Zum Inhalt springen

Theo Schöller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Januar 2005 um 01:24 Uhr durch Triebtäter (Diskussion | Beiträge) (+kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Theo Schöller (* 18. Juni 1917; † 23. Juni 2004 in Nürnberg) war ein deutscher Unternehmer. Im Jahr 1937 begann Theo Schöller zusammen mit seinem Bruder Karl in Nürnberg mit der Fabrikation von verpacktem Speiseeis.

Leben

Die Anfänge

Die Idee entstand in einem Berliner Varieté. Der junge Schöller, Sohn eines Nürnberger Büromöbel-Fabrikanten, erlebte, wie ein handliches Eis an einem Stiel gereicht wurde. Kurze Zeit darauf machte er bei einem Autorennen die Beobachtung, dass sich die handliche Schleckerei sehr gut verkaufte. Der Entschluss zur Firmengründung war gefasst. Gemeinsam mit seinem Bruder fabrizierte er auf dem elterlichen Grundstück in Handarbeit das erste "Steckerles-Eis".

Den Geschmack der Nachkriegsgeneration traf seine Kreation eines rechteckigen Milcheises in den Geschmacksrichtungen Erdbeere, Vanille und Schokolade sowie ein rundes Wassereis mit Zitronengeschmack. Die auf 25 Köpfe angewachsene Belegschaft fertigte täglich bis zu 15.000mal Eis am Stiel. Und es ging weiter: Er stellte "Jopa-Eis" in Lizenz her.

Der Aufstieg

Aus diesen Anfängen entstand in den 1950er-Jahren nach dem Ausbau der Herstellung von Tiefkühlkost der Schöllerkonzern, der heute der zweitgrößte deutsche Speiseeishersteller ist.

Da Eis ursprünglich nur ein Sommerprodukt war, begann Schöller im Jahre 1957 zusätzlich mit der Produktion von Nürnberger Lebkuchen, um seine Mitarbeiter ganzjährig beschäftigen zu können. Diese Sparte wurde allerdings 1998 aufgeben bzw. verkauft.

1960 führte er die Tiefkühlkost-Marke "Schöller" ein, produzierte später zusätzlich "Mövenpick"-Eis und kooperierte auch mit dem Konzern Jacobs Suchard.

Theo Schöller galt in der Region Nürnberg als eine der Symbolfiguren des Wirtschaftswunders wie Max Grundig oder Gustav Schickedanz.

Er war österreichischer Honorarkonsul.

Partner

In den 1980er Jahren tat er sich mit Südzucker zusammen. Im Jahre 1995 verkaufte Schöller seine Firma an die Südzucker AG, seit 2001 ist sie Bestandteil des Schweizer Nestlé-Konzerns.

Mäzenatentum

Nach seinem Rückzug aus der Firma betätigten sich Schöller und seine Ehefrau Friedl als Mäzene und stifteten große Beträge für Medizin, Wissenschaft, soziale und kulturelle Belange.

Zum Kreis der Geförderten gehörten unter anderem die Nürnberger Oper, das Konservatorium, die Erlanger Universitätsbibliothek und das Zentrum für Altersmedizin am Nürnberger Nordklinikum. Auch bei der Sanierung von Baudenkmälern in der Frankenmetropole half Schöller mit Geld. Er hat darüberhinaus den Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement an der Technischen Universität München gestiftet.