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Elisabeth Báthory

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Erzsébet Báthory, eigentlich Erzsébet Nádasdy, (deutsch Elisabeth Báthory, ungarisch Báthory Erzsébet, slowakisch Alžbeta Bátoriová/Báthoryová) (* 7. August (?) 1560 in Nyírbátor, Siebenbürgen, heute Ungarn - † 21. August 1614 in Čachtice, Königliches Ungarn, heute Slowakei), genannt die Blutgräfin, war eine Gräfin und die vermutlich schlimmste Serienmörderin der Geschichte. Die genauen Umstände ihrer Tätigkeit sowie die Zahl der Opfer sind bis heute umstritten.

Leben

Alžbeta Báthory

Elisabeth Báthory war eine Tochter von Stephan Báthory, dem Fürsten von Siebenbürgen, und Anna, der Schwester des polnischen Königs Stephan Báthory. Sie hat Franz Nádasdy geheiratet, einen wichtigen adligen Kapitän im Königlichen Ungarn, der gegen die Türken kämpfte.

Gemäß moderner medizinischer Theorie war sie eine lesbische Zwangssadistin.

Seit mindestens 1585 bis 1610 ließ Báthory zahlreiche Mädchen und junge Frauen auf ihr Schloss in Čachtice (in den Kleinen Karpaten) bringen, um sie dort sadistisch zu Tode zu foltern. Anfangs vergriff sie sich vor allem an Bauernmädchen aus der näheren Umgebung, die sie unter dem Vorwand, sie als Hausmädchen zu beschäftigen, auf ihr Schloss holte. Später wurden auch Töchter aus adligem Hause zu ihren Opfern, die Báthory zum Zwecke höfischer Erziehung anvertraut worden waren. Wegen ihrer hohen Stellung im Adel war es ihr jahrelang möglich, ihre Taten zu vertuschen.

Nachdem der Priester von Čachtice und andere mehrfach von nächtlichen Schreien aus dem Schloss Čachtice berichtet hatten, wurde dieses am frühen Morgen des 29. Dezember 1610 Burg von Polizeikräften von Georg Thurzo (slow. Juraj Thurzo, ung. Thurzó György), dem Palatin des Königlichen Ungarns, gestürmt, denen sich ein grauenhafter Anblick bot. In der ganzen Burg wurde Leichen, Leichenteile, sogar noch teilweise lebende Opfer der Gräfin gefunden.

Das anschließend gegen Báthory angestrengte juristische Verfahren endete ohne formelles Urteil gegen die Gräfin. Aufgrund von Zeugenaussagen und Skelettfunden konnten ihr im Prozess 80 Morde nachgewiesen werden. Während des Prozesses tauchte jedoch ein Buch in Báthorys Handschrift auf, das mehr als 650 Frauennamen enthielt. Dieses legte die nicht mit letzter Sicherheit zu beweisende Vermutung nahe, dass dies die tatsächliche Anzahl der von ihr ermordeten Frauen war.

Das Gericht konnte aber mehreren Dienern der Gräfin nachweisen, dass diese eigenhändig zwischen 50 und 100 Mädchen selbst getötet hatten, wenn auch auf Befehl der Gräfin. Die Diener wurde alle zum Tode verurteilt und hingerichtet. Der König von Ungarn setzte sich auch für ein Todesurteil gegen Báthory ein, diese wurde jedoch nur in einem Turm der Burg Čachtice eingemauert. Essen wurde ihr durch eine kleine Klappe gereicht. Sie wurde am 21. August 1614 von einem Diener tot aufgefunden.

Erst im Zuge des späteren Vampirglaubens entstand die Legende, Báthory habe im Blut der ermordeten Mädchen gebadet oder es getrunken, um sich selbst jung zu halten. Aus den zeitgenössischen Prozessaussagen geht jedoch nur hervor, dass die Mädchen auf bestialische Weise geschlagen, gequält und verstümmelt wurden, nicht jedoch, dass ihr Blut als Verjüngungsmittel benutzt wurde.

Literatur

  • Michael Farin: Heroine des Grauens. Elisabeth Báthory. München: Kirchheim, 3. Aufl. 1999, ISBN 3874100383
  • Raymond T. McNally: Dracula was a woman: in search of the blood countess of Transylvania. New York: McGraw Hill, 1983, ISBN 0070456712
  • Tony Thorne : Countess Dracula: The Life and Times of Elisabeth Báthory, the Blood Countess. Bloomsbury Publishing Plc. 1997, ISBN 0747529000