Oldenburger Münsterland
Oldenburger Münsterland |
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Der Begriff Oldenburger Münsterland (auch Oldenburgisches Münsterland) bezeichnet aktuell die katholisch geprägten Landkreise Cloppenburg und Vechta des ehemaligen Großherzogtums Oldenburg. Beide Landkreise sind heute noch Teil des Offizialatsbezirkes Vechta des Bistums Münster.
Wirtschaft
Im Zentrum Nordwestdeutschlands hat sich das Oldenburger Münsterland in den 90er Jahren zur Boomregion Niedersachsens entwickelt. Seit 1994 wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 62 %, die Dienstleistungswertschöpfung um 63 %. Der Industrieumsatz stieg seit 1997 um 48 % auf 6,5 Milliarden Euro, der Exportumsatz um 137 %.
Die Arbeitslosenquote im Oldenburger Münsterland von gut 4 % gehört zu einer der niedrigsten, die Eigenheimquote von über 80 % zu einer der höchsten in Deutschland.
Bevölkerung
2006 waren 289.345 Menschen im Oldenburger Münsterland wohnhaft, wobei die Anzahl weiter steigt. Allein in den letzten 20 Jahren ist die Bevölkerung über 20 % gestiegen, in einigen Gemeinden sogar um 50 %.
Ebenfalls ist Landkreis Vechta mit dem Nachbarkreis Cloppenburg der Jüngste in der Bundesrepublik Deutschland bedingt durch die höchsten Geburtenraten von 1,8 % in Vechta und 1,6 % in Cloppenburg.
Geschichte
Ende des 14. Jahrhunderts eroberte der münstersche Landesherr das tecklenburgische Amt Cloppenburg und gliederte es im Jahre 1400 dem Hochstift Münster ein. Damit war die staatliche Herrschaft über beide Ämter, die von da an zum Niederstift Münster gehörten, in einer Hand vereinigt. 1668 erlangte der Bischof von Münster auch die kirchliche Oberhoheit über das Niederstift Münster. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 gewann der protestantische Herzog von Oldenburg die staatliche Gewalt über die Ämter Cloppenburg und Vechta. Geistlicher Oberhirte der Katholiken im gesamten Oldenburger Kernland aber blieb bis heute der Bischof von Münster. Seit den 1820er Jahren ist der bischöfliche Offizial in Vechta der ständige Repräsentant des Bischof von Münster für das gesamte Gebiet des Oldenburger Münsterlandes und des Oldenburger Landes. Dieses in der römisch-katholischen Kirche einmalige Amt bekleidet zur Zeit im Range eines Weihbischofs Heinrich Timmerevers.
Karten
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Oldenburger Münsterland 1780
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Oldenburger Münsterland 1815
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Oldenburger Münsterland 1900
Tourismus
Das Oldenburger Münsterland bietet vielfältige Möglichkeiten für Touristen. Die fünf wesentlichen Urlaubs- und Erholungsgebiete sind die waldreichen Dammer Berge mit dem Wassersportparadies Dümmer, die fisch- und vogelreiche Schärenzone Thülsfelder Talsperre, die ausgedehnten Moorgebiete im Nordkreis Vechta und die beschauliche Flusslandschaft des Hasetals. Hoch im Norden des Oldenburger Münsterlands liegt das Wasserterritorium Barßel-Saterland.[1] Die 306 Kilometer lange Boxenstopp-Route führt als Radfernweg an den genannten Erholungsgebieten entlang.
Landwirtschaft
- Hauptartikel: Landwirtschaft im Oldenburger Münsterland
Das Oldenburger Münsterland ist eine bis heute vor allem auch landwirtschaftlich geprägte Region und weist die größte Dichte an Geflügel-, Schweine- und Rinderzuchtbetrieben Massentierhaltung in der Bundesrepublik Deutschland auf.
Siehe auch
Literatur
- Heimatbund für das Oldenburger Münsterland - Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland 1992, Vechtaer Druckerei und Verlag 1991, ISBN 3-88441-049-0
- Margit und Günter Kneifel - Cloppenburg in alten Bildern, Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg 1988, ISBN 3-87358-317-8
- Hermann Kaiser und Helmut Ottenjann - Museumsdorf Cloppenburg - Niedersächsisches Freilichtmuseum, Selbstverlag, Cloppenburg 1985
- Helmut Ottenjann, Christoph Reinders-Düselder, Karl-Heinz Ziessow - Cloppenburg und die Volksbank. Die Jahrhundertgeschichte einer Bank im Spiegel der Stadtentwicklung, Selbstverlag Museumsdorf, Cloppenburg 1995, ISBN 3-923675-52-6
Quellen
- ↑ Urlaubsregion Oldenburger Münsterland. In: Verbund Oldenburger Münsterland e.V. Abgerufen am 10. Februar 2007.