Salzkammergut-Lokalbahn
Salzkammergut-Lokalbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 63 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 760 mm (Bosnische Spur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Salzkammergut-Lokalbahn, kurz SKGLB oder Ischlerbahn, war eine Schmalspurbahn mit 760 mm Spurweite, die die Stadt Salzburg mit dem Kurort Bad Ischl verband.
Geschichte
Die zwischen 1890 und 1894 errichtete Schmalspurbahn führte von der Stadt Salzburg durch die schon im 19. Jahrhundert touristisch bedeutsame Region des Salzburger und oberösterreichischen Salzkammergutes nach Bad Ischl im Tal der Traun. Dort bestand Anschluss an die normalspurige Salzkammergutbahn. Die 63 km lange Strecke hatte eine Zweiglinie nach Mondsee. Die ursprünglich private Gesellschaft errichtete auch die Schafbergbahn.

Kernaktionär war ursprünglich die in München situierte Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG), die in Bayern eine Reihe von Nebenbahnen betrieb. 1939 wurde die Gesellschaft in den Besitz der Reichsgaue Salzburg und Oberdonau (nach 1945 Bundesländer Salzburg und Oberösterreich) übernommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterblieben dringende Modernisierungsmaßnahmen, wie etwa die oftmals geforderte Elektrifizierung, und die steigende Konkurrenz durch den Straßenverkehr führte zu einem Rückgang der Beförderungszahlen.
Am 30. September 1957 fuhr unter großer Anteilnahme der lokalen Bevölkerung der letzte Personenzug. Der Güterverkehr wurde noch bis zum 10. Oktober aufrecht erhalen, um die noch vorhandene Frachtmenge abzuführen. Nach Beschluß der Hauptversammlung vom 15. Oktober 1957 wurde das Unternehmen in Liquidation geführt. Die Stilllegung wurde in der lokalen Bevölkerung und unter großer Medienaufmerksamkeit von - letztlich erfolglosen - Protesten begleitet. Der öffentliche Personenverkehr wurde durch Postautobusse ersetzt. Die Gleisanlagen wurden während des Jahres 1958 abgetragen. Die Liquidation wurde am 15. Jänner 1964 abgeschlossen und das Unternehmen aus dem Handelsregister am Landesgericht Salzburg gelöscht.
Einige Lokomotiven und Waggons wurden an die Steiermärkischen Landesbahnen und die Zillertalbahn verkauft und sind so bis heute erhalten geblieben. Die Strecke wurde innerhalb kürzester Zeit abgetragen und die Trasse in mehreren Abschnitten zur Verbreiterung von Straßen herangezogen. Die Strecke von Salzburg nach Eugendorf blieb im wesentlichen unverbaut und ist heute ein beliebter Radweg.


Mit der Einstellung der SKGLB wurde erstmals in Österreich eine Bahnstrecke von nennenswerter Länge und überregionaler Bedeutung eingestellt. Heute erinnert vor allem das im einzig erhalten gebliebenen Heizhaus in Mondsee untergebrachte SKGLB-Museum an die Bahn. Hier sind drei Lokomotiven (zwei davon betriebsfähig konserviert) und einige restaurierte Waggons ausgestellt. Initiativen, ein kurzes Teilstück der SKGLB als Museumsbahn und touristische Attraktion wieder aufzubauen, waren bis dato nicht erfolgreich.
Zu den Lokomotiven 3 - 12, die der für die Steyrtalbahn entwickelten Lokomotive entsprachen, siehe Hauptartikel Steyrtalbahn 1–6.
Trivia
Die Abkürzung SKGLB wird scherzhaft als „Sie kommt gar langsam und bedächtig“ umgedeutet.


Bei der SKGLB dürfte es sich um Österreichs einziges Bahnunternehmen handeln, das es zu einer Verankerung im populären Liedgut gebracht hatte. Das Lied Zwischen Salzburg und Bad Ischl ist auch noch 50 Jahre nach der Einstellung der Bahn der Öffentlichkeit durchaus bekannt. Der Text beschreibt kurz und bündig die lange Zeit weit verbreitete Wahrnehmung von Lokalbahnen: Langsam, unbequem, doch in den Herzen der regionalen Bevölkerung verankert.
Literatur
- J. O. Slezak, Von Salzburg nach Bad Ischl, Geschichte der Salzkammergut-Lokalbahn, 2. Auflage, Verlag Slezak, 1995, ISBN 3-85416-170-0
- Kroboth, Slezak, Sternhart - Schmalspurig durch Österreich, 4. Auflage, Verlag Slezak, 1991, ISBN 3-85416-095-X
Weitere Quellen
- Handelsregisterauszug HRB 25 der Salzkammergut-Lokalbahn im Archiv des Landesgerichtes Salzburg
Film
- SWR: Eisenbahn-Romantik – Auf Kaisers Spur - Bahnidylle Salzkammergut (Folge 628)
Weblinks
- Commons: Salzkammergut-Lokalbahn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Geschichte der SKGLB mit historischen Fotos
- "WTM - Wiener Tramwaymuseum" (Railway & Tram / Club SKGLB)
- Konsortium SKGLB Reengineering Ges.n.b.R. (Revitalisierungsprojekt der Salzkammergut-Lokalbahn (SKGLB))
- SKGLB 2015plus - Technisches Konzept für die Wiedererrichtung der Salzkammergut Lokalbahn
- Club Salzkammergut-Lokalbahn und -Museum Mondsee
- Private Website über die SKGLB
- Private Website über ein Revitalisierungsprojekt der SKGLB