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Tina Turner

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Tina Turner 1985

Tina Turner (* 26. November 1939 in Nutbush, Tennessee, als Anna Mae Bullock) ist eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin.

Tina und Ike Turner

Die ersten Erfahrungen als Sängerin sammelte die kleine Anna Mae im Kirchenchor ihrer Gemeinde Nutbush, Tennessee. Nach schwieriger Zeit, während der sie bei ihrer Großmutter Roxanne lebte und sich ihre Eltern trennten, zog sie 1955 zu Mutter Zelma Bullock und Schwester Alline nach St. Louis. Dort lernte sie 1958 Ike Turner mit seiner Band Kings Of Rhythm kennen und wurde deren Backgroundsängerin. 1960 nahm Tina (ein Name, den Ike ihr aus Promotiongründen gab) das Lied „A Fool In Love“ auf. Der Titel schaffte es im August auf Platz 27 der US-Charts. Ike und Tina, die inzwischen auch eine intime Beziehung verband, gingen mit der Ike & Tina Turner Revue auf Tournee, auch durch Europa und Australien. 1962 heirateten die beiden in Tijuana /Mexiko.

Die Revue brachte viele Jahre großen Erfolg, auch finanziell. Darüber hinaus gingen die Turners mit den Rolling Stones auf Tournee. Tina Turner nahm 1966 mit Produzent Phil Spector die in Großbritannien erfolgreiche Single „River Deep, Mountain High“ auf und spielte in der Verfilmung der Rockoper Tommy von The Who mit.

1976 trennte sich Tina von Ike, da er sie ständig schlug und Drogen nahm. Er hatte Tina eines Abends, als er betrunken war, fast umgebracht, denn er schlug mit aller Kraft auf sie ein. Durch ihre tiefe Verbundenheit zum Buddhismus schöpfte Tina Turner neue Kraft und ließ sich von Ike scheiden. Die Scheidung wurde im Jahre 1978 rechtskräftig; dabei verzichtete Tina Turner auf Unterhalt sowie alle Rechte an der gemeinsamen Musik, sie behielt einzig ihren Künstlernamen. Ike Turner verstarb im Dezember 2007.

Solokarriere

Tina Turner konnte solo nicht direkt an die Erfolge der Revue anknüpfen und hielt sich unter anderem mit Auftritten in der New Yorker Diskothek Ritz über Wasser. Dort wurde sie 1983 von der Plattenfirma Capitol Records/EMI erneut entdeckt. Dabei half ihr David Bowie, der die wichtigsten Personen der Plattenfirma ins Ritz einlud, da er wusste, dass Turner dort auftrat. Im selben Jahr erschien die Single „Let's Stay Together“, die in England auf Platz fünf der Hitparade gelangte. 1984 wurde die LP Private Dancer veröffentlicht; die erste Single-Auskopplung: „What's Love Got to Do With It“ schaffte es auf Platz 1 der Billboard-Charts. Im Februar 1985 erhielt Tina Turner drei Grammy-Awards: Für die beste weibliche Gesangsdarbietung („What's Love…“), die beste weibliche Rockgesangsdarbietung („Better Be Good to Me“) und die Schallplatte des Jahres („What's Love…“).

1985 spielte Tina Turner die Rolle der Aunty Entity im Film „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ (Mad Max – Beyond Thunderdome, mit Mel Gibson). Schon Jahre zuvor hatte Tina Turner geäußert, dass sie ein großer Fan der Mad-Max-Reihe ist. In ihrer Biografie „Ich, Tina“ erwähnte sie „Mad Max II – Der Vollstrecker“ als ihren Lieblingsfilm.

Ebenfalls 1985 hatte sie mit dem Titelsong aus obigem Film, „We Don't Need Another Hero“, einen Nr. 1 Hit in Deutschland und sang in der Wohltätigkeitssingle We Are the World mit. Noch im gleichen Jahr tourte sie erstmals durch ganz Europa und trat 1988 in Rio de Janeiro vor 188.000 Menschen auf, was ihr einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde als Solokünstlerin mit dem größten Konzertauftritt bescherte.

1986 folgte das Album "Break Every Rule", das kommerziell sehr erfolgreich war. Der erste Teil ist ausschließlich von Terry Britten ("What's love got to do with it") geschrieben und produziert und enthielt die Hitsingles "Typical Male", "Two People" und "What you get is what you see" - diese Stücke sind nach Meinung einiger zu Unrecht überwiegend in Vergessenheit geraten. Der 2. Teil des Albums wartet mit Songs von Bryan Adams wie "Back where you started" oder von Rupert Hine, "Break Every Rule", auf. Auch diese Songs sind auf Best-Of-Alben nur selten zu finden.

Nachdem Turner mit der Veröffentlichung des Live-Doppel-Albums "Live in Europe" angekündigt hatte, weniger auf Tour zu gehen und sich aus dem Musikbusiness zurückzuziehen, veröffentlichte sie 1989 ihr nächstes Album mit anschliessender "Farewell"-Tour: "Foreign Affair". Erdig-bluesige Aufnahmen (Steamy Windows, Foreign Affair) mit Tony Joe White wechseln sich mit Mainstream-Popproduktionen ab. Die Tour führte sie durch Europa und war ein weiterer Triumphzug. Sie hielt für kurze Zeit den Rekord der erfolgreichsten Tour - bis sich 1991 die Rolling Stones mit "Steel Wheels" entschieden, "wieder richtig groß zu touren" und sich damit den Rekord für die umsatzstärkste Tournee sicherten.

1992 erschien Tina – What’s Love Got to Do with It?, ein Film über ihr Leben, samt dem entsprechenden Soundtrack. Neben den neuen Tracks, darunter "I Don't Wanna Fight", nahm Turner hierfür auch die alten Hits der Zeit von Ike & Tina Turner neu auf. 1993 ging sie aus Anlass des Filmes und seines Soundtracks auf Tournee, hauptsächlich in den USA. Sechs Auftritte fanden aber auch in Europa statt: Vier mal bei Rock over Germany und je ein Auftritt in Basel und Wien.

1995 sang Turner das Titellied zum James-Bond-Film „Golden Eye“. Im Jahre 2000 ging sie mit der „24/7 Tour“ (nach eigenen Angaben) zum letzten Mal auf Tournee. Es war die bis dahin aufwändigste Tour Nordamerikas.

Im Herbst 2004 erschien mit „Open Arms“ eine neue Single, die mit zwei weiteren bisher unveröffentlichten Liedern auf Turners zweiter „Greatest-Hits“-Sammlung „All the Best“ zu finden ist. 2005 sollte Tina Turner in dem Film „The Goddess“ die Rolle der indischen Göttin (Kali) spielen, ob der Film jemals fertiggestellt und veröffentlicht wird, steht nach dem Tod des Produzenten und Regisseurs Ismail Merchant nicht fest.

Im April 2006 erschien die Single „Teach Me Again“, die Turner mit der italienischen Sängerin Elisa Toffoli aufnahm.

Bis zum heutigen Zeitpunkt hat Tina Turner mehr als 170 Mio. Alben verkauft und von 1984 bis 2000 insgesamt ca. 230 Konzerte in 25 Ländern pro Tour gegeben. Es gibt keine Musikerin, die mehr Eintrittskarten verkaufte als sie.

2007 sang Turner als Duettpartnerin von Herbie Hancock auf der CD River.

Bei der Gala der Grammy Awards 2008 am 10. Februar 2008 rockte Tina Turner mit Beyoncé Knowles und begeisterten das Publikum. [1]

Einen Tag nach den Grammy Awards 2008 trat Tina Turner am 11.02.2008 bei der Feier des russischen Energiekonzern Gazprom zu dessen 15. Jahrestag in Russland auf. Als krönender Abschluss des fünfstündigen Konzerts sang sie unter anderem Ihre Hits "Private Dancer" und "Simply The Best". [2]

Tina Turner lebt heute mit ihrem deutschen Lebensgefährten Erwin Bach in Küsnacht bei Zürich/Schweiz und in Südfrankreich.

Diskografie

Ike Turner arbeitete mit verschiedenen Plattenfirmen zusammen - teilweise erschienen die selben Titelzusammenstellungen unter anderen Namen, es sind über einhundert verschiedene Schallplatten -, deshalb ist das Erstellen einer Diskografie der Anfangszeit von Tina Turner schwierig.

Veröffentlichungen (Solo, Auswahl)

Jahr Album DE UK USA[3] Sonstiges
1974 Tina Turns The Country On - - - -
1975 Acid Queen - - 115 Semi-Soundtrack zu The Who's Tommy
1978 Rough - - - 1. offizielles Solo-Album
1979 Love Explosion - - - -
1984 Private Dancer 2 2 3 Weltweit 20 Mio. mal verkauft
1985 Mad Max: Beyond Thunderdome - - 47 Soundtrack
1986 Break Every Rule 1 2 4 Weltweit 15 Mio mal verkauft
1988 Tina Live In Europe 4 8 86 Weltweit 6 Mio. mal verkauft
1989 Foreign Affair 1 1 31 Weltweit 10 Mio. mal verkauft
1991 Simply The Best 4 2 113 Greatest Hits, weltweit 10 Mio. mal verkauft
1993 What's Love Got To Do With It 8 1 17 Soundtrack zur Biographie, weltweit 7 Mio. verkauft
1994 The Collected Recordings - Sixties To Nineties - - - 3 CD-Box, Greatest Hits und Raritäten
1996 Wildest Dreams 2 4 61 Weltweit 8 Mio. mal verkauft
1999 Twenty Four Seven 3 9 21 Weltweit 5,5 Mio. mal verkauft
2004 All The Best 5 6 2 2 CD Greatest Hits, weltweit 5 Mio. mal verkauft
2005 All The Best: The Hits - - - Greatest Hits

Alben von 1961-1977

Jahr Album DE UK USA
1960 The Soul Of Ike & Tina Turner - - -
1961 The Sound Of Ike & Tina Turner - - -
1963 Don't Play Me Cheap - - -
1964 The Ike & Tina Turner Revue Live - - -
1966 River Deep Mountain High - 27 102
1969 In Person - - 142
1969 Outta Season - - 91
1969 The Hunter - - 176
1970 Come Together - - 130
1971 'Nuff Said - - 108
1971 Live At Carnegie Hall/What You Hear Is What You Get - - 25
1971 Workin' Together 12 - 25
1972 Feel Good - - 160
1973 Nutbush City Limits - - 163
1974 The Gospel According To Ike And Tina - - -
1977 Delilah's Power - - -

Singles von 1960-1975

Jahr Single DE UK USA
1960 I Idolize You - - 82
1960 A Fool In Love - - 27
1961 It's Gonna Work Out Fine - - 14
1962 Poor Fool - - 38
1962 Tra La La La La - - 50
1962 You Shoulda Treated Me Right - - 89
1964 I Can't Believe What You Say (For Seeing What You Do) - - 95
1966 River Deep Mountain High - 3 88
1966 Tell Her I'm Not Home - 48 -
1966 A Love Like Yours - 16 -
1969 I'm Gonna Do All I Can (To Do Right By Man) - - 98
1969 I've Been Loving You Too Long - - 68
1969 The Hunter - - 93
1970 Bold Soul Sister - - 59
1970 Come Together - - 57
1970 I Want To Take You Higher - - 34
1971 Ooh Poo Pah Doo - - 60
1971 Proud Mary 21 - 4
1972 Up In Heah - - 83
1973 Nutbush City Limits 2 4 22
1974 Sexy Ida (Part 1) - - 65
1974 Sweet Rhode Island Read 43 - -
1975 Baby Get It On - - 88

Solo-Singles von 1975-2006

Jahr Single DE UK USA
1975 Whole Lotta Love - - -
1975 Acid Queen - - -
1978 Root Toot Undisputable Rock'n'Roller - - -
1978 Sometimes When We Touch - - -
1979 Backstabbers - - -
1982 Ball Of Confusion mit B.E.F. - - -
1983 Let's Stay Together 18 6 26
1984 Help - 40 -
1984 What's Love Got To Do With It 7 3 1
1984 Private Dancer 20 26 7
1984 Better Be Good To Me 52 45 5
1985 I Can't Stand The Rain 9 57 -
1985 Show Some Respect - - 37
1985 We Don't Need Another Hero 1 3 2
1985 One Of The Living 6 55 15
1986 It's Only Love mit Bryan Adams 44 29 15
1986 Typical Male 3 33 2
1986 Two People 10 43 30
1987 What You Get Is What You See 17 30 13
1987 Break Every Rule 38 43 74
1987 Paradise Is Here 31 - -
1987 Tearing Us Apart mit Eric Clapton - 56 -
1988 Addicted To Love (Live) - 71 -
1988 Nutbush City Limits (Live) 45 - -
1989 Tonight mit David Bowie 39 - -
1989 The Best 4 5 15
1989 Steamy Windows 29 13 39
1989 I Don't Wanna Lose You 38 8 -
1990 Be Tender With Me Baby - 28 -
1990 Look Me In The Heart - 31 -
1990 Foreign Affair 35 - -
1990 It Takes Two mit Rod Stewart 22 5 -
1991 Nutbush City Limits '91 25 23 -
1991 Way Of The World 33 13 -
1992 Love Thing 67 29 -
1992 I Want You Near Me 53 22 -
1993 I Don't Wanna Fight 35 7 9
1993 Disco Inferno - 12 -
1993 Why Must We Wait Until Tonight 55 16 97
1995 Goldeneye 8 10 102
1996 Whatever You Want 53 23 -
1996 On Silent Wings 55 13 -
1996 Missing You 66 12 84
1996 Something Beautiful Remains - 27 -
1996 In Your Wildest Dreams mit Barry White (UK & USA) 32 32 101
1998 Cose della vita (Can't Stop Thinking Of You) mit Eros Ramazzotti 4 - -
1999 When The Heartache Is Over 23 10 -
2000 Don't Leave Me This Way 78 - -
2000 Whatever You Need 82 27 -
2004 Open Arms 33 16 -
2005 Complicated Disaster - - -
2006 Teach Me Again mit Elisa 43 - -

Filme/Konzertmitschnitte/Live Konzerte/Promo Videos/DVS's


  • Ike & Tina Turner - Live in '71 (1971)
  • Wild Lady of Rock (1979)
  • Nice And Rough Live (1982)
  • Private Dancer (1984)
  • Private Dancer Tour (1985)
  • What you see is what you get (1987)
  • Break Every Rule (1987)
  • In Rio '88 (1988)
  • Tina live in Barcelona (Do you want some Action?) (1990)
  • Foreign Affair (1990)
  • Simply The Best - The Video Collection (1991)
  • The girl from Nutbush (1993)
  • What's love got to do with it - Film (1993)
  • Whats Love? Live! (1994)
  • Wildest Dreams Tour Live in Amsterdam (1996)
  • Tina Turner behind the dreams (1997)
  • VH1 Diva's live (1999)
  • The Best of Tina Turner - Celebrate (2000)
  • One Last Time Live in Concert Wembley-Stadion (2000)
  • All The Best - The Live Collection (2005)

Literatur

Quelle

  1. Blick.ch - Rock Omas rocken die Bühne - 11.02.2008
  2. AFP - Deep Purple und Tina Turner rocken für Russland - 11.02.2008
  3. Tina Turner Billboard Artist Chart History Albums