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Diana Damrau

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Diana Damrau (* 31. Mai 1971 in Günzburg an der Donau) ist eine deutsche Sopranistin mit Schwerpunkten als Mozart-, Mahler- und Straussinterpretin.

Biografie und künstlerisches Wirken

Diana Damrau ist in Günzburg an der Donau geboren und aufgewachsen. Schon in sehr jungen Jahren begeisterte sie sich für klassische Musik, hatte zu Hause getanzt, geschauspielert und choreografiert. Es war letztlich der Film La Traviata von Franco Zeffirelli und mit Teresa Stratas in der Hauptrolle, der bei dem zwölfjährigen Mädchen den Wunsch auslöste, Opernsängerin zu werden. Sie erhielt Gesangsunterricht von der rumänischen Opernsägerin Carmen Hanganu, deren Mann Diana Damraus Musiklehrer war und der den entscheidenden Anstoß zur Ausbildung ihrer Stimme gab. Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte sie 1986 in Donaulichtspiele in Offingen (bei Günzburg). Die damals 15-Jährige sang mit Klavierbegleitung einen Part aus dem Musical My fair Lady.

Nach dem Abitur, das sie am Dossenberger-Gymnasium ihrer Heimatstadt absolvierte, entschied sie sich für eine professionelle Gesangsausbildung. Diana Damrau studierte an der Musikhochschule Würzburg und besuchte darüberhinaus Meisterklassen in Salzburg bei Hanna Ludwig sowie Edith Mathis. 1995 schloss sie ihr Studium mit Auszeichnung ab. Ihr Bühnendebüt gab sie als Eliza in My fair Lady am Stadttheater Würzburg. Dort verkörperte sie mit großem Erfolg viele Hauptpartien ihres Faches in Oper, Operette und Musical, so unter anderem Ännchen Der Freischütz, Gretel Hänsel und Gretel, Marie Zar und Zimmermann, Adele Die Fledermaus, Valencienne Die lustige Witwe sowie die Brezelverkäuferin in Die Nase von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch. Ferner trat sie als Alzima in der Uraufführung von Salieris Opera eroicomica Cublai, gran Kan de' Tartari auf.

Engagements führten die Sopranistin an die Opernbühnen von Mannheim und Frankfurt am Main. Sie spielte in diesen Häusern die Partien Gilda Rigoletto, Oscar Ein Maskenball, Zerbinetta Ariadne auf Naxos, Olympia Hoffmanns Erzählungen und die Königin der Nacht Die Zauberflöte. Mit letztgenannter Rolle gastierte die Sopranistin auch an den Opernbühnen wie Berlin, Frankfurt, Hannover, Darmstadt und Saarbrücken. Sie gewann mehrere Gesangswettbewerbe mit Auszeichnungen, so den 2. Preis beim Mozartfest-Gesangswettbewerb, Würzburg 1996; und den 2. Preis beim 7. Internationalen Mozartwettbewerb, Salzburg 1999.

2002 startete Diana Damrau ihre freiberufliche Karriere, die sie an große Opernhäuser der Welt führte: Wien, Berlin, München, Dresden, Hamburg, Mailand, London, New York, Salzburg. Im gleichen Jahr feierte die Sopranistin ihr USA-Debüt unter Leonard Slatkin bei der Eröffnung der Konzertsaison im Washingtoner Kennedy-Center. Beachtung fand ihr Auftritt zur Wiedereröffnung der Scala in Mailand im Dezember 2004, wo sie die Titelrolle in Salieris L'Europa riconosciuta sang. Als erste Sängerin überhaupt wagte sie im November 2007 an der New Yorker Met das Experiment, in Die Zauberflöte die Königin der Nacht sowie die Pamina in ein und derselben Inszenierung zu singen.

Das Repertoire der Sängerin reicht vom italienischen und französischen Fach über hohe lyrische Partien der deutschen Oper bis hin zu zeitgenössischen Komponisten wie Friedrich Cerha). Folgende Rollen hat Diana Damrau in ihrem Programm: Königin der Nacht (Die Zauberflöte), die sie in München, London und den Salzburger Festpielen gesungen hat, Konstanze (Die Entführung aus dem Serail), Susanne (Le nozze di Figaro) Gilda (Rigoletto), Norina (Don Pasquale), Adina (L'elisir d'amore), Rosina (Il barbiere di Siviglia), Ännchen (Der Freischütz), Adele (Die Fledermaus), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos), Sophie (Der Rosenkavalier), Zdenka (Arabella), Aithra (Die ägyptische Helena), Olympia (Hoffmanns Erzählungen) und andere.

Die Künstlerin ist auch Lied- und Oratoriensängerin. Ihr Konzertrepertoire, bei dem sie unter anderem von Helmut Deutsch, Stephan Matthias Lademann, Gerold Huber und Julius Drake begleitet wird, beinhaltet Werke von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Henri Duparcs, Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Giacomo Meyerbeer, Samuel Barber, Gabriel Fauré und Alexander von Zemlinsky. Ihre Konzertreisen führen sie an internationale und nationale Konzerthäuser, so nach Stuttgart, München, Berlin, Ingolstadt, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Hamburg, Luxemburg, Hongkong, Calgary, New York und andere. Diana Damrau ist regelmäßiger Gast bei der Schubertiade Schwarzenberg, beim Kissinger Sommer, den Salzburger Festspielen und zahlreichen anderen renommierten Festivals. Immer wieder kehrt sie auch in ihre Geburtsstadt zurück, so im Juli 2007 mit der „Italienischen Nacht“ auf dem Günzburger Schlossplatz mit dem Tenor César Gutiérrez, der Sinfonia Augustana unter der Leitung des Dirigenten Wolfgang Reß.

Ein Höhepunkt ihrer Karriere war das Openair-Konzert im Sommer 2006 im Olympiastadion von München (mit Placido Domingo). Zusammen mit dem argentinischen Bariton Ivàn Paley hat Diana Damrau ein umfangreiches Duo-Repertoire von Liedern (unter anderem von Clara und Robert Schumann sowie Gustav Mahler) aufgebaut, mit welchem die beiden Künstler seit 2002 konzertieren.

Mehrere CDs, Videos, Rundfunk- und Fernsehauftritte (BR, WDR, HR, ORF und BBC) runden die künstlerische Tätigkeit der Sängerin ab.

Diskografie

  • Arie di bravura (Arien von Salieri, Mozart und Righini)
  • Des Knaben Wunderhorn (Mahler), mit Iván Paley
  • Songs and Letters (Clara und Robert Schumann), mit Iván Paley, Martina Gedeck, Sebastian Koch
  • Das himmlische Leben (Lieder von Berg, Mahler, Zemlinsky, Wolf, Strauss)
  • Zaide/Mozart (Zaide) Wien 2006

DVDs

  • Die Zauberflöte (Königin der Nacht) Covent Garden London 2005 und Salzburger Festspiele 2006
  • Die Entführung aus dem Serail (Konstanze) Oper Frankfurt
  • Ascanio in Alba (Fauno) Salzburger Festspiele 2006
  • Der Riese von Steinfeld (Die kleine Frau) Wiener Staatsoper 2002

Auszeichnungen

  • 2007: Ernennung zur jüngsten Bayerischen Kammersängerin durch den bayerischen Wissenschaftsminister Thomas Goppel
  • 2005: Rose der Woche der Münchener Tageszeitung (TZ)
  • 2005: Stern des Jahres Der Münchener Abendzeitung

Literatur

  • Engelhardt Manfred: Eine Günzburgerin erobert die Welt. In: Augsburger Allgemeine, 21. Juni 2007, S. 3.
  • Jakob Rebekka: Die Diana, die ist sie nur für Günzburg. Italienische Nacht. Die Heimatstadt liegt ihrem Opern-Weltstar Damrau beim Heimspiel zu Füßen. In: Augsburger Allgemeine, 30. Juli 2007, S. 3.
  • Das Interview. Theaterfahrten zu Diana. In: Das Opernglas 11/2007, S. 20–24.
  • Heinze Rüdiger: Blindverkostung. Diana Damrau in München. Ein Plädoyer fürs Radiohören. In: Augsburger Allgemeine, 8. Februar 2008, S. 10.