Lombok
Lombok ist eine Insel in Indonesien. Sie ist Teil der Kleinen Sunda-Inseln und befindet sich in der Provinz Nusa Tenggara Barat. Auf der 4.725 km² großen Insel leben 2,4 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Mataram hat ungefähr 360.000 Einwohner.
Geographie
Die Lombok Straße markiert im Westen, zwischen Bali und Lombok, mit der Wallace-Linie die biogeografische Grenze zwischen der Tier- und Pflanzenwelt von Australien und Asien. Im Osten verläuft die Alas Straße nach Palau Sumbawa.
Die Insel ist vulkanischen Ursprungs. Sie ist von mehreren kleineren Inseln umgeben. Die bekanntesten sind die Gili Islands, die sich im Nord-Westen befinden. Im Nord-Osten liegen Gili Lawang und Gili Sulat Lombok. Die Hauptinsel ist gekennzeichnet von dem 3.726 Meter hohen Vulkan Gunung Rinjani, dem drittgrößten in Indonesien. Der Vulkan mit seinem Kratersee Segara Anak ist geschützt durch den Gunung Rinjani Nationalpark (1997 gegründet). Im südlichen Teil befindet sich eine fruchbare Ebene, in der Reis und Kaffee angebaut werden. Die Regenzeit ist von Oktober bis Mai, die Trockenperiode von Juni bis Oktober.
Bevölkerung
Die Einwohner gehören überwiegend zum Islam und unterteilen sich in 85% Sasaks, 10-15% Balinesen und eine Minderheit von Chinesen, Arabern, Javanesen und Sumbawanesen. Auf Lombok wird Hochindonesisch (Bahasa Indonesia) und ein lokaler Dialekt gesprochen.
Geschichte
Die erste bekannte Gesellschaft auf Lombok war ein Königreich der Sasak. Es zersplittere sich in kleinere Staaten und wurde ab Mitte des 18. Jahrhunderts von balinesichen Prinzen beherrscht. Die ersten Höllander landeten 1674 und siedelten später im Osten der Insel. Sie kämpften zusammen mit den Sasak in einer blutigen Revolte 1891 gegen die im Westen regierende Hindu-Dynastie aus Bali. Die Revolte endete 1894 mit dem Anschluss der gesamten Inselan an den Holländischen Kolonialbesitz. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Insel 1942 von den Japanern besetzt. Seit der Unäbhängigkeitserklärung vom 17. August 1945 ist Lombok Teil Indonesiens. Während politischer Unruhen in den 1960er Jahren wurden Kommunisten und Mitglieder der chinesichen Minderheit getötet.
Tourismus
Die Erschließung Lomboks durch den Tourismus als unberührte Alternative zu Bali begann um 1980. Das am weitesten entwickelte Touristenzentrum befindet sich um Senggigi und zieht sich 10 km an der Küstenstraße entlang. Die muslimisch geprägte Insel gilt als aggressiver gegenüber Touristen im Vergleich zum Nachbarn Bali mit seiner Hindu-Tradition und ist daher weniger beliebt. Eine Ausnahme für Backpacker sind die Gili Islands.
Verkehr
Der Selaparang Airport befindet sich in der Hauptstadt Mataram. Die Fährüberfahrt von Lembar nach Padang Bai auf Bali und dauert ungefähr 4 bis 9 Stunden. Von Labuhan Lombok nach Poto Tano auf Sumbawa braucht ein Fährschiff 2 Stunden. Außerdem verbinden, wie überall in Indonesien, Minibusse die wichtigsten Städte.