Attila József
Attila József [11. April 1905 in Budapest; † 3. Dezember 1937 (Freitod) in Balatonszárszó am Plattensee) war ein ungarischer Lyriker, der zu den bedeutendsten des Landes zählt.
] (*Die Kindheit
Er wurde als Sohn eines Seifensieders, als sechstes Kind der Familie in einfachen Verhältnissen geboren. Als er geboren ist sind von den fünf Geschwistern drei schon gestorben, so hatte er zwei Schwestern, die ältere Jolan und die jüngere Eta. Sein Vater Áron József wollte nach Amerika flüchten und hat dabei die Familie verlassen als Attila drei Jahre alt war. Die Mutter, Borbála Pőce stammte aus Flachland Ungarns, wurde in der Hauptstadt zu Wäscherin, sie hatte sie Schwierigkeiten, die Familie zu erhalten, weswegen der kleine Attila und seine Schwester Eta zweieinhalb Jahre bei Pflegeeltern in Öcsöd verbringen mussten. In Öcsöd wurde Attila nicht mehr als Attila genannt sondern als Stefan, die Erinnerungen der drei Jahren haben in Attila einen starken Spur geprägt, später hat er nach der Ursprung seines Namens gelesen, das hat seine Interesse nach der Literatur auch erweckt. Als die Mutter die beiden Kindern wieder zu sich genommen hat, war Attila schon sieben Jahre alt. Sie haben damals in Pest gelebt. Attila war neun als der ersten Weltkrieg ausbrach, da hat er auch schon selbst seiner Mutter bei der Arbeit geholfen: " Auch ich durfte mich zur Genüge vor den Geschäften anstellen, wobei es vorkam, daß ich seit neun Uhr abends vor einem Lebensmittelladen in der Schlange gewartet hatte und man mir am Morgen um halb acht, wenn ich dann an der Reihe gewesen wäre - unmittelbar vor meiner Nase - erklärte, daß das Schmalz aus sei. Ich half meiner Mutter so gut ich eben konnte. Ich verkaufte Wasser im Filmtheater 'Világ' (Anm.: 'Welt'), stahl Holz und Kohlen auf dem Franzstädter Bahnhof, um an Heizmaterial zu kommen, und bastelte bunte Papierwindrädchen, die ich an Kinder aus bessergestellten Familien verkaufte. In den Markthallen schleppte ich Körbe und Pakete usw.. "
1914 hat er das erste Mal versucht sein Leben mit eigenem Hand zu beenden, nach einem Streit mit seiner Schwester Jolan. In dem selben Jahr hat seine Mutter eine schwere Krankheit bekommen.
1918 dufte er im Rahmen eines Kinderhilfeprogrammes einige Wochen in Abbasien verbringen, da hat schon Gediche geschrieben.
1919 hat der Rechtsanwalt Ödön Makai Jolan verheiratet, Attila zog nach Verwandten um, da hat er die Nachricht über seiner Mutters Tod bekommen. Die Mutter starb in jungen Jahren, sie kommt in mehreren Gedichten von Attila József vor.
Auf dem Weg des Dichters
1922 gab er seine erste Gedichtsammlung "Szépség koldusa" aus, darin hat ihn der Dichter Gyula Juhász unterstützt. 1924 begann er in Szeged Ungarisch, Französisch und Philosophie zu studieren. Schon während seiner jungen Jahre bekam er Schwierigkeiten wegen seiner Gedichte (vor allem wegen eines unter dem Titel "Reinen Herzens"), er wurde von Professor Antal Horger von der Universität verwiesen. Er ging nach Paris und Wien und kam 1929 zurück. Anfang der 30-er Jahre brach er mit der kommunistischen Ideologie. Er war damals schon schwer krank: er litt unter schweren Depressionen, weswegen er sich ab 1936 psychoanalytischen Therapien unterzog. 1936 wurde er Chefredakteur der Literaturzeitschrift Szép Szó. 1937 kam er in ein Nervensanatorium. Im Alter von 32 Jahren stürzte er sich in Balatonszárszó vor einen Lastzug.

In Ungarn zählt Attila József zu den größten Dichtern des Landes. So wird seit 1964 in Ungarn der Geburtstag Józsefs als Tag der Poesie gefeiert, was von der Wertschätzung der Nachwelt zeugt. Die Poesie Attila Józsefs ist außerordentlich vielschichtig. Der aus sehr einfachen Verhältnissen ausgebrochene und zum Intellektuellen avancierte Dichter hört und erfühlt die Klage des dörflich-urbanen Arbeiters. Gleichzeitig lassen ihn die intellektuellen Fragen der Zeit, wie die Problematik im Verhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft oder die Beziehung zwischen Macht und Humanismus, nicht unberührt. In seinen Gedichten sind die den ungarischen Volksliedern entnommene Stilnote sowie die Züge der modernen europäischen Literatur, vom Realismus zum Abstrakten, nebeneinander präsent. Obwohl die politische Dichtung Józsefs ebenfalls bedeutend ist, wurde er nicht zum Dichter einer Bewegung. Jegliche Ideologie war er nur bereit den Gesetzen der Dichtung untergeordnet zu repräsentieren. Attila József spricht alle an, die sich nach dem Schönen, dem Menschlichen sehnen. Seine Werke genießen auch außerhalb der Landesgrenzen Anerkennung. Seine Bedeutung in der Weltliteratur wird mit der Rolle Béla Bartóks in der Musikgeschichte verglichen.
Im Jahre 1950 wurde in Ungarn der József Attila Preis gegründet. Den Preis wird unter Dichter, Schriftsteller und Lieteraturwissenschaftler verteilt. Auf der Münze steht das Relief von József Attila.

Zum Gedenken an seinen 100. Geburtstag wurde das Jahr 2005 von der UNESCO zum Attila-József-Jahr erklärt.
Übersetzungen in die deutsche Sprache
- József, Attila, 1905-1937. Gedichte / Attila Jozsef, herausgegeben von Stephan Hermlin, deutsch von Gunther Deicke, Verlag Volk und Welt, Berlin, 1960
- Attila József, Am Rande der Stadt, übersetzt von Alexander Gosztonyi, Tschudy, St. Gallen, 1963
- Ein wilder Apfelbaum will ich werden. Gedichte 1916-1937, Übertragung Daniel Muth, Vorwort Ferenc Fejtő, Nachwort György Dalos, ISBN 3-250-10488-4, Verlag Ammann, 2005
Siehe auch
Weblinks
- Vorlage:PND
- Alles über Attila József auf der Seite der Attila József Universität der Wissenschaften Szeged, Ungarn – deutsche Version
- Biographisches und Literaturliste
- Attila Józsefs gesammelte Werke (in ungarischer und englischer Sprache)
- Attila Józsefs Curriculum Vitae
- Einige Gedichte von Attila József (Deutsch-Ung.)
Personendaten | |
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NAME | József, Attila |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Lyriker |
GEBURTSDATUM | 11. April 1905 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 3. Dezember 1937 |
STERBEORT | Balatonszárszó am Plattensee |