International Grand Lodge of Druidism
Druiden-Orden
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Der Druiden-Orden ist ein weltweit tätiges Logen-System, welches auf Symbolen und Traditionen des Druidentums der Kelten beruht und das Gute im Menschen fördert und Freundschaft unter den Mitgliedern pflegt.
Inhaltsverzeichnis
- Organisation (lokal bis weltweit) - Logen-Systeme allgemein - Gliederung des Druiden-Ordens - Geschichtlicher und esoterischer Hintergrund - Symbole des Druiden-Ordens - Literatur - Weblinks
Organisation (lokal bis weltweit)
Der Druiden-Orden ist ähnlich aufgebaut wie andere Logen-Systeme, z.B. die Freimaurerei. Die lokalen oder regionalen Logen sind in Grosslogen (GL) zusammengefasst, wobei der schweizerische Zweig des Druiden-Ordens Ordens nur eine einzige GL kennt, während sich in der Bundesrepublik die dreiteilige Gliederung durchgesetzt hat, nämlich Loge, Distriktgrossloge (Landes-GL genannt) (in etwa das Gebiet eines Bundeslandes umfassend), und Nationale GL als Bundes-GL. Nach Sprachgruppen sind die nationalen GL in GL des betreffenden Sprachraumes zusammengeschlossen z.B. im deutschen Sprachraum die GL Zentraleuropa.
Alle nationalen GL sind in einem Weltverband, der IGLD (International Grand Lodge of Druidisme) vereint. Diese 1908 gegruendete Welt-Grossloge kennt ein ständiges Sekretariat in London sowie einen turnusgemäss wechselnden Präsidenten. Alle vier Jahre findet ein Weltkongress in einem andern Lande statt. Der Welt-GL kann sich ein Mitglied einer örtlichen Loge zusätzlich als Mitglied anschliessen und somit am Weltkongress teilnehmen. Dort aber sind nur die Delegierten der einzelnen Länder stimmberechtigt; sie wählen den Welt-Vorstand.
Logen-Systeme allgemein
Die Loge ist die lokale, unterste Basis-Organisation eines weltweit tätigen Männerbundes, der wesentliche Elemente der Einweihungslehre (Initiation) beinhaltet.
Eine Loge ist auch eine esoterische Gemeinschaft, wobei unter esoterisch „nach innen gewandt“, zu verstehen ist. Dies bedeutet zu wissen, dass im Unbewussten, im wahrhaft Innern eines jeden Menschen Kräfte schlummern, die man durch geeignete Massnahmen wecken, pflegen und entfalten kann.
Streng abgegrenzt ist eine Loge von einem kulturellen Verein, obwohl sie rechtlich ebenfalls den Status eines Vereins hat. Ebenso besteht in der Zielsetzung und Arbeit ein Unterschied zu den sog. Service-Clubs, wie Rotary, Kiwanis, Lions usw.
Weltweit kennt man folgende Logen-Organisationen in der Reihenfolge ihrer Bedeutung: Freimaurer-Logen der verschiedensten Systeme,Odd-Fellows-Logen,Druiden-Logen. Lediglich in der Schweiz tätig ist die Logen-Organisation der "Philanthropischen Gesellschaft, Union".
Das gemeinsame aller Logen-Organisationen, die wirklich diesen Namen verdienen, ist ihre Einweihungslehre. Nach Vaillant zählen dazu die folgenden Elemente, welche für jede dieser Organisationen typisch sind: - Tradition - Symbolik - Esoterik - Der Dreier-Begriff, als wichtiges Zahlensymbol - Rituale und Zeremonien - Mythen als Stütze der Einweihung
Als weitere charakteristische Eigenschaften einer Logen-Organisation seien erwähnt: - die Ausschliesslichkeit (nur Männer werden aufgenommen) - (seit einigen Jahrzehnten gibt es auch reine Frauenlogen) - strenge Aufnahmebedingungen - eine von unten nach oben gehende Organisationsstruktur, welche streng hierarchisch, fast
militärisch oder aber auch demokratisch sein kann
- Uebergabe von Insignien oder Gegenständen bei der Aufnahme - nach aussen mehr oder weniger geheime Tätigkeit oder Mitgliedschaft, oder zum mindestens
"geschlossene Gesellschaft".
Gliederung des Druiden-Ordens
Der Druiden-Orden kennt drei Grade, nämlich
- Ovaten - Barden - und Druiden
Ein umfassendes Hochgrad-System ist nicht vorhanden. In einigen ausländischen Druiden-Ordenszweigen kennt man ein Hoch-Erz-Kapitel.
Der Vorsitzende der Druiden-Loge heisst Edel-Erz, er hat eine Doppelfunktion: er ist Präsident der Loge als Verein und zugleich das wichtigste Glied im Ablauf des Rituals. Ihm zur Seite steht ein Vorstand, meistens Büro genannt, mit mehreren Beamten. Der abgetretene Edel-Erz erhält als Auszeichnung für gute Amtsführung meistens einen Ehrengrad unter der Bezeichnung "Alt-Edel-Erz". Der 2. Mann des Vorstandes ist der Unter-Erz; er ist Stellvertreter des Edel-Erzes, spielt im Ritual eine wichtige Rolle, und führt im 2. Teil der Sitzung, in der sog. Nach-Loge, den Vorsitz. Er organisiert auch alle gesellschaftlichen Anlässe und ist für die Schulung der Neuaufgenommenen verantwortlich. Der 3. Mann im Ritualablauf ist der amtierende Alt-Edel-Erz. Er überwacht die Einhaltung des Rituals, der Gesetze und der Tradition. Die übrigen Beamten, also Mitglieder des Vorstandes, sind: der Sekretär, Schatzmeister und evtl. auch zusätzlich Rechnungsführer, Herold (in etwa Zeremonienmeister), Innere Wache oder Türhüter und schlussendlich Archivar.
Das Mindestalter für eine Aufnahme in den Druiden-Orden beträgt 25 Jahre; doch sind die meisten Neuaufnahmen in der Altersstufe von 40-50 Jahren. Das Aufnahmegesuch wird in einer geheimen Ballotage (Kugelung) bestätigt und die Aufnahme rituell vollzogen. Das brüderliche Du ist weltweit üblich und man spricht in den Logen selbst von Brüdern, im Aussenraum und in der Oeffentlichkeit jedoch von Freunden.
Unterschiedliche System-Richtungen (Obedienzen) gibt es nicht. Frauen werden nicht aufgenommen, doch sind die weiblichen Angehörigen der Druiden bei gesellschaftlichen Anlässen dabei, ebenso bei den sog. weissen Logen, die allerdings selten stattfinden.
Der Vatikan hat sich offiziell nie gegen den Druiden-Orden ausgesprochen und hat demzufolge katholische Mitglieder nie exkommuniziert. Es besteht absolut keine religiöse Bindung; auch ein ausgesprochener Atheist kann Mitglied werden oder sein. Ueber konfessionelle und politische Fragen wird nicht diskutiert. Das gegenseitige Besuchsrecht in in- und und ausländischen Logen ist gewährleistet.
Das geistige Leben in der Loge wird geprägt von Vorträgen eher esoterisch-geistiger Natur, über welche grundsätzlich nicht diskutiert wird, es sei denn mit Zustimmung des Vortragenden. Vorträge solcher Art werden immer im rituellen Rahmen im Innenraum gehalten.
Die drei Grade werden ungefähr in 1-2 Jahren durchlaufen; wobei der 2. und 3. Grad mittels Beförderungs-Ritualen erreicht wird. Es besteht Ritual-Freiheit innerhalb einer GL, aber die Rituale der einzelnen Logen gleichen sich mehr oder weniger. Sie werden von der GL genehmigt.
Die meisten Druiden-Logen tagen praktisch einmal pro Woche, wobei 2-3 rituelle Sitzungen pro Monat stattfinden, jedes Mal im sog. Innenraum. Anschliessend trifft man sich im Aussenraum, auch Refektorium genannt, immer zu einem Imbiss und pflegt die Geselligkeit.
Das Logenjahr beginnt am 1. Mai, dem Neujahrsfest der alten Kelten, welches Beltaine genannt wurde. Höhepunkte sind Aufnahmefeiern im Frühling oder Herbst/ Winter. In vielen Logen wird die Sommer-Sonnenwende, und zum Teil auch die Winter-Sonnenwende in Erinnerung an die Feste der alten Druiden gefeiert. Im Sommer ist eine Pause in der rituellen Arbeit, doch trifft man sich lose zu einem Treffen oder zu einem gemischten Anlass des Sommerprogramms. Anfangs November findet jedes Jahr eine Jahres-Trauerloge statt, in welcher man allen verstorbenen Brüder der Loge gedenkt.
Der geschichtliche und esoterische Hintergrund
1781 wurde der Alte Orden der Druiden (A.O.D.) in Anlehnung an die alten Druiden der Kelten in London gegründet. Die damalige Zeit war reif für allerlei Strömungen, die sich alle zum Ziel gesetzt hatten: Die Menschlichkeit und Toleranz zu fördern.
Die rasche Ausbreitung des Ordens in England führte 1833 zu einer grossen Spaltung, indem unter der Bezeichnung V.A.O.D. (Vereinigter Alter Orden der Druiden), ein Teil der englischen Druiden eine eigene GL gründeten. Beide GL, welche heute noch bestehen, sind der Welt-GL angeschlossen. Weltweit breitete sich der Orden vor allem in englisch sprechenden Ländern aus. So entstand 1832 die erste Loge in den USA, 1830 in Australien. 1872 wurde die erste Lage in Deutschland, bezeichnenderweise von den USA aus, gegründet.
In der Schweiz fasste der Druiden-Orden 1912 zum ersten Male Fuss. Die erste Loge wurde in Zürich, vorwiegend durch deutsche Emigranten gegründet. Deren Tätigkeit schlief aber nach dem 1. Weltkrieg ein. 1908 fand die Gründung der Welt-GL an der Konferenz in Hull/England statt. Aber erst seit 1913 sind durch den Welt-Kongress von London alle verschiedenen Ordens-Zweige der Welt vereinigt.
Heute ist der Orden in der westlichen Welt etabliert. Die genaue Mitgliederzahl ist nicht bekannt, sie schwankt, je nach Autor, zwischen 50'000 und 2 Mio. Die Tätigkeit beschränkt sich jedoch auf die englisch sprechenden Ländern, auf Skandinavien und Zentraleuropa.(Deutschland, Schweiz). In den romanischen Ländern konnte der Orden nie Fuss fassen. In der Bretagne in Frankreich gibt es eine druidische Organisation, welche aber nicht der Welt-GL angehört und anders geartet ist. Auch eine englische Druiden-Organisation, welche jährlich um die Sommer-Sonnenwende durch spektakuläre Anlässe in Stonehenge von sich reden macht, gehört nicht zum Orden.
Hauptziele des Ordens sind: Freundschaft, Toleranz und Wohltätigkeit nicht nur untereinander, sondern gegenüber allen Menschen. Der Orden soll seine Mitglieder dazu anhalten, 'besser' zu handeln, echte Freundschaft über hohles Profitstreben zu stellen,, Ressentiments auszuräumen und sich den Sinn für Schönheit und Wahrheit wachzuhalten. Er leitet seinen Namen von den alten Druiden, den Eichenkundigen, den Wissenden, her, die als Priester, Aerzte, Lehrer, Richter und Berater dem Volk der Kelten einst durch ihr Streben um die Wahrheit, Treue, Mannesmut und Weisheit ein Vorbild der Tugend zu geben trachteten.
Der Kernpunkt der druidischen Lehre ist zusammengefasst in den sieben Grundregeln, auch die 'Lehren Merlins' (des Zauberers aus der keltischen Sage) genannt, die da lauten:
1. Befleissige dich, deine Kenntnisse zu mehren, denn Wissen ist Macht. 2. Wenn du Macht hast, übe sie mit Vernunft aus, und sei eingedenk, dass sie wieder aufhören kann. 3. Ertrage des Lebens Übel mit Standhaftigkeit, und bedenke, dass irdischer Kummer nicht ewig währt. 4. Uebe die Tugend, denn sie gibt Frieden. 5. Verabscheue das Laster, es bringt Unglück und Sorge. 6. Sei ein guter Bürger deines Vaterlandes. 7. Uebe die geselligen Tugenden, so wirst du von vielen Menschen geliebt werden.
Symbole des Druide-Ordens
Der siebeneckige Druidenstern ist das Haupt-Symbol der Druiden. Jeder Strahl symbolisiert eine Tugendregel. Das allzeit gültige Passwort der Druiden ist: Einigkeit, Frieden und Eintracht. Damit wird alles besiegelt. Ueber das Ritual haben alle Druiden zu schweigen. Schweigen gilt als Tugend. Rituale haben eine bestimmte spirituelle Wirkung. Rituale können Gemeinsinn wecken.
Aehnlich ist die Funktion des Symbols. Es ist Wahrzeichen, Kennzeichen und Sinnbild. Symbole sind Ueberschriften zu einem Text, den sich jeder selbst schreibt. Das Symbol ist ein stellvertretendes Zeichen, welches einen Sinnenzusammenhang bildlich ausdrückt. Das Symbol verkörpert den Charakter der Zusammengehörigkeit. Es erweckt das Bewusstsein von der Einheitlichkeit. Symbole schweissen zu einer Gemeinschaft zusammen. Symbole sind allgemein verständlich, ohne an eine bestimmte Sprache gebunden zu sein,
Die Symbole des Druiden-Ordens stammen alle aus dem alten Druidentum der Kelten. Der Orden hat jedoch die keltische Religion und ihre Götterlehre nicht übernommen.
Der Druidenstern ist das Symbol der Erhabenheit und der Reinheit. Er hat sieben Strahlen. Diese Sieben ist eine heilige Zahl. Sie ist das Symbol der Vollendung. Der höchste Gott der Kelten, sagten die alten Druiden, war Teutates, der Starke, Kräftige. Er wurde unter den Eichen verehrt. Die Eiche versinnbildlicht somit den modernen Druiden Stärke und Kraft. Der Altar der Druiden ist der Druidenstein. Auf zwei aufrecht stehenden Steinen ruht waagrecht ein dritter. Er ist Sinnbild der Festigkeit und der Beständigkeit des Bundes. Die lodernde Flamme ist das Licht der Erkenntnis und und des Wissens, sie bedeutet zugleich Herzenswärme und Seelenreinheit. Die Mistel steht für ewige Erneuerung und die Jugendkraft, sie ist somit auch das Emblem der Ovaten, also der Lehrlinge das Ordens. Mit der Sichel schnitt einst der Druide von der heiligen Eiche die Mistel. Darum bedeutet die Sichel die zielbewusste Arbeit. Die Harfe war das Instrument der Barden, der keltischen Sänger; sie symbolisiert Harmonie und Frieden. Das Schwert dient zur Abwehr alles Bösen Es steht für Recht und Gerechtigkeit. Der Schild ist der Schutz an sich.
Druiden ziehen sich in ihren Hain, ihren Innenraum im Logenheim zurück, wenn sie mit Ritual und Symbolen allein sein wollen, und dulden dabei keine Neugierigen.
In den drei Graden wird gelehrt:
a) für die Ovaten, dem 1. Grad: Erkenntnis und Wissen. b) für die Barden, dem 2. Grad: Kunstverständnis und der Sinn für alles Schöne. c) für die Druiden, dem 3. Grad: Wollen, Beschliessen und Handeln.
Die Grundfarbe der Insignien ist in allen drei Graden gleich, nämlich blau. Der grüne Rand bei den Ovaten erinnert an Hoffnung, nämlich dass sich der Ovate, der Lehrling, im Orden bewähren möge.
Das Aufnahmeritual der Druiden entspricht in den Grundzügen demjenigen anderer Logen-Systeme. Eine Verpflichtung (kein Eid) wird ihm mündlich und schriftlich abgenommen.
Die Hauptcharakteristiken des Druiden-Ordens sind:
- Eine initiatorisch Gesellschaften, ihre Mittel sind vor allem das Ritual und die
zeremonielle Einweihung
- Er blickt auf eine alte Tradition zurück; der Ursprung, also die Ideologie ist uralt. - die Gründung der modernen Ausprägung fand jedoch im 18. Jahrhundert, in London / England
statt
- Er erkennt in der Zahl Drei eine wichtige Zahl: Einigkeit, Frieden und Eintracht.
Oberstes gemeinsames Ziel aller Druiden-Logen ist: Das Gute im Menschen zu fördern und Freundschaften unter den Mitgliedern zu pflegen. Alle Logen-Systeme der Welt kennzeichnen sich durch zwei grosse gemeinsame Gedanken, nämlich: Humanität und Toleranz.
Literatur
Der Druiden-Orden kennt, zum Unterschied von anderen Logen-Systemen, praktisch keine öffentlich zugängliche Literatur. Deshalb seien als wichtige Quellen ausserhalb des Druidentums genannt:
- Bernard Vaillant: Westliche Einweihungslehren, München, Hugendubel,1986,
ISBN 3-88034-290-3
- Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer-Lexikon,
München, Herbig, 2000, ISBN 3-7766-2161-3
- Horst E. Miers: Lelxikon des Geheimwissens, München, Goldmann, 1986, ISBN 3-442-11708-9
- Peter Wendling: Die Unfehlbaren, Zürich, Schweiz. Verlagshaus, 1991, ISBN 3-7263-6635-0
- Wolf J. Bütow: In guter Gersellschaft, Düsseldorf, Econ, 1981, ISBN 3-430-11598-1
- Georg Schuster: Geheime Gesellschaften, Verbindungen und Orden, Wiesbaden, Fourier, 1905,
ISBN 3-925037-53-5
- Franjo Terhart: Einweihungslehren, München, Goldmann, 1996, ISBN 3-442-12269-4
- Karl-Heinz Lock: Geheimbünde, München, Heyne, 1994, ISBN 3-453-05607-8
Weblinks
- http://www.igld.org International Grand Loge of Druidisme
- http://www.vaod.de Deutscher Druiden Orden DDO
- http://www.sdo.ch Schweizer Druiden Orden SDO
- http://www.druidnetworks.org/directory
- http://www.geocities.com/caldruids/ United Ancient Order of Druids, UAOD