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Peter Melander von Holzappel

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Peter Melander Graf von Holzappel war ein bedeutender Feldherr im Dreißigjährigen Krieg und der Oberbefehlshaber der kaiserlich-ligistischen Truppen von 1647 bis zu seinem Tode (1648).

Peter Melander wurde am 17. Mai 1585 in Nieder-Hadamar an der Lahn als Sohn eines Bauern geboren. Seine ersten militärischen Gehversuche unternahm der streng protestantisch erzogene Melander zunächst in der niederländischen Armee; danach trat er in venezianische Dienste (1615). 1620 befehligte er als Oberst ein schweizerisches Regiment in Basel. Den ersten Höhepunkt seiner militärischen Laufbahn erreichte er 1633 mit der Ernennung zum Generalleutnant und geheimen Kriegsrat des Landgarfen Wilhelm V. von Hessen-Kassel. Landgraf Wilhelm war mit den Schweden verbunden und somit kämpfte Peter Melander mit seinen hessischen Truppen gegen die kaiserlichen, denen er auf westfälischem Gebiet empfindliche Niederlagen beibringen konnte (26. Mai Einnahme Hamms; 27. Juni 1634 Sieg gegen den ligistischen General von Bönnighausen, der gezwungen wird, sich über den Rhein zurückzuziehen). Nach dem Tod Landgrafs Wilhelm (Herbst 1637) hielt dessen Frau Landgräfin Amalie Elisabeth an seiner anti-habsburgischen Bündnispolitik fest. Eine Haltung, die Melander nicht länger gewillt war zu unterstützen. Er legte Mitte Juli 1640 den Oberbefehl über die hessischen Truppen nieder und wurde nun vom Kaiser umgarnt und hoffiert. Am 23. Dezember 1641 wurde Melander zum Reichsgrafen von Holzappel ernannt und erhielt am 15. Februar 1642 eine kaiserliches Feldmarschallpatent.

Allerdings übernahm er erst wieder 1645 nach dem Einfall Wrangels in Westfalen militärische Aufgaben. Er besetzte am 30. November 1646 Paderborn und erhielt nach dem Tode von Matthias Gallas den Oberbefehl über die gesamten kaiserlichen Truppen, die er im Juli 1647 nach Böhmen führte. Dort stießen etwa 10 000 Bayern unter dem Oberbefehl von Gronsfeld hinzu. Unstimmigkeiten zwischen den beiden Generälen führten jedoch recht schnell zur erneuten Trennung der beiden Heere. Die Verbände Melanders zogen sich in Richtung Donau (Januar 1648) zurück und wurden in der Nähe des Dorfes Zusmarshausen bei Augsburg von einem schwedisch-französischem Heer unter Wrangel und Turenne überfallen. Melander, der sich mitten in das Kampfgetümmel gestürzt hatte, wurde von zwei Schüssen tödlich getroffen. Er starb am 17. Mai 1648 in Augsburg an den Verwundungen, die er in der Schlacht bei Zusmarshausen erhalten hatte.

Melander, der heute größtenteils vergessen scheint, war zu seinen Lebzeiten ein hochangesehener Kriegsherr, um dessen Dienste fast alle Kriegsmächte buhlten.

Literatur