Curt Herzstark
Curt Herzstark (* 26. Januar 1902 in Wien, † 27. Oktober 1988 in Liechtenstein) war Erfinder und Büromaschinenmechaniker.
Als Sohn eines Büromaschinenhändlers beschäftigte er sich schon früh mit diesen Geräten und arbeitete zunächst als Vertreter. Dabei erkannte er den Bedarf an einer kleinen, leichten und einfach zu bedienenden Rechenmaschine. Dies führte ihn zur Erfindung der Curta, einer mechanischen Rechenmaschine in Form eines 85 mm hohen Zylinders mit 53 mm Durchmesser, der bequem in einer Hand gehalten werden konnte während man mit den Fingern über Stellschieber Zahlen eingab und dann über eine Kurbel den Rechenvorgang auslöste.
Noch bevor er diese Idee ausarbeiten konnte, wurde er als Halbjude von den Nationalsozialisten unter falschen Anschuldigungen im Jahr 1943 verhaftet und kam in das Konzentrationslager Buchenwald. Dort wurde er als Leiter einer Abteilung eingesetzt, die sich mit der Herstellung von feinmechanischen Präszisionsteilen, unter anderem auch für die Heeresversuchsanstallt in Peenemünde für die Herstellung der V2-Rakten beschäftigte. Er machte seinen Einfluss geltend, um andere Mithäftlinge vor dem Tod zu bewahren indem er sie in seiner Abteilung einsetzte.
Durch einen Zufall wurde er von einem ehemaligen Geschäftskonkurrenten erkannt und es wurde ihm erlaubt, an seiner Erfindung weiter zu arbeiten, für die er so die Konstruktionszeichnungen anfertigen konnte. Zur Umsetzung selbst kam es erst nach seiner Befreiung durch alliierte Truppen. Er floh zunächst mit seinen Zeichnungen nach Wien, fand aber keinen Geldgeber für den Start einer Produktion. Schließlich wurde er nach Liechtenstein eingeladen, wo eine Fabrik zur Herstellung der Curta gegründet wurde.
Herzstark arbeitete, nachdem ihm die Leitung der Fabrik zunächst in wirtschaftlicher Hinsicht ausgebootet hatte, Anfang der 1950er Jahre als Berater für deutsche und italienische Büromaschinenhersteller. Nach wie vor lebte er jedoch in seiner Wahlheimat Liechtenstein, wo er auch 1988 starb.