Student
Dieser Artikel befasst sich mit Studierenden, andere Bedeutungen unter Student (Begriffsklärung).
Als Studenten bezeichnet man alle an einer Hochschule immatrikulierten Personen, die dort akademische Studien betreiben, um sich i.d.R. zu einen Beuf ausbilden zu lassen.
Ein vermeintlich (vergleiche Genus im Gegensatz zu Sexus) geschlechtsneutrales Synonym, das seit der Emanzipation v. a. im Hochschulbereich verwendet wird, lautet Studierende.
In der Regel wird angestrebt, dass Studium mit einem akademischen Grad abzuschließen. Eine Promotion findet nur in Ausnahmefällen im Rahmen eines regulären Studiums statt (z. B. Medizin), ggf. erfolgt aber eine Immatrikulation als Promotionsstudent.
Ein Student besucht meistens die jeweilige Hochschule, um an Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Eine Ausnahme bildet das Fernstudium, wie es beispielsweise von der FernUniversität in Hagen angeboten wird.
In Deutschland werden in einigen Bundesländern von Studenten teilweise Studiengebühren erhoben. Bedürftigen Studenten können durch Bildungskredit und BAföG unterstützt werden. In der Schweiz sind Studiengebühren kantonal geregelt. Studierende in Erstausbildung können in ihrem Wohnkanton ein Stipendium beantragen, alle anderen eine Studiendarlehen.
Studenten, die sich durch hervorragende Leistungen auszeichen, können Stipendien erhalten.
Im Wintersemester 2003/2004 studierten 2.026.000 Menschen an deutschen Hochschulen.
16. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks
Im Jahr 2000 waren
- 23 % in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
- 20 % in Sprach-/Kulturwissenschaften
- 18 % in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen
- 18 % in Mathematik, Naturwissenschaften
- 15 % in Sozialwissenschaften, -wesen, Pädagogik, Psychologie
- 25 % in Medizin
eingeschrieben.
67 % waren erwerbstätig.
6,7 % der Studenten waren bereits Eltern(teil).
Quantitatives Geschlechterverhältnis bei den Studierenden
Hinsichtlich des quantitativen Geschlechterverhältnisses an den Universitäten gibt es große Schwankungen zwischen den verschiedenen Fachbereichen. In den Sozial- und Geisteswissenschaften herrscht ein Frauenüberschuss, in technischen Studienrichtungen hingegen ist der Frauenanteil eher gering.
Hinsichtlich der mittleren Studiendauer gibt es allerdings kaum Unterschiede. Eine Statistik der schweizerischen Hochschulen zeigt durchschnittlich 103 % (11,9 Semester) gegenüber männlichen Studenten, was mit einer Mutterschaft von etwa 5-10 % der Studentinnen erklärbar ist. Dennoch würde sich der 3-prozentige, aber signifikante Unterschied (2 Monate in der Studiendauer) ohne zwei Fachgebiete umkehren: bei 5 von 7 Fachgruppen ist die Studiendauer um einige Prozent kürzer, nur bei Technik und "Anderen" länger.
Obwohl in etwa gleich viele Frauen wie Männer ein Studium beginnen, gibt es prozentual mehr Studienabbrüche von Frauen, was sich ebenfalls durch Mutterschaft oder geplante Mutterschaft erklären lässt.
In der Schweiz beträgt der Frauenanteil an Universitäten laut BFS bei Studienbeginn um 53,9 %, bei den Studienabschlüssen nur noch 43,9 %. Rund 32 % der Studentinnen brechen ihr Studium ab (im Gegensatz zu rund 28 % der männlichen Studenten). Von den Personen mit Studienabschluss streben weniger Frauen als Männer eine akademische Karriere an, so dass der Frauenanteil bei den Assistenzen und Forschungsassistenzen auf 29 % sinkt. Das Lehrperson an Schweizer Universitäten besteht aus 19 % Frauen bei den Dozenten und 6 % bei den Professoren. Bei den Doktoranden betrug der Frauenanteil 2002 rund 37 %, bei den Habilitationen rund 13,5 %.
In Deutschland betrug nach Angaben des statistischen Bundesamtes im Wintersemester 2002/2003 der Frauenanteil der Studienanfänger knapp über 50 %, bei den Studierenden insgesamt waren jedoch nur noch 47 % Frauen. Einen überdurchschnittlich hohen Frauenanteil gab es in den Bereichen Veterinärmedizin (82 %) und Sprach- und Kulturwissenschaften mit 68 %. In den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften betrug der Frauenanteil lediglich 36%, in den Ingenieurwissenschaften nur 21 %.
Nach Zahlen des statistischen Bundesamtes von 1995 wurden 31,5 % der Promotionen in Deutschland von Frauen abgelegt, bei den Habilitationen sank der Anteil auf 13,8 %. Dementsprechend waren nur 8,2 % der Professoren weiblich, in der höchsten Besoldungsstufe C 4 sogar nur 4,8 %.
Ähnliche Zahlen gelten nach Statistik Austria auch für Österreich. Im Wintersemester 2001/2002 gab es demnach etwa gleich viele männliche und weibliche Studierende. Der Frauenanteil in geisteswissenschaftlichen Studienrichtungen war mit 77 % der Studienanfänger überdurchschnittlich hoch, im Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Bereich kamen die Frauen noch auf einen Anteil von 53 %. Die Studenten in technischen Studienrichtungen waren jedoch zu weniger als 25% weiblich, bei den Absolventen in diesem Bereich lag der Frauenanteil nur bei 18 %, und die Doktoranden bestanden nur noch zu 9 % aus Frauen.
Siehe auch
- AStA
- Berufsakademie
- Bundesweiter Studentenverband
- Fachhochschule
- Fachschaft
- Frauenstudium
- Hiwi (Student)
- Kunst- und Musikhochschulen
- Österreichische Hochschülerschaft
- Studentenbewegung
- Studenteninitiative
- Studentenlieder
- Studentenverbindung
- Studentenwerk, Deutsches Studentenwerk
- Studienberatung
- Studienplatz
- Studium generale
- Studierendenschaft, verfasste Studierendenschaft
- Studentenprotest und -demonstrationen
- Taliban (arabisch für Student)
- Universität, technische Universität
- VSS-UNES-USU
- ferner: AEGEE, AIESEC, IAESTE, bdvb