Brandenburg-Klasse (1893)
Die Brandenburg-Klasse war eine Klasse von vier Linienschiffen, den ersten modernen Schlachtschiffen der deutschen Kaiserlichen Marine, die bereits vor Dienstantritt von Admiral Tirpitz als Oberkammandierender der Marine gebaut wurden.
Entwurf
Die vier Schiffe der Brandenburg-Klasse waren die ersten mit Funk ausgestatteten Schiffe der deutschen Marine. Der Rumpf wurde erstmals nicht aus Weicheisen, sondern aus Siemens-Martin-Stahl gefertigt. Dessen verbeserte Materialeigenschaften erlaubten eine Reduzierung der Wandstärken, was dem Gewicht zu gute kam.
Bewaffnung
Die Aufstellung der schweren Artillerie von sechs 28-cm-Geschützen in drei Doppeltürmen auf der Mittschiffslinie war fortschrittlich, da dies Breitseitenfeuer mit allen Geschützen nach beiden Seiten ermöglichte. Bei den darauf folgenden Schiffen der sogenannten Kaiser-Friedrich-III.-Klasse ging man wieder auf das kleinere Kaliber von 24 cm und lediglich vier Geschütze vorn und achtern zurück. Neben der schweren Artillerie von den 3 28-cm-Zwillingstürmen gab es nur eine leichte Artillerie.
Panzerung
Es waren die ersten deutschen Kriegssschiffe, die in größerem Umfang mit einer aus Nickelstahl bestehenden Gürtelpanzerung im Bereich der Wasserlinie ausgestattet wurden. Die Dicke dieser Panzerung betrug 400 mm, um auch den seinerseits schwersten Geschossen vom Kaliber 41,2 cm standzuhalten. Aufgrund ihres Gewichtes war die darüber liegende Aussenhaut gänzlich ungeschützt.
Antrieb
Angaben zum Antrieb siehe auf der Seite des Typschiffs SMS Brandenburg.
Einsatz und Verbleib
SMS Kurfürst Friedrich Wilhelm
Literatur
- Erwin Strohbusch: Kriegsschiffbau seit 1848, Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven 1984
- Dirk Nottelmann: Die Brandenburg-Klasse. Technik - Geschichte - Einsätze, Mittler & Sohn Verlag, ISBN 3-81320-740-4