Zum Inhalt springen

Kreis Nordfriesland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Februar 2008 um 20:38 Uhr durch Jom (Diskussion | Beiträge) (Städte und Gemeinden: spaltenaufteilung auf 100% korrigiert, Tabellenkopf etwas augenfeundlicher, typos). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
p1
Bundesland: Schleswig-Holstein
Verwaltungssitz: Husum
Fläche: 2.048,61 km2
Einwohner: 166.827 (31. März 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: NF
Kreisschlüssel: 01 0 54Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Kreisgliederung: 135 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Marktstraße 6
25813 Husum
Website: www.nordfriesland.de
Landrat: Dieter Harrsen (WG NF)
Lage des Kreises Nordfriesland in Schleswig-Holstein
KarteBremerhaven (zu Freie Hansestadt Bremen)NiedersachsenFreie und Hansestadt HamburgFreie und Hansestadt HamburgMecklenburg-VorpommernHelgoland (zu Kreis Pinneberg)Königreich DänemarkKreis NordfrieslandFlensburgKielNeumünsterLübeckKreis Herzogtum LauenburgKreis StormarnKreis SegebergKreis OstholsteinKreis PinnebergKreis SteinburgKreis DithmarschenKreis Schleswig-FlensburgKreis PlönKreis Rendsburg-Eckernförde
Karte

Der Kreis Nordfriesland (plattdeutsch: Noordfreesland, dänisch: Nordfrisland, friesisch: Nordfraschlönj/Nordfriislon/Nuurdfriisklun) ist der nördlichste Landkreis Deutschlands. Gemessen an seiner Fläche ist er nach dem Kreis Rendsburg-Eckernförde und dem Kreis Schleswig-Flensburg der drittgrößte Kreis Schleswig-Holsteins. Zugleich ist Nordfriesland Heimat der Minderheiten der Nordfriesen und Dänen. Mit gleich fünf traditionell im Kreisgebiet gesprochenen Sprachen (Deutsch, Plattdeutsch, Dänisch, Südjütisch und Friesisch in den nordfriesischen Dialekten) ist Nordfriesland in Deutschland der sprachenreichste Kreis; eine sechste einst in Friedrichstadt gesprochene Sprache (Niederländisch) ist inzwischen dort ausgestorben.

Zur historischen Region Nordfriesland gehört noch die politisch zum Kreis Pinneberg gehörende Insel Helgoland.

Geographie

Der Kreis Nordfriesland liegt im Nordwesten Schleswig-Holsteins und wird im Norden von Dänemark, im Osten vom Kreis Schleswig-Flensburg (der Fluss Treene bildet teilweise die natürliche Grenze) und im Süden vom Kreis Dithmarschen (die Eider bildet hier die natürliche Grenze) begrenzt. Im Westen hat der Kreis eine Küste entlang der Nordsee. Die Nordspitze der Insel Sylt, der Ellenbogen, ist gleichzeitig der nördlichste Punkt Deutschlands. Die höchsten Erhebungen sind der Sandesberg in der Gemeinde Ostenfeld (Husum) mit 54 m ü. NN und die Uwe-Düne in Kampen auf Sylt mit 52,5 Metern über Normalnull.

Der Kreis setzt sich aus den Naturräumen der Marsch und der Geest zusammen. Das Wattenmeer wird trotz seiner geologischen Eigenheit und ausgedehnten Fläche nicht als eigener Naturraum angesehen.

Marsch in Eiderstedt

Im Wattenmeer liegen zum einen die Geestkerninseln Sylt, Amrum und Föhr, die Marschinsel Pellworm, die aus Marsch bestehende Halbinsel Nordstrand und die ebenfalls aus Marsch bestehenden Halligen. Die Halbinsel Eiderstedt bildet den Südteil des Kreises. Das nordfriesische Wattenmeer ist Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Die Geographie des Kreises wurde in ihren Grundzügen durch die Eiszeiten geprägt. Besonders die Küstenlinie aber befindet sich in dynamischer Veränderung, wobei anders als im südlichen Kreis Dithmarschen trotz menschlicher Landgewinnung in den letzten Jahrhunderten mehr Land an die See verloren ging als zurückgewonnen werden konnte. Besonders Sturmfluten wie am ausgeprägtesten die Zweite Marcellusflut 1362 (Grote Mandränke) überfluteten weite Marschgebiete und rissen diese ins Meer. Ihr fiel auch der Ort Rungholt zum Opfer.

In Nordfriesland gibt es 33 Naturschutzgebiete, die 9,21 % der Landesfläche einnehmen. Von den insgesamt 441.000 Hektar des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer liegen 176.290 Hektar auf nordfriesischem Gebiet.

Geestkerninseln

Marschinseln und Halligen

Warft auf Hallig Hooge

Die Marschinseln und Halligen haben keinen eiszeitlichen Geestkern, sondern bestehen nur aus der später entstandenen Marsch. Land und Meer sind hier in ständiger Bewegung. Besonders die ehemalige Insel Strand befindet sich in stetiger Flächenveränderung. Seit dem Deichschluss am Beltringharder Koog besteht das Gebiet aus der nunmehrigen Halbinsel Nordstrand, der Insel Pellworm und den Halligen Langeneß, Oland, Gröde, Habel, Hamburger Hallig, Nordstrandischmoor, Hooge, Norderoog, Süderoog und Südfall. Dem Gebiet vorgelagert ist eine Linie aus Sanden, die mit dem einen Kilometer breiten Amrumer Kniepsand beginnt, sich über diverse Sande im Meer wie den Norderoogsand und den Süderoogsand erstreckt und im weiten Sandstrand von Sankt Peter-Ording ausläuft. Durch das Wattenmeer verlaufen in diesem Gebiet zahlreiche bis zu 20 Meter tiefe Wattströme, die das Watt und das Fundament von Halligen und Inseln angreifen. Bedeutendster davon ist die Hever zwischen Nordstrand und Eiderstedt (Süderhever) sowie Nordstrand und Pellworm. (Norderhever). Der Nordteil des Stroms bildete sich erst nach der Burchardiflut und trug maßgeblich dazu bei die beiden Teile Alt-Nordstrands auseinanderzureißen. Da er weiter eine starke Strömung aufweist, gab es Bestrebungen des Küstenschutzes, wieder einen Damm zwischen Nordstrand und Pellworm zu errichten, um den Strom zu durchdämmen. In den letzten Jahren hat er sich aber beruhigt, so dass das Projekt im aktuellen Generalplan Küstenschutz (Stand: 2005) nicht mehr umgesetzt werden soll.

Marsch

Landschaft auf Eiderstedt

Die Nordfriesische Marsch reicht von der dänischen Grenze bis Hattstedt-Schobüll, wo ein Teil der Geest direkt an die Nordsee grenzt. Nach Westen wird sie vom Meer, nach Osten von der Geest begrenzt. Die Marsch liegt tief, größtenteils knapp unter dem Meeresspiegel. Sie entstand im Wechsel zwischen Eis- und Warmzeiten aus der sogenannten Nordfriesischen Rinne zwischen zwei Altmoränen, der heutige Geest im Osten und den Geestinseln im Westen. Bis in die Frühe Neuzeit hinein bestand das heutige Marschgebiet aus einer Vielzahl von Inseln und Halligen, die sich durch Landgewinnung und Sturmfluten in stetiger Veränderung befanden. Durch ihre Entstehungsgeschichte sind die älteren Böden im Gegensatz zu den weiter südlich gelegenen Marschgebieten wenig fruchtbar und eignen sich fast nur zur Grünlandwirtschaft. Die Besiedlung startete hier aufgrund der großen Flutanfälligkeit ebenfalls später als in Eiderstedt oder Dithmarschen.

Die Eiderstedter Marsch liegt südlich des Geestvorsprungs bei Hattstedt-Schobüll. Sie ist landschaftlich jünger als die nordfriesische Marsch. Ein Großteil des Landes wurde erst durch Landgewinnung erschaffen, die die drei Inseln, aus denen Eiderstedt bestand, zu einer Halbinsel verband. Jüngster Koog ist das Naturschutzgebiet Katinger Watt. Die Marschgebiete werden an der Seeseite durch zwei kilometerbreite Sande begrenzt, im Süden liegt die Eider, im Südosten schließt die Marsch an die Eider-Treene-Niederung an, im Norden liegt die Nordfriesische Marsch. Die Eiderstedter Marsch ist von mehreren früheren Nehrungen durchzogen, auf denen die meisten Ortschaften liegen. Das Gebiet besitzt fruchtbare Böden. Zusammen mit der mittlerweile größtenteils ans Meer verlorenen Insel Alt-Nordstrand war Eiderstedt die Kornkammer der Gottorfer Herzöge. Das Gebiet liegt etwas höher als die nordfriesische Marsch, so dass hier eine natürliche Entwässerung möglich ist.

Geest

Klima

Nordfriesland liegt im atlantischen Klimabereich. Der Kreis ist im Sommer verglichen mit anderen Gegenden Deutschlands vergleichsweise kühl, im Winter vergleichsweise warm, wobei sich das atlantische Klima auch im Kreisgebiet merklich von Ost nach West stärker ausprägt. Gibt es in der Geest noch etwa 190 frostfreie Tage im Jahr, sind es auf den Inseln schon 220 Tage. In den Marschen tritt Frost nur selten vor Ende Oktober und ebenso selten nach Mitte April auf.

Das Niederschlagsminimum liegt von Februar bis Juni mit 40 mm/Monat, während von August bis Oktober etwa 80 mm/Monat fallen. Dabei fällt im Sommerhalbjahr auf den Inseln, der Marsch und Eiderstedt deutlich weniger Niederschlag als auf der Geest. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit ist mit 7 Meter/Sekunde auf den Inseln sehr hoch, auch im restlichen Kreisgebiet deutlich höher als in den meisten Regionen Deutschlands.

Menschen und Meer

Pfahlbau am Strand St. Peter-Ordings

Nordfriesland wurde seit seiner Besiedlung von der Nordsee geprägt: die Küstenlinie befindet sich in stetiger Bewegung, der jetzige Zustand ist nur ein Zwischenstand: die See zerstörte Land und verwandelte es in Watt, meist mit katastrophalen Folgen für die Bewohner. Die Menschen versuchten sich und ihr Land durch Warften und Deichbau zu schützen, seit dem 14. Jahrhundert betreiben sie gezielt Landgewinnung. Im Gebiet der nordfriesischen Küste findet eine Transgression statt; tendenziell läuft derzeit die Entwicklung darauf hinaus, dass immer mehr Küstenland ans Meer verloren geht – anders beispielsweise als im südlich gelegenen Dithmarschen. Die nordfriesischen Inseln und Halligen waren alle ursprünglich Teil des Festlands. Pellworm und Nordstrand sind die Reste der alten Insel Strand, die während zweier Sturmfluten 1362 und 1634 erst teilweise zerstört und dann entzweigerissen wurde. Die Festlandsküste besteht aber aus 171 Kögen: sowohl Eiderstedt als auch Dagebüll, die Wiedingharde etc. waren bis in die Frühe Neuzeit hinein Inseln bzw. Halligen, die erst durch menschliche Einwirkungen zu Festland wurden. Das Zusammenspiel von Mensch und Nordsee äußert sich im friesischen Wahlspruch: Gott schuf das Meer. Der Friese die Küste.

Sturmfluten

Mehrere große Sturmfluten sorgten für zehntausende Tote und veränderten die Küstenlandschaft tiefgreifend.

Grote Mandränke

Bei der Zweiten Marcellusflut (Grote Mandränke) 1362 verschwanden weite Landstriche dauerhaft im Meer, der Ort Rungholt ging unter.

Landgewinnung

Im Beltringharder Koog, dem jüngsten Koog Nordfrieslands

Beschränkte sich der Kampf der Menschen gegen das Meer, zuerst sich durch Warften, später Ringdeiche und später lange Deichlinien an der Küste zu schützen, begann mit der Zweiten Marcellusflut die offensive Eindeichung und Neulandgewinnung im Wattenmeer. Zuerst waren allein die Bewohner angrenzender Harden für den neuen Deich zuständig und konnten das Land besetzen. Nachdem Alt-Nordstrand in der Burchardiflut weitgehend zerstört war, fehlten den Bewohnern Kraft und Mittel wenigstens die Reste der Insel zu retten. Erst als der Gottorfer Herzog in einem Oktroy Deichbauern aus den Niederlanden das Land und weitgehende Freiheitsrechte überließ, konnte das heutige Nordstrand gesichert werden. Später dehnten die Gottorfer Herzöge und später dänischen Könige das Oktroy-System aus und nutzten es auch zur Neulandgewinnung – am prominentesten durch die diversen Köge, die der dänische Adlige und Bänker Jean Henri Desmercières eindeichen ließ.

Der letzte schleswig-holsteinische Koog, der neben dem Küstenschutz auch der Besiedlung diente, war der 1959 fertig eingedeichte Hauke-Haien-Koog. Die Besonderheit an diesem Koog ist jedoch, dass hier erstmals eine Teilfläche als Speicherbecken konzipiert wurde, welche heute als Schutzgebiet für Seevögel fungiert. Spätere Köge wie der Beltringharder Koog (Deichschluss 1987) dienen komplett dem Küstenschutz sowie Naturschutz und konnten erst nach heftigen Auseinandersetzung gewonnen werden. Letzterer ist heute das größte Naturschutzgebiet gem. § 23 Bundesnaturschutzgesetz in Schleswig-Holstein.

Geschichte

Die Geschichte Nordfrieslands beginnt eigentlich erst mit der Kreisreform von 1970, denn zuvor bestand kein politisch einheitliches Gebilde. Bis zum Jahr 1864 war die Geschichte des heutigen Kreises als Teil des Herzogtums Schleswig eng mit der des Königreiches Dänemark verbunden. Zeitweise übten auch die Niederländer großen Einfluss aus, allerdings fast nur in den Marschgebieten.

Vorgeschichte

Steinzeit und Bronzezeit

Besonders auf der Sylter Geest aber auch auf dem Festland verraten zahlreiche Großsteingräber und diverse Kleinfunde frühe Besiedlung. In der Jungsteinzeit war besonders das inzwischen durch den steigenden Meeresspiegel vom Festland abgeschnittene Sylt dicht besiedelt.

In der Bronzezeit profitierte Nordfriesland vom Handel. Eine bevorzugte Handelsware war der Bernstein, für den Nordfriesland wohl eine Art Monopol hatte. Reiche Grabbeilagen auf den Inseln sprechen für großen Wohlstand zumindest der Oberschicht, eine weitentwickelte Kultur und beachtliches handwerkliches Geschick. Sogar Luxusgegenstände der süddeutschen Hallstattkultur fanden ihren Weg bis nach Amrum. Die einfache Bevölkerung lebte von Ackerbau und Viehzucht.

Eisenzeit

Die Eisenzeit begann in Nordeuropa tausend Jahre später als im vorderen Orient. Das Eisen wurde mit Hilfe von Holzkohle aus Raseneisenerz gewonnen.

Zu dieser Zeit, ab 500 v.Chr., gerät der Norden mehr und mehr in eine kulturelle Isolation. Der Handel kommt zum Erliegen, die Verschlechterung des Klimas und die Zunahme von Sturmfluten zwingt die Bevölkerung der Marschgebiete zur Abwanderung (vgl. die Züge der Kimbern und Teutonen).

In der Völkerwanderungszeit kommt es zu einer zunehmenden Entvölkerung. Man kann davon ausgehen, dass die damalige Bevölkerung Nordfrieslands gemeinsam mit den Angeln an der Eroberung Englands mitwirkte. Jedenfalls finden sich aus dem 6. und 7. Jhd. keine einwandfrei gesicherten Siedlungsfunde.

Besiedlung durch die Friesen und Beziehungen zu Dänemark

Das „Kirchlein am Meer“ in Schobüll geht wahrscheinlich zurück auf das 13. Jahrhundert und liegt als wichtige Landmarke weit sichtbar auf einer Anhöhe.

Ab etwa 700 besiedelten über die Nordsee kommende Friesen die Nordfriesischen Inseln Sylt, Amrum und Föhr und in einer zweiten Siedlungswelle um 1100 das weitgehend menschenleere Marschgebiet zwischen Eider und Vidå (Wiedau) [1]. Die Geestgebiete waren bereits von Dänen und Jüten besiedelt. Funde, die auf enge Verbindungen ins Kerngebiet der Friesen an der Rheinmündung und auf friesische Besiedlung Nordfrieslands hinweisen, stammen aus dem 8. Jahrhundert und beschränken sich vor allem auf die Geestinseln und Eiderstedt. Die Quellen weisen für diese Zeit zahlreiche Kontakte zwischen Friesen und Dänen aus, lassen aber nur indirekte Rückschlüsse darauf zu, dass damit auch Bewohner Nordfrieslands gemeint seien.

Um 1100 weiten sich die Besiedlungsspuren deutlich aus und erreichen auch größere Gebiete des heutigen Kreises. Offenbar kämpften zahlreiche Friesen mit den dänischen Königen. Die erste urkundliche Erwähnung der Nordfriesen geht auf das Jahr 1200 in dem Saxo Grammaticus eine ausführliche Beschreibung „Kleinfrieslands“ gab. Diese stand im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen dem dänischen König Sven II. und seinem Gegenkönig Knut, als die Friesen Knut unterstützten und südlich von Husum eine Burg erbauten, die Sven aber erstürmen konnte.

Die folgenden Jahrhunderte waren von Kooperation und Konflikt gekennzeichnet. Während Friesen im dänischen Heer dienten und beispielsweise Waldemar II. in der 1227 verlorenen Schlacht bei Bornhöved gegen Holsteiner und Hansestädte unterstützen, gab es zahlreiche Konflikte um Steuern und Abgaben. Die Friesen selbst betrachteten sich als unabhängig von Dänemark. Die friesisch besiedelten Harden waren im Mittelalter in den Uthlanden zusammengeschlossen und hatten ein eigenes Friesisches Recht. In den Harden auf der Geest galt das dänische Jütische Recht.

Im 13. Jahrhundert war Nordfriesland vergleichsweise reiches Land. Die Friesen betrieben Deichbau und Landwirtschaft. Wirtschaftlich wichtigstes Gut war aber Salz, das durch Torfverbrennung in den Utlanden gewonnen wurde.

Einwanderung aus den Niederlanden

Karte der nordfriesischen Inseln des Amsterdamers Johannes Blaeu, 1662

Eine zweite bedeutsame Einwanderungswelle aus den Niederlanden erfolgte in der Zeit zwischen der Reformation und dem Ende des dreißigjährigen Krieges. Die Niederlande stiegen in dieser Zeit zur Seemacht auf; die reichen Marschböden der schleswig-holsteinischen Westküste lockten Händler und Siedler an. Gleichzeitig sorgten religiöse Spannungen und die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges dafür, dass viele Niederländer ihre Heimat verließen. In Schleswig-Holstein wurden ihnen großzügige Toleranzedikte erlassen; der Krieg selbst streifte das Land nur.

Die Niederländer brachten eine Vielzahl von technischen Innovationen mit sich. Sie revolutionierten geradezu Deichbau und Entwässerung und machten so weite Landstriche erst wieder bewohn- und landwirtschaftlich nutzbar. Sie führten mit bedeutenden wirtschaftlichen Folgen die Käseproduktion im großen Stil ein; zeitweise hieß es, auf der Halbinsel Eiderstedt gäbe es mehr Silber als Eisen und dort würde man mit goldenem Besteck von goldenen Tellern essen. Hauptgrund dafür waren die drei Millionen Pfund Käse, die im 17. Jahrhundert in guten Jahren Eiderstedt über den Hafen in Tönning verließen.

Der Haustyp des Haubargs stammt ursprünglich aus den Niederlanden, ebenso wie die Holländermühlen mit den Einwanderern kamen. Ebenfalls mit den Niederländern kamen die Grundlagen aller modernen Seedeiche: die Böschungen wurden wesentlich flacher und boten so besseren Schutz gegen Deichbruch. Die Unterkante wurde durch Stroh gesichert und nicht mehr durch Holz.

Deutsch-dänischer Konflikt

Nordfriesland als Teil Preußens

Im Jahr 1864 wurde Schleswig-Holstein preußisch. Die Verwaltung an der Westküste nördlich der Eider gliederte sich in die Kreise Eiderstedt, Husum und Tondern.

Weimarer Republik

Nach dem Ersten Weltkrieg gab es im Jahr 1920 eine Volksabstimmung über die Gebietzugehörigkeit der nördlichen Teile Schleswigs, als deren Ergebnis der Kreis Tondern geteilt wurde und der nördliche Hauptteil zu Dänemark kam. Südtondern verblieb bei Schleswig-Holstein.

Die Landvolkbewegung war prägend für das politische Klima Ende der 1920er Jahre.

Nordfriesland war wie das gesamte ländliche Schleswig-Holstein seit Beginn der 1930er Jahre eine Hochburg der NSDAP. Die Blut und Boden-Ideologie der Nationalsozialisten sprach die Landbevölkerung an. Bereits in den letzten freien Wahlen der Weimarer Republik erreichte die NSDAP hier weit überdurchschnittliche Wahlergebnisse.

NSDAP-Ergebnisse bei den Reichstagswahlen
Wahl Südtondern Husum Eiderstedt Schleswig-Holstein Deutsches Reich
1930 25,3% 36,8% 34,0% 27,0% 18,3%
1932 (I) 64,5% 68,6% 60,2% 51,0% 37,4%
1932 (II) 68,2% 63,2% 56,9% 46,7% 33,1%
1933 73,5% 68,5% 63,2% 53,3% 43,9%

Zeit des Nationalsozialismus

Machtübernahme und Gleichschaltung

Die außerordentlich guten Wahlergebnisse der NSDAP setzten sich bei den Kommunalwahlen 1933 fort. In den Kreistagen Südtondern und Husum-Eiderstedt erreichte die Partei überwältigende Mehrheiten von mehr als 60% der Stimmen. Ähnliche Ergebnisse erzielte sie in den meisten Gemeinden. Im Dorf Wittbek nahm Adolf Hitler laut Husumer Nachrichten die Ehrenbürgerschaft an, da das Dorf fünfmal hintereinander mit allen Stimmen für die NSDAP gestimmt hatte. Einzige nennenswerte Ausnahme bildete Tönning, in dem die NSDAP nur 3 von 15 Sitzen gewann und damit nicht über die Ergebnisse von SPD oder KPD hinauskam.

Innerhalb kurzer Zeit war dies jedoch bedeutungslos geworden. Die Gleichschaltung wirkte auch in Nordfriesland; nicht nur die kommunalen Vertretungen wurden entmachtet, sondern von der Kirche bis zu den Geflügelzüchtern sämtliche Verbände. Tatsächliche und vermeintliche Gegner des Regimes wurden aus ihren Ämtern vertrieben, öffentlich gedemütigt und nicht selten gefoltert oder in frühe Konzentrationslager gesteckt. Die Bevölkerung nahm die öffentlich stattfindenden Misshandlungen und Demütigungen bis auf wenige Ausnahmen gleichgültig bis enthusiastisch auf. Der Kreisbauernbund Südtondern beschloss beispielsweise auf seiner Generalversammlung im März 1933 die Resolution:

Der Kreisbauernbund Südtondern steht mit heißer Liebe zur Reichsregierung Hitler. Er bittet, gegen Mordbrenner und Vaterlandsverräter sofort mit Todesstrafe vorzugehen.

Minderheiten und Widerstand

Die Einstellung der Nationalsozialisten zu den Friesen war von Instrumentalisierung geprägt. Einerseits waren sich alle Rassekundler einig, dass die Friesen „urgermanisch“ und ein „lebendiger Kraftquell nordischer Haltung und nordischen Wollens“ seien: Friesenhäuser wurden Mode weit über Friesland hinaus, die Nazis förderten unverfängliche Bräuche wie das Biikebrennen. Filme wie der 1933 gedrehte Schimmelreiter glorifizierten das Friesentum. Andererseits wurde jeglicher Versuch, die tatsächliche friesische Kultur aufrecht zu erhalten, bekämpft. Unterricht in friesischer Sprache wurde massiv eingeschränkt; nur der Hinweis auf die politische Konkurrenz der Dänenfriesen verhinderte, dass er ganz abgeschafft wurde. Kontakte zu den Friesen in den Niederlanden wurden massiv behindert.

Die kleine dänische Minderheit selbst wurde mit einer Politik der Nadelstiche bearbeitet. Sie profitierte von der ideologischen Begeisterung des Nationalsozialismus für „nordische Rassen“, so dass ihre Organisationen legal blieben; sie selbst von HJ und Arbeitsdienst freigestellt waren. Allerdings mussten sie für ein System, mit dem sie nichts verband, in den Krieg ziehen. Die Gruppe selbst musste mit zahlreichen Behinderungen, Schikanen und Abwerbungsversuchen leben, so dass die Zahl der organisierten Dänen nach 1933 stark abnahm.

In den Nordfriesischen Kreisen lebten vor 1933 etwa 60 Juden, gut die Hälfte davon in Friedrichstadt. Die Stadt war seit ihrer Gründung Ort besonderer Toleranz. Zahlreiche Juden fuhren aber in den Ferien in die Gegend, einige besaßen auch Saison-Geschäfte auf den nordfriesischen Inseln. Auch hier wurden Geschäfte boykottiert, im Laufe der Zeit arisiert und den Juden schrittweise sämtliche Rechte aberkannt. 1934 beschloss die Bade- und Stadtverwaltung Westerland, keine Juden mehr aufzunehmen. Auf Föhr wurden nach der Reichspogromnacht Schulklassen an den Hafen geführt, um jüdische Kinder zu bespucken, die von der Insel gewiesen wurden.

Während der Reichspogromnacht legten SA-Männer in der Friedrichstädter Synagoge Feuer und zündeten einen Sprengsatz. Die Juden der Stadt wurden verhaftet, teilweise ins KZ Sachsenhausen verfrachtet. Ein größerer Teil der nordfriesischen Juden suchte Schutz in der anonymeren Großstadt Hamburg, viele von ihnen wurden in den folgenden Jahren in Konzentrationslagern ermordet. In Friedrichstadt, das einst mit 500 Mitgliedern eine der größten jüdischen Gemeinden Dänemarks beherbergt hatte, lebt 2005 kein einziger Jude.

Widerstand fand nur sehr vereinzelt statt. Einzelne Männer wie der friesische Funktionär und das ehemalige DVP-Mitglied Julius Momsen lehnten den Nationalsozialismus konsequent ab. Der friesische Dichter Jens Mungard begrüßte zunächst die Machtergreifung der Nazis, wandte sich im Laufe der Zeit aber immer stärker ab und starb 1940 im KZ Sachsenhausen. Die Bekennende Kirche war im Kreis aktiv, beschränkte ihre Aktionen aber größtenteils darauf, eine gewisse kirchliche Autonomie zu erhalten. In ihrer Hochburg, der Missionsanstalt in Breklum, konnten einige Juden über die Zeit des Nationalsozialismus gerettet werden. Vereinzelter kommunistischer Widerstand war 1934/1935 durch eine Gruppe in Friedrichstadt oder durch Hein Kommunist (Heinrich Carstensen) in Husum waren kurzzeitig aktiv, spätestens 1936 war das kommunistische und sozialdemokratische Lager in Nordfriesland zerschlagen.

Festung Sylt und Friesenwall

Reste eines Bunkers in den Sylter Dünen

Mit großem Propagandaaufwand nahm die NS-Führung große Landgewinnungsprojekte in Angriff. Bis 1939 schufen die Arbeiter acht Köge mit 4.000 Hektar, darunter nationalsozialistische „Mustersiedlungen“ wie den Hermann-Göring-Koog (heute: Tümlauer Koog) oder den Horst-Wessel-Koog (heute: Norderheverkoog). Die Arbeiten fanden absichtlich mit einfachsten Mitteln statt, um so den Bedarf an Handarbeit und Arbeitskräften künstlich zu erhöhen.

Sylt als nördlichster Punkt Deutschlands und der Deutschen Bucht, von Hitler auch als nördlichste „Speerspitze“ des Deutschen Reiches angesehen, spielte eine relevante Rolle bei der Kriegsplanung. Nach der Machtergreifung wurde die Insel massiv als Flughafen und Festung ausgebaut, zahlreiche Bunker und Geschütze in die Inseldünen gegraben. Das Rantumbecken wurde als Landeplatz für Flugboote angelegt. Die Einwohnerzahl von List stieg von 1933 bis 1939 von 449 auf 2.870, die von Hörnum stieg von einer zweistelligen Zahl auf 1.519. Sylt war deshalb auch der einzige Ort in Nordfriesland, der während des Krieges größeren Angriffen ausgesetzt war und zahlreiche Zerstörungen erlitt.

Ende 1944 ließ die NS-Führung in ihrer Angst vor einer Invasion über die Nordsee den Friesenwall errichten. 25.000 Mann sollten hier eine mehrfache Panzer- und Invasionssperre errichten. Teilweise Jugendliche, Volkssturm und Reichswehreinheiten, größtenteils aber KZ-Gefangene und Kriegsgefangene mussten im Dauerregen mit primitiven Mitteln 10-12 Stunden täglich 7 Tage die Woche den schweren und nassen Kleiboden bewegen. Innerhalb der wenigen Wochen der Unternehmung arbeiteten sich so etwa 600 Insassen der KZ-Außenlager Ladelund und Schwesing zu Tode. Der Wall blieb aufgrund des schnell zusammenbrechenden Deutschen Reichs unvollendet und militärisch nutzlos.

Seit 1945

Im Rahmen der Kreisreform in Schleswig-Holstein wurden 1970 die drei Landkreise Eiderstedt, Husum und Südtondern zum neuen „Kreis Nordfriesland“ mit Sitz in Husum vereinigt. Bei den Kreistagswahlen 1978 kamen im Kreis Nordfriesland und im Kreis Steinburg zum ersten Mal in Deutschland Grüne Listen, die Vorläufer von Bündnis 90/Die Grünen, über die Fünf-Prozent-Hürde.[2]

  • Thomas Steensen: Im Zeichen einer neuen Zeit. Nordfriesland 1800 bis 1918, Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2005.
  • Thomas Steensen: Geschichte Nordfrieslands von 1918 bis in die Gegenwart, Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2006.
  1. Nordfriesischer Verein
  2. Thomas Steensen: 19. und 20. Jahrhundert, in: Geschichte Nordfrieslands 2.Aufl. 1996; S. 427

Kultur und Bildung

Kultur

Jürgen Ovens: Selbstporträt vor Staffelei

Trotz insgesamt neun verschiedener friesischer Dialekte bildet Nordfriesland eine kulturelle Einheit. Prägend für Land und Leute ist die Nordsee, deren Sturmfluten die Menschen bedrohte und deren Möglichkeiten zur Seefahrt das Leben der Menschen bestimmte.

Die besondere kulturelle Vielfalt Nordfrieslands spiegelt sich auch in den Sprachen wieder. Neben Standarddeutsch werden Plattdeutsch (oder Niederdeutsch) und das erwähnte zu den Friesischen Sprachen gehörenden Nordfriesisch, Sønderjysk (eine mit dem Dänischen und Plattdeutschen verwandte eigene Regionalsprache) und Dänisch gesprochen.

Das Nordfriisk Instituut in Bredstedt kümmert sich besonders um die Forschung und Veröffentlichung zur Erforschung der friesischen Sprache, Geschichte und Kultur. Das Institut veröffentlicht die Zeitschrift Nordfriesland sowie Bücher zum Thema.

Zu den bedeutenden Künstlern Nordfrieslands in der Frühen Neuzeit zählen der Kunstmaler Jürgen Ovens und der Komponist und Orgelvirtuose Nicolaus Bruhns. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert gab es einige bedeutende Künstler und Wissenschaftler in der Region. Als identitätsprägend für die Landschaft gelten die Gemälde Emil Noldes und insbesondere die Erzählungen Theodor Storms, hier vor allem Der Schimmelreiter. Aus Nordfriesland stammten weiterhin der Soziologe Ferdinand Tönnies, der Historiker Theodor Mommsen und der Pädagoge Friedrich Paulsen.

Ähnlich der Teekultur in Ostfriesland spielt der Tee auch in der nordfriesischen Kultur eine große Rolle. Nach einer Überlieferung strandete im Jahr 1735 ein Schiff beladen mit Teeblättern auf dem Weg zum dänischen Königshof vor der Insel Amrum. So soll der Tee nach Nordfriesland gekommen sein [1]. Die Nordfriesen trinken den Tee mit Kluntje (einem Stück Kandis), einem Teelöffel süße Sahne und nach Geschmack einem Schuß Rum. Die Sahne wird nicht gerührt. Andere Getränke aus der Region sind Pharisäer, Tote Tante, Grog und der friesiche Teepunsch. Als Dessert zu besonderen Anlässen wird die Friesische Bohnensuppe gegessen.

Architektur

Leuchtturm Westerhever in weniger typischer Aufnahme. Rechts des Bildes befindet sich ein weiteres Häuschen.

Die See und die Landwirtschaft prägten die nordfriesische Architektur. In den alten Handelsstädten Städten Husum, Tönning und Garding finden sich auch repräsentativere Bauten. Eindrucksvoll ist das Schloss vor Husum, während das Tönninger Schloss nach dem Nordischen Krieg komplett zerstört wurde. Im Kreisgebiet befinden sich zahlreiche Leuchttürme.

Vorherrschend für das ländliche Gebiet ist in der Geest das Geesthardenhaus, in den Marschgebieten und auf den Insel das Uthlandfriesische Haus; das älteste davon erhaltene ist das 1617 erbaute Haus Olesen auf Föhr. Die Eiderstedter übernahmen im 17. Jahrhundert von den niederländischen Einwanderern das Gulfhaus, das auf Eiderstedt zum Haubarg weiterentwickelt wurde. Ebenfalls mit den Einwanderern verbreiteten sich zahlreiche Holländermühlen. Friedrichstadt ist von Niederländern gegründet worden, so dass die Stadt eher einer holländischen als einer norddeutschen Stadt ähnelt.

Bildung

Nordfriesland verfügt über keine Hochschulen. Nächstgelegene Hochschulen sind die Fachhochschule Westküste in Heide im Süden und die Universität Flensburg im Osten. Im Schuljahr 2004/2005 gab es im Kreis acht Gymnasien und Fachgymnasien, 17 Realschulen, 28 Hauptschulen und 62 Grundschulen. Grund- und Hauptschulen sind dabei meist, Grund-, Haupt- und Realschulen oft zusammengelegt. Es gibt keine Gesamtschulen.

Eine Besonderheit des Kreises sind die 15 Schulen der dänischen Volksgruppe.

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Schafe, wie hier am Deich von Nordstrand, sind allgegenwärtig.

Das wirtschaftliche Leben wird durch die Landwirtschaft, die Fischerei, das mittelständische Handwerk sowie in hohem Maße durch den Tourismus bestimmt. Im Vergleich zum Land Schleswig-Holstein arbeiten weniger Arbeitnehmer im produzierenden Gewerbe, aber wesentlich mehr in der Landwirtschaft (4,0% gegenüber 1,9% landesweit, Stand 2002) und im Dienstleistungsgewerbe (80,0% gegenüber 75,9%, Stand 2002), letzteres ist vor allem dem Tourismus geschuldet.

Im Kreis befinden sich etwa 100.000 Gästebetten, davon mehr als die Hälfte alleine auf Sylt. Im Jahr 2004 machten etwa 1,1 Millionen Gäste Urlaub im Kreis, die dort insgesamt etwa 11,5 Millionen Nächte verbrachten. Dabei erwirtschafteten sie einen Umsatz von ungefähr 1,2 Milliarden Euro.

Im Oktober 2005 gab es etwa 660 Windkraftanlagen. Bedeutung hat auch die Produktion von Windkraftanlagen erlangt. Mehrere Hersteller haben sich in der Kreisstadt Husum und im Umland angesiedelt. Husum ist in den Planungen für Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee als nahe gelegener Versorgungs- und Wartungshafen vorgesehen.

Die Arbeitslosenquote lag 2004 bei 8,9% und damit im Schnitt der Schleswig-Holsteinischen Flächenkreise. Die höchste Arbeitslosenzahl war im Süden des Kreises auf Eiderstedt (10,4%) festzustellen, die geringste auf Sylt (7,9%) und im Arbeitsamtsbezirk Niebüll (8,7%), zu dem die Inseln Föhr und Amrum gehören.

Verkehr

Zug auf dem Hindenburgdamm
Bahnhof Bad St. Peter-Ording
Dagebüll Mole

Bahn und Schiff

Die Eisenbahn und Schifffahrt hat in Nordfriesland eine relativ große Bedeutung für den Tourismus und für Berufspendler in die Zentren Hamburg und Kiel. Das Netz von Bahnstrecken ist (verglichen mit anderen Flächenregionen) relativ dicht.

Wichtigste Bahnverbindung ist die Marschbahn zwischen Hamburg und Westerland. Die Regionalzüge auf dieser Strecke halten auf dem Weg nach Sylt in Friedrichstadt, Husum, Bredstedt, Langenhorn, Niebüll und Klanxbüll. Intercity-Züge der Deutschen Bahn AG auf der Marschbahn von und nach Sylt halten in Husum und Niebüll. Weitere Bahnverbindungen bestehen zwischen Husum und Sankt Peter-Ording, Husum und Kiel sowie zwischen Niebüll und Dagebüll, dem Fährhafen für die Inseln Föhr und Amrum. Eine grenzüberschreitende Zugverbindung besteht zwischen Niebüll und Tondern in Dänemark.

Die Inseln und die meisten Halligen sind über Fähren mit dem Festland verbunden. Nach Sylt besteht über den Hindenburgdamm eine direkte Bahnverbindung mit dem Festland. Ebenso besteht eine Fährverbindung von der dänischen Insel Rømø nach List auf Sylt.

Straße

Nordfriesland liegt am äußersten nördlichen Ende Deutschlands und ist verkehrstechnisch für Autofahrer relativ schlecht erschlossen. Es gibt keinen direkten Anschluss an die Autobahn; die Bundesstraße 5 verbindet in Richtung Süden den Kreis mit der in Heide endenden Bundesautobahn 23. Die Bundesstraßen 199, 200 und 201 binden den Kreis in Richtung Osten an die Bundesautobahn 7 an; beide Autobahnen führen weiter nach Hamburg. Die Bundesstraße 202 führt von Sankt Peter-Ording über Tönning in Richtung Rendsburg.

Luft

Flughäfen befinden sich in Westerland, Husum, Wyk und St. Peter-Ording. Einzig der Flughafen Sylt in Westerland ist als zweitgrößter Flughafen des Landes von überregionaler Bedeutung. Er wird täglich im Liniendienst von unterschiedlichen nationalen Fluggesellschaften angeflogen.

Politik

Für den Wahlkreis 2 (Nordfriesland-Dithmarschen Nord) ist Ingbert Liebing (CDU) direkt gewählter Bundestagsabgeordneter. Sein Vorgänger Peter Harry Carstensen von Nordstrand gab das Mandat zugunsten seines Ministerpräsidentenpostens in Schleswig-Holstein ab.

Im Kreistag hält die CDU mit 27 von 52 Sitzen die absolute Mehrheit. Weitere Fraktionen im Kreistag sind die SPD (13 Sitze), Wählergemeinschaft Nordfriesland (5 Sitze), SSW (4 Sitze) und Bündnis 90/Die Grünen (3 Sitze).

Bei der Kommunalwahl im März 2003 erreichte die CDU 47,9 Prozent. Die SPD kam auf 24,5 Prozent. Die Wählergruppe Nordfriesland erreichte 8,9 Prozent. Der SSW erhielt 7,8 Prozent der Stimmen. Die Grünen kamen auf 5,9 Prozent. Die FDP kam auf 4,96 Prozent und verfehlte damit äußerst knapp die 5-Prozent-Hürde.

Landräte

  • 1970–1987: Dr. Klaus Petersen, CDU
  • 1987–1993: Dr. Lothar Blatt, CDU
  • 1993–2007: Dr. Olaf Bastian, CDU
  • 2007: Jörg Friedrich von Sobbe, CDU (kommissarisch)
  • seit 2007: Dieter Harrsen, Wählergemeinschaft Nordfriesland (nominiert von SPD, SSW und Wählergemeinschaft Nordfriesland)

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2006)

Städte/Gemeinden Nordfrieslands (rangiert nach Einnwohnerzahl)
Platzierung (Einwohnerzahl) Stadt/Gemeinde (mit Wappen, falls vorhanden) Einwohnerzahl Ew/km² Fläche/km² Höhe über NN/m Amt
1. Husum, Stadt 22.358 865 25,82 14 Husum Husum

, amtsfreie Stadt

2. Niebüll, Stadt 9019 294 30,63 3 Amt SüdtondernAmt Südtondern}
3. Westerland, Stadt 8973 859 10,49 5 WesterlandWesterland, amtsfreie Stadt
4. Leck 7680 258 29,79 6 Amt SüdtondernAmt Südtondern
5. Sylt-Ost* 5871 155 37,97 1 Amt Landschaft SyltAmt Landschaft Sylt
6. Bredstedt, Stadt 5050 518 9,75 7 BredstedtBredstedt, amtsfreie Stadt
7. Tönning, Stadt 5025 113 44,41 2 TönningTönning, amtsfreie Stadt
8. Wyk auf Föhr*, Stadt 4445 556 8 4 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
9. Sankt Peter-Ording 4072 144 28,28 3 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
10. Mildstedt* 3687 423 8,71 9 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
11. Risum-Lindholm 3617 100 36,03 2 Amt SüdtondernAmt Südtondern
12. Langenhorn* 3134 66 47,4 12 Amt StollbergAmt Stollberg
13. Garding* 2694 880 3,06 2 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
14. List (Sylt) 2549 138 18,47 2 Amt Landschaft SyltAmt Landschaft Sylt
15. Friedrichstadt, Stadt 2492 618 4,03 2 FriedrichstadtFriedrichstadt, amtsfreie Stadt
16. Hattstedt 2475 354 7 4 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
17. Breklum* 2298 228 10,06 7 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
18. Nordstrand 2234 39 57,43 2 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
19. Süderlügum 2227 84 26,59 14 Amt SüdtondernAmt Südtondern
20. Bordelum 2016 58 34,71 11 Amt StollbergAmt Stollberg
21. Viöl* 1922 101 18,95 22 Amt ViölAmt Viöl
22. Rantrum 1604 117 13,72 3 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
23. Achtrup 1571 53 29,90 1 Amt SüdtondernAmt Südtondern
24. Wenningstedt-Braderup (Sylt) 1553 248 6,27 18 Amt Landschaft SyltAmt Landschaft Sylt
25. Ostenfeld (Husum) 1549 56 27,67 46 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
26. Ladelund 1496 62 24,09 20 Amt SüdtondernAmt Südtondern
27. Schwabstedt 1355 69 19,64 12 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
28. Oldenswort 1302 28 45,84 0 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
29. Neukirchen 1289 41 31,58 0 Amt SüdtondernAmt Südtondern
30. Drelsdorf 1286 73 17,7 9 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
31. Enge-Sande 1150 46 24,82 11 Amt SüdtondernAmt Südtondern
32. Pellworm 1124 30 37,44 2 Amt PellwormAmt Pellworm
33. Wester-Ohrstedt 1116 60 18,54 26 Amt ViölAmt Viöl
34. Stadum 1046 53 19,74 5 Amt SüdtondernAmt Südtondern
35. Emmelsbüll-Horsbüll 1029 29 35,73 0 Amt SüdtondernAmt Südtondern
36. Struckum 1024 115 8,92 4 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
37. Witzwort 989 35 28,14 2 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
38. Tating 988 34 29,49 0 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
39. Klanxbüll 950 89 10,63 1 Amt SüdtondernAmt Südtondern
40. Dagebüll 948 26 36,92 1 Amt SüdtondernAmt Südtondern
41. Klixbüll 944 54 17,44 4 Amt SüdtondernAmt Südtondern
42. Hörnum (Sylt) 935 156 6 4 Amt Landschaft SyltAmt Landschaft Sylt
43. Nebel 932 78 11,96 6 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
44. Koldenbüttel 928 36 25,76 2 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
45. Schwesing 918 59 15,63 12 Amt ViölAmt Viöl
46. Haselund 917 72 12,79 20 Amt ViölAmt Viöl
47. Simonsberg 865 51 17,09 5 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
48. Stedesand 857 56 15,19 3 Amt SüdtondernAmt Südtondern
49. Wittbek 806 40 19,91 25 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
50. Humptrup 790 46 16,99 7 Amt SüdtondernAmt Südtondern
51. Bohmstedt 759 57 13,35 8 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
52. Winnert 754 40 18,88 18 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
52. Horstedt 754 64 11,7 9 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
54. Joldelund 722 38 19,12 26 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
55. Seeth 710 52 13,56 3 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
56. Braderup 685 51 13,35 4 Amt SüdtondernAmt Südtondern
57. Wittdün 683 263 2,6 0 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
58. Galmsbüll 677 14 49,05 2 Amt SüdtondernAmt Südtondern
58. Löwenstedt 677 35 19,62 14 Amt ViölAmt Viöl
60. Oster-Ohrstedt 667 59 11,29 18 Amt ViölAmt Viöl
61. Oldersbek 666 62 10,82 11 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
62. Wrixum 663 88 7,55 0 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
63. Immenstedt 658 45 14,62 19 Amt ViölAmt Viöl
64. Tetenbüll 628 17 36,48 2 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
65. Norddorf 623 106 5,9 0 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
66. Kampen (Sylt) 621 73 8,47 1 Amt Landschaft SyltAmt Landschaft Sylt
67. Bargum 616 36 17,29 4 Amt StollbergAmt Stollberg
68. Nieblum 611 78 7,86 4 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
69. Behrendorf 605 40 15,29 19 Amt ViölAmt Viöl
70. Drage 595 36 16,36 4 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
71. Rantum (Sylt) 575 61 9,39 3 Amt Landschaft SyltAmt Landschaft Sylt
72. Oldsum 571 43 13,3 4 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
73. Almdorf 541 95 5,7 3 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
74. Ahrenshöft 513 59 8,65 5 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
74. Ahrenviöl 513 51 10,11 36 Amt ViölAmt Viöl
76. Oevenum 496 46 10,87 2 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
77. Wobbenbüll 484 286 1,69 5 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
78. Aventoft 476 33 14,47 1 Amt SüdtondernAmt Südtondern
79. Olderup 461 46 9,95 14 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
80. Rodenäs 456 23 19,84 2 Amt SüdtondernAmt Südtondern
81. Högel 445 27 16,28 9 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
82. Ramstedt 441 81 5,42 5 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
83. Norstedt 423 31 13,5 8 Amt ViölAmt Viöl
84. Utersum 415 79 5,26 3 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
85. Westre 406 21 19,13 17 Amt SüdtondernAmt Südtondern
86. Alkersum 405 45 9,07 6 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
87. Uphusum 403 57 7,06 4 Amt SüdtondernAmt Südtondern
88. Goldelund 392 33 12,02 9 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
89. Ockholm 373 20 18,64 1 Amt StollbergAmt Stollberg
90. Midlum 363 43 8,5 6 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
91. Goldebek 356 35 10,18 12 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
92. Borgsum 353 64 5,51 5 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
93. Reußenköge 343 7 45,91 1 ReußenkögeReußenköge, amtsfreie Gemeinde
94. Arlewatt 340 60 5,68 11 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
95. Lütjenholm 328 31 10,71 4 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
96. Hattstedtermarsch 325 9 35,26 2 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
97. Sollwitt 314 29 10,95 23 Amt ViölAmt Viöl
98. Garding, Kirchspiel 311 21 14,89 0 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
99. Uelvesbüll 278 27 10,23 0 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
100. Ahrenviölfeld 259 36 7,29 13 Amt ViölAmt Viöl
101. Osterhever 245 13 18,43 0 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
102. Sönnebüll 242 56 4,29 14 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
103. Kotzenbüll 229 29 7,77 2 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
104. Bramstedtlund 227 16 13,85 14 Amt SüdtondernAmt Südtondern
105. Sprakebüll 223 20 11,37 7 Amt SüdtondernAmt Südtondern
106. Welt 220 27 8,2 0 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
107. Vollerwiek 217 47 4,62 2 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt}
108. Karlum 216 15 14,46 13 Amt SüdtondernAmt Südtondern
109. Bosbüll 211 33 6,33 3 Amt SüdtondernAmt Südtondern
110. Poppenbüll 209 13 15,52 3 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
111. Hude 208 59 3,54 7 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
112. Tinningstedt 207 23 8,91 10 Amt SüdtondernAmt Südtondern
113. Bondelum 205 22 9,18 14 Amt ViölAmt Viöl
114. Süderende 185 71 2,59 5 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
115. Katharinenheerd 182 22 8,4 0 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
116. Vollstedt 170 28 6,18 9 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
117. Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog 157 12 13,49 1 Amt SüdtondernAmt Südtondern
118. Südermarsch 148 5 30,66 0 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
119. Westerhever 131 10 13,21 0 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
120. Wisch 129 42 3,05 15 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
121. Langeneß 127 11 11,57 1 Amt PellwormAmt Pellworm
122. Ellhöft 122 16 7,82 6 Amt SüdtondernAmt Südtondern
123. Tümlauer Koog 108 17 6,2 0 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
124. Fresendelf 94 36 2,6 5 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
125. Holm 82 21 4 3 Amt SüdtondernAmt Südtondern
126. Hooge 81 14 5,78 5 Amt PellwormAmt Pellworm
127. Dunsum 67 25 2,72 0 Amt SüdtondernAmt Südtondern
128. Kolkerheide 63 30 2,1 14 Amt Bredstedt-Land Amt Bredstedt-Land
129. Lexgaard 61 12 5,24 9 Amt SüdtondernAmt Südtondern
130. Elisabeth-Sophien-Koog 45 9 5,29 1 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
131. Witsum 44 28 1,59 8 Amt Föhr-AmrumAmt Föhr-Amrum
132. Norderfriedrichskoog 38 7 5,31 0 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
133. Grothusenkoog 22 7 3,27 1 Amt Eiderstedt Amt Eiderstedt
134. Süderhöft 19 7 2,6 5 Amt Nordsee-TreeneAmt Nordsee-Treene
135. Gröde 13 5 2,52 1 Amt PellwormAmt Pellworm

In Städten bzw. Gemeinden mit einem * befindet sich die jewilige Amtsverwaltung. Die Amtsverwaltung des Amtes Pellworm befindet sich in Husum.

Gemeinde- und Ämterkarte

Übersicht

Wappen

Blasonierung: „In Blau drei goldene dreimastige Schiffe im Stil des 16. Jahrhunderts in der Stellung 2 : 1 mit goldenen Segeln und roten Wimpeln; auf den Großsegeln je ein rotes Beizeichen (1. Pflug, 2. Fisch, 3. Stierkopf).“[2]

Das Wappen beruht mit Modifikationen auf dem historischen Wappen von 1613 des alten Kreises Eiderstedt. Es entstand 1970 bei der Zusammenlegung der drei Kreise Südtondern, Husum und Eiderstedt und ist in den friesischen Farben Blau, Gold und Rot gehalten. Die drei Schiffe symbolisieren dabei sowohl die friesische Einheit als auch die Bedeutung, die Meer und Schifffahrt immer für den Kreis hatten. Pflug und Stierkopf stehen für die Landwirtschaft im Kreis, der Fisch für den Fischfang. Pflug und Stierkopf stammen dabei ebenfalls aus dem Eiderstedter Wappen, der Pflug war auch im Husumer Wappen. Der Fisch wurde vom Sylter Hering, dem Symbol der Insel Sylt übernommen.

Flagge

Blasonierung: „In der Mitte eines blauen, oben und unten von je zwei schmalen Streifen, einem äußeren roten und einem inneren goldenen, eingefaßten Feldes die drei Schiffe des Wappens (2 : 1), etwas zur Stange hin verschoben.“[2]

Literatur

  • Nordfriisk Instituut (Hrsg.): Geschichte Nordfrieslands. Boyens & Co, Heide 1995, ISBN 3-8042-0759-6
  • Thomas Steensen (Hrsg.): Das große Nordfriesland-Buch, Ellert & Richter, Hamburg 2000.
  • Thomas Steensen: Im Zeichen einer neuen Zeit. Nordfriesland 1800 bis 1918, Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2005.
  • Thomas Steensen: Geschichte Nordfrieslands von 1918 bis in die Gegenwart, Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2006.

Siehe auch

Quellen

  1. http://www.ferienland-sh.de/radderge/geschich/geschtee.htm Der Tee aus Nordfriesland
  2. a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
Commons: Nordfriesland – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien