegeben werden kann.

Das Motiv der Cheshire Cat wurde von zahlreichen Künstlern aufgegriffen und in unzähligen Variationen verbreitet, sei es als nachempfundenes oder neugestaltetes Bild wie in neueren Illustrationen des Buches oder auch als Zeichentrickfilm-Figur in der Disney-Produktion Alice in Wonderland von 1951. In der englischen Verfilmung des Stoffes von 1999 als Spielfilm unter dem Originaltitel Alice in Wonderland wird die Grinsekatze von Whoopi Goldberg dargestellt.

Auch in Texten anderer Autoren taucht die Cheshire Cat auf, etwa als gleichnamige Figur in der Romanserie von Jasper Fforde, dessen Werk für seinen Reichtum an literarischen Anspielungen bekannt ist.

In dem Buch Unser Kosmos von Carl Sagan kommt das Grinsen der Katze in einer Demonstration von einem Fiktiven Planeten mit variabler Gravitation vor. Das Grinsen ist sogar sichtbar bei Gravitationskräften über der eines Schwarzen Loches.

Die US-amerikanische Pop-Punk-Band blink-182 benannte ihr 1994 erschienenes Debutalbum ebenfalls Cheshire Cat.

Die britische Indie-Rock Band Milburn nannte ihre zweite Singleauskopplung aus ihrem Debutalbum Well,Well,Well "Cheshire Cat Smile".

Nach der Cheshire Cat ist ebenfalls der Asteroid Cheshirecat benannt.

In einigen Bildern der Comic-Serie Peanuts verschwindet Snoopy ebenfalls bis auf sein Lächeln und in anderen Bildern bis auf seine Nase.

Im Film Matrix ist genauso die Rede von Alice im Wunderland