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Rheine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
fehlt noch Position von Rheine (Westfalen) innerhalb Deutschlands
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Steinfurt
Fläche: 145,08 km²
Einwohner: 76.095 (01.01.2003)
Bevölkerungsdichte: 527 Einwohner je km²
Höhe: 27-90 m ü. NN
Postleitzahlen: 48429, 48431, 48432
(bis 1993: W-4440)
Vorwahlen: 05971, 05975, 05459
Geografische Lage: 52° 17' n. Br.
07° 26' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: ST
Gemeindeschlüssel: 05 5 66 076
Gliederung des
Stadtgebiets:
11 Stadtteile,
5 Stadtbezirke
Offizielle Website: www.rheine.de
E-Mail-Adresse: Stadt Rheine
Politik
Bürgermeister: Angelika Kordfelder (SPD)
seit 2004
Mehrheitspartei
im Stadtrat:
CDU

Rheine an der Ems ist eine Stadt in Westfalen (Bundesland NRW). Ihre Einwohner sind die Rheinenser, das Adjektiv hingegen lautet Rheiner ("Rheiner Volksblatt").

Die größte Stadt im Kreis Steinfurt liegt nördlich von Münster und westlich von Osnabrück am nördlichen Rand des Münsterlandes zu Niedersachsen, unweit der Grenze zu den Niederlanden.

Geschichte

Archäologische Funde zeugen davon, dass der Raum Rheine bereits ab der mittleren Bronzezeit, etwa um 2100 v. Chr., besiedelt war. Bevor vom Nordosten Europas die Germanen kamen, besiedelten die Kelten das Land bis westlich zur Ems. Die Kelten betrieben Ackerbau mit stählernen Pflügen, bauten Getreide wie Dinkel und Emmer an und hielten sich Haustiere zur Arbeit und Ernährung. Die Siedlungen der Kelten zeichneten sich durch ihre strategische Lage aus; lagen diese nicht selten an wichtigen Handelswegen.

600 bis 500 v. Chr. sind frühe menschliche Besiedelungen am Altenrheiner Berg durch Ausgrabungen belegt.

Fast dreitausend Jahre nach der ersten Besiedlung wurde unter Karl dem Großen auf dem Hofgut der Villa Reni, die an einem wichtigen Ort und Handelsweg über die Ems lag, eine Kirche gebaut und dem hl. Dionysius geweiht.

Die erste urkundliche Erwähnung von Reni für den späteren Namen der Stadt findet sich 838 n. Chr. in einer Urkunde von Ludwig der Fromme, der am 7. Juni d. J. die neue Kirche dem Benediktinerinnenstift Herford schenkte. Die Kurzform Reni ist keltischen Ursprungs (ren, rein = fließen) und bedeutet in etwa "Siedlung am Fluß".

1310 legte Bischof Ludwig II. die ersten Stadtbefestigungen an, am 15. August 1327 verlieh er das Münsterische Stadtrecht an Rheine.

Von 1400 bis 1527 wurde die katholische Pfarrkirche St. Dionysius gebaut.

1437 gründeten Kreuzherren das Kloster Bentlage.

Eine Markenrolle von 1469 belegt, dass es in dem Gebiet nördlich und östlich des Stadtberges, im heutigen Stadtteil Altenrheine, zehn Bauernhöfe gab, die alle noch heute existieren. 1623 lagerte der Feldherr Tilly mit seinem Heer in diesem Gebiet.

1647, kurz vor dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs, fand am 20./21. September und am 19. Oktober die Schlacht bei Rheine zwischen schwedischen und hessischen Soldaten auf der einen Seite und den Kaiserlichen, die die Stadt besetzt hielten, auf der anderen Seite statt. Rheine wurde mit glühenden Kugeln bombardiert, die die Nikolaikirche und 365 Häuser zerstörten.

1659 gründeten Franziskanermönche das erste Gymnasium in Rheine, das Dionysianum. Franziskaner waren seit 1635 in Rheine ansässig.

1816 wurde Rheine dem Kreis Steinfurt zugeordnet.

1844 begann die Industrialisierung in Rheine mit dem Bau der ersten mechanisch betriebenen Textilfabrik im Münsterland.

1850 wurden die Dörfer Altenrheine, Elte, Mesum und Rheine links der Ems in das Amt Rheine eingegliedert.

1855 erreichte die Eisenbahn von Osnabrück aus Rheine (Hannoversche Westbahn), 1856 wurde die Strecke nach Emden ("Emslandstrecke") eröffnet.

1899 wurde nach siebenjähriger Bauzeit der Dortmund-Ems-Kanal fertiggestellt.

Von 1899 bis 1905 wurde die St.-Antonius-Basilika in neo-klassizistischem Stil erbaut, die höchste Kirche des Münsterlandes.

1936 wurde der Heimattiergarten Bentlage, der heutige Naturzoo, eröffnet.

1975 wurde das Amt Rheine in die Stadt eingemeindet, die Stadtfläche dadurch nahezu verdreifacht.

1976 endete auch in der traditionsreichen Eisenbahnerstadt Rheine als letztem Ort in der (damaligen) Bundesrepublik Deutschland die Dampflokära. Die Dampftraktion hatte Rheine seinerzeit zum "Wallfahrtsort" der Eisenbahnfreunde gemacht.

1986 wurde die erste Autobahnauffahrt (A 30) in Kanalhafen freigegeben. 1988 wurde die Umgehungsstraße (B 70n) fertiggestellt.

1993 wurde der 1919 eröffnete Rangierbahnhof stillgelegt.

Dialekt

Niedersächsisch, ugs. Plattdeutsch (bzw. nedersässisch un Plattdüütsch) ist die ursprüngliche Sprache in Rheine und Umgebung. Überwiegend die ältere einheimische Generation (nicht Zugewanderte) verwendet diese Sprache noch im Gespräch miteinander. Die Sprache wird aber auch von der mittleren Generation noch gut verstanden, teilweise benutzt oder auch mit dem Hochdeutschen vermischt

Sprachbeispiele: „Kiek de äs wier drin, woar iätten un drinken un fiern spaß mäck. Use wichter un jungs küernt noch up platt küern.”

siehe auch Niederdeutsche Bühne in Rheine

Politik

Gemeinderat

Die Sitzverteilung im Rathaus nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004:

Stadtteile

Rheine (Stadt), Elte, Mesum, Hauenhorst, Catenhorn, Altenrheine, Eschendorf (Kibitzheide), Gellendorf, Rodde, Schotthock, Dorenkamp, Dutum, Wadelheim, Bentlage.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Antonius-Basilika
  • Kloster Bentlage, 1437 gegründetes Kreuzherrenkloster
  • Falkenhof-Museum in der Keimzelle der Stadt
  • NaturZoo

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt