Efendi
Efendi (auch Effendi) ist eine veraltete, türkische Form der Anrede und bedeutet soviel wie „Herr“. Der Plural lautet Efendiler. Die Herkunft dieses Begriffes ist unklar, ein Zusammenhang mit dem griechischen aphentes wird angenommen.
Im Osmanischen Reich bezeichnete Efendi mittlere Beamte und Militärs (etwa im Rang eines Leutnants). Der Titel wurde dem Namen nachgestellt, er wurde in der Türkei 1932, in Ägypten 1953 abgeschafft. Bis dahin waren die nächsthöheren Titel Aga, Bey, Pascha und Wesir.
Im Sufismus wird Efendi noch bis heute von den Derwischen bestimmter Tariqas (Sufi-Orden) zur Anrede des Sheikhs verwendet.
Im heutigen türkischem Sprachgebrauch wird das Wort noch als höfliche Anrede verwendet (Beyefendi = „mein Herr“; Hanimefendi = „meine Dame“).
Die Bedeutung des Begriffes im iranischen Hochland
Afandi bezeichneten die Bewohner Afghanistans einen Gelehrten, der "sieben Künste" z.B. Dichtung, Musik, Malerei, Dramaturgie usw. beherrschte. Nach der Gründung der Universität von Kabul und Verleihung der Doktorwürde bzw. akamemischen Grade in etwa 50er Jahren wurde der Begriff zwar als Berufsbezeichnung allmählich verschwunden, aber Afandi als Nachname eine Zeitlang noch gedauert.
Eine mögliche Erklärung lautet: Das Wort wird im iranischen Hochland als Hfandi bzw. Afandi bezeichnet. Es ist aus der Zahl [H]aft (Sieben) (persisch هفت), dem Begriff Fan (persisch فن) (Kunst, Wissen, Beruf) und dem Verb haben (Daschtan) persisch داشتن) zusammengefasst und bedeutet: der sieben Künste bzw. Berufe hat. [1]
Im Wörterbuch Persisch-Deutsch von u.a. Bozorg Alavi bedeutet "Herr" und "Meister".
Efendi ist auch der Spitzname einer Person in der Fernsehserie Irgendwie und Sowieso.
Siehe auch
Referenzen
- ↑ Sprecher der persischen Sprache im Iran, in Afghanistan und Tadschikistan, die sog. Muttersprachler bzw. native Speaker können das für Arabische typische Phonem H nicht gerne sprechen; siehe auch Weglass Operation der Transformationsgrammatik und Sandhi